Gemäß § 58 Brandenburger Naturschutzgesetz ist das Land Brandenburg gesetzlich zur Aufstellung von Pflege- und Entwicklungsplänen (PEP) in den Großschutzgebieten (GSG) verpflichtet. Die Pflege- und Entwicklungspläne werden als Handlungskonzepte für Schutz, Pflege und Entwicklung der Großschutzgebiete in Brandenburg erstellt. Bearbeitungsgebiet ist der Naturpark Uckermärkische Seen einschließlich aller Biotope, die von der GSG-Grenze geschnitten werden.
Der Naturpark Uckermärkische Seen liegt inmitten der wasserreichen, sanft gewellten Uckermark und findet seine Fortsetzung in den unmittelbar angrenzenden Naturparks Stechlin-Ruppiner Land und Feldberger Seenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern und dem Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Sein lebhaftes Relief entstand während der Weichseleiszeit vor über 15.000 Jahren. Typisch für diese Region sind die vielen Rinnenseen, die Sölle und Moore. Die Hälfte des Naturparks nehmen Wälder ein.
Mit der im 12. Jahrhundert einsetzenden deutsch-pommerschen Besiedlung und der damit verbundenen Waldrodung entstand eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit Hecken, Wiesen, Äckern und Feldgehölzen. Das Wappentier ist der Fischadler, der mit über 30 Brutpaaren hier in ungewöhnlicher Dichte lebt.
Der Pflege- und Entwicklungsplan (PEP) Naturpark Uckermärkische Seen wurde nicht zu Ende geführt, weil ab Beginn des Naturschutzgroßprojektes (NGP) Uckermärkische Seen ein neuer Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) für die Kerngebiete des NGP in Auftrag gegeben wurde. Für den PEP im Naturpark liegt nur eine Biotoptypenkartierung vor.
Das Projekt "Marketingkonzeption für die Förderung des sanften Tourismus im Naturpark Uckermärkische Seen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin (Humboldt-Univ.), Geographisches Institut, Abteilung Physische Geographie durchgeführt. Ziel: Entwicklung eines Marketingmodells für sanften Tourismus in Großschutzgebieten Methode: Delphi-Befragung der Tourismusanbieter, Naturschutz-Repräsentanten, Kommunalpolitiker. Es besteht ein Bedarf an der Entwicklung von Modellen und Konzeptionen, die dem Grundsatz der Nachhaltigkeit unterliegen und auf eine integrierte ländliche Entwicklung ausgerichtet sind. Nachhaltige Entwicklung im Tourismus heißt, einen dauerhaften wirtschaftlichen Nutzen sicherzustellen und die Kulturlandschaft zu schützen. Hierzu bietet sich die Entwicklung eines Marketingmodells für sanften Tourismus in Großschutzgebieten an. Marketing ist hierfür insofern ein besonders geeignetes Instrument, da es gemäß seiner Definition einer ganzheitlichen Unternehmensphilosophie entspricht und auf dauerhafte Unternehmenserfolge ausgerichtet ist.
Das Projekt "Analyse der habitatgestaltenden Aktivität des Bibers (Castor fiber L.) in ausgewählten Gebieten des Landes Brandenburg unter besonderer Berücksichtigung von Wasserrückhaltung und dem Einfluss auf ausgewählte Pflanzen- und Tierarten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Berlin-Forschung durchgeführt. Gegenstand der Untersuchung ist die Analyse der habitatgestaltenden Aktivität des Bibers (Castor fiber Linnaeus 1758) in ausgewählten Gebieten des Landes Brandenburg (Naturpark Uckermärkische Seen, Kleine Schorfheide, Densowsee) unter besonderer Berücksichtigung von Wasserrückhaltung und dem Einfluss auf ausgewählte Pflanzen- und Tierarten. In ausgewählten Gebieten Brandenburgs sollen existierende Biberhabitate kartiert und in ihrer abiotischen und biotischen Zusammensetzung charakterisiert werden. Der Einfluss der habitatgestaltenden Aktivität des Bibers auf die sukzessive Veränderung der Landschaft soll ermittelt werden. Des weiteren wird der Einfluss der Bibertätigkeit auf den Wasserhaushalt generell und im besonderen auf die umwelt- und naturschutzrelevante Nutzung der damit verbundenen Wasserrückhaltung untersucht. In diesem Zusammenhang wird eine Konfliktanalyse zwischen Artenschutz und Landnutzung mit dem Ziel der Konfliktvermeidung durchgeführt. Die Effizienz der in den Untersuchungsgebieten ergriffenen Maßnahmen den unmittelbaren Schutz des Bibers betreffend wird kontrolliert und ausgewertet.