Das Projekt "Ursachen des Seehundsterbens in deutschen Gewässern und deren mögliche Folgen für die menschliche Gesundheit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von tian-Albrechts-Universität zu Universität zu Kiel, Forschungs- und Technologie-Zentrum Westküste durchgeführt. A) Problemstellung: 1988 löste vermutlich ein Virus ein seuchenhaftes Massensterben von Seehunden aus. Ein vergleichbares wenn auch abgeschwächtes Phänomen trat erneut 2002 in den Seehundbestände der Ost- und Nordsee ein. Beobachtet wurden dabei auffällige regional unterschiedliche Krankheitsverläufe. Ein von den Wattenmeeranrainerstaaten entworfenes Forschungsprogramm zur Untersuchung offener Fragestellungen im Zusammenhang mit der Epidemie wurde im September 2002 mit 10 Empfehlungen für wissenschaftliche Untersuchungen angenommen. Zur Umsetzung der Empfehlungen soll das Vorhaben Erkenntnisse liefern. Insbesondere sind die Auswirkung auf die menschliche Gesundheit zu untersuchen, die ein notwendiger Baustein bei der Bewertung der Daten sind. B) Handlungsbedarf (BMU/UBA): Deutschland hat bisher keinen Beitrag zur Umsetzung des trilateral abgestimmten 'Joint Scientific Minimum Investigation Programm' (JSMIP) geleistet. Mit diesem Vorhaben soll dieses Defizit im Vollzug der trilateralen Vereinbarung ausgeglichen werden. C) Ziel des Vorhabens: Das FuE-Projekt soll sich an den trilateral abgestimmten Fragestellungen des JSMIP orientieren und Ergebnisse zu folgenden Punkten erarbeiten: - Ursachen des Seehundsterbens; Einfluss menschlicher Aktivitäten; - Ursprung/Herkunft des Virus; geographische Verbreitung; - Auswirkungen auf den Menschen; Beeinträchtigung der menschlichen Gesundheit; - Konsequenzen für die zukünftige Entwicklung der Seehundpopulation. Die Erkenntnisse des Vorhaben sollen in Form von handlungsorientierten Empfehlungen dokumentiert werden.