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Neue Verfahren für die Züchtung varroaresistenter Honigbienen

Das Projekt "Neue Verfahren für die Züchtung varroaresistenter Honigbienen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Halle-Wittenberg, Fachbereich Biologie, Institut für Zoologie, Arbeitsgruppe Molekulare Ökologie durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Die Selektion auf natürlich vorkommende Resistenzen der Bienen gegenüber der Varroamilbe erscheint zur Zeit die einzige Alternative die Varroatose zu bekämpfen und eine Rückstandsbildung in Bienenprodukten zu vermeiden. Unser Projekt hat sich zum Ziel gesetzt die Resistenzzüchtung mit Hilfe von modernen molekularbiologischen Methoden zu verbessern. Dabei werden diagnostische Expressionsmuster für das Hygieneverhalten identifiziert, die ein direktes Merkmal für die Züchtung werden. Dieser Ansatz umgeht zum einen die limitierenden Zuchteigenschaften der Honigbiene und erleichtert zum anderen die Quantifizierung schwer messbarer Resistenzmerkmale. Fazit: Aus den von uns erzielten Ergebnissen lassen sich einige wichtige Erkenntnisse für die Züchtung auf hygienische Bienen und damit auf eine varroatolerante Biene ableiten: (1) Eine geringe Anzahl von Genen (im Prinzip zehn bis fünf Gene) sind ausreichend um das Verhalten vorherzusagen; (2) hygienisches Verhalten hat möglicherweise eine generelle physiologische Ursache, wie aus dem großen Anteil identifizierter metabolischer Gene sichtbar wird; (3) die Zusammensetzung der Kolonie aus hygienischen und nicht-hygienischen Herkünften hat einen großen Einfluss auf die Ausprägung des individuellen hygienischen Verhaltens. Die Züchtung muss die diverse genotypische Zusammensetzung des Bienenvolkes bei einer Zuchtwertschätzung für Varroatoleranz mehr berücksichtigen. Die Anwendung eines Markersystems erscheint besonders dann lohnend, wenn der Verwandtschaftsgrad in der Kolonie groß ist. Dies würde die Genotypinteraktion Individuum/Gruppe minimieren und das Expressionsprofil einem bestimmten Genotyp zuweisen helfen. Wir sind davon überzeugt, dass mit einem solchen Ansatz die künftige Zuchtwertschätzung in der imkerlichen Praxis erheblich vereinfacht wird.

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