Das Projekt "Feuersalamander und Reptilien als Leitarten für die forstliche Bewirtschaftung ausgesuchter Waldlebensräume am Beispiel des Ilm-Kreises, Thüringen (Voruntersuchung)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landratsamt Ilm-Kreis, Umweltamt durchgeführt. Die Populationen des Feuersalamanders und der Reptilienarten Kreuzotter, Schling- und Ringelnatter im Mittelgebirgsraum des Ilm-Kreises/Thüringen haben in den letzten Jahrzehnten bis Jahrhunderten durch den Anbau großflächiger, monokultureller Fichtenaltersklassenwälder dramatisch abgenommen. Im Projekt sollen verschiedene waldbauliche Maßnahmen in ausgesuchten Lebensräumen in ihren Auswirkungen auf die Populationen untersucht werden, mit dem Ziel, die Populationen zu erhalten, zu unterstützen und die Ausbreitung der Arten zu fördern. Diese Maßnahmen sollen in die Thüringer Waldbaustrategie einfließen. Es wurden die Feuersalamander- und Reptilienpopulationen in drei Quellbächen und drei Felshalden untersucht. Die Rate der erfolgreichen Reproduktion der Feuersalamanderpopulationen in den Quellbächen betrug 40,0 und 100 Prozent. Je kolkreicher ein Quellbach ist und je ausdauernder er Wasser führt, desto höher ist der Anteil metamorphorisierter Jungsalamander. Niedrige Werte der nächtlichen Luftfeuchtigkeit in krautarmen, überstockten Fichtenreinbeständen schränken die Nutzung dieser Waldbestände durch erwachsene Feuersalamander ein. In den Felsschutthalden bestehen Winterquartiere, Frühjahrs- und Herbstsonnplätze sowie Sommerlebensräume von Feuersalamander, Kreuzotter, Waldeidechse und Blindschleiche. Die Arten werden durch das spezielle Mikroklima auf und in freigestellten Halden gefördert. In den Fichtenreinbeständen aller Lebensräume wurden unterschiedlich intensive Hiebsmaßnahmen durchgeführt, mit dem Ziel, durch eine Entwicklung naturnäherer Waldbestände die Lebensraumbedingungen (Mikroklima, Nahrung) für die Arten zu verbessern. In einem 12-18 km2großen Gebiet, in dem noch individuenreichere Populationen von Kreuzotter, Ringelnatter, Waldeidechse und Blindschleiche vorkommen, wurde das Rahmenkonzept für ein geplantes Biotopverbundsystem entwickelt. In der Hauptphase des Projekts sollen Wanderwege zwischen Populationen freigestellt und Teilhabitate etabliert werden, indem lückige Waldstrukturen an Felsen, Felsschutthalden, skelettreichen Hängen, Waldwegrändern, Steinbrüchen, Jagdschneisen, Zwergstrauchheiden und Standgewässerrändern entwickelt werden, die momentan noch mit unterschiedlich alten und bestockten Fichtenreinbeständen bewachsen sind. Das Pilotprojekt wird von intensiven Öffentlichkeits- und Fortbildungsmaßnahmen begleitet.
Das Projekt "Faunenaustausch zwischen naturnahen Biotopen und Intensivkulturen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft durchgeführt. Ziele und Zweck des Projektes: Ziel: Populationsbewegungen zwischen naturnahen Biotopen und Intensivkulturen sollen qualitativ und quantitativ erfasst werden. Gesucht sind Angaben zur Ausstrahlung von verschiedensten Arthropodengruppen ins Kulturland. Zweck: Die Funktion von naturnahen Biotopen in der Kultursteppe als Rueckzugs- und Vermehrungszentren von naturschuetzerisch oder agrooekologisch wichtigen Arten ist abzuklaeren. Methoden: Richtungsspezifische Fallentypen an Biotopgrenzen erfassen den Populationsaustausch direkt. Transektreihen von Fallen quer zu Biotopgrenzen geben einen Eindruck von der Distanz des gegenseitigen Faunenaustausches. Korrelation von Artzusammensetzungen in Intensivkulturen und Nachbarschaft zu naturnahen Biotopen.