Das Projekt "Verbesserte Ansätze für Wasser- und Stoffstrommanagement in intensiv genutzten kleinen Einzugsgebieten auf der Grundlage von integrierten Nutzen- und Risikobewertungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie durchgeführt. Durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) wird seit Mitte 2002 für drei Jahre ein Verbundprojekt unterstützt. Zu den fünf Projektpartner zählen die Sydro Consult GbR (Darmstadt), die Ingenieurgesellschaft Prof. Sieker mbH (Berlin), die TU Darmstadt (Institut für Wasserbau und -wirtschaft), die TU Berlin (Institut für Technischen Umweltschutz) sowie die Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft (Standort Leipzig). Für die integrierte wasserwirtschaftliche Planung in kleinen Einzugsgebieten bis 300 km 2 wird ein Decision Support System (DSS) entwickelt. Ein DSS ist ein computergestütztes System, das Entscheidungsträgern hilft, halb-strukturierte Probleme zu lösen, indem es ihnen den Zugang und die Nutzung von Daten und analytischen Modellen erlaubt (EL-NAJDAWI, STYLIANOU, 1993). Im Rahmen des Projektes soll eine Methodik erarbeitet und in ein Werkzeug umgesetzt werden, das die integrierte wasserwirtschaftliche Planung in kleinen Einzugsgebieten unterstützt. Es richtet sich an Entscheidungsträger der Wasserwirtschaft, der Landnutzungsplanung und an Ingenieurbüros, die das DSS für konkrete Einzugsgebiete einsetzen sollen. Die Überprüfung und Ergänzung der methodischen Konzepte zur Modellierung und Bewertung erfolgt im Projekt anhand von drei Fallstudien, die eine große Bandbreite von stark urban bis hin zu fast ausschließlich landwirtschaftlich geprägten Einzugsgebieten abdecken. Durch die Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft wird die Fallstudie der Trinkwassertalsperre Saidenbach bearbeitet. Das im Erzgebirge gelegene Einzugsgebiet wird größtenteils landwirtschaftlich genutzt. Der Stand der Arbeiten kann im Internet unter http://www.wsm300.de verfolgt werden.
Das Projekt "Erforschung der ökologischen Bedingungen, unter denen Organismen auftreten, die Geruchs- und Geschmacksstoffe in Trinkwassertalsperren produzieren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie durchgeführt. In den letzten Jahren kommt es häufiger zum Auftreten von Geruchs- und Geschmacksstoffen (z.B. Geosmin, 2-Methylisoborneol, Beta-Ionon) im Rohwasser aus Trinkwassertalsperren, deren Entfernung in der Trinkwasseraufbereitung erheblichen Mehraufwand erfordert. Es ist bekannt, dass solche Stoffe u.a. von benthischen Cyanobakterien produziert werden. Bei Untersuchungen in den Jahren 2003 und 2004 wurden in zwei bedeutenden sächsischen Trinkwassertalsperren (Saidenbach, Klingenberg) sowohl hohe Konzentrationen an Geruchs- und Geschmacksstoffen als auch dichte Matten benthischer Cyanobakterien (Gattungen Phormidium, Leptolyngbya, Oscillatoria) gefunden. Es konnte gezeigt werden, dass zwar nur wenige Arten aus diesen benthischen Matten in der Lage waren Geruchs- und Geschmacksstoffe zu produzieren, dies dann jedoch in sehr hohen Konzentrationen. Eine wichtige Frage der Untersuchungen war, ob, und wenn ja welche, Veränderungen der Wasserqualität während der letzten 10 Jahre zu einem verstärkten Auftreten dieser benthischen Organismen geführt haben könnten. Zur Beantwortung dieser Frage wurde anhand von Laborkulturen versucht, Licht-, Nährstoff- und Temperaturansprüche der potentiellen Geruchsstoffproduzenten zu charakterisieren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dassWassertemperatur, Stauspiegelentwicklung sowie die Höhe des Stickstoff-Phosphor-Verhältnisses am Sediment ausschlaggebend für das Auftreten der Geruchsstoffproduzenten ist. Aus den Ergebnissen dieser Untersuchungen sollen Bewirtschaftungsempfehlungen für die Betreiber von Trinkwassertalsperren abgeleitet werden.