Das Projekt "Der suedostasiatische Treiberameisenkomplex: Einnischungsstudien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Frankfurt, Zoologisches Institut durchgeführt. Unter dem Begriff 'Treiberameisen' (englisch Army ants) werden Arten aus unterschiedlichen Unterfamilien zusammengefasst, die sich in ihrer Ethoökologie ähneln. Charakteristische Merkmale sind dabei das Auftreten einer koordinierten Massenjagd gekoppelt mit einer nomadischen Lebensweise. Bisherige Arbeiten beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit den ausschließlich in der neuen Welt vorkommenden Ecitoninae sowie den in der alten Welt verbreiteten Dorylinae und Aenictinae. Die Untersuchung und vor allem die Laborhaltung dieser Ameisen ist aufgrund ihrer riesigen Kolonien (z.T. über 1 Million Tiere) verbunden mit der hohen Aggressivität der Arbeiterinnen äusserst schwierig. In diesen Projekt werden Arten der u.a. in Südostasien verbreiteten Gattung Leptogenys (Ponerinae) untersucht, die charakteristisches Treiberameisenverhalten zeigen. Aufgrund der kleineren Kolonien (ca. 50000 Tiere) von L. distinguenda gelang es diese Tiere über mehrere Monate im Labor erfolgreich zu halten und sogar zu vermehren. Zusätzlich zu allgemeinen Verhaltensstudien wird an dieser Art untersucht wie das äußerst komplexe Raub- und Umzugsverhalten koordiniert wird. Dazu werden chemisch Kommunikationssubstanzen (Pheromone) aufgespürt und ihre ethoökologisch Bedeutung wird untersucht. Bisher wurden drei Spurpheromone entdeckt, die bei der Ausführung von Raub- bzw. Umzügen eine wichtige Rolle spielen. Wie bei vielen anderen Treiberameisen so leben auch bei L. distinguenda verschiedene Arthropoden in enger Assoziation mit den Kolonien ihrer Wirtspflanze (Myrmecophilie). Es handelt sich um Asseln, Spinnen, Silberfischchen, Collembolen, Buckelfliegen und verschiedenen Käferarten. Die Einmischungsstrategien dieser Ameisengäste werden in diesem Projekt ebenfalls untersucht, unter besonderer Berücksichtigung der chemischen Kommunikation. Bisher stellte sich heraus, dass einige der oben genannten Myrmekophilen in der Lage sind Spurenpheromone ihrer Wirtsameisen zu erkennen. Mit dieser Fähigkeit können sie sich in das Sozialgefüge der Ameisen, welches in diesem Fall zu einem großen Teil durch Pheromone koordiniert wird, integrieren.
Das Projekt "Biodiversitaetsanalysen natuerlicher und anthropogen veraenderter Lebensraeume Westafrikas im Biotaverbund - W06" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Theodor-Boveri-Institut für Biowissenschaften, Biozentrum, Lehrstuhl für Zoologie III (Tierökologie und Tropenbiologie) durchgeführt. Das Rahmenprojekt W00, will entlang des Gradienten vom Sahel bis in die Regenwaldzone exemplarisch strukturelle und funktionelle Fragen der Biodiversitaet und ihres anthropogenen Wandels untersuchen. Die meisten Arbeiten werden sich auf den Comoe-, daneben den Taipark (Elfenbeinkueste) konzentrieren. Die dort vorhandenen Forschungseinrichtungen, besonders die Station der Universitaet Wuerzburg, beduerfen des Ausbaus, um den Anspruechen der BIOTA-Projekte zu genuegen. In Teilprojekt W06 wird an arborikolen Arthropodengemeinschaften und Treiberameisen untersucht, welche lokalen Prozesse und Umweltfaktoren fuer die Strukturierung artenreicher Lebensgemeinschaften bedeutend sind und wie sich diese Parameter zwischen natuerlichen und anthropogen beeinflussten Gebieten unterscheiden. In Teilprojekt W07 sollen Fischgemeinschaften in ephemeren Savannegewaessern untersucht werden, wobei vor allem die ausloesenden Faktoren der lateralen Migration in diese Gewaesser ermittelt und die Bedeutung der Gewaesser fuer die Diversitaet und Produktivitaet des gesamten Systems quantifiziert werden sollen.