Am 27. Mai 2010 unterzeichneten bei einer internationalen Wald- und Klimakonferenz in Oslo rund 50 Staaten eine globale Partnerschaft zum weltweiten Schutz der Tropenwälder. Für den Schutz der Wälder in Entwicklungsländern werden bis 2012 vier Milliarden Dollar (rund 3,28 Milliarden Euro) zur Verfügung gestellt. Deutschland unterstützt den globalen Waldschutz mit mindestens 350 Millionen Euro in den kommenden drei Jahren. Die Globale Partnerschaft wird die internationalen Klimaverhandlungen durch ganz konkrete Maßnahmen bei der Vermeidung von Emissionen aus Entwaldung und zerstörerischer Waldnutzung in den Tropenländern unterstützen.
Auf dem UN-Sondergipfel zum Klimaschutz wurden zahlreiche Initiativen zum Schutz der tropischen Wälder vorgestellt. Die "New York Declaration" zielt auf einen Stopp der Entwaldung in Entwicklungsländern bis 2030 sowie auf den Aufbau von Lieferketten, die ohne Entwaldung auskommen. Initiiert wurde die Erklärung von Deutschland, Großbritannien und Norwegen, den drei größten Gebern für Waldschutz als Beitrag zum Klimaschutz in Entwicklungsländern. Die Bundesregierung unterstützt die Umsetzung der "New York Declaration" mit einer neuen Finanzierungszusage zum Schutz der tropischen Wälder. So erklärte Deutschland sich bereit, künftig gemeinsam mit Großbritannien und Norwegen Waldschutz-Programme in bis zu 20 Entwicklungsländern zu finanzieren, wenn mit diesen Programmen nachweisbare vermiedene Entwaldung und Emissionsminderungen einhergehen. Am Rande des Klimagipfels begründete Deutschland bereits zusammen mit Norwegen eine neue Waldschutz-Partnerschaft mit Peru. Hendricks unterzeichnete eine entsprechende Absichtserklärung mit dem peruanischen Staatspräsidenten Ollanta Humala und der norwegischen Ministerpräsidentin Erna Solberg. Darin erklärte Peru sich bereit, seine CO2-Emissionen aus Entwaldung schnell und entschieden zu reduzieren. Bis 2021 soll Perus Landnutzung und Forstwirtschaft klimaneutral sein. Zudem sollen die Rechte der indigenen Waldbewohner deutlich ausgeweitet werden.
Das Projekt "Schutz durch Nutzung - Erhaltung der Biodiversitaet von Waeldern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von OroVerde, Stiftung zur Rettung der Tropenwälder durchgeführt.
Das Projekt "Schokolade wächst auf Bäumen? - Erarbeitung eines Materialpakets für Lehrer und Referendare zum Thema 'Tropenwald'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von OroVerde - Die Tropenwaldstiftung durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Gut aufbereitetes Wissen und innovatives Unterrichtsmaterial zu dem Thema Tropenwald als Unterstützung für Lehrer ist so gut wie gar nicht vorhanden. Äußerst selten gehen die auf dem Markt zu findenden Angebote in Ansätzen über Foliensätze oder Lesetexte hinaus. Lehrer und Referendare selber geben zudem nur selten ihre mühsam eigenständig entwickelten Konzepte in Netzwerken weiter. Bestehende Erfahrung geht so vielmals verloren. Hier will OroVerde mit dem beantragten Projekt Abhilfe schaffen: Innovatives Unterrichtsmaterial soll den Lehrer unterstützen, das Thema im Unterricht umfassend zu behandeln und Netzwerke zwischen Lehrern und Referendaren sollen bewusst benutzt und gefördert werden. Fazit: Durch das Projekt haben Lehrer und Referendare neue Ansätze und Bildungsmethoden erhalten, das Thema Tropenwald in den Unterricht einzubauen. Die kompletten Unterrichtseinheiten ermöglichen ihnen einen einfachen und wenig zeitaufwändigen Einstieg in das Thema. Dadurch sind sie in der Lage trotz hoher Stundenbelastung das Thema mit ihren Klassen zu bearbeiten und an der Umweltbildung der Schüler und Schülerinnen mitzuwirken. Durch den Mix an Aktionen und Methoden sind zudem die Schüler und Schülerinnen für das Thema leicht zu begeistern, wodurch sie mit erhöhter Motivation für den Tropenwaldschutz -und für eine lebenswerte Zukunft im Allgemeinen -eintreten werden. Zusätzlich haben die Lehrer und Lehrerinnen Ansätze für fächerübergreifenden Unterricht und eine Vernetzung untereinander erhalten. Dies ermöglicht einen Erfahrungsaustausch untereinander, wodurch neue Potentiale und Ideen frei gesetzt werden, die in weitere Projekte einfließen können.
Das Projekt "Landscape Forestry in the Tropics (LaForeT) - Arbeitspaket 5: Zahlungen für Ökosystemleistungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Johann Heinrich von Thünen-Institut Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie durchgeführt. Der Ansatz der 'Payments for Ecosystem Services'(PES) bezweckt, Leistungen naturnaher Ökosysteme stärker in Wert zu setzen und damit Landnutzern (insbesondere in Entwicklungsländern) Einkommensmöglichkeiten zu schaffen, welche einen Anreiz zum Erhalt dieser Ökosysteme bieten. Dies könnte ein wichtiges Element für den Schutz weltweitbedrohter Tropenwälder vor Waldumwandlung und Degradierung sein. Ökosystemleistungen (ES) beinhalten bereitstellende Leistungen (z.B. Holz, andere forstwirtschaftliche Erzeugnisse, Medizinal-Pflanzen ...etc.), regulative Leistungen (z.B. Wasserqualität, Kohlenstoffspeicherung) und kulturelle Leistungen (z. B. Ökotourismus). Trotz etlicher positiver Beispiele (z.B. Pagiola 2008; Wunder & Alban 2008) bleiben Impact und Wirksamkeit in Bezug auf die Erhaltung von Wäldern teilweise hinter den Erwartungen zurück (Pattanayaket al. 2010; Arriagada et al. 2012). Wie sich gezeigt hat, sind nutzerfinanzierte PES-Schemata im Vergleich zu entsprechenden staatlichen Programmen oftmals effizienter und kosteneffektiver (Wunder et al. 2008; Pattanayak et al. 2010). Jedoch sind hohe Transaktionskosten oft ein limitierender Faktor (FERRARO 2008; VATN 2010). Ein gut ausgeglichener Mix aus PES und anderen politischen Steuerungsinstrumenten wird von vielen Verfassern befürwortet. Dazu ist zunächst notwendig, potenzielle Leistungen auf der jeweils adäquaten räumlichen Skala zu bestimmen (lokal, regional, global) und zweitens, die potenziellen Nutznießer zu identifizieren. Zusätzlich müssen rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen in unterschiedlichen Ländern im jeweiligen kulturellen Kontext analysiert und das Verlustrisiko für einzelne Ökosystemleistungen bestimmt werden. Schließlich ist es erforderlich, die mit einer Etablierung von PES einhergehenden Umsetzungskosten wie auch den entsprechenden Nutzen zu ermitteln (WÜNSCHER et al. 2008; ROBERT & STENGER 2013). Das Arbeitspaket im Allgemeinen informiert Entscheidungsträger darüber, ob, wo und unter welchen Umständen PES als ein Instrument zum Waldschutz geeignet sind und es stellt Know-how zur Verfügung, um die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. Gleichzeitig werden Ökosystemleistungen identifiziert, welche unter unterschiedlichen örtlichen Voraussetzungen jeweils Potential zur Etablierung von PES-Schemata aufweisen, und es werden Länder und Regionen identifiziert, in denen sich PES Schemata besonders wirksam zum Walderhalt einsetzen lassen.
Das Projekt "Moeglichkeiten und Grenzen kommunaler Forstwirtschaft zur Erhaltung von Tropenwald - Ein Fallbeispiel aus Quintana Roo, Mexiko" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Fachbereich Biologie, Ordinariat für Weltforstwirtschaft und Institut für Weltforstwirtschaft und Ökologie der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft durchgeführt. Mit Hilfe eines partizipativen Ansatzes wird versucht einen wirksamen Schutz des Tropenwaldes durch Bewirtschaftung zu erzielen. Hierfuer sollen neue Konzepte und Umsetzungsstrategien im Kommunalbereich am Beispiel eines Kommunalwaldes in Mexiko entwickelt werden.
Das Projekt "Zahlungen für Ökosystem-Dienstleistungen (PES global) - Erklärungsfaktoren für landesspezifische Erfolge und Misserfolge von Zahlungen für Ökosystem-Dienstleistungen (Payments for Ecosystem Services)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Johann Heinrich von Thünen-Institut Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie durchgeführt. 'Payments for Ecosystem Services' (PES) verfolgen den Ansatz Leistungen naturnaher Ökosysteme stärker in Wert zu setzen und damit Landnutzern Einkommensmöglichkeiten zu schaffen. Ein solches Anreizinstrument zum Erhalt dieser Ökosysteme und zur kontinuierlichen Bereitstellung ihrer Leistungen könnte ein wichtiges Element für den Schutz weltweit bedrohter Tropenwälder werden. Hintergrund und Zielsetzung: Um das Potenzial von PES-Ansätzen für einen effizienten Schutz tropischer Wälder zu ermitteln, ist es sinnvoll, die jeweils unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten zu beachten. Rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen in unterschiedlichen Ländern und Kulturen sollten ebenso berücksichtigt werden wie die Umsetzungskosten, mit denen eine Etablierung von PES einhergeht. Zielgruppe: Politik, Wissenschaft. Vorgehensweise: Zur empirischen Klärung der Forschungsfrage entwickeln wir zunächst Regressionsmodelle. Diese Modelle können Aussagen über die Beziehung zwischen dem Erfolg von PES und geeigneten ökonomischen und institutionellen Erklärungsvariablen treffen. Daten und Methoden: Die Daten werden der Literatur oder öffentlich zugänglichen Datenbanken (z.B. FAO, Weltbank) entnommen. Als Methodik dient eine Meta-Analyse. Unsere Forschungsfragen: -In welchen Ländern wird überhaupt PES angeboten? -Welche institutionellen, ökonomischen und physisch-geographischen Gegebenheiten entscheiden über den Erfolg von PES? -Welche Länder sind für Geldgeber von den Rahmenbedingungen her geeignet, PES-Schemata zu etablieren? Vorläufige Ergebnisse: Wir suchen Erklärungsvariablen und prüfen diese auf ihre Eignung. Dabei zielen wir insbesondere auf die institutionellen Ausgangsbedingungen ab, wie sie z.B. in diversen Investitionsklimaindices erfasst werden (Ausmaß an Rechtssicherheit, Umfang staatlicher Eingriffe, Effektivität staatlicher Verwaltung, Korruptionsintensität etc.). Zudem werden auch ökonomische und physisch-geographische Variablen geprüft.
Das Projekt "Nutzung tropischer Waelder im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Umweltschutz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Institut für Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik durchgeführt. Quantiative Untersuchung der Wachstumswirkungen der Tropenwaldnutzung, Pruefung wirtschaftspolitischer Instrumente zum Tropenwaldschutz.
Das Projekt "Computersimulation der Entwicklungsdynamik von Tropenwaeldern in Malaysia" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kassel, Wissenschaftliches Zentrum für Umweltsystemforschung durchgeführt. Der konservative forstliche Ansatz mit Hilfe von Ertragstafeln Waldbestaende zu nutzen, laesst sich in tropischen Regenwaeldern zur Zeit nicht realisieren. Es fehlen hierzu zum einen fundierte langfristige Wachstumsmessungen der oftmals ueber 200 verschiedenen Baumarten pro Hektar und zum anderen sind Erhebungen, wegen des erheblichen Drucks auf diese teilweise schon degradierten Waelder, kaum moeglich. Die nachhaltige forstliche Bewirtschaftung setzt jedoch verlaessliche Zuwachsdaten voraus. Eine Alternative besteht in der Darstellung der oekophysiologischen Prozesse von tropischen Waldbestaenden (Lichtangebot, Photosynthese, Veratmung und Verbrauch von Assimilaten) in einem simulationsfaehigen, mathematischen Modell. Mittels mathematischer Simulationen lassen sich konkrete Nutzungsansaetze fuer die Verhaeltnisse vor Ort herleiten. Eine angepasste Bestandsnutzung durch Vermeidung eines ueberhoehten Einschlags wird somit moeglich. Die Verwendung von solchen alternativen forstlichen Daten fuer Bestandsinventuren, stellt einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Tropenwaldes dar. Erwartete Ergebnisse: 1) Oekophysiologisches Kronenschicht-Prozessmodell zur Beschreibung der Waldlueckendynamik entwickelt. 2) Daten typischer Waldbaeume aus Malaysia erhoben. 3) Walddyna durch simultane Berechnung einer Vielzahl von Bestandstypen und deren gegenseitige Beeinflussung darstellt. 4) Simulationsergebnisse an Hand der vorhandenen Dauerbeobachtungsflaechen ueberprueft. 5) Anzahl der Baumartengruppen im Simulationsmodell erweitert. 6) Mikroklimamodelle fuer Waldluecken und dessen Auswirkung auf Saemlinge und Jungpflanzen entwickelt und mit dem Simulationsmodell gekoppelt. 7) Flaechenhafte Darstellung des horizontalen und vertikalen Waldmosaiks unter Einbeziehung von Nichtwaldflaechen (Brandrodungsflaechen, Holzlagerplaetzen, Rueckewege und Strassen) ausgebaut. 8) Modell zur Einbeziehung forstlicher Waldpflegemassnahmen ausgebaut. Anwendungsrelevanz und Verwertungszusammenhang: Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines Programmsystems zur zuverlaessigen Darstellung der langfristigen Entwicklungsdynamik naturverjuengter, tropischer Waelder mit und ohne waldbaulichen Nutzungsmassnahmen. Durch Prognoserechnungen lassen sich die langfristigen Auswirkungen von verschiedenen Nutzungsszenarien auf den Wald abschaetzen. Das entwickelte Programmsystem wird der Forstverwaltung in Westmalaysia und Sarawak zur Verfuegung gestellt.
Das Projekt "Auswirkungen nachhaltiger Bewirtschaftungsmassnahmen auf die Artenzusammensetzung und Bestandesstruktur in feuchttropischen Primaerwaeldern Costa Ricas" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Waldbau-Institut durchgeführt. Im Zusammenhang mit der Diskussion 'Nachhaltige Nutzung des Tropenwaldes als aktiver Schutz?' werden die Auswirkungen selektiver Einzelbaumnutzung auf die Zusammensetzung der Pflanzengesellschaft in den Waeldern Costa Ricas untersucht. Am Rande der vulkanischen Zentralkordillere ist ein Grossteil der sehr artenreichen costaricanischen Naturwaldreserven lokalisiert, in denen grossflaechig diese Bewirtschaftungsform eingesetzt wird. Vergleichende Untersuchungen in Primaerwaeldern und selektiv genutzten Bestaenden unterschiedlichen Alters sollen Hinweise geben auf die zukuenftige Entwicklung dieser Bestaende. Moegliche Auswirkungen auf das Waldoekosystem werden analysiert und Vorschlaege zur Anpassung der Waldbautechniken an die verschiedenen Bewirtschaftungsziele (Wertholzerzeugung, Nichtholz-Waldprodukte, Naturschutz) ausgearbeitet.
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