Das Projekt "KOLBEINSEY-Geophysik: Hydrothermale Zirkulation am Kolbeinseyruecken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Geowissenschaften, Abteilung Angewandte Geophysik durchgeführt. Fruehere Untersuchungen haben gezeigt, dass in zwei Hydrothermalfeldern am Kolbeinseyruecken Kohlenwasserstoffe austreten, die im Verlauf von thermischen Reifeprozessen sedimentaerer organischer Substanzen gebildet wurden. Spurengase mit einer fuer mittelozeanische Ruecken typischen Zusammensetzung wurden dagegen bisher nicht gefunden. Es deutet sich an, dass die hydrothermalen Gasaustritte am Kolbeinseyruecken von den regionalen geologischen Gegebenheiten des Untergrundes bestimmt sind. Die komplexe Bildungssituation der hydrothermalen Gase kann daher nur durch kombinierte geophysikalische und (gas-)geochemische Untersuchungen aufgeklaert werden. Das Ziel der geplanten geophysikalischen Untersuchungen liegt in der Aufklaerung der mit dem Aufstieg der hydrothermalen Waesser verbundenen physikalischen Prozesse. Dies soll mit einer engabstaendigen reflexionsseismischen Erfassung dreier Testgebiete mit hydrothermalen Zonen auf dem Kolbeinseyruecken noerdlich von Island erfolgen. Anschliessend sollen hier die Untersuchungen mit dem Tauchboot JAGO stattfinden. Ueber True-Amplitude-Processing und AVO-Auswertungen der reflexionsseismischen Messungen sollen sedimentphysikalische Variationen der Sedimente flaechenhaft erfasst werden.