Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Museum der bildenden Künste Leipzig Müll ist überall: als gigantischer Strudel im Pazifik, Feinstaub in der Luft und Mikroplastik in der Nahrungskette. Die Gruppenausstellung „Zero Waste“ zeigt internationale Positionen zeitgenössischer Kunst, die auf die Dringlichkeit verweisen, Ressourcen zu schonen, weniger zu konsumieren und nachhaltiger zu leben. In Installationen, Videos, Skulpturen und Fotografien untersuchen die beteiligten Künstlerinnen und Künstler globale Konsequenzen von Plastikverpackungen, Reifenabrieb, giftigen Chemikalien und Überproduktion. „Zero Waste“ wird realisiert vom Umweltbundesamt in Kooperation mit dem MdbK und kuratiert von Hannah Beck-Mannagetta und Lena Fließbach. Täglich verwehen Fetzen der als „mar de plástico“ bekannten Gemüseplantagen in Südspanien ins Meer; Raul Walch dienen sie als Forschungsobjekt und Material für sein raumgreifendes Mobile. Während Erik Sturm aus dem Feinstaub, den er von Fensterbänken stark befahrener Straßen kratzt, Farbe herstellt, macht Vibha Galhotra die massive Luftverschmutzung in New Delhi als „Black Cloud“, einer Wolke aus schwarzen Papierdrachen, sowie in performativen Fotografien und Videos sichtbar. Dani Ploeger experimentiert in seinem Labor mit Stresstestmaschinen und stellt den von Herstellern frühzeitig herbeigeführten Alterungsprozess elektronischer High-Tech-Geräte bloß. Allgegenwärtige Wegwerfprodukte und Reinigungsmittel verarbeitet Eliana Heredia zu einer grafisch anmutenden Installation. Mit seinen großformatigen Fotografien untersucht Tue Greenfort Feuer in Müllverbrennungsanlagen. Die Leipziger Künstlerin Klara Meinhardt gießt Styroporverpackungen von Haushaltsgeräten in Beton ab. Die Nachhaltigkeit von Kleiderspenden stellt Christoph Medicus mit seiner interaktiven Installation infrage. Nadine Fecht präsentiert sowohl großformatige Zeichnungen, in denen ganz subtil täglicher Großstadtmüll auftaucht, als auch eine ortsspezifische Installation, die aus den Griffverstärkungen von Plastiktüten besteht. Die Videoarbeit des Künstlerduos Irwan Ahmett und Tita Salina zeigt, wie ein Motorradkonvoi mit gelben Trauerfahnen einen kleinen Fisch aus einem vermüllten Gewässer in Jakarta in einen kristallklaren Fluss überführt. Wolf von Kries fotografiert im Winter „Konglomerate“, die von Autos abfallen und aus Benzin, Schmutz und gefrorenem Wasser bestehen, oder knüpft seinen Tascheninhalt aus Kleinstmüll wie Bonbonpapier oder Eintrittskarten am Ende jeden Tages zu einer stetig wachsenden Kette. Wie sich vier Passagiere mit einen alten Buick, dem zuvor Motor, Elektronik und Getriebe entnommen wurden, mit einem eingebauten Pedalsystem abgasfrei vorwärtsbewegen, zeigt Michel de Broins Videodokumentation. Dem internationalen Lebensmittelhandel, in dem ein Apfel vom anderen Ende der Welt günstiger angeboten werden kann als vom Bauern um die Ecke, nimmt sich der junge südafrikanische Fotograf Alexander Oelofse ebenso an wie der Verschmutzung der Weltmeere. In ihren grotesk-verstörenden Videoarbeiten prangert Mika Rottenberg die Arbeitsbedingungen innerhalb globaler Produktionsketten an und verzichtet in der Ausstellung bewusst auf die materialaufwendigen Inszenierungen ihrer filmischen Installationen. Das brasilianisch-kanadische Künstlerduo Chico Togni und Kadija de Paula arbeitet für seine „Zero Waste“-Küche, gebaut aus im Museum vorgefundenen und recycelten Materialien, mit lokal produzierten und „geretteten“ Lebensmitteln. Swaantje Güntzel beschäftigt sich mit Weichmachern in unserem Blut, den an Plastikspielzeug und Kunststoffkleinteilen verendeten Albatrossen sowie den Folgen von Mikroplastik in kosmetischen Produkten. Mit der Virtual Reality-Brille werden die BetrachterInnen von Bianca Kennedy und The Swan Collectives‘ interaktivem Film zu Insekten – der bevorzugten und als nachhaltig angepriesenen Nahrungsquelle der Menschen in diesem Zukunftsszenario. Der Protest gegen eine rein auf Gewinnmaximierung und Wachstum ausgerichtete Wirtschaft wie auch gegen die maßlose Ressourcenverschwendung auf Kosten von Umwelt und Klima wird immer lauter. Gleichzeitig gibt es eine Bewegung hin zu einer minimalistischen Lebensweise, bewusster Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit. Ob Re- und Upcycling, das eigene Konsumverhalten, neue Technologien oder schlicht Müllvermeidung – die Ausstellung möchte nicht nur einen kritischen Blick auf den aktuellen Zustand unserer Erde werfen, sondern Lösungsansätze diskutieren, zu alternativen Handlungsmöglichkeiten anregen und Visionen für die Zukunft entwerfen. Mittels selbst auferlegter klimafreundlicher Regeln hinterfragt das Projekt auch den verschwenderischen Umgang mit Ressourcen in der Kunstwelt sowie den CO2 -Fußabdruck dieser Ausstellung. So vermeidet „Zero Waste“ materialaufwendige Installationen, Transporte und Reisen über weite Distanzen für kurze Aufenthalte und kooperiert mit lokalen Akteuren. Der Erlös des zur Ausstellung erscheinenden Katalogs mit Installationsansichten fließt gänzlich in den Versuch von Andreas Greiner, die CO2-Produktion der Ausstellung zu berechnen und durch das Pflanzen entsprechend vieler Bäume zu kompensieren. „Zero Waste“ präsentiert Arbeiten von Irwan Ahmett & Tita Salina, Michel de Broin, Nadine Fecht, Vibha Galhotra, Tue Greenfort, Andreas Greiner, Swaantje Güntzel, Eliana Heredia, Bianca Kennedy & The Swan Collective, Wolf von Kries, Christoph Medicus, Klara Meinhardt, Alexander Oelofse, Kadija de Paula & Chico Togni, Dani Ploeger, Mika Rottenberg, Erik Sturm und Raul Walch. „Zero Waste“ wird von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm mit AktivistInnen und WissenschaftlerInnen begleitet. Dialogische Führungen mit ExpertInnen unterschiedlicher Fachgebiete und eine Filmvorführung mit Diskussion erweitern die Ausstellung ebenso wie das interaktive „Black-Cloud“-Drachenfliegen von Vibha Galhotra, die „Zero Waste“-Küche von Kadija de Paula und Chico Togni sowie DIY-Workshops und Repair Cafés mit lokalen PartnerInnen für Kinder und Erwachsene. Das Programm wird ergänzend mit freundlicher Unterstützung des Fonds Soziokultur e. V. realisiert. Das Ausstellungsprojekt realisiert das Umweltbundesamt innerhalb seiner Programmreihe „ Kunst und Umwelt “ und in Kooperation mit dem Museum der bildenden Künste Leipzig. Wie können und wollen wir in Zukunft leben, ohne unsere Lebensgrundlage zu zerstören? Wie können wir lernen, neue Wege zu denken? Und wie kommen wir vom Wissen zum Handeln? Kunst und Kultur können einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Verständigungsprozess über Zukunftschancen und nachhaltige Entwicklung in unserer Gesellschaft leisten. Seit Mitte der achtziger Jahre pflegt das Umweltbundesamt, Deutschlands zentrale Umweltbehörde, mittels der Reihe „Kunst und Umwelt“ den Dialog mit Kunstschaffenden. Diskussionsrunden, geführte Rundgänge, KünstlerInnengespräche und Workshops für die Öffentlichkeit und die Mitarbeitenden runden das Angebot ab. Kooperationen mit Kultureinrichtungen werden eingegangen und gepflegt. Eröffnung aufgrund der aktuellen Lage verschoben. Wir melden uns alsbald mit neuen Terminen. Di und Do–So 10–18 Uhr, Mi 12–20 Uhr, Mo geschlossen Feiertage 10-18 Uhr (auch Oster- und Pfingstmontag) Tagesticket 10 € / ermäßigt 7 € bis zum vollendeten 19. Lebensjahr Eintritt frei am 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei Museum der bildenden Künste Leipzig Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: +49 341 216 999 42, E-Mail: mdbk [at] leipzig [dot] de Umweltbundesamt Fotini Mavromati Tel.: +49 340 2103 2318, E-Mail: fotini [dot] mavromati [at] uba [dot] de
25. Juni – 08. November 2020 Müll ist überall: als gigantischer Strudel im Pazifik, Feinstaub in der Luft und Mikroplastik in der Nahrungskette. Die Gruppenausstellung „Zero Waste“ zeigt internationale Positionen zeitgenössischer Kunst, die auf die Dringlichkeit verweisen, Ressourcen zu schonen, weniger zu konsumieren und nachhaltiger zu leben. In Installationen, Videos, Skulpturen und Fotografien untersuchen die beteiligten Künstler*innen globale Konsequenzen von Plastikverpackungen, Reifenabrieb, giftigen Chemikalien und Überproduktion. „Zero Waste“ wird realisiert vom Umweltbundesamt in Kooperation mit dem MdbK und kuratiert von Hannah Beck-Mannagetta und Lena Fließbach. Täglich verwehen Fetzen der als „mar de plástico“ bekannten Gemüseplantagen in Südspanien ins Meer; Raul Walch dienen sie als Forschungsobjekt und Material für sein raumgreifendes Mobile. Während Erik Sturm aus dem Feinstaub, den er von Fensterbänken stark befahrener Straßen kratzt, Farbe herstellt, macht Vibha Galhotra die massive Luftverschmutzung in New Delhi als „Black Cloud“, einer Wolke aus schwarzen Papierdrachen, sowie in performativen Fotografien und Videos sichtbar. Dani Ploeger experimentiert in seinem Labor mit Stresstestmaschinen und stellt den von Herstellern frühzeitig herbeigeführten Alterungsprozess elektronischer High-Tech-Geräte bloß. Allgegenwärtige Wegwerfprodukte und Reinigungsmittel verarbeitet Eliana Heredia zu einer grafisch anmutenden Installation. Mit seinen großformatigen Fotografien untersucht Tue Greenfort Feuer in Müllverbrennungsanlagen. Die Leipziger Künstlerin Klara Meinhardt gießt Styroporverpackungen von Haushaltsgeräten in Beton ab. Die Nachhaltigkeit von Kleiderspenden stellt Christoph Medicus mit seiner interaktiven Installation infrage. Nadine Fecht präsentiert sowohl großformatige Zeichnungen, in denen ganz subtil täglicher Großstadtmüll auftaucht, als auch eine ortsspezifische Installation, die aus den Griffverstärkungen von Plastiktüten besteht. Die Videoarbeit des Künstlerduos Irwan Ahmett und Tita Salina zeigt, wie ein Motorradkonvoi mit gelben Trauerfahnen einen kleinen Fisch aus einem vermüllten Gewässer in Jakarta in einen kristallklaren Fluss überführt. Wolf von Kries fotografiert im Winter „Konglomerate“, die von Autos abfallen und aus Benzin, Schmutz und gefrorenem Wasser bestehen, oder knüpft seinen Tascheninhalt aus Kleinstmüll wie Bonbonpapier oder Eintrittskarten am Ende jeden Tages zu einer stetig wachsenden Kette. Wie sich vier Passagiere mit einen alten Buick, dem zuvor Motor, Elektronik und Getriebe entnommen wurden, mit einem eingebauten Pedalsystem abgasfrei vorwärtsbewegen, zeigt Michel de Broins Videodokumentation. Dem internationalen Lebensmittelhandel, in dem ein Apfel vom anderen Ende der Welt günstiger angeboten werden kann als vom Bauern um die Ecke, nimmt sich der junge südafrikanische Fotograf Alexander Oelofse ebenso an wie der Verschmutzung der Weltmeere. In ihren grotesk-verstörenden Videoarbeiten prangert Mika Rottenberg die Arbeitsbedingungen innerhalb globaler Produktionsketten an und verzichtet in der Ausstellung bewusst auf die materialaufwendigen Inszenierungen ihrer filmischen Installationen. Das brasilianisch-kanadische Künstlerduo Chico Togni und Kadija de Paula arbeitet für seine „Zero Waste“-Küche, gebaut aus im Museum vorgefundenen und recycelten Materialien, mit lokal produzierten und „geretteten“ Lebensmitteln. Swaantje Güntzel beschäftigt sich mit Weichmachern in unserem Blut, den an Plastikspielzeug und Kunststoffkleinteilen verendeten Albatrossen sowie den Folgen von Mikroplastik in kosmetischen Produkten. Mit der Virtual Reality-Brille werden die BetrachterInnen von Bianca Kennedy und The Swan Collectives‘ interaktivem Film zu Insekten – der bevorzugten und als nachhaltig angepriesenen Nahrungsquelle der Menschen in diesem Zukunftsszenario. Der Protest gegen eine rein auf Gewinnmaximierung und Wachstum ausgerichtete Wirtschaft wie auch gegen die maßlose Ressourcenverschwendung auf Kosten von Umwelt und Klima wird immer lauter. Gleichzeitig gibt es eine Bewegung hin zu einer minimalistischen Lebensweise, bewusster Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit. Ob Re- und Upcycling, das eigene Konsumverhalten, neue Technologien oder schlicht Müllvermeidung – die Ausstellung möchte nicht nur einen kritischen Blick auf den aktuellen Zustand unserer Erde werfen, sondern Lösungsansätze diskutieren, zu alternativen Handlungsmöglichkeiten anregen und Visionen für die Zukunft entwerfen. Mittels selbst auferlegter klimafreundlicher Regeln hinterfragt das Projekt auch den verschwenderischen Umgang mit Ressourcen in der Kunstwelt sowie den CO2 -Fußabdruck dieser Ausstellung. So vermeidet „Zero Waste“ materialaufwendige Installationen, Transporte und Reisen über weite Distanzen für kurze Aufenthalte und kooperiert mit lokalen Akteuren. Der Erlös des zur Ausstellung erscheinenden Katalogs mit Installationsansichten fließt gänzlich in den Versuch von Andreas Greiner, die CO2-Produktion der Ausstellung zu berechnen und durch das Pflanzen entsprechend vieler Bäume zu kompensieren. „ Zero Waste“ präsentiert Arbeiten von Irwan Ahmett & Tita Salina, Michel de Broin, Nadine Fecht, Vibha Galhotra, Tue Greenfort, Andreas Greiner, Swaantje Güntzel, Eliana Heredia, Bianca Kennedy & The Swan Collective, Wolf von Kries, Christoph Medicus, Klara Meinhardt, Alexander Oelofse, Kadija de Paula & Chico Togni, Dani Ploeger, Mika Rottenberg, Erik Sturm und Raul Walch. BEGLEITPROGRAMM Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen ist Teil der Ausstellung. Unter Einhaltung der aktuellen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor der Verbreitung des Coronavirus und ggf. auch nur via digitaler Übertragung werden ein Führungsformat mit Expert*innen unterschiedlicher Fachgebiete, Performances und eine Filmvorführung mit Künstler*innengespräch die Ausstellung ergänzen. Hörspaziergänge, DIYWorkshops und ein Repair Café sind in Kooperation mit lokalen Partner*innen in Planung. Das Programm wird ergänzend mit freundlicher Unterstützung des Fonds Soziokultur e. V. realisiert. KUNST UND UMWELT Das Ausstellungsprojekt realisiert das Umweltbundesamt innerhalb seiner Programmreihe „Kunst und Umwelt“ und in Kooperation mit dem Museum der bildenden Künste Leipzig. Wie können und wollen wir in Zukunft leben, ohne unsere Lebensgrundlage zu zerstören? Wie können wir lernen, neue Wege zu denken? Und wie kommen wir vom Wissen zum Handeln? Kunst und Kultur können einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Verständigungsprozess über Zukunftschancen und nachhaltige Entwicklung in unserer Gesellschaft leisten. Seit Mitte der achtziger Jahre pflegt das Umweltbundesamt, Deutschlands zentrale Umweltbehörde, mittels der Reihe „Kunst und Umwelt“ den Dialog mit Kunstschaffenden. Diskussionsrunden, Künstler*innengespräche, geführte Rundgänge und Workshops für die Öffentlichkeit und die Mitarbeitenden runden das Angebot ab. Kooperationen mit Kultureinrichtungen werden eingegangen und gepflegt. KATALOG Der Katalog zur Ausstellung, gemeinsam herausgegeben von Museum der bildenden Künste Leipzig und Umweltbundesamt, enthält Beiträge von Hannah Beck-Mannagetta und Lena Fließbach, Sven Bergmann und Yusif Idies, Martin Ittershagen und Fotini Mavromati sowie von Minimal Mimi. Die Publikation mit ca. 130 Seiten und zahlreichen Farbabbildungen ist an der Museumskasse für 12 € erhältlich. Der Erlös des Katalogs fließt zu 100% in das Baumpflanzprojekt des Künstlers Andreas Greiner, mit dem Ziel, den CO2-Fußabdruck in der Ausstellung zu kompensieren. Der erste Feld-Ahorn wurde im Januar 2020 in Gohlis (Landsberger Str./Max-Liebermann-Str.) eingesetzt. Eine Patenschaft der „Aktion Baumstarke Stadt“ der Stadt Leipzig kostet 250 € pro Baum. SOFT OPENING Mittwoch, 24.06.2020, 18–21 Uhr Kostenfreier Eintritt. Aufgrund der aktuellen Situation bitten wir unsere Gäste darum, ausreichend Zeit und eventuelle Wartezeiten für den Besuch einzuplanen. ÖFFNUNGSZEITEN / EINTRITT Di und Do–So 10–18 Uhr, Mi 12–20 Uhr, Mo geschlossen Feiertage 10-18 Uhr Tagesticket 10 € / ermäßigt 7 € bis zum vollendeten 19. Lebensjahr Eintritt frei am 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei KONTAKT / INFORMATIONEN Museum der bildenden Künste Leipzig Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: +49 341 216 999 42, E-Mail: mdbk [at] leipzig [dot] de Umweltbundesamt Fotini Mavromati Tel.: +49 340 2103 2318, E-Mail: fotini [dot] mavromati [at] uba [dot] de segeband.pr Denhart v. Harling Tel.: +49 179 4963497, E-Mail: dh [at] segeband [dot] de PRESSEMATERIAL / FOTOS In der Dropbox unter https://t1p.de/z1wt
Expeditionen in Ästhetik und Nachhaltigkeit Eine neue Ausstellung „Zur Nachahmung empfohlen“ gastiert vom 23.03.2011 bis 29.04.2011 im Umweltbundesamt Dessau. Die von Adrienne Goehler kuratierte Ausstellung, die nun in Dessau zu sehen ist, will dafür sensibilisieren, dass Nachhaltigkeit sich nicht ohne die Künste und Wissenschaften entwickelt: Von ihnen ist das Denken in Übergängen, Provisorien, Modellen und Projekten zu lernen. Michael Saup zum Beispiel macht mit seiner Installation „Avatar Inkarnation cRdxXPV9GNQ“ den durch hemmungslosen Internetgebrauch erzeugten CO 2 Ausstoß sichtbar; Néle Azevedo mit ihren schmelzenden Eisfiguren und die dänische Gruppe Superflex mit der Flutung einer McDonalds-Filiale, schaffen unmittelbare Eindrücke den Folgen des Klimawandels; Das patentierte Reflektionssystem „helioflex“ von Christoph Keller bringt Licht in dunkle Hinterhöfe; Dem Re- und Upcycling von Produkten widmen sich verschiedene Beiträge z.B. „Cars to bicycle“ von Folke Köbberling und Martin Kaltwasser; Den Raum zwischen Kunst und Wissenschaft besetzt z.B. Cornelia Hesse-Honegger mit ihren Forschungen an Wanzen in der Nähe von Atomkraftwerken. Als ungewöhnliches soziales Projekt sei beispielhaft „Adopted“ von Gudrun F.Widlok genannt, das Europäer ohne Familienanschluss in Ghana zur Adoption freigibt. Die Eröffnung findet im Umweltbundesamt statt. Eine Begrüßung erfolgt durch den Präsidenten des Umweltbundesamtes und Schirmherr der Ausstellung, Jochen Flasbarth. Eine Einführung wird von der Kuratorin Adrienne Goehler gegeben. Gegen 19:30 Uhr werden die Besucher im Bauhausgebäude vom Direktor des Bauhauses in Empfang genommen. Für den Weg dorthin wird ein Bus-Shuttle zu Verfügung gestellt. Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es einen Umtrunk im Bauhausklub. Ausstellungseröffnung: Dienstag, 22.03.2011 Ort: Forum Umweltbundesamt Zeit: 18:00 Uhr Ausstellungszeitraum: 23.03.2011 bis 29.04.2011 Ort: Umweltbundesamt und Bauhaus Umweltbundesamt Wörlitzer Platz 1 06844 Dessau-Roßlau Martin Ittershagen(Pressesprecher) T: 0340/2103-2122 Martha Hölters-Freier(Kunstbeauftragte) T: 0340/2103-2180
Das Projekt "NT-SCR" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e.V. durchgeführt. NT-SCR Upcycling von Altkatalysatoren aus konventionellen SCR-Anwendungen
Das deutschlandweit erste Gebrauchtwarenangebot in einem Kaufhaus wird gut angenommen: In den ersten vier Wochen seit der Eröffnung am 9. September kamen bereits über 6.000 Besucher*innen in das B-Wa(h)renhaus der Initiative Re-Use Berlin. Das sind pro Tag durchschnittlich 220 Kund*innen und weit mehr als erwartet. Der Re-Use Store ist für ein halbes Jahr in der 3. Etage bei Karstadt am Hermannplatz. Das Gebrauchtwarenangebot und die Veranstaltungen und Workshops ziehen nicht nur Umwelt- und Nachhaltigkeitsakteur*innen, sondern auch viele Interessierte an. Das Angebot reicht von Bekleidung über Hausrat, Möbel bis zu Informationstechnik, alles sehr gut erhalten und zum Teil Unikate. Das B-Wa(h)renhaus zeigt eindrucksvoll, dass es nachhaltig und cool ist, Gebrauchtes zu kaufen. Als zusätzlicher Service werden ab dem 14. Oktober kostenlose Lastenräder für den Transport von Einkäufen angeboten. So können gekaufte sperrige Gebrauchtwaren aus dem B-Wa(h)renhaus sowie Einkäufe bei Karstadt komfortabel und klimaschonend nach Hause gebracht werden. Mit der Unterstützung von BAUHAUS Berlin und Karstadt am Hermannplatz können drei Lastenfahrräder, die sogenannten „Shoppinglaster“, zum Ausleihen bereitgestellt werden. Die Ausleihe der Lastenräder erfolgt beim Kundenservice in der 3. Etage im Karstadt am Hermannplatz. Das Angebot gilt zunächst freitags und samstags zwischen 15 und 17 Uhr und ist kostenlos (Hinweis: Es ist eine Kautionszahlung von 150 Euro erforderlich). Zusätzlich zum Gebrauchtwarenangebot finden nun regelmäßig ein Repair-Café und Workshops im Re-Use Store (3.Etage) statt, um die vielfältigen Möglichkeiten der Wiederverwendung zu zeigen. Das Repair-Café startet am 23. Oktober um 15 Uhr und wird alle vierzehn Tage jeweils an einem Freitag von 15 bis 18 Uhr bis zum 27. Februar 2021 stattfinden. Vor Ort wird unter Anleitung vermittelt, wie defekte kleine Elektrogeräte wie z.B. Toaster repariert werden können. Außerdem werden im November an einem Webstuhl Workshops zum textilen Upcycling stattfinden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Zudem finden alle 14 Tage donnerstags im Re-Use Forum in der 4. Etage interessante Veranstaltungen rund um das Thema Wiederverwendung statt. So werden am 22. Oktober um 17 Uhr Praxisbeispiele vorgestellt, wie ein Bündnis aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft für Abfallvermeidung und Ressourcenschonung aufgebaut sein kann. Die Veranstaltungen, Workshops und Touren finden unter Beachtung der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen statt. Re-Use Berlin ist eine Initiative der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, die 2018 ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, den Gebrauchtwarenmarkt in Berlin attraktiver zu machen und die Wiederverwendung von Gebrauchtwaren nachhaltig in der Stadtgesellschaft zu verankern. Dies ist ein Beitrag zur Umsetzung des Leitbildes Zero Waste, das auf die Vermeidung von Abfällen durch den Ausbau der Kreislaufwirtschaft setzt.
Nachhaltiger und bewusster Konsum beschränkt sich nicht auf die Ernährung und Lebensmittel. Auch in vielen anderen Aspekten des Alltags spielt ein umwelt- und klimaschonender Umgang mit Ressourcen eine wichtige Rolle. Darum präsentiert die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz auf der Internationalen Grünen Woche vom 20. bis 29. Januar auch die zahlreichen Aktivitäten und Projekte der Initiative „Re-Use Berlin“ in der neuen Themenwelt „grünerleben“. Zu finden ist das Angebot auf der Standfläche 205 in Halle 27. Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz : „Viele Berliner*innen sind schon jetzt Vorreiter*innen in nachhaltigem Konsum. Andere wollen wir inspirieren, sorgsamer mit unseren endlichen Ressourcen umzugehen. Mit der Präsentation der Berliner Re-Use-Aktivitäten auf der Grünen Woche zeigen wir, welche Vielfalt an Möglichkeiten hierfür in Berlin angeboten werden.“ Um die große Bandbreite der Berliner Projekte zu veranschaulichen, präsentiert sich die Kampagne auf der Internationalen Grünen Woche auf der Standfläche 205 in Halle 27 in der neuen Themenwelt „grünerleben“ mit einer bunten Mischung aus den Segmenten Gebrauchtwarenhandel, Upcycling, Lebensmittelrettung, Umweltbildung, Repaircafé. Auch die Einrichtung der Standfläche ist besonders. Denn die Messestände, Fußbodenbeläge und anderen Möbel sind aus gebrauchten Bauelementen gefertigt, die von vorangegangenen Messen vor der Entsorgung gerettet wurden. Für Schulklassen werden zahlreiche Workshops für 800 Schüler*innen angeboten, die bereits ausgebucht sind. Eine besondere Attraktion ist der Bau eines Little Homes, eines kleinen Hauses für obdachlose Menschen auf der Fläche. Auch für den Bau dieser Unterkunft werden Baumaterialien zum Einsatz kommen, die bereits ein erstes Leben hinter sich haben. Die Initiative „Re-Use Berlin“ widmet sich seit 2018 als Teil der Zero-Waste-Strategie Berlins dem Ziel, die Abgabe und den Erwerb von guten Gebrauchtwaren für die gesamte Berliner Stadtgesellschaft attraktiver zu machen. Die Wiederverwendung von Produkten wird dabei als echte Alternative zum Kauf von Neuware beworben. Die Re-Use-Initiative versteht sich aber auch als Vernetzungsplattform, in der eine Vielzahl von Berliner Akteur*innen zusammenwirken. Weitere Informationen finden Sie unter www.berlin.de/re-use und re-use-superstore.de/
Drei Millionen Tonnen Altreifen fallen in Europa jährlich an. Im EU-Projekt TyGRE (High added value materials from waste Tyre Gasification Residues) wird seit 2011 erforscht, wie verhindert werden kann, dass diese lediglich auf Deponien gelagert, in Brennöfen der Zementindustrie verheizt oder zu Granulat und Gummimehl für den Einsatz in Straßenbelägen vermahlen werden. Verfahren zur Reifenverwertung sind Pyrolyse und Vergasung, beide Prozesse erzeugen einen Gasstrom, der zwar ebenfalls als Brennstoff, aber auch für chemische Reaktionen verwendet werden kann. Der Gesamtprozess erweist sich allerdings nur als wirtschaftlich, wenn das Nebenprodukt verwendet wird, ein kohlenstoffhaltiger Feststoff, der bisher als Füllstoff in Neureifen und als Aktivkohle getestet wurde. Als Alternative wird an den Vergasungsprozess ein Schritt gekoppelt, in dem durch Plasmasynthese Siliziumkarbid produziert wird, das bei der Herstellung von Keramikmaterial und in elektronischen Anwendungen seinen Einsatz findet. Am italienischen Institut für Neue Technologien, Energie und Umwelt (ENEA) entsteht derzeit ein Prototyp der Recyclinganlage, die anfangs 30 Kilogramm Altreifen pro Stunde verarbeiten soll. Anstatt das Gummi aus Altreifen für den Einsatz in Straßenbelägen und Sportplatzböden zu vermahlen, kann Gummimehl nach einer Erfindung von Prof. Rainer Stich von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig auch zu einem Abdichtungsprodukt für den Bau verarbeitet werden. Das erste wasserundurchlässige Abdichtungsprodukt auf Gummi- statt auf Bitumenbasis ist seit 2010 für die Verwendung als Bauwerksabdichtung von einer zertifizierten Prüfstelle durch ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis als Flüssigkunststoff zugelassen. Bereits in der Produktion setzt die Firma Ruhr Compounds GmbH an, die Produktionsreste aus der gummiverarbeitenden Industrie in Form von Elastomerpulvern in einem selbst entwickelten Verfahren zum Upcycling nutzt. Daraus wird der hochwertige Kunststoff EPMT (Elastomerpulver Modifizierte Thermoplaste) gewonnen. Er spart Rohstoffkosten und ermöglicht es, aus recyceltem Gummi hochwertige Produkte wie Rad- und Spritzschutzkappen, Griffe oder Transportrollen herzustellen. Dabei sind Härten von gummiartig-weich bis kunststoffartig-hart realisierbar. EPMT können auf marktüblichen Spritzgussund Extrusionsanlagen verarbeitet werden und sind selbst rezyklierbar.
Das Projekt "Klimaneutrales Dorf als Ort der Begegnung zum Thema Nachhaltigkeit auf dem 99. Katholikentag" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von n100. Deutscher Katholikentag Leipzig 2016 e.V. durchgeführt. Seit mehr als 160 Jahren versammeln sich beim größten deutschen Laientreffen Katholiken und Gläubige aller Konfessionen zum Dialog. Katholikentage sind ein Spiegel des Lebens in unserer Kirche. Sie sind bunt, vielfältig, ernst und fröhlich, geistlich und politisch zugleich. Sie sind Umschlagplätze für neue Ideen und geben zahlreiche Impulse für Kirche und Gesellschaft. 2008 war in Osnabrück erstmals ein Katholikentag klimaneutral. Bis heute ist es eine der wenigen kirchlichen Großveranstaltungen überhaupt, die klimaneutral ist. Die seinerzeit vereinbarten Leitlinien wurden zur Grundlage für den 98. Deutschen Katholikentag in Mannheim 2012 und wurden auch in Regensburg 2014 aufgegriffen. Beim 99. Deutschen Katholikentag wurde das 'Klimaneutrale Dorf' als Ort der Begegnung zum Thema 'Nachhaltigkeit' eingerichtet. Mit dem Projekt sollten verschiedene Ziele erreicht werden: Umweltbildung, Interessensstärkung für Klima- und Ressourcenschutz, Ideenmotor für Nachhaltigkeitsentwicklung. Die Zielgruppe waren alle Teilnehmenden des Katholikentags. Sie wurden als Personen und als Multiplikatoren angesprochen, die die gewonnenen Ideen und Impulse in ihre Gemeinden und Verbände mitnehmen sollten. Nachgeordnet möchte der Katholikentag auch Vorbild für andere Organisationen und Großveranstaltungen sein. Dazu diente unter anderem die transparente Darstellung der Umweltmaßnahmen. Im Klimaneutralen Dorf wurden anschaulich und eingängig, ansprechend und nützlich Informationen rund um die Themen Klima, Upcycling, Fairer Handel und zum Klimaneutralen Dorf selbst präsentiert. Der 99. Deutsche Katholikentag versuchte mithilfe der Umweltmaßnahmen, möglichste viele CO2-Emissionen zu vermeiden oder zu reduzieren. Den unvermeidbaren Rest kompensierte er. Den Teilnehmenden des Katholikentags wurde der Ausgleich ihrer An- und Abreise ans Herz gelegt.
Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von NDM Naturwertstoffe GmbH durchgeführt. Der ökologische und ökonomische Umgang mit Ressourcen in der Landwirtschaft und die Schaffung sinnvoller und nachhaltiger Stoffkreisläufe führen heute zu hohen Ansprüchen an die Produktivität landwirtschaftlicher Prozesse und die Umweltverträglichkeit. Dies schließt auch die bedarfsorientierte Verwendung von Nährstoffen ein. Im Kreis Borken fallen bspw. mehr als 1.000.000 m3 Überhanggülle an, die nicht auf eigenen Flächen ausgebracht werden kann. Die heutige Lösung des Nährstoffproblems: Abtransport über z.T. weite Strecken. Am Standort Nordvelen werden zukünftig 200.000 t/a regionale Wirtschaftsdünger (Überhanggülle) vollaufbereitet. In einem mehrstufigen Prozess (mechanisch-biologisch-thermisch-chemisch) werden dabei die in der Gülle enthaltenen Wertstoffe (Phosphor-, Stickstoff- u. Kaliverbindungen) in Form von marktfähigen upcycling Produkten für andere Prozessketten zurückgewonnen. Hierbei verbleiben keine umweltbelastenden oder entsorgungspflichtigen Stoffströme. Als Nebeneffekt kann auch die im Prozess gewonnenen Energie (Strom und Wärme) fast vollständig selbst genutzt werden, um so mindestens 90 % des Energiebedarfs der Gesamtanlage im Regelbetrieb decken zu können. Mit Fördermitteln werden am Standort umwelttechnologische Verfahren unter wissenschaftlicher Begleitung entwickelt und sollen am Standort unter realen Anlagenbedingungen im Betrieb erprobt werden. Im engen Dialog mit Ministerien und Institutionen auf Bundes- und Landesebene sowie unseren Partnern befassen wir uns mit den Fragestellungen der Stickstoffminderungsstrategie des BMUB (Nachhaltigkeitsoffensive) sowie Grundsatzstrategien zur Hygienisierung von Gülle. Das Konzept der zentralen Gülle-Vollaufbereitung der NDM ermöglicht hierbei in einem einmaligen Industrieprozess eine 100 %ige Stickstoffausschleusung als Beitrag zum Klimaschutz. Im Hinblick auf die weitere Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) besteht, durch die prozessbedingte Hygienisierung der festen und flüssigen Stoffströme, zudem eine nachhaltige und wirksame Lösung zur Hygienisierung von Güllen unabhängig vom Seuchenfall. In einer ersten Prozessstufe erfolgt eine Trennung der Güllen in feste und flüssige Bestandteile. Aus der Vergärung der Dünnphase nach Separation wird Biogas gewonnen, welches im BHKW zur Erzeugung von Strom und Heißwasser zur Deckung des Eigenbedarfs der Anlage genutzt wird. In der zweiten Prozessstufe wird ein P-Feststoff und eine N-Dünnphase gewonnen, letztere wird hygienisiert und der enthaltene Stickstoff eliminiert. P-Feststoff wird getrocknet und verbrannt, dabei wird zusätzliche Energie in Form von Warmwasser zur internen Prozessnutzung erzeugt. Nach dem Verbrennungsprozess verbleibt eine Phosphorasche, die als Phosphatdünger eingesetzt wird bzw. zukünftig zur Herstellung von hochreinen Phosphorsäuren dienen soll. Das verbleibende Wasser enthält hauptsächlich Kalium und andere Spurenelemente.
Das Projekt "Teilprojekt C" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ESy-Labs GmbH durchgeführt. Aus der Zeit der linearen Synthese und der Herstellung hochchlorierten Pestizide sind große Mengen an mehrfachchlorierten Rückständen in großen Deponien verbaut. Die größte Herausforderung und gleichzeitig wichtigster Aspekt bei der Verringerung von Umweltgefahren ist die HCH-Problematik. Mittels EVALINA soll eine skalierbare Elektrosynthese etabliert werden, welche die energie- und damit CO2-instensive Hochtemperaturverbrennung ersetzen kann. Da aufgrund der Verfahrenstechnik in thermischen Abfallbehandlungsanlagen die Bildung von Dioxinen aus Chlorrückständen und organischen Bestandteilen im Rauchgas nicht verhindert werden kann, würden HCH-Rückstände nur in andere hochtoxische Verbindungen umgewandelt werden. Das Entsorgungsproblem würde somit nur verlagert. Das hier im Fokus stehende elektrochemische Verfahren hat hingegen den Vorteil, dass das Kohlenstoffgerüst stofflich als nicht fossile Quelle für Benzol genutzt werden kann. Durch Variation der Elektrolysebedingungen sollen auch weitere Produkte zugänglich sein. Weiterhin wird das Chlor auf ein anderes Substrat übertragen oder direkt als vielseitig verwendbares Chlorgas erhalten. So kann es zur kompletten Valorisierung des HCH-Rückstandes kommen, ohne dabei andere gefährliche Rückstände zu bilden. Innerhalb von EVALINA ist eine Hochskalierung der HCH-Elektrolyse und Implementierung als mobile Pilotanlage angedacht, um die Elektrolyse an den Ort des HCH-Vorkommens zu bringen und so das Upcycling von HCH zu Wertprodukten zu ermöglichen.