Das Projekt "Bienen als Bioindikatoren bei der Umweltdiagnostik im radioaktiv belasteten Uranabbaugebiet um Ronneburg (Wismut - Gera)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Friedrich-Schiller-Universität Jena durchgeführt. Die Eignung der Honigbiene als Bioindikator für Umweltschäden unterschiedlichster Genese ist bekannt. Untersuchungen mit natürlich vorkommenden Radionukliden, wie sie in verstärktem Maße im ehemaligen Uranabbaugebiet der Wismut vorkommen, sind bis jetzt nicht erfolgt. Ziel des Vorhabens war es deshalb, die Eignung der Honigbiene als Bioindikator für Umweltschäden, verursacht durch natürliche Radionuklide im Zusammenhang mit dem Uranbergbau, zu untersuchen. 1. Entwicklung der Bienenvölker unter dem Einfluss der radioaktiven Belastung im Wismutgebiet im Vergleich zu Kontrollvölkern; makroskopische Beurteilung des Gesundheitszustands, Populationsschätzung, statistische Auswertung 2. Ermittlung bodenabhängiger Transferfaktoren für die natürlichen Radionuklide U-235, U-238, Ra-226, Th-232, Pb-210, K-40 in Boden, Pflanze (Raps) und Honig; Probennahme aus verschiedenen deutschen Regionen mit unterschiedlicher Bodenbeschaffenheit (Boden, Pflanzen, Honig); Pollenanalytik im Honig; Bestimmung der radioaktiven Nuklide mittels Gammaspektrometrie in Boden, Pflanze, Honig (Universität Marburg); 3. Ermittlung pflanzenspezifischer Eigenschaften auf die Transferfaktoren; Probennahme (Boden, Pflanzen, Honig) bei gleicher Bodenbeschaffenheit (Ronneburg/Seelingstädt) mit unterschiedlichen Trachtpflanzen (Sonnenblume, Ackerbohne, Phacelia, Raps, Kamille, Rotklee); Pollenanalytik im Honig; Bestimmung der radioaktiven Nuklide mittels Gammaspektrometrie in Boden, Pflanze, Honig (U-niversität Marburg). 4. Ermittlung des Radionuklidgehalts in Abhängigkeit von der Entfernung zum Haldengebiet; Entnahme von Erd-, Pflanzen- (Raps) und Honigproben in der gesamten Region Ronneburg/Seelingstädt; Sammlung von Mischhonigen der Region und von Honigen direkt von der Absetzanlage Trünzig; Pollenanalytik im Honig; Bestimmung der radioaktiven Nuklide in den Proben mittels Gammaspektrometrie.
Das Projekt "Fischpopulationen und Makrobenthoszoenosen zur Abschaetzung der Relevanz toxikologischer Tests" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät II Biologie, Institut für Zoologie, Fachgebiet Zoologie, Bereich Aquatische Ökologie, Arbeitsgebiet Ökotoxikologie durchgeführt. Problemstellung: Solange sich Umweltbelastungen in subletalen Konzentrationsbereichen bewegen, sind sie oft nicht ohne weiteres erkennbar. Zu ihrer Wahrnehmung werden umweltdiagnostische Methoden benoetigt, deren oekologische Relevanz gesichert ist. Dazu werden Untersuchungen der Makrozoobenthoszoenose und der Fortpflanzungsbiologie vorkommender Fischarten eines belasteten Mittelgebirgsbaches im Vergleich zu einem unbelasteten Referenzgewaesser durchgefuehrt. Von Verbundpartnern werden parallel dazu Biotests und begleitende Untersuchungen durchgefuehrt. Zielsetzung: Durch diese Makrozoobenthosuntersuchungen und Untersuchungen der Forpflanzungsbiologie von Fischen soll ein oekotoxikologischer Bewertungsansatz fuer kleine Fliessgewaesser erprobt und die Relevanz von Biotests im Fliessgewaesser beurteilt werden. Stand der Arbeit: Bisher erhobene Feld- sowie Labordaten belegen eine Stoerung der Makrozoobenthos- und Fischzoenose, vor allem im Fortpflanzungszyklus der Fische, im belasteten Gewaesser, in dem auch die Biotests reagieren.