Das Projekt "Umweltchemische Bilanzierung und oekotoxikologische Risikoanalyse von Trifluoressigsaeure" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Umweltchemie und Ökotoxikologie durchgeführt. Eines der Hauptprodukte des troposphaerischen Abbaus des FCKW-Ersatzstoffes 1,1,1,2-Tetrafluorethan ist Trifluoracetat (TFA), das zu ca. 30 Prozent entsteht. Da TFA auf Grund seiner hohen Wasserloeslichkeit und vollstaendigen Dissoziation bei neutralem pH bei Verdunstung nicht in die Dampfphase uebergehen kann, ist damit zu rechnen, dass es sich in Kompartimenten anreichert, in denen es infolge Verdampfung zum Konzentrationsanstieg kommt. Im Rahmen dieses Projektes sollen repraesentative Immissionskonzentrationen von TFA in Bayern ermittelt werden, wobei insbesondere die Belastung von Niederschlaegen, Fluessen, Seen, Grundwaessern und Vegetation im Vordergrund stehen sollte.
Das Projekt "Methodenentwicklung zur Radiocarbonanalyse im Spurenbereich zur Quellenidentifizierung von Umweltchemikalien im Boden am Beispiel von Trichloressigsaeure (TCA)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Umweltchemie und Ökotoxikologie durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Uebertragung einer von der Arbeitsgruppe von Professor Frank, Lehrstuhl fuer Umweltchemie und Oekotoxikologie der Universitaet Bayreuth, fuer den aquatischen Bereich entwickelten Radiocarbonanalyse zur Quellenidentifizierung von Umweltchemikalien im Spurenbereich auf das terrestrische Kompartiment. Mit Hilfe dieser Methode ist es moeglich, bei in der Umwelt gemessenen Chemikalien festzustellen, ob sie natuerlichen oder anthropogenen Ursprungs sind. Diese Frage ist bei der derzeit vorgenommenen Risikoanalyse von Trichloressigsaeure (TCA) von entscheidender Bedeutung. Wenn das TCA im Boden ein Transformationsprodukt von Perchloraethylen in der Atmosphaere ist, stammt sein Kohlenstoffgehalt aus Erdoelprodukten und sollte wegen der vergleichsweise geringen Halbwertszeit keine C14-Isotope enthalten, waehrend natuerlich gebildetes TCA einen C14-Gehalt wie in biologischem Material aufweisen sollte. Da es sich bei dieser Methode um eine Analytik im Spurenbereich handelt, welche die Extraktion einer ausreichenden Menge an TCA erfordert, sind erhebliche experimentelle Schwierigkeiten zu ueberwinden, bevor die Methode unter den komplexen Bodenbedingungen anwendbar ist. Eine am Beispiel von TCA entwickelte Radiocarbonanalyse fuer den Boden kann problemlos auch fuer die Quellenidentifizierung anderer Schadstoffe eingesetzt werden. Die Methode liesse sich auf zahlreiche andere Fragestellungen anwenden, die von hoher praktischer umweltchemischer und oekotoxikologischer Bedeutung sind. So koennte auf diese Weise elegant und zweifelsfrei die Frage beantwortet werden, ob und in welchem Umfang atmosphaerisches Methylbromid, welches in juengster Zeit als relevant fuer den stratosphaerischen Ozonabbau diskutiert wird, aus industriellen Quellen stammt. In aehnlicher Weise koennte die Frage nach der Herkunft atmosphaerischen Chloroforms beantwortet werden, oder die Entstehung der luftgetragenen Nitrophenole, fuer die sowohl die Entstehung aus Kraftstoffemissionen, als auch die aus natuerlichen Quellen diskutiert wird. In gleicher Weise erhebt sich die Frage, inwieweit die z.Z. in der Umwelt gefundene Trifluoressigsaeure aus anthropogenen Quellen stammt (FCKW-Ersatzstoffe, PTFE-Pyrolyse) oder ob auch biologische Quellen in Frage kommen. Insbesondere koennte diese Methode von Bedeutung sein fuer die Identifizierung der Herkunft von langlebigen, bioakkumulierenden Stoffen (PBT, POP) in emissionsfernen Gebieten.
Das Projekt "Bestimmung von Trifluoressigsaeure, Methoden-Validierung und Abschaetzung des Umweltverhaltens" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Umweltchemie und Ökotoxikologie durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Entwicklung, Validierung und Anwendung einer spurenanalytischen Methode zur Bestimmung von Trifluoressigsaeure-Konzentrationen in Luft, Niederschlaegen, Oberflaechenwasser und biologischen Proben. Trifluoressigsaeure ist eine persistente Umweltchemikalie und das Hauptabbauprodukt des FCKW-Ersatzstoffes HFC 134 a.