Das Projekt "Zuverlässigkeit und Haftung im Kontext von Climate Engineering: Eine integrierte Betrachtung (CELARIT)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bielefeld, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, Abteilung Philosophie durchgeführt. In Anbetracht der potentiell katastrophalen Nebeneffekte von Climate Engineering (CE) wird generell ein passgenaues Haftungsregimes als Voraussetzung für einen international anerkannten und legitimen Einsatz für erforderlich gehalten. Diesbezüglich ergeben sich jedoch zwei grundsätzliche Fragen: Zum einen bedarf der Klärung, ob ein Haftungsregime als Mittel der Zuordnung und Verteilung von Risiken gewollt und realisierbar ist; zum anderen ist zu untersuchen, wie mit der Tatsache umzugehen ist, dass die Einschätzung der durch CE hervorgerufenen Klimaeffekte nur auf numerischen Klimamodellen, nicht aber auf empirischen Daten beruht. Obwohl das Thema der Haftung für CE-induzierte Schäden in der Literatur zunehmend Beachtung gefunden hat, wurde diesen Fragen bislang noch nicht systematisch Aufmerksamkeit geschenkt. Auch ist ungeklärt, wie Urteile über die Robustheit und Verlässlichkeit konkurrierender Modelle, die Auswirkungen eines CE-Einsatzes simulieren, getroffen werden können. Noch nicht beleuchtet worden ist schließlich, ob und wie die Entscheidung darüber, wie Beweise zu beurteilen sind, das Verhalten der Streitparteien (Staaten) beeinflusst, insbesondere im Hinblick auf die Frage, wann und ggf. wie CE eingesetzt wird. Angesichts dieser Forschungslücken kommt in vorliegendem Projekt, anders als in traditionellen Haftungsregimen, der Verlässlichkeit und Robustheit von Modellen zentrale Bedeutung zu. Vor diesem Hintergrund wird CELARIT (1) der Frage nachgehen, wie konkurrierende Modelle vor Gericht oder einem anderen zuständigen Gremium beurteilt, verglichen und bewertet werden können, und mit welchen Abstrichen erhöhte Robustheit und Verlässlichkeit einhergehen; (2) untersuchen, ob und ggf. nach welchen Kriterien ein Modell vor Gericht als zulässige Methode der Beweiserbringung herangezogen werden kann; und (3) erarbeiten, wie ein Schaden in einer Situation festgestellt werden kann, in der der kontrafaktische Zustand, welcher zur Ermittlung des Schadens herangezogen wird (eine Welt ohne CE oder sogar ohne Klimawandel), keiner Beobachtung zugänglich, sondern selbst Ergebnis eines numerischen Modells ist. Schließlich (4) wird das Problem in einem größeren Zusammenhang betrachtet. Es wird untersucht, wie Modelle trotz ihrer beschränkten Verlässlichkeit genutzt werden können, um mit CE zusammenhängende Maßnahmen zu steuern, und wie wissenschaftliche Politikberatung angemessen mit Unsicherheit und Nichtwissen umgehen kann. CELARIT bringt die Projektpartner von CEIBRAL (Klimamodellierer, Ökonomen, Juristen und Philosophen) erneut zusammen, geht jedoch insoweit einen großen Schritt über CEIBRAL hinaus, als eine methodische Neuorientierung in Richtung einer integrierten Untersuchung unternommen wird, und zwar von Anfang an disziplinübergreifend hinsichtlich sämtlicher Forschungsfragen.
Das Projekt "Mobilität im Wettbewerb: Möglichkeiten und Grenzen integrierter Verkehrssysteme im Kontext einer wettbewerblichen Entwicklung des deutschen und europäischen Verkehrsmarktes - Die Ergänzung der Haushalts- durch Nutzerfinanzierung von Verkehrsinfrastrukturen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH durchgeführt. Den aktuellen Verkehrsproblemen begegnen Politik und Wissenschaft einhellig mit dem Leitbild einer integrierten Verkehrspolitik. Eine Verknüpfung der bis heute weitgehend getrennt genutzten Verkehrsträger sowie die stärkere Verschränkung von privatem und öffentlichem Verkehr sollen zu einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung beitragen, die ökonomische Effizienz mit sozialer Verantwortung und ökologischer Verträglichkeit verbindet. Dieser weithin vertretene Anspruch einer verstärkten Koordination und Kooperation der Verkehrsträger und -systeme untereinander steht in einem eigentümlichen Spannungsverhältnis zu den momentan sich vollziehenden Deregulierungsprozessen im Verkehrssektor und den Hoffnungen, die sich mit der damit einhergehenden Wettbewerbsdynamik verbinden. Das hier vorgestellte Projekt 'Mobilität im Wettbewerb' fragt nach den Realisierungschancen einer verkehrspolitischen Strategie der Integration im Rahmen marktwirtschaftlicher Konkurrenzverhältnisse.
Das Projekt "Soziale Repraesentationen der Gemeinderaete in Maehren (Oekologie)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bern, Psychiatrische Universitätspoliklinik durchgeführt. Den Gemeinden in der CSFR kommt jetzt mehr Bedeutung zu, weil sie und die Gemeindeverwaltung mehr Kompetenz und Selbstaendigkeit erhalten haben. Dadurch gewinnen auch die Vorstellungen der Gemeinderaete ueber politisch relevante Sachverhalte an Gewicht. Uns interessierte, wieweit solche Vorstellungen der ehemaligen und der neuen Gemeinderaete aufgrund der unterschiedlichen sozialen Repraesentationen voneinander abweichen und wieweit sie aufgrund der gemeinsamen politischen und kulturellen Geschichte aehnlich sind. Dabei standen vor allem die Fragen der Oekologie im Vordergrund. Es wurden Informationen ueber die politischen Vorstellungen der Gemeinderaete in Maehren (CSFR) vor den Wahlen im November 1990 und nach diesen Wahlen erhoben. Im Interview wurden neben Umweltschutz verschiedene Themen wie Demokratie, Freiheit, Aufgaben, und Taetigkeit des Gemeiderates angesprochen. Es wurden 28 fruehere und 35 neue Gemeinderaete befragt.