Das Projekt "Konzepte zur Nutzung kontaminierter Offenlandflächen am Beispiel der unteren Muldeaueue" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Halle-Wittenberg, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Professur Allgemeiner Pflanzenbau, Ökologischer Landbau durchgeführt. Ziel der Arbeit ist die Vorlage eines Konzeptes zur wirtschaftlich tragfähigen und nachhaltigen Biomasse-Nutzung des Grünlandes der kontaminierten Muldeaue zwischen Bitterfeld und Dessau. Eine Gefahrenabwehrverordnung schließt deren reguläre, landwirtschaftliche Nutzung zur Futtermittelgewinnung oder Beweidung aus. Neben einer Analyse der aktuellen Schadstoffbelastungen müssen der gegenwärtige naturschutzfachliche Handlungsbedarf und die denkmalpflegerischen Belange in das Konzept einfließen, denn der größte Teil der Muldeaue ist naturschutzrechtlich geschützt. Ein nicht unerheblicher Teil gehört zum Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Vor dem Hintergrund des naturschutzfachlichen und denkmalrechtlichen Handlungsbedarfes - im Wesentlichen werden der notwendige Arten- und Lebensraumtypenschutz sowie die Planungen zum Schutz des Landschaftsbildes betrachtet - können die Größe und Verteilung der Grünlandflächen ermittelt sowie deren maximale, naturverträgliche Aufwuchsmenge abgeschätzt werden. Die verfügbare betriebliche, technische und Wege-Infrastruktur im Umfeld der Muldeauen beeinflusst zum Teil die Auswahl eines geeigneten technischen Verfahrens zur Biomasse-Nutzung der ermittelten Aufwuchsmenge. Die infrage kommenden technischen Verfahren sollen aber vor allem geeignet sein, die Biomasse zu dekontaminieren bzw. eine weitere Exposition in die Umwelt zu verhindern. Da es sich bei den Schadstoffen in der Hauptsache um Beta-Hexachlorcyclohexan (ß-HCH) und Arsenverbindungen handelt, liegt hier die größte Herausforderung des zu entwickelnden Nutzungskonzeptes.