Das Projekt "LandZukunft - RumeSc" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie (740) durchgeführt. Die Verbandsgemeinde Rhaunen im Landkreis Birkenfeld will ihre Standortattraktivität durch ein nachhaltiges Energiekonzept fördern. Dies soll insbesondere durch die Einbeziehung der Wissenschaft im Bereich Biogas ermöglicht werden. In Kooperation mit der Universität Hohenheim und der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie sollen in der Verbandsgemeinde Rhaunen Forschungsprojekte zum Thema Biogas umgesetzt werden. Zunächst soll mit wissenschaftlicher Unterstützung eine neuartige technische Anlage zur Herstellung von Biogas eingerichtet werden; in der Folge sollen dann weitere Forschungsfragen eingespielt und behandelt werden.
Die Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie beschäftigt sich hauptsächlich mit praxisnaher Forschung; aktueller Forschungsgegenstand ist die lastabhängige Biosgasproduktion durch fermentative Wasserstoffkonversion. Bisher gibt es keine Untersuchung im ländlichen Raum, die das Verfahren in der Praxis testet und bewertet. Für die Verfahrensentwicklung wäre eine solche Studie jedoch von großem Interesse. Konkret will die Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie eine neuartige Anlage zur Herstellung von Biogas installieren, die in der Lage sein soll, über die Nutzung von überschüssigem Windkraftstrom Methan als Brennstoff für eine Nutzung durch private Haushalte und Gewerbebetriebe bereitzustellen. Eine Gastankstelle ist in diesem Zusammenhang ebenfalls denkbar. Das Projekt trägt daher auch zur Sicherstellung der Mobilität im ländlichen Raum bei.
Da sich die Verbandsgemeinde Rhaunen in Kooperation mit der Universität Hohenheim mit einem nachhaltigen Energiekonzept positionieren möchte und diese Bemühungen über die Ansiedlung von Gewerbe zur regenerativen Energieerzeugung (Bau eines Windkraftparks und einer Biogasanlage) hinausgehen soll, ist eine Verknüpfung zur Forschung, Entwicklung und Wissenschaft vorgesehen. Die Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie der Universität Hohenheim sind die ersten Schritte zur Bioenergie -Modellregion.
Forschungstätigkeiten in der Region können Wirtschaft und Wissenschaft eng miteinander vernetzen und dadurch Synergieeffekte ermöglichen. Ingenieurbüros und Handwerksbetriebe sollen hiervon im Besonderen profitieren; das Wissen um bestimmte Prozesse kann bei ihnen mittelfristig zu Wettbewerbsvorteilen führen. Des Weiteren wird eine langfristige Zusammenarbeit bei der Durchführung von Bachelor- und Masterarbeiten angestrebt.
Zur Umsetzung dieser Maßnahme ist zunächst die Betreuung und Strukturierung des Entwicklungsprozesses durch einen externen Wissenschaftler geplant. Dieser soll zunächst die aktuelle Situation der Energienutzung in der Verbandsgemeinde Rhaunen aufnehmen und bewerten, um einen Arbeitsplan sowie Skizzen für mögliche Projekte zu erstellen. (Text gekürzt)