Die Überwachung von Chemikalien in Gewässern ist angesichts der zunehmenden Vielzahl herausfordernd. Insbesondere für die frühzeitige Aufdeckung von Belastungen sind zuverlässige innovative Methoden notwendig. Basierend auf den bisherigen Arbeiten der Bundesanstalt für Gewässerkunde wurde in diesem Projekt der Einsatz der Non-Target-Methodik mit Hilfe der hochauflösenden Massenspektrometrie für die Messung von Oberflächenwasserproben weiterentwickelt. Für Probenahme, Messung, Qualitätssicherung und Auswertung der großen Datensätze wurden praktische Empfehlungen abgeleitet und an zwei Messstellen der Bundeswasserstraßen erprobt. Mit der optimierten Methode gekoppelt mit einer Flüssigchromatographie können in Wasserproben mehr als 800 Verdachtsstoffe detektiert (Screening) und mit Hilfe von Auswertealgorithmen neue bisher unbekannte Spurenstoffe identifiziert werden. Dadurch ist es möglich, schneller und umfassender als mit der bisherigen Einzelstoffanalytik die zeitliche Dynamik, das Muster von Einträgen in Gewässer und deren Quellen zu identifizieren. Das NTS bietet daher für die chemische Gewässerüberwachung viele Anwendungsmöglichkeiten, besonders für die Priorisierung von umwelt- und gesundheitsrelevanten Chemikalien und die Identifizierung bisher nicht bekannter Umweltkontaminanten. Veröffentlicht in Texte | 144/2021.
Das Projekt "Teilvorhaben 1: Erstellung von Stoffdosiers für fünf Stoffe/Stoffgruppen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) durchgeführt. BMU hat in 2009 eine Initiative gestartet, bei der in Kooperation mit dem VCI neue analytisch-chemische Methoden zur Bestimmung von Schadstoffen mit dem Human-Biomonitoring (HBM) entwickelt werden. Dabei geht es um gesundheitlich potentiell bedenkliche Stoffe, die aber bisher im menschlichen Körper nicht gemessen werden können. Ohne HBM-Daten liegen keine verlässlichen Informationen vor, ob und in wieweit die Bevölkerung mit diesen Stoffen belastet ist und Regelungsbedarf gegeben ist. VCI wird jährlich für bis zu fünf dieser Stoffe quantitative Nachweismethoden entwickeln. BMU/UBA werden sicherstellen, dass diese neuen Methoden zur Anwendung gebracht und so die Belastung der Bevölkerung mit diesen Stoffen festgestellt wird. Der Lenkungsausschuss des Kooperationsprojekts hat im Mai 2010 - auf der Basis von Vorschlägen eines zur Thematik einberufenen Expertenkreises - die ersten fünf Stoffe bzw. Stoffgruppen ausgewählt, die jetzt von Seiten der Industrie einer Methodenentwicklung zugeführt werden. Die fünf Stoffe sind: di(2-propyl-heptyl)phthalat (DPHP); DINCH; Hexabromocyclododecane (HBCD); 2,2',6,6'-Tetra-tert-butyl-4,4'-methylendiphenol; Dodecylphenol. BMU/UBA werden veranlassen, dass diese Stoffe in repräsentativen Humanproben analysiert werden. Als Basis für eine Bewertung der dann vorliegenden Analysenergebnisse ist es erforderlich Kenntnisse über Toxizität und Vorkommen dieser Stoffe/Stoffgruppen in der Umwelt (Stoffdossiers) zusammenzustellen. Die Bewertung der Analysendaten stellt eine wichtige Grundlage für die Durchführung und Weiterentwicklung der Stoffregelungen unter REACH dar.
Das Projekt "Teilvorhaben 2: Screening" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Wirkungsorientierte Analytik durchgeführt. Die moderne apparative chemische Analytik ermöglicht es, ein Screening über Substanzpeaks im Blut oder deren Metabolite im Urin durchzuführen und die zugehörigen Stoffe/Stoffgruppen zu identifizieren. Bei den Stoffen kann es sich um Stoffe handeln, die als PBT/vPvB- bekannt sind, aber auch solche, die bisher noch nicht als solche identifiziert sind. Die erstmalige systematische Anwendung solcher Methoden soll somit Aufschlüsse über bisher bei Expositionsabschätzungen noch nicht berücksichtigter Schadstoffe/Schadstoffgruppen liefern. In dem Vorhaben soll zunächst ein Konzept für eine Screening-Methode entwickelt werden. Dafür sind umfassende Recherchen über vorhandene Screening-Methoden für andere nicht humane Matrices (z.B. Sedimente) durchzuführen und deren Übertragbarkeit auf Humanproben zu prüfen. Das entwickelte Konzept zum qualitativen Nachweis von Stoffen oder Stoffgruppen soll an Humanproben erprobt und optimiert werden. Die Identifizierung der Stoffe mit einem HBM-Screening-Verfahren bietet den zusätzlichen Nutzen im Hinblick auf die nachfolgende Entwicklung von quantitativen Methoden (Bestimmung der genauen Konzentrationen), denn die Stoffe werden nicht nur identifiziert sondern gleichzeitig werden die wesentlichen chemischen-analytischen Grundlagen, wie geeignete Extraktions- und Aufreinigungsmethoden, erarbeitet.
Das Projekt "Entwicklung von Analysemethoden zum Nachweis von ausgewählten PBT/vPvB-Verdachtsstoffen in Humanproben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eurofins GfA GmbH - Geschäftsführung durchgeführt. A) Problemstellung: Im Zuge der Vorbereitungen auf ein neues EU-Chemikalienrecht (REACH) sollen auf EU-Ebene Stoffe identifiziert werden, die persistent, bioakkumulierend und toxisch (PBT), oder sehr persistent und sehr bioakkumulierende (vPvB) sind. PBT-Stoffe sollen unter REACH zulassungspflichtig werden. Zu diesem Zweck wurde eine Liste mit potentiellen Verdachtsstoffen mit hohem Produktionsvolumen ( größer1000 t/a) erstellt. Mit dem Vorhaben sollen für zwei dieser Verdachtsstoffe, die u.a. auch in anderen Zusammenhängen bewertungsrelevant sind, Analysenmethoden für den Nachweis in Humanproben entwickelt und für geeignete Humanproben (Blut, Urin, Muttermilch) angewendet werden. Da aufgrund ihres Verwendungszwecks eine erhebliche Humanexpostition anzunehmen ist, wurden folgende Stoffe ausgewählt: Octamethylcyclotetrasiloxan (CAS 556-67-2) und Hexabromocyclododercan (CAS 25637-99-4). B) Handlungsbedarf BMU / UBA: RL des Rates 67/548/EG (neue Stoffe) und Verordnung 793/93/EWG (Altstoffe) sowie KOM(2003) 644 endgültig (Vorschlag für REACH); Prüfung der Exposition des Menschen gegenüber ausgewählten PBT-/vPvB-Verdachtsstoffen, Innenraumproblematik. C) Zie1 des Vorhabens ist es eine Analysenmethode zu entwickeln und zu untersuchen, ob ausgewählte Humanproben mit diesen PBT-Verdachtsstoffen belastet sind. Sollte eine Aufnahme der Stoffe in den menschlichen Körper nachgewiesen werden, würde das den Besorgnisgrund für diese BPT-Verdachtsstoffe erheblich verstärken. Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens würden dann die Notwendigkeit des Zulassungsverfahrens für derartige Stoffe unter REACH stützen.
Das Projekt "Entwicklung neuer Bewertungs-Methoden und Erweiterung der PBT-/-vPvB-Kriterien für ionisierbare Stoffe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Institut für Umweltforschung durchgeführt. Ein zentrales Element bei der Umweltbewertung von Chemikalien unter REACH ist die PBT-Bewertung. PBT-Stoffe werden in der Umwelt nicht oder nur sehr langsam abgebaut (P - persistent), reichern sich in Organismen an (B - bioakkumulierend) und wirken bei sehr geringen Umweltkonzentrationen giftig auf Organsimen (T - toxisch). Auf Grund dieser besonders besorgniserregenden Eigenschaften ist es ein wichtiges Ziel von REACH diese PBT-Stoffe zu identifizieren (vgl. REACH, Art. 57 d) und e)). Die Methoden zur Identifizierung und Bewertung von Stoffen mit PBT-Eigenschaften wurden für neutrale organische Stoffe entwickelt. Für ionische und ionisierbare Chemikalien sind diese Bewertungsmethoden nur bedingt anwendbar, da sie sich, auf Grund ihrer Ladung, anders in der Umwelt verhalten, als ungeladene organische Moleküle.Im Rahmen der REACH-VO, ist es notwendig zur Bewertung hinsichtlich der P-, B- und T-Kriterien, Stoffe aus einer großen Anzahl registrierter Chemikalien auszuwählen um diese genauer zu prüfen. Da es für ionische und ionisierbare Stoffe keine geeigneten Methoden zur Identifizierung eines PBT-Verdachtes auf Basis Stoff-intrinsischer Eigenschaften gibt, werden diese Substanzen für eine vertiefte Betrachtung der Umweltgefährlichkeit nicht ausgewählt oder gelten schnell als entlastet. Dies betrifft nach Schätzung etwa 33% der unter REACH registrierten Stoffe. Dass es auch unter den ionischen und ionisierbaren Verbindungen PBT-/vPvB-Stoffe gibt, belegt beispielsweise die Perfluoroctansäure, dessen besonders besorgniserregenden Eigenschaften durch Studien belegt sind und welches daher unter REACH als PBT-Stoff identifiziert wurde. Ziel ist es bereits wissenschaftlich verfügbare Methoden zur Bewertung der Persistenz, Bioakkumulation und Toxizität geladener Moleküle zu recherchieren und auf ihre regulatorische Anwendbarkeit hin zu überprüfen und für die sich ergebenden Defizite neue Bewertungs-Methoden und -Ansätze mittels experimenteller Arbeiten zu entwickeln.
Das Projekt "Teilprojekt 2: Schutz der Wasserressourcen vor mobilen und persistenten organischen Spurenstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Fresenius gGmbH, Fachbereich Chemie und Biologie, Institute for Analytical Research durchgeführt. Hoch polare und mikrobiologisch stabile (persistente) organische Verbindungen (persistent mobile organic chemicals, PMOC) sind von besonderer Bedeutung für die Qualität von Rohwässern der Trinkwasserversorgung, da sie natürliche und technische Barrieren durchdringen können. PMOC sind zugleich äußerst schwer zu analysieren. Aus diesem Grunde gibt es nur fragmentarische Kenntnisse über ihr Auftreten in teilweise geschlossenen Wasserkreisläufen, und unter Umständen nur unzureichenden Schutz der Trinkwasserressourcen vor PMOC. Das Projekt PROMOTE fokussiert auf diese Verbindungen und hat zum Ziel, die gravierendsten Kenntnislücken bezüglich PMOC zu füllen: (a) analytische Methoden zum screening und zur quantitativen Analyse von PMOC aus Oberflächen- und Grundwasser, (b) Kenntnisse zum Auftreten von PMOC in Rohwässern der Trinkwasserversorgung, (c) Eintragsquellen, (d) Entfernungsmöglichkeiten oder Transformationen im Zuge der Wasseraufbereitung. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird PROMOTE nötigenfalls Empfehlungen für die Regulation hinsichtlich Wasserqualität (WFD watch list) oder Chemikalien (REACH) erarbeiten. PROMOTE wird diese Ziele durch ein stufenweises Vorgehen erreichen. Durch screening-Untersuchungen und systematische Auswertung von Stoffdatenbanken werden PMOC Verdachtstoffe identifiziert, für die quantitative Analysenmethoden entwickelt werden. Deren Anwendung auf mehrere Flusseinzugsgebiete in Europa ergibt ein repräsentatives Bild bezüglich des Auftretens von PMOC und ermöglicht das Erkennen von Eintragsquellen. Laborversuche dienen der Identifizierung von Transformationsproduckten und die Verfolgung von PMOC durch bestehende Anlagen und Verfahren der Wasseraufbereitung beleuchtet deren Potential zur Entfernung der verschiedenen PMOC. Die Summe dieser Erkenntnisse dient der Priorisierung der problematischsten PMOC und der Ableitung von Empfehlungen für die Regulation.
Das Projekt "Teilprojekt 1: Schutz der Wasserressourcen vor mobilen und persistenten organischen Spurenstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Analytik durchgeführt. Hoch polare und mikrobiologisch stabile (persistente) organische Verbindungen (persistent mobile organic chemicals, PMOC) sind von besonderer Bedeutung für die Qualität von Rohwässern der Trinkwasserversorgung, da sie natürliche und technische Barrieren durchdringen können. PMOC sind zugleich äußerst schwer zu analysieren. Aus diesem Grunde gibt es nur fragmentarische Kenntnisse über ihr Auftreten in teilweise geschlossenen Wasserkreisläufen, und unter Umständen nur unzureichenden Schutz der Trinkwasserressourcen vor PMOC. Das Projekt PROMOTE fokussiert auf diese Verbindungen und hat zum Ziel, die gravierendsten Kenntnislücken bezüglich PMOC zu füllen: (a) analytische Methoden zum screening und zur quantitativen Analyse von PMOC aus Oberflächen- und Grundwasser, (b) Kenntnisse zum Auftreten von PMOC in Rohwässern der Trinkwasserversorgung, (c) Eintragsquellen, (d) Entfernungsmöglichkeiten oder Transformationen im Zuge der Wasseraufbereitung. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird PROMOTE nötigenfalls Empfehlungen für die Regulation hinsichtlich Wasserqualität (WFD watch list) oder Chemikalien (REACH) erarbeiten. PROMOTE wird diese Ziele durch ein stufenweises Vorgehen erreichen. Durch screening-Untersuchungen und systematische Auswertung von Stoffdatenbanken werden PMOC Verdachtstoffe identifiziert, für die quantitative Analysenmethoden entwickelt werden. Deren Anwendung auf mehrere Flusseinzugsgebiete in Europa ergibt ein repräsentatives Bild bezüglich des Auftretens von PMOC und ermöglicht das Erkennen von Eintragsquellen. Laborversuche dienen der Identifizierung von Transformationsprodukten und die Verfolgung von PMOC durch bestehende Anlagen und Verfahren der Wasseraufbereitung beleuchtet deren Potential zur Entfernung der verschiedenen PMOC. Die Summe dieser Erkenntnisse dient der Priorisierung der problematischsten PMOC und der Ableitung von Empfehlungen für die Regulation.
Das Projekt "Expositionsanalyse und Minderungsmaßnahmen zu gefährlichen Stoffen im Rahmen vom OSPAR-Übereinkommen zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks (nationale Verpflichtung) - Teilvorhaben 01" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ECT Ökotoxikologie GmbH durchgeführt. Das SRU-Gutachten Meeresumweltschutz für Nord- und Ostsee (Februar 2004) fordert konsequente Stoffverbote (Anwendungsverbote) für Stoffe von besonderem Meeresbelang. Die EU-Meeresstrategie hat gefährliche Stoffe als einen Schwerpunkt. Das OSPAR-Übereinkommen zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks hat in seiner Strategie zu gefährlichen Stoffen das Ziel, dass diese Stoffe zum Jahr 2020 in der Meeresumwelt nur noch in Konzentrationen nahe Null (synthetische gefährliche Stoffe) oder nahe der Hintergrundwerte (natürliche gefährliche Stoffe) vorkommen. Hierzu wurde von OSPAR auf der Grundlage von PBT-Kriterien eine 'List of Substances for Priority Action' sowie eine 'List of substances of possible concern' erstellt. Die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das BMU/UBA, hat sich verpflichtet, Maßnahmen zu diesen Stoffen durch die Erstellung von Hintergrunddokumenten auf der Grundlage von Literaturauswertungen vorzuschlagen, sowie die Deselektion von Substanzen der 'List of substances of possible concern' zu prüfen. Ziel des Teilvorhabens 01 ist: 1. Vorbereitung der Sitzung der OSPAR-Expertenarbeitsgruppe 'Informal Group of DYNAMEC Experts (IGE)' im Januar/Februar 2005; 2. Teilnahme an der OSPAR-IGE-Sitzung am 04.03.05; 3. Vorbereitung des OSPAR Hazardous Substances Committee (HSC) im Februar/März 2005.
Das Projekt "Einsatz der Tandem-Massenspektrometrie zur Identifizierung polarer Abwasserinhaltsstoffe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Institut für Technischen Umweltschutz, Fachgebiet Wasserreinhaltung durchgeführt. Die Fluessigchromatographie-tandem- Massenspektrometrie eroeffnet in Bezug auf die Polaritaet und das Molekulargewicht der analysierbaren Substanzen neue Dimensionen, mit deren Hilfe zwei Themen bearbeitet werden: Toxische Abwasserkomponenten: Die Komplexitaet vieler gewerblicher und industrieller Abwaesser macht es aussichtslos, toxische Inhaltsstoffe durch die zielgerichtete Analyse zuvor ausqewaehlter Verdachtstoffe (target analysis) zu erkennen. Deshalb werden Methoden der toxizitaetsgesteuerten Analyse entwickelt, in der stufenweise Abwasserinhaltstoffe extrahiert und fraktioniert werden und dabei in der jeweils folgenden Stufe nur toxische Fraktionen weiter zu bearbeiten sind. Die im Vorlaeuferprojekt entwickelten Verfahren werden hier unter Einsatz neuer Techniken fuer polare Abwasserinhaltsstoffe ausgebaut. Sulfonierte Aromaten: Sulfonierte aromatische Verbindungen werden in vielen Produktions prozessen als Hilfsstoffe eingesetzt und gelangen meist vollstaendig in das Abwasser. Die Abbaubarkeit dieser Verbindungen (aerob/anaerob) soll hier an Hilfsstoffen aus der Textilveredelung untersucht werden. Ausserdem werden analytische Methoden entwickelt, die der Analyse derartiger Verbindungen in Abwaessern dienen.
Das Projekt "Teilvorhaben 5: Entwicklung struktur- und risikobasierter Methoden zur Identifizierung von Chemikalien mit Verdacht auf endokrine Wirkungen zur Priorisierung für das Zulassungsverfahren unter REACH" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie durchgeführt. A) Problemstellung: Wirkungen auf das endokrine Systemkönnen bei Menschen und Umweltorganismen schwerwiegende irreversible Schäden hervorrufen, werden jedoch bei der regulatorischen Stoffbewertung unzureichend berücksichtigt: Nach wie vor fehlen geeignete international anerkannte Prüfmethoden und abgestimmte, schlüssige Bewertungskriterien: In den letzten 10 Jahren wurden international große Anstrengungen unternommen, diese Lücke durch Erweiterung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes und gezielte Entwicklung von Testmethoden zu schließen. Auch mit dem UFOPLAN wurden zahlreiche derartige Arbeiten gefördert. Auf dem 3. UBA-Statusseminar im Juni 2005 wurde in einer Expertenrunde bilanziert, welche abschließenden Schritte erforderlich sind, um eine angemessene Berücksichtigung endokriner Wirkungen bei der Bewertung von Stoffen zu realisieren. B) Handlungsbedarf (BMU ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Aufgabe des Gesamtvorhabens, mit fünf Teilvorhaben, ist die Umsetzung der Empfehlungen des 3. Statusseminars: Bündelung laufender Aktivitäten auf den verschiedenen nationalen und internationalen Handlungsfeldern Verbesserung der Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus Methodenentwicklung und Regulation; Erarbeitung einer Test und Bewertungsstrategie; Finalisierung laufender Validierungsverfahren im OECD-TG-Programm (Weiter-)Entwicklung von Testmethoden für vernachlässigte Organismengruppen, v.a. Invertebraten; Identifizierung (stofflichen) Ursachen und Expositionspfaden für bisher nicht erklärbare endokrine Effekte, die in der Umwelt beobachtet werden.. C) Ziel dieses Teilvorhabens ist die Entwicklung und Anwendung methodischer Ansätze für die Identifizierung von Verdachtsstoffen, bei denen ein Potential zur endokrinen Störung vermutet werden konnte. Diese Auswahl soll den Einstieg bilden in eine gezielte Teststrategie zur vertieften Prüfung möglicher endokriner Wirkungen, und soll letztlich die Priorisierung von Stoffen für das Zulassungsverfahren der geplanten REACH-VO befördern. Für die Feststellung von Verdachtsmomenten sollen unterschiedliche Ansätze genutzt und miteinander kombiniert werden, z.B. Strukturmerkmale, Toxizitätsdaten und Ergebnisse aus in vitro Modellen.