Das Projekt "Phytotoxische Wirkung von Verbissschutzmitteln auf Laub- und Nadelbäume" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Im Sommer und Herbst 1998 berichteten zahlreiche Forstämter aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, dass Pflanzenteile, die mit einem neuen Verbissschutzmittel behandelt worden waren, Triebschäden aufwiesen. Die Schäden reichten von einem unvollständig ausgebildeten Zweigkranz bis zum Absterben des geschützten Terminal- oder Seitentriebs. Im Zuge der Abklärungen stellte sich heraus, dass Schäden nicht nur bei einem Mittel auftraten (bei diesem jedoch verstärkt), sondern eine mehr oder weniger häufige Begleiterscheinung bei der Anwendung von Verbissschutzmitteln darstellen. Die bisherigen Abklärungen lassen keine eindeutigen Ursachen für die Schäden erkennen. Die bisherigen Verfahren der Mittelprüfung, die einer amtlichen Zulassung vorausgehen, konnten aufgrund der kurzen Prüfdauer - die Bonitierung der Wirksamkeit erfolgte vor dem Austrieb - keine eventuellen Triebschäden nachweisen. Da Verbissschutzmittel in der Forstwirtschaft weiterhin eine bedeutende Rolle spielen (im öffentlichen Wald von Baden-Württemberg, werden jährlich relativ konstant rund 40 Tonnen Wildschutzmittel, davon der größte Teil gegen Verbiss, ausgebracht), soll durch Freiland- und Gewächshausversuche geklärt werden, welche Faktoren bei den phytotoxischen Schäden eine Rolle spielen.