Waldflächen die der Gewinnung von forstlichem Vermehrungsgut dienen. Verwendung des forstlichen Saatgutes für Aufforstung der Waldflächen ist nur mit dem Saatgut aus den nach Forstvermehrungsgutgesetz zugelassenen Saatgutbeständen erlaubt
Dieser Karten-Layer beinhaltet die Darstellung der Waldflächen mit besonderer Funktion für Genressourcen. Nach dem Forstvermehrungsgutgesetz (FoVG) werden Saatguterntebestände, Samenplantagen und Klonsammlungen zugelassen. Sie werden im Rahmen der Zulassung genau beschrieben, räumlich abgegrenzt und in ein Zulassungsregister eingetragen. In der Waldfunktionenkarte werden die im Zulassungsregister des Landes Nordrhein-Westfalen eingetragenen Flächen dargestellt.
Forstliche Herkunftsgebiete für Klassifizierung des forstlichen Saatgutes auf Grundlage des Forstvermehrungsgutgesetz (FoVG)
Im Erntezulassungsregister (EZR) werden alle Bestände von zugelassenem Ausgangsmaterial und des davon erzeugten Vermehrungsgutes verwaltet.
Das Projekt "Reproduktion in Bestaenden der Traubeneiche (Quercus petraea Liebl.)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Lehrbereich Forstgenetik durchgeführt. Schwerpunkt des Projektes ist die genetische Charakterisierung von Altbestaenden und ihren Nachkommenschaften. Die Traubeneiche nimmt aufgrund ihrer Langlebigkeit, ihrer Bedeutung als Traegerbaumart zahlreicher Waldoekosysteme und ihres hohen wirtschaftlichen Wertes eine Sonderstellung ein. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Art der Gewinnung von forstlichem Vermehrungsgut und die Waldverjuengung ebenso wie die aktuellen Waldschaeden die genetische Variation und damit das Anpassungspotential von Traubeneichenbestaenden beeintraechtigen. In Samenerntebestaenden und in ihren Nachkommenschaften werden genetische Erhebungen durchgefuehrt und dabei Multilocusgenotypen von Altbaeumen, Samen und auch Jungpflanzen ermittelt. Diese Untersuchungen werden durch Bluehbeobachtungen ergaenzt. Aus den Ergebnissen dieser Inventuren kann die genetische Variation innerhalb und zwischen Altbestaenden sowie ihre Dynamik beim Uebergang zur naechsten Generation bestimmt werden. Dies ist zugleich der Beginn einer allgemeinen genetischen Charakterisierung von Eichenbestaenden und ihres Vermehrungsgutes sowie ein Beitrag zum Erkennen und Vermeiden von destabilisierenden Einfluessen auf Waldoekosysteme.
Das Projekt "Aufgelassene Weiden und die Möglichkeit ihrer Aufforstung im Gebiet des tropischen Bergregenwaldes Südecuadors (hier: Projektbereich Naturwaldbewirtschaftung)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, Department für Ökosystem- und Landschaftsmanagement, Lehrstuhl für Waldbau und Forsteinrichtung durchgeführt. Die Umwandlung von Wald in Weideflächen ist eine der wesentlichen Ursachen für den Rückgang der Naturwälder in Ecuador. Wegen des rasch nachlassenden Nutzungsertrages auf den Weideflächen werden diese meist nach wenigen Jahren wieder aufgelassen und dafür neue Weiden durch Rodung des Naturwaldes geschaffen. Auf diese Weise entsteht ein ständig größer werdendes Areal an aufgelassenen Weideflächen. Im Rahmen des Projektes soll untersucht werden, ob durch Aufforstung dieser Flächen mit heimischen und nicht heimischen Baumarten oder durch Etablierung silvo-pastoriler Landnutzungssysteme eine Wiederherstellung der standörtlichen Produktionskraft erreicht und ein Beitrag zur Erhaltung der verbliebenen Naturwälder und der Biodiversität geleistet werden kann. Dabei sollen Fragen der Baumartenwahl, der Gewinnung von Vermehrungsgut, der Anzucht und Ausbringung von Pflanzmaterial, der Erhaltung von lebensfähigen heimischen Baumartenpopulationen, der Auswirkungen von Anpflanzungen auf die Nährstoffflüsse sowie die Biodiversität geklärt werden. Das Projekt ist grundlegender Bestandteil des nutzungsorientierten Forschungsschwerpunktes Nachhaltiges Agrar- und Forstökosystemmanagement in Südecuador (NAFIS).
Das Projekt "Etablierung einer Standardmethode zur Untersuchung genetischer und spezifischer adaptiver Differenzierung von Herkünften am Beispiel der Straucharten Prunus spinosa und Corylus avellana - Teilprojekt von WuH NRW zur vegetativen Anzucht und Abgabe der Haselnusspflanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Unterschiede im Wuchsverhalten und in der genetischen Ausstattung von genetisch identischen Nachkommen verschiedener Muttersträucher aus verschiedenen gebietsheimischen und nichtgebietsheimischen werden untersucht. Der Landesbetrieb WuH NRW zieht in diesem Projekt Pflanzmaterial für Corylus avellana an.
Das Forstliche Vermehrungsgutgesetz FoVG regelt die Zulassung, den Vertrieb und die Verwendung von zugelassenem, herkunftsgesichertem Vermehrungsgut für die Waldverjüngung.
Das Projekt "Entwicklung, Optimierung und Validierung von molekularen Techniken zur Erfassung der Biodiversitaet bei Waldbaeumen - Projekt 10: Entwicklung und Nutzung molekulargenetischer Methoden zur Charakterisierung von forstlichem Vermehrungsgut" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Lehrbereich Forstgenetik durchgeführt. Zur Genomanalyse an den beiden forstlich bedeutsamen Modellorganismen Eiche und Fichte werden molekularbiologische Methoden etabliert. Ziel ist die qualitative sowie quantitative Charakterisierung der genetischen Diversitaet, um den Einsatz der vorhandenen genetischen Ressourcen beider Spezies im Forstwesen zu optimieren. Neben der reinen gentechnischen Methodenentwicklung sowie der Durchfuehrung genetischer Inventuren steht die potentielle Anwendung moderner Analyseverfahren fuer die Produzenten forstlichen Vermehrungsgutes im Vordergrund. Es soll geklaert werden, fuer welche wissenschaftliche bzw. praktische Fragestellung die einzelnen DNA-Marker (Mitochondrien-DNA; Chloroplasten-DNA; Kern-DNA und Mikrosatelliten) am besten geeignet sind, wobei die Unterscheidung von einzelnen Herkuenften sowie die Qualitaetseinschaetzung forstlichen Vermehrungsgutes von besonderem Interesse sind.