Das Projekt "Die Ermittlung der Strahlenexposition nach Unfaellen mit Hilfe von biochemischen Untersuchungen und Chemilumineszenzmessungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesgesundheitsamt, Institut für Strahlenhygiene durchgeführt. Bei Zwischenfaellen, die zu einer erhoehten Strahlenexposition von Personen fuehren, ist es in vielen Faellen notwendig, unabhaengig von der physikalischen Routinedosisueberwachung weitere Informationen ueber die tatsaechliche Exposition des Organismus zu erhalten. Zur Erreichung dieses Zieles sollen im Rahmen des Forschungsvorhabens zwei unterschiedl. Wege verfolgt werden. Als erstes sollen Untersuchungen direkt am Menschen (an Strahlentherapiepatienten) zur Ermittlung der Hoehe einer Strahlenexposition vorgenommen werden. Zweitens soll untersucht werden, ob auch Materialien aus der unmittelbaren Umgebung des oder der Verunfallten zur Dosisermittlung herangezogen werden koennen. Die biochem. Untersuchungen zur Ermittlung der Hoehe der Strahlenexposition sollen an Strahlentherapiepatienten vorgenommen werden, da die Uebertragbarkeit von Tierexperimenten auf den Menschen oft nicht gewaehrleistet ist. In diesem Zusammenhang sind folgende Untersuchungen vorgesehen, bzw. laufen bereits: Untersuchungen des Serumthymidinspiegels, Bestimmungen der Aktivitaet der Serumamylase, die Messung der elektrophoretischen Mobilitaet von zellulaeren Blutbestandteilen, andere Veraenderungen an Zellmembranen, wie z.B. die unterschiedl. Kopplung von Lektinen an Zellmembrane vor und nach einer Bestrahlung. Untersuchungen an Feststoffen aus der Umgebung des Unfallortes mit Hilfe der Chemilumineszenzmessung zeigten, dass bei der Verwendung von in waessrigen Loesungen loeslichen Substanzen Strahlendosen von weniger als 0,1 Gy nachgewiesen werden koennen. Sehr viel schwieriger ist die Abschaetzung einer niedrigen Strahlendosis, wenn nur unloesliche Substanzen z. Verfueg. stehen.