Das Projekt "Entwicklung und Herstellung von Verpackungsformteilen aus Getreidekleie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Chemnitz, Institut für Allgemeinen Maschinenbau und Kunststofftechnik, Professur Fördertechnik durchgeführt. Ziel des Projektes ist die kleintechnische Herstellung von Verpackungspolstern aus Getreidekleie. Die Ergebnisse der Grundlagenforschung sind zu vervollkommnen und technisch und technologisch in eine Versuchsanlage umgesetzt werden. Die Eigenschaften der Polster sollen so weit optimiert werden, daß der Einsatz bei der Firma Foron erfolgen kann. Herkömmliche Schaumkunststoffpolster sollen durch umweltfreundliche, biologisch abbaubare Materialien abgelöst werden. Es sind folgende wesentliche Arbeitsschritte vorgesehen: 1. Entwicklung eines quasikontinuierlichen Herstellungsverfahrens und der kleintechnischen Versuchsanlage. 2. Erstellung der Konstruktionsunterlagen für die Gesamtanlage. 3. Bau und Komplettierung der Anlagenkomponenten. 4. Montage und Inbetriebnahme der Komplettanlage. 5. Entwicklung des Qualitätssicherungssystems für die Polster einschließlich benötigter Sonderprüfeinrichtungen. 6. Experimentelle Untersuchungen mit der kleintechnischen Versuchsanlage. 7. Optimierung der Anlage zur Sicherung der Polstereigenschaften. 8. Inbetriebnahme für Dauerbetrieb, Zusammenfassung der Ergebnisse und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen.
Das Projekt "Entwicklung kompostierbarer Verpackungsformteile aus nachwachsenden Rohstoffen (Reststoffen) und eines zugehörigen Herstellungsverfahrens" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Bereich Ingenieurwissenschaften, Institut für Naturstofftechnik, Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik durchgeführt. Für den Vertrieb von Obst, Gemüse und Pilzen kommen heute in der Regel Kunststoff-Trays, im Ökomarktbereich in geringem Umfang auch Holzspanverpackungen kombiniert mit Folie zum Einsatz. Die seit 1. Januar 2019 geltende EU-Verpackungsrichtlinie beabsichtigt die Reduzierung und Abschaffung von Einwegverpackungen aus Kunststoffen sowie die Förderung von Recycling- und Mehrwegsystemen und von Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen.
Die dem Projekt zugrundeliegende Idee basiert auf der Verwendung von lokal verfügbaren faserhaltigen Reststoffen, z.B. Erbsenstroh, Bohnenstroh oder Pilzanzuchtsubstraten, die bei der Erzeugung von Lebensmitteln und Agrarerzeugnissen anfallen. Dazu soll eine Herstellungstechnologie für Transport- und Serviceverpackungen entwickelt werden, die eine dezentrale, erzeugernahe und kostengünstige Verarbeitung dieser Reststoffe ermöglicht. Im Projekt soll vorzugsweise der Einsatz von Wachstumssubstraten der Pilzproduktion für die Herstellung kompostierbare Behältnisse und deren Eignung für die Verpackung von Pilzen untersucht werden. Diese Behälter sollen aus Ober- und Unterschale bestehen und als verschließbares Behältnis eingesetzt werden. Das ermöglicht für die Vermarktung der Produkte eine optimale Lagerung und einen schonenden Transport. Behälter aus Holz bzw. ähnlichem Naturstoff besitzen gegenüber Kunststofftrays und Folien ein deutlich besseres hygroskopisches Verhalten, sodass neben dem Umweltaspekt gleichzeitig der Qualitätserhalt der Frischeprodukte verbessert werden kann.
Parallel zur Produktentwicklung ist die Entwicklung einer Herstellungstechnologie und die Konzeption einer Verarbeitungsmaschine zur Herstellung dieser Verpackungen geplant bei der die Formkörperherstellung nicht, wie im Fasergussverfahren durch Entwässerung einer Suspension erfolgt aber auf den Einsatz von Bindemitteln trotzdem verzichtet werden kann. Ein wichtiges Kriterium für die Verarbeitungsmaschine sind relativ geringe Investitionskosten und Produktionsvolumina sowie eine einfache Bedienbarkeit.
Bei erfolgreicher Realisierung des Projektes wird eine Technologie zur Verfügung gestellt, die es landwirtschaftlichen Erzeugern erlaubt umweltfreundliche kompostierbare Verpackungen auf Basis eigener faserhaltige Reststoffe herzustellen und für den Verkauf ihrer Erzeugnisse einzusetzen. Dadurch ergeben sich deutliche Vorteile für Erzeuger, Handel, Verbraucher und die Umwelt.