Das Projekt "Schmutzfrachtnachweis zur Niederschlagswasserbehandlung im Einzugsgebiet des KW-Süd der Stadt Düsseldorf" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft durchgeführt. Problemstellung: Mit dem Ausbau des Klärwerks Süd der Stadt Düsseldorf und Veränderungen des Einzugsgebietes des Klärwerks ist ein Nachweis zur Einhaltung der Anforderungen an die Niederschlagswasserbehandlung zu führen. Der detaillierte Schmutzfrachtnachweis soll auf Grundlage des ATV-A 128 und des Runderlasses vom 03.01.03 des nordrhein-westfälischen MURL (heute MUNLV) geführt werden. Die komplexen Systemgegebenheiten und Abflussverhältnisse bei Mischwasser im Entwässerungssystem Klärwerk Süd erfordern eine Detaillierung der Abfluss- und Schmutzfrachtsimulation. Relevante Randbedingungen und Kriterien für die Modellauswahl sind u.a.: - flaches, z.T. rückstaubehaftetes Netz, - großvolumige Kanäle mit erheblichem Netzspeichervolumen, - Beeinflussung von Entlastungen durch Unterwasserstände, - aufgrund des ausgedehnten Einzugsgebietes sind mehrere Niederschlagsstationen zu berücksichtigen. Methodik: Um die komplexen Abflussverhältnisse wirklichkeitsnah nachzubilden kommt das detaillierte Schmutzfrachtmodell KOSMO zur Anwendung. Der Kanalabfluss wird hydrodynamisch auf der Basis der vollständigen Saint-Venant-Gleichungen berechnet, wobei die Regenentlastungsbauwerke und sonstigen abflussrelevanten Sonderbauwerke in den hydrodynamischen Berechnungsablauf eingebunden sind. Die hydrodynamische Berechnungsweise stützt sich auf die Erstellung eines Grobnetzes, in dem die Hauptkanäle und Sammler mit Zuordnung der Abflussflächen sowie alle relevanten Sonderbauwerke in ihren tatsächlichen Abmessungen und Verknüpfungen enthalten sind. Das erstellte Grobnetz wird anhand von Niederschlags-Abflussmessungen kalibriert, um das hydraulische Verhalten des Entwässerungssystems zutreffend abzubilden.