Das Projekt "Simulation eines Ventilationstests im Felslabor Grimsel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Clausthal, Institut für Tiefbohrtechnik, Erdöl- und Erdgasgewinnung durchgeführt. Das Felslabor Grimsel/Schweiz wurde in dem Granodiorit-Massiv des Juchlistocks (Grimselpass) errichtet. Das Felslabor umfasst ein System von horizontal in den Berg getriebenen Stollen. In einem Teil des Labors wurde ein sogenannter Ventilationstest in Betrieb genommen, um den Feuchteaustrag in den Stollen zu erfassen. Das anstehende Granodiorit-Massiv zeichnet sich durch ein ausgepraegtes Kluft-Matrix-Porenraumsystem aus, wobei die Kluefte als die Haupttransferwege fuer das Gebirgswasser anzusehen sind. Die Poren und Kluefte werden als 100prozentig wassergesaettigt angenommen. Die Kluefte koennen entweder durch Oberflaechenwasser direkt und/oder aus dem Porenraumreservoir der sehr geringpermeablen Matrix gespeist werden. Um den Feuchtetransport im Gebirge um den Ventilationsstollen beschreiben zu koennen, kann nur ein dreidimensionales Simulationsmodell eingesetzt werden, das den dualen Porenraumcharakter des Gesteins beruecksichtigt. Das Ziel der Forschungsarbeiten liegt letztlich in der Bestimmung des Verhaeltnisses von Kluftpermeabilitaet zur Matrixpermeabilitaet und zur Beurteilung der Stroemungswege im Gebirgsmassiv.
Das Projekt "Untersuchungsprogramm zur Erkundung ausgewaehlter Eigenschaften von kristallinen Felsformationen fuer die Endlagerung radioaktiver Abfaelle" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH, Institut für Tieflagerung durchgeführt. Mit der NAGRA und BGR werden seit 1983 im Felslabor Grimsel die Eigenschaften kristalliner Formationen (Granit) im Hinblick auf die Endlagerung radioaktiver Abfaelle untersucht. Die GSF-Untersuchungen umfassen: (1) Neigungsmessungen: Dauerbetrieb von Bohrlochgezeitenpendeln mit dem Ziel, neotektonische Bewegungen zu identifizieren und Zusammenhaenge mit seismischen Ereignissen zu ermitteln. (2) Ventilationstest: Fortsetzung der Ventilationsversuche in einem gering gekluefteten Gebirgsbereich zur Bestimmung der Makropermeabilitaet des Gebirges sowie Durchfuehrung von in situ-Durchlaessigkeitsversuchen. (3) Waermetest: Weiterfuehrung der in situ-Untersuchungen zur Ermittlung des Spannungsverformungsverhaltens von elastisch reagierendem Gebirge bei kuenstlichem Waermeeintrag. - Die Untersuchungen dienen der Weiterentwicklung und Erprobung von Messverfahren zur Beurteilung sicherheitsrelevanter Fragestellungen im Zusammenhang mit der Endlagerung radioaktiver Abfaelle in nichtsalinaren Festgesteinen.
Das Projekt "Simulation des hydraulischen Verhaltens eines Gebirgsabschnittes im Grimselmassiv" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Clausthal, Institut für Tiefbohrtechnik, Erdöl- und Erdgasgewinnung durchgeführt. Aufbauend auf dem Vorhaben 'Simulation eines Ventilationstests im Felslabor Grimsel' wurde das bestehende Simulationsmodell dahingehend erweitert, dass ueber den Ventilationsstollen hinaus zwei benachbarte Stollensysteme als Drucksenken mit eingebunden wurden. So wurde der gesamte Gebirgsausschnitt rund um den Ventilationsstollen modellmaessig erfasst, die zur Verfuegung stehenden Potentialmaessungen in diesem Gebirgsausschnitt angenaehert und es wurden Aussagen ueber zu erwartende Potentialverhaeltnisse in Zonen getroffen, in die zusaetzliche Bohrungen gestossen wurden. Ein Vergleich der gemessenen Potentiale in den Zusatzbohrungen mit den vorausgesagten berechneten Werten zeigte eine gute Uebereinstimmung und stellte einen wichtigen Beitrag zur Verifizierung des erstellten Stroemungsmodells dar.