Das Projekt "Errichtung einer netzwerkgestuetzten Chemikalienboerse in der Philipps-Universitaet Marburg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Marburg, Fachbereich Chemie durchgeführt. Bei den an Hochschulen anfallenden Sonderabfällen sind Laborchemikalienreste aufgrund ihrer Menge und Gefährlichkeit hervorzuheben, die u. a. dadurch entstehen, dass Mitarbeiter Chemikaliengebinde selten vollständig aufbrauchen. Nicht benötigte Reste werden zunächst zwischengelagert, ehe sie schließlich teuer entsorgt werden müssen. - Um einen Großteil dieser Laborchemikalienreste nicht entsorgen zu müssen sondern stofflich verwerten zu können, bzw. um die Entstehung und Lagerung gefährlicher Sonderabfälle zu vermeiden, sollte eine netzwerkgestützte Datenbank errichtet werden, in die alle Arbeitsgruppen und Praktika ihre Chemikalien dezentral und in eigener Verantwortung raumweise eingeben können, ohne dass für sie irgendwelche Hard- oder Softwarekosten entstehen. Durch die Verknüpfung dieser Datenbank mit dem Bestellwesen sollte vor Bestellungen jeweils angezeigt werden, ob eine gesuchte Chemikalie an der Universität bereits vorhanden ist und ggf. abgegeben werden kann. Eine Verbreitung an hessische Hochschulen war geplant. Die Aufnahme von Stoffen in die Datenbank in die mittels Microsoft Access erstellte Oberfläche und die Pflege des Datenbestandes erfolgte dezentral durch die Mitarbeiter der Arbeitsgruppen und bedarf je Stoff nur eines minimalen Aufwandes, da sämtliche Arbeits- und Umweltschutzdaten aus zugänglichen Quellen automatisch eingelesen werden. - Durch Verknüpfung der Datenbank mit dem Bestellwesen sollte sichergestellt werden, dass Mitarbeiter vor Neubestellungen das Vorhandensein von gebrauchsfä-higen Altbeständen prüften. Neben den in der Gefahrstoffverordnung für Chemikalienkataster vorgeschriebenen Daten wurde die Suche chemischer Verbindungen nach verschiedenen Kriterien (Verbindungsklasse, Namensbestandteile, Summenformel, Strukturformel(teile) etc.) ermöglicht. - Der fachbereichsübergreifende Transport vom Absender zum Empfänger ist universitätsintern geregelt. - Da an der Universität unterschiedliche Rechner-Plattformen existieren (PCs, Macintosh- und Unix-Rechner), sollten für die verschiedenen Systeme Clients entwickelt werden, damit die Teilnahme an der Börse systemtunabhängig ist. - Durch die Einbindung des Programms in das WWW sollte die Möglichkeiten verbessert werden, anderen Hochschulen das Programm zugänglich und MS Access als Oberfläche obsolet zu machen.