Das Projekt "Biologische und toxische Wirkungen von Gemischen polychlorierter Dibenzodioxine und Dibenzofurane (PCDD/PCDF)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Institut für Toxikologie durchgeführt. Zur toxikologischen Bewertung von PCDD/PCDF-Gemischen wurden 4 Ansaetze verfolgt: (1) P450-Induktion in Zellkulturen von Ratten und Menschen: Die induzierende Potenz definierter PCDD-Gemische und deren reiner Bestandteile wurde verglichen, um TCDD-Aequivalente in vitro zu bestimmen und zu pruefen, ob sich die Wirkungen additiv, ueberadditiv oder antagonistisch verhalten. (2) Tumorpromotion von TCDD-Gemischen in einem Hepatokarzinogese-Modell: Der TCDD-Wirkung aequipotente Dosen (nach den unter 1 bestimmten TCDD-Aequivalenten) wurden appliziert und geprueft, inwieweit sie in vivo aequivalente Tumorpromotor-Wirkungen besitzen. (3) P450-Induktion als Biomonitor bei freilebenden Maeusen in belasteten Gebieten. (4) P450-Induktion als Biomonitor beim Menschen mit Koffein als Testsubstanz fuer die Induktion Dioxin-aehnlich wirkender Induktoren.
Das Projekt "Mechanismen der Tumorpromotion durch 2,3,7,8-Tetrachlordibenzo-p-Dioxin (TCDD) und Kongeneren: In-Vitro-Untersuchungen zur Zelldifferenzierung und Wachstumsregulation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Universitätskrankenhaus Eppendorf, Pharmakologisches Institut, Abteilung für Allgemeine Toxikologie durchgeführt. Mechanismen der Tumorpromotion durch 2,3,7,8-Tetrachlordibenzo-p-Dioxin (TCDD) und Kongeneren: In-Vitro-Untersuchungen zur Zelldifferenzierung und Wachstumsregulation. Die geplanten Untersuchungen mit TCDD und verwandten Verbindungen sollen dazu dienen, das onkogene und tumorpromovierende Potential sowie die Wirkmechanismen dieser Substanzen auf die zellulaere Signaltransduktion genauer zu charakterisieren. In verschiedenen In-Vitro-Modellen sollen die Zelltransformation (Maeusefibroblasten) und Wachstumsregulation (Rattenhepatozyten) analysiert werden. Die Befunde dieser Untersuchungen sollen hinsichtlich des kanzerogenen Potentials der Substanzen ausgewertet werden und somit Grundlage fuer die Risikobewertung von Dioxinen und verwandten Verbindungen in der Umwelt sein.
Das Projekt "Mechanismen der anticarcinogenen und tumorpromovierenden Eigenschaften von Antioxidantien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesgesundheitsamt, Max von Pettenkofer-Institut durchgeführt. Antioxidantien, die wegen ihrer Radikalfaengereigenschaften als Lebensmittelzusatzstoffe und in der industriellen Fertigung eingesetzt werden, gelten in der wissenschaftlichen Literatur als potentielle Anticarcinogene. Demgegenueber sind in den letzten Jahren tumorigene und tumorpromovierende Eigenschaften von mindestens zwei synthetischen Antioxidantien - BHA und BHT - bekannt geworden. Das Projekt dient der Klaerung der Wirkungsmechanismen der Schutzwirkung auf der Ebene der Induktion von Entgiftungsenzymen und der Radikalfaengereigenschaften gegenueber aktiven Sauerstoffspezies sowie der Mechanismus der tumorigenen Wirkung auf der Ebene der Zelltransformation. Ziel ist eine Abwaegung der guenstigen biologischen Effekte gegen die toxikologisch bedenklichen Effekte fuer die einzelnen technologisch verwendeten Antioxidantien. Dazu wird ein Vergleich der Antioxidantien BHA, BHT, Propyl- (Octyl-, Dodecyl-)gallat, Ethoxyquin und alpha-Tocopherol vorgenommen hinsichtlich a) ihrer Radikalfaengereigenschaften gegenueber Lipoperoxyradikalen und anorganischen Sauerstoffradikalen; b) ihrer Induktionswirkung auf Monooxygenasereaktionen und auf entgiftende Enzyme des Carcinogenstoffwechsels; c) ihrer Schutzwirkung gegen zelltransformierende Modellcarcinogene; d) ihrer eigenen transformationsausloesenden Aktivitaet ('Initiationswirkung'); e) ihrer Faehigkeit, die durch ein Modellcarcinogen ausgeloeste Zelltransformation zu steigern ('Promotionswirkung').