Das Projekt "Öffnung stark verbuschter Trockenhänge im Heckengäu" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, Institutszentrum für Angewandte Forschung durchgeführt. In den Jahren 2006 und 2007 wurde, unterstützt durch PLENUM Heckengäu eine Beweidungskonzeption für den nördlichen Teil des Heckengäus durchgeführt. Ziel der Planung war es Magerrasenbrachen im Gebiet zu identifizieren und durch die Abstimmung mit Tierhaltern der Region diese Brachen in eine Beweidung zu integrieren. Der Schwerpunkt des Projektes lag in kleinräumigen Magerrasen und Grünlandbrachen, die vorwiegend als geschützte Biotope nach Paragraph32 LNatSchG ausgewiesen sind. Die Planung erbrachte jedoch ein wesentliches Defizit: Das nördliche Heckengäu ist in den Talräumen der Enz und deren Nebentälern durch große Trockenhänge gekennzeichnet, die sich durch einen naturschutzfachlich hochwertigen Biotopkomplex aus Magerrasen, Trockenmauern und Streuobstwiesen auszeichnen. Die meisten Hänge sind ursprünglich aus dem Weinanbau hervorgegangen und heute stark verbuscht. Eine Bearbeitung der kleinparzellierten Bereiche war aufgrund der Eigentümerverhältnisse und der Größe der Hänge im ursprünglichen Projekt nicht realisierbar. In den Gemeinden Mönsheim und Mühlacker wurde mit der Öffnung solcher Trockenhänge schon begonnen. Es konnten kleinere Bereiche nach der Abstimmung mit den Eigentümern entbuscht und in eine geregelte Nutzung integriert werden. Dieser erfolgreiche Ansatz soll 2008 auf größere Trockenhänge in den beiden Gemeinden übertragen werden. Im Rahmen des Projektes soll zum Einen eine Abstimmung mit den Eigentümern für die zukünftige Öffnung der Hänge erfolgen. Ziel ist eine weitgehende Wiederherstellung der ehemals offenen Trockenhänge mit Trockenmauern, Magerrasen, Rebfluren, Streuobst und Feldgehölzen. Zum Anderen sollen erste Gehölzpflegemaßnahmen eingeleitet und die Folgenutzung im Gebiet neu geregelt werden. Diese kann sowohl durch Beweidung als auch durch eine Mahd erfolgen.
Das Projekt "Untersuchung zur ökologischen Bedeutung von Saturo-Weinbergsmauern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, Institutszentrum für Angewandte Forschung durchgeführt. Auf brachgefallene Rebflächen Baden-Württembergs werden in den letzten Jahren verstärkt Trockenmauern wiederhergestellt. Traditionell wird dabei autochthones Material aus behauenen Natursteinen verwendet. Rauhigkeit und natürliches Bruchverhalten der Natursteine erschweren dabei den Bau der Mauern. Das Ausgangsmaterial ist vergleichsweise teuer, der Trockenbau dauerhaft standfester Natursteinmauern ist daher langwierig und erfordert viel Handarbeit und Erfahrung. Dies führt meist zu sehr hohen Baukosten. Eine kostengünstigere Alternative kann die Verwendung von gefärbten und frontseitig behauenen SANTURO-Steinen darstellen. SANTURO ist ein quarzhaltiges Betonprodukt und weisen verschiedene, normierte Höhen auf, mit denen der Mauerbau erheblich einfacher und schneller vonstatten geht. Ihre ökologische Wertigkeit erschließt sich daraus allerdings noch nicht, da die Besiedlung durch Organismen von zahlreichen, abiotischen Ausgangsbedingungen abhängt (Licht, Temperatur, Feuchtigkeit u.a. Faktoren). Bezüglich dieser Faktoren gibt es möglicherweise zwischen Natur- und SANTURO-Steinen relevante Unterschiede, sodass nicht auszuschließen ist, dass es zu Unterschieden in der Besiedlung durch Tiere und Pflanzen und damit der ökologischen Bedeutung kommt. Um dies zu klären werden durch das Institut für Angewandte Forschung in Zusammenarbeit mit dem Büro für Tier- und Landschaftsökologie (Laufkäfer, Myriapoden und Asseln) und Dr. Wolfgang Münch (Ameisen) vergleichende Untersuchungen an Mauern aus Naturstein und SATURO-Steinen durchgeführt. Ziel ist es, Hinweise darauf zu erhalten, ob behauene SANTURO-Steine und aus diesen errichtete Mauern eine ökologisch funktionsfähige Alternative zu Mauern aus Natursteinen darstellen und welchen Beitrag sie zum Erhalt der Biodiversität von Extremstandorten leisten können.
Das Projekt "Vergleichende faunistische und botanische Untersuchungen in flurbereinigten Weinbergen des Keuperlandes unter besonderer Beruecksichtigung frueherer Kartierungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biologische Planungsgemeinschaft Möller u. Deichmann durchgeführt. Ziel der Untersuchungen sollte ein Vergleich zwischen Weinbergbiozoenosen vor und nach einer Flurbereinigung sein. Im Rahmen des Gutachtens sollte ermittelt werden, welche Tier- und Pflanzenarten sich in den bereinigten Weinbergen halten konnten, welche Arten verloren gingen und welche neue Arten nachgewiesen werden konnten. Hierdurch sollten vorausschauende Aussagen ueber die Gefaehrdung und Entwicklung heute noch unbereinigter Weinberge moeglich sein. Ausserdem sollten auf der Grundlage der Ergebnisse erforderliche Mindestanforderungen an eine oekologisch vertretbare Weinbergsflurbereinigung formuliert werden. Im Rahmen des 1990 und 1991 durchgefuehrten Projekts wurden vier bereinigte und ein unbereinigter Weinberg im wuerttembergischen Keuperland vergleichend faunistisch, floristisch und pflanzensoziologisch untersucht. Der Abschlussbericht stellt eine deutliche Artverschiebung innerhalb der Pflanzenwelt in flurbereinigten Weinbergen fest, von der auch eine Reihe gefaehrdeter Arten (Rote Liste-Arten) betroffen sind. Die urspruenglich vorhandenen Pflanzengesellschaften sind nach der Flurbereinigung nur noch fragmentarisch vorhanden. Die meisten fuer Weinberge charakteristischen Tierarten sind von den Umlegungsmassnahmen noch staerker betroffen als die Pflanzenwelt. Flora und Fauna zeigten demnach deutliche Unterschiede in der Empfindlichkeit gegenueber dem Eingriff der Flurbereinigung. Insbesondere in den Steillagen wurde durch den Verlust von Trockenmauern und Strukturelementen neben einem erheblichen Artenverlust auch der Verlust an Besiedlungsdynamik festgestellt.