Das Projekt "Die Ver- und Bedruckbarkeit von AP-haltigem Zeitungspapier" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ifra durchgeführt. Die Verwendung von AP-haltigem (AP = Altpapierstoff) Zeitungspapier ist heute sowohl aus oekonomischen (Energieeinsparung) als auch aus oekologischen (Mangel an Deponieraum) Gruenden eine Forderung sine qua non geworden. Nach anfaenglich zoegerlichem Einsatz des Altpapierstoffs (Deinkingware) um 30 Prozent haben die Ergebnisse die Papiermacher ermutigt, den Anteil bis auf 70 Prozent und vereinzelt bis auf 100 Prozent anzuheben. Die mit der Haushaltsmischung des Altpapiers (halb Zeitungen, halb Zeitschriften/Akzidenzen) hereinkommenden hoeherwertigen Fasern, sowie die moderne Sortier- und Deinkingtechnik erlauben dies. Es laesst sich jedoch nicht vermeiden, dass die daraus resultierende, andere Stoffzusammensetzung auch zu einigen anderen Ver- und Bedruckbarkeitseigenschaften des Zeitungspapiers fuehrt, worauf sich der Zeitungsdrucker an der Rotation einstellen muss. Dies hat stellenweise einige kritische Stimmen betreffend AP-haltigem Zeitungspapier hervorgerufen. Auf Anregung von Erwin Krauthauf von Haindl Papier, Schongau und mit Unterstuetzung von Clemens Muehl vom Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main, hat IFRA deshalb am 03.03.1994 zu einem deutschsprachigen Forum nach Darmstadt eingeladen, um in einer offenen Diskussion Loesungsansaetze zu erarbeiten. Der vorliegende Bericht gibt den Verlauf und die Ergebnisse dieser Expertenrunde wieder. Unter dem Kapitel 8 werden dabei Empfehlungen fuer alle Beteiligten gegeben, um die Verhaeltnisse in der Praxis zu verbessern, denn es gibt bei den eingangs erwaehnten Zwaengen nur einen Weg nach vorn und kein Zurueck.
Das Projekt "Zeitungsdruckfarben auf Pflanzenoelbasis und ihre Verdruckbarkeitseigenschaften" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ifra durchgeführt. Vor zwei oder drei Jahren griff die Welle der Zeitungsdruckfarben auf Sojaoelbasis auch auf den europaeischen Kontinent ueber. Die Entwicklung hatte ihren Ursprung in den USA genommen, wo man den Sojaoelfarben eine Ueberlegenheit gegenueber den Druckfarben auf Mineraloelbasis, insbesondere im Vierfarbendruck, zuschrieb. Dazu kam die Tatsache, dass es sich bei Sojaoel um einen nachwachsenden und umweltfreundlichen Rohstoff handelt. Die ersten Untersuchungen europaeischer Druckfarbenhersteller erbrachten mehr negative als positive Ergebnisse, obwohl die Drucker mit diesen neuentwickelten Farben in ihrer taeglichen Arbeit recht zufrieden zu sein schienen. Aus diesem Grund suchten die Druckfarbenhersteller nach wirtschaftlicheren Alternativen zu Sojaoel, wie beispielsweise Leinoel, Rapsoel und Talloel, um auch der Kostenfrage Rechnung tragen zu koennen. Um mehr Klarheit in die Situation zu bringen und ihren Mitgliedern Testergebnisse vorlegen zu koennen, die auf wissenschaftlichen Untersuchungen unabhaengiger Forschungsinstitute beruhen, beschlossen IFRA und NATS vor zwei Jahren, ein Projekt zu initiieren, dessen Resultate im vorliegenden Special Report bekanntgegeben werden. Insgesamt hat sich herausgestellt, dass die Unterschiede nicht so gross sind, wie zunaechst behauptet. Das Emulgierverhalten ist ein Parameter, wo Zeitungsdruckfarben auf Pflanzenoelbasis Vorteile gegenueber Druckfarben auf Mineraloelbasis aufweisen. Groessere Unterschiede hinsichtlich des relativen Kontrasts sowie beim Durchschlagen waren festzustellen, wenn Farben mit hoher Pigmentkonzentration ins Spiel kamen. Wir hoffen, dass dieser Special Report unseren Mitgliedern als Richtlinie dient, wenn es darum geht, bessere Qualitaet mit Druckfarben zu erzielen. Gleichzeitig sind wir uns jedoch der Tatsache bewusst, dass dieses schwierige Thema weiterer Untersuchungen bedarf, die im Rahmen unseres Forschungsprogramms fuer 1991 bereits begonnen haben.