Das Projekt "Überprüfung der Auswirkungen der Errichtung eines Leitdeiches auf die Strömungssituation und Wasserspiegellagen am Pegel Völlinghausen (Möhne)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Wuppertal, Institut für Grundbau-, Abfall- und Wasserwesen, Abteilung Bauingenieurwesen, Lehr- und Forschungsgebiet Wasserwirtschaft und Wasserbau durchgeführt. Bedingt durch außergewöhnliche Niederschläge im Einzugsgebiet der Ruhr resultierten im Sommer 2007 sehr große Wasserstände in den zugehörigen Flüssen, wie sie teilweise noch nicht aufgetreten sind. Daher ist es notwendig, Anpassungen der vorhandenen Messeinrichtungen für die Ermittlung von Wasserständen und daraus abgeleiteten Abflüssen vorzunehmen, um ein bestmögliches Management des Ruhreinzugsgebiets zu ermöglichen. Während die Wasserstände unmittelbar gemessen werden können, müssen die Abflüsse aus den beobachteten Wasserständen an den Pegeln berechnet werden. Die dabei verwendete Abflusskurve (Beziehung zwischen Abfluss und Wasserstand) basiert über das gesamte Abflussspektrum auf durchgeführten Kalibriermessungen von Abfluss und Wasserstand. Für größere Abflüsse bzw. größere Wasserstände als die bisher beobachteten, wird die Beziehung zwischen Abfluss und Wasserstand in der Abflusskurve durch Extrapolation der Abflusskurve bestimmt. Hierfür werden unterschiedliche Extrapolationsmethoden verwendet. Im Falle des Pegels Völlinghausen an der Möhne liegt eine zusätzliche Problematik darin, dass für große Durchflüsse das Gewässer schon vor dem Pegel ausufert und somit ein Teil des Wassers an diesem vorbeigeleitet wird. Der Einfluss auf das Messergebnis soll im Rahmen dieses Projektes untersucht werden. Ähnliche Untersuchungen wurden bereits 2003 im Zuge einer Zusammenarbeit der BU Wuppertal mit dem Ruhrverband bei der Entwicklung eines Leitdeichs für den Pegel Niederbuschhausen an der Ennepe durchgeführt und erfolgreich abgeschlossen.
Das Projekt "Validierung der Pegelabflusskurven im Zulaufbereich des Möhnesees" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Wuppertal, Institut für Grundbau-, Abfall- und Wasserwesen, Abteilung Bauingenieurwesen, Lehr- und Forschungsgebiet Wasserwirtschaft und Wasserbau durchgeführt. Die Zuverlässigkeit von Abflusskurven im Bereich großer Durchflüsse ist sehr bedeutsam, um wasserwirtschaftliche Aufgaben zu lösen und darauf basierende Prognosen anzustellen. Im Bereich großer Durchflüsse werden Abflusskurven normalerweise durch mathematische Anpassung z.B. mit Polynomen dritten Grades aufgestellt. Die Unsicherheit ist dadurch relativ hoch und physikalische Besonderheiten des Fließquerschnitts oder des Einzugsgebietes werden unzureichend wiedergegeben. Bei diesem Projekt wurden die im Zulaufbereich der Möhnetalsperre gelegenen Pegel Völlinghausen/Möhne und Neuhaus/Heve untersucht. Mit je einem eindimensionalen numerischen Modell, welches auf Grundlage der geometrischen Gegebenheiten sowie den Ergebnissen von Durchflussmessungen und Wasserspiegelfixierungen aufgestellt und kalibriert wurde, erfolgte die Berechnung der neuen Abflusskurven für beide Pegel. Weiterhin wurden verschiedene mathematische Ansätze wie z.B. Interpolations- und Spline-Routinen zum Datenfitting der Durchflussmessungen angestellt. Die so bestimmten Abflusskurven wurden mit den zur Zeit gültigen Abflusskurven verglichen. Die auf Basis der numerischen Berechnung aufgestellten Abflusskurven weisen eine geringere Unsicherheit auf und wurden daher zur weiteren Verwendung empfohlen.