Das Projekt "Vorkommen und Umweltverhalten von Cytostatika in Oberflaechengewaessern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, Abteilung Stoffe, Boden, Biotechnologie durchgeführt. Rueckstaende von Heilmitteln der Humanmedizin in der Umwelt haben in den letzten Jahren vermehrt kritische Beachtung gefunden. Heilmittelwirkstoffe, sowie deren Metaboliten, werden vor allem via Einnahme, renale Ausscheidung und anschliessend ueber haeusliche Abwaesser und Abwasserreinigungsanlagen in die aquatische Umwelt ausgebracht. Zu den potentiell umweltgefaehrdenden Stoffen gehoeren cytostatische Heilmittel, die bei verschiedenen Formen von Krebs in der Chemotherapie und zur Therapie von Autoimmunkrankheiten (z.B. Rheuma) eingesetzt werden. Zu diesen gehoert die Gruppe der Oxazaphosphorine. Die Gruppe umfasst drei Vertreter, Cyclophosphamid, Ifosfamid und Trofosfamid. Es handelt sich um relativ niedermolekulare, polare, schwerfluechtige und wasserloesliche Phosphonsaeureamide. Die Wirkstoffe werden in der stationaeren Behandlung in Dosierungen bis 40 mg/kg Koerpergewicht x Tag eingesetzt. In vivo erfolgt die Aktivierung und Metabolisierung in der Leber, wobei die cytostatische Wirkung von den alkylierenden Seitenketten ausgeht. Die Wirkstoffe werden jedoch nur teilweise metabolisiert und deshalb auch zu einem betraechtlichen Teil unmetabolisiert oder nur geringfuegig metabolisiert wieder mit dem Urin ausgeschieden. Bedingt durch deren Stabilitaet und hohe biologische Aktivitaet ist eine Umweltgefaehrdung durch Cytostatika und deren primaere Abbauprodukte denkbar z.B. cytotoxische Wirkung, Immunosuppression resp. Mutagenitaet bei hoeheren aquatischen Organismen. In dieser Arbeit sollen die Grundlagen erarbeitet werden, um die Umweltbelastung mit Cytostatika (Klaeranlagen, Oberflaechengewaesser) und das Umweltverhalten abzuklaeren.