Schiffsrümpfe müssen mit Antifoulingsystemen vor Bewuchs mit Muscheln, Seepocken, Algen etc. geschützt werden, da diese sonst den Reibungswiderstand und damit den Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoß erhöhen. Trotz zahlreicher verschiedenartiger Alternativen wird der Markt der Antifoulingbeschichtungen sowohl in der professionellen Schifffahrt wie auch in der Sportbootschifffahrt noch immer von bioziden Produkten dominiert. Dabei haben zahlreiche Studien ergeben, dass im Süßwasser ein Einsatz von bioziden Beschichtungen vielfach nicht notwendig ist, um Bewuchs auf Schiffsrümpfen zu verhindern. Und selbst für die bewuchsreichen Meere gibt es inzwischen nicht-biozide Alternativen, die eine ausreichende Wirksamkeit erzielen. Die Etablierung eines Umweltzeichens Blauer Engel für umweltfreundliche "Unterwasserbeschichtungen und andere Bewuchsschutzsysteme" soll nun Hersteller motivieren, geeignete Produkte zu entwickeln und die Etablierung dieser Produkte auf dem Markt zu unterstützen. Im Rahmen des Projektes wurden Kriterien aufgestellt, mit denen die Umweltverträglichkeit und auch die Wirksamkeit der nicht-bioziden Bewuchsschutzsysteme nachgewiesen werden kann. Hierbei wurde eine bereits 2004 durchgeführte UBA-Studie wieder aufgegriffen (UBA-TEXTE 45/04). Inzwischen gibt es deutlich mehr Beschichtungen und Bewuchsschutzstrategien. In einer aktuellen Marktrecherche wurden 100 nicht-biozide Produkte identifiziert, die 14 unterschiedlichen Wirkungsmechanismen zugeordnet wurden. Die in Abstimmung mit dem Umweltbundesamt erarbeiteten stofflichen und produktbezogenen Anforderungen wurden auf einem Fachgespräch und einer Expertenanhörung mit Behördenvertreter*innen, Herstellerfirmen, NGOs und anderen Expert*innen diskutiert. Die Jury Umweltzeichen stimmte den Vergabekriterien im Dezember 2021 zu. Der Abschlussbericht dokumentiert die Ergebnisse einer Literaturstudie, der Marktrecherche sowie der Ableitung der einzelnen Kriterien. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Untersuchung von Verfahren zur Aussenreinigung von Sportbootsruempfen als Alternative fuer biozidhaltige Antifouling-Unterwasseranstriche" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung durchgeführt. Der Gebrauch von biozidhaltigen Unterwasseranstrichen hat in der Vergangenheit zu schwerwiegenden oekologischen Schaeden gefuehrt. Im Ergebnis der 35. Sitzung des IMO-Ausschusses fuer den Schutz der Meeresumwelt (MEPC) im Maerz 1994 wird gefordert, den Biozideinsatz insbesondere von Organozinnverbindungen in Antifoulingfarben zu reduzieren und alternative Antifoulingmethoden zu entwickeln. Von niederlaendischer und deutscher Seite wurde die Entwicklung von Unterwasserreinigungsanlagen, vergleichbar Autowaschanlagen, vorgeschlagen, die einen voelligen Verzicht auf biozidhaltige Antifoulingfarben ermoeglichen wuerden. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung einer geeigneten Reinigungsstrategie, die eine mechanische Reinigung von Schiffsruempfen ermoeglicht. Das Vorhaben ist als Voruntersuchung fuer den spaeter folgenden Bau von Reinigungsanlagen fuer Sportboote anzusehen. Es sollen verschiedene Reinigungsverfahren (Buersten, Hochdruck (-spuelend, -pulsierend, Ultraschall), Reinigungswerkzeuge (Unterscheidung innerhalb der verschiedenen Reinigungsverfahren), Standorte (Salzwasser, Suesswasser), der Reinigungszyklus (vierzehntaegig, monatlich, vierteljaehrlich) und Beschichtungen, die hart und abriebfest sein sollten, untersucht werden. Besonderer Wert ist auf die Darstellung der praktischen wirtschaftlichen Durchsetzbarkeit solcher Reinigungsanlagen zu legen.