Die vorliegende Studie will der Naturschutzkommunikation neue bzw. zusätzliche Wege erschließen, die über die bisher dominierenden Nutzenaspekte hinausgehen. Bislang werden Naturschutzanliegen aus strategischen Gründen überwiegend als Frage der Klugheit kommuniziert: Naturschutz erscheint nicht als Akt der Rücksichtnahme auf Bedürfnisse anderer Menschen (oder gar nicht-menschlicher Lebewesen), sondern als Frage des (zunehmend ökonomisch gefassten) Eigeninteresses. Letztlich, so die Kernbotschaft, sei es in "unser aller" Interesse, den Reichtum der Natur zu bewahren und ihn mit größerer Sorgfalt zu bewirtschaften. Eine auf Klugheitserwägungen beschränkte Kommunikation widmet aber möglichen Interessenkonflikten zu wenig Aufmerksamkeit. Mit der Abwägung unterschiedlicher Interessen verbundene Gerechtigkeitsfragen können so nicht hinreichend in den Blick geraten. Moralische Empörung und der notwendige Ausgleich von Interessen, die in Naturschutzkonflikten sowie bei komplexen Entscheidungsprozessen stets auch eine wichtige Rolle spielen, können dadurch nicht in angemessenem Umfang Gegenstand der Kommunikation werden. Diese Anliegen greift die vorliegende Studie auf. Im Anschluss an die Publikation "Klugheit, Glück, Gerechtigkeit - Ethische Argumentationslinien in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt" (BfN-Schriftenreihe Naturschutz und Biologische Vielfalt, Heft 107) erläutert sie, was mit der Kategorie Gerechtigkeit gemeint ist und wie sie für Argumentationen im Naturschutz erschlossen werden kann. Sie unterscheidet Fragen der Verteilungsgerechtigkeit, der Verfahrensgerechtigkeit und der ausgleichenden Gerechtigkeit sowie Zukunftsgerechtigkeit, soziale Gerechtigkeit, globale Gerechtigkeit und ökologische Gerechtigkeit. Konkrete, aktuelle Beispiele illustrieren, wie Gerechtigkeitsfragen thematisiert werden können: die Europäische Agrarpolitik, der geplante Nationalpark Nordschwarzwald und das Naturerleben. Ausgehend von diesen Beispielen werden Empfehlungen für eine ethisch fundierte Naturschutzkommunikation entwickelt.
Das Projekt "Teilprojekt A" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Soziologie, Arbeitsbereich Allgemeine und Theoretische Soziologie durchgeführt. Das Verbundprojekt beschäftigt sich mit kennzahlgestützten Bewertungsformen des Wasserverbrauchs. Es nimmt seinen Ausgangspunkt bei der Tatsache, dass die Anforderungen an Daten über Wasserverbrauch und -qualität unter den Bedingungen des Klimawandels gestiegen sind. Die Accountingforschung hat gezeigt, dass auch die Berichterstattung vor allem unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten unzureichend sind. Nicht nur gilt die Datengrundlage als problematisch, auch die entscheidungsrelevanten Kennzahlen werden oftmals als nicht ausreichend bewertet, um ein nachhaltiges Wassermanagement aufzubauen. Das Teilprojekt verfolgt das Ziel, die geplante Umstellung auf eine Niedrigwasserstrategie durch das kommunale Wassermanagement aus der Perspektive der soziologischen Accountingforschung zu begleiten. Die Erarbeitung von entscheidungsrelevanten Parametern ist für die Kommunalverwaltungen in den letzten Jahren zu einer Normalität geworden. Alle Aspekte der Daseinsvorsorge werden auf Basis von Kennzahlen geplant und gesteuert. Auch die Wasserversorgung entlang der in Thüringen geplanten Niedrigwasserstrategie wird ohne aussagekräftige Kennzahlen nicht entwickelt werden können. Mit den Mitteln einer Case Study soll die Nutzung von Kennzahlen am Wassermanagement einer Kommune untersucht werden. Dazu werden in einem ersten Schritt verfügbare Berichte etwa zur Sauberkeit von Trinkwasser und Fließgewässern, zum Grundwasserspiegel, Talsperrenfüllung und deren Schadstoffbelastung etc. analysiert. Der zweite Schritt dient dem Nachvollzug des Umgangs mit Kennzahlen anhand von Interviews und ggf. Beobachtungen von relevanten kommunalen Entscheidungsprozessen in Bezug auf die Anpassung der Wasserinfrastruktur. Die so erarbeiteten Einblicke in die kommunalen Entscheidungsprozesse werden aus kritischer Perspektive im Hinblick auf ihren Nachhaltigkeitswert beleuchtet und abschließend auf Basis des Kriteriums der Verteilungsgerechtigkeit bewertet.
Das Projekt "Teilvorhaben L1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Münster, Philosophisches Seminar durchgeführt. Innerhalb der Beurteilung und Abwägung von Handlungsoptionen ist ihre ethische Bewertung unerlässlich. Um Anerkennung und Unterstützung zu finden, muss gezeigt werden, dass vorzunehmende Maßnahmen ethisch akzeptabel sind. Die Analyse grundlegender ethischer Beurteilungskriterien ist insofern Bedingung der Vermittelbarkeit der Gestaltung des mit der Energiewende verbundenen Transformationsprozesses. In diesem Kontext werden konkrete Bewertungskriterien, die im Rahmen der Ziele der Energiewende zentral sind, erarbeitet und systematisiert. Zunächst sollen die epistemischen Annahmen untersucht werden, die der Auswahl von Kriterien und ihrer Gewichtung implizit zugrunde liegen. Hier geht es etwa um die Frage, in welcher Weise der Faktor Ungewissheit im ethischen Urteilen zu berücksichtigen ist. Außerdem sollen die Handlungsoptionen und deren Bewertungen auf ihre innere Konsistenz und Adäquatheit mit Blick auf allgemein anerkannte ethische Prinzipien untersucht werden. In diesem Kontext sind insbesondere die Kriterien der Zumutbarkeit und Angemessenheit zu untersuchen. Der Nachweis der Zumutbarkeit verweist auf eine Mehrzahl von Werten und Normen, die ihrerseits einer diskursiven Rechtfertigung bedürfen. Mit Blick auf die Frage der Angemessenheit sollen die Kriterien der Wirtschaftlichkeit, der Langfristigkeit, der Umweltverträglichkeit, der Sozialverträglichkeit und der Verteilungsgerechtigkeit aus ethischer Perspektive analysiert werden. Schließlich stehen Fragen nach der Gerechtigkeit geplanter Maßnahmen ebenso im Zentrum wie Fragen nach dem Respekt vor Autonomie. Energiewendemaßnahmen werden immer Eingriffe in die Handlungsoptionen Einzelner mit sich führen und daher ihre Akzeptabilität am Wert der Autonomie messen lassen müssen. Ebenso wird aufgrund anstehender Kosten geplanter Maßnahmen die Frage nach der gerechten Verteilung der anstehenden Lasten und Vorteile geprüft werden müssen.
Das Projekt "Teilprojekt: Ethische Analyse von Landnahmen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl Philosophie und Ethik der Umwelt, Philosophisches Seminar durchgeführt. Zielsetzung des Vorhabens ist die interdisziplinäre Erforschung der ökonomischen, juristischen und ethischen Zusammenhänge von Landnahmen und deren Konsequenzen für eine nachhaltige ökonomische, ökologische und soziale Entwicklung in den Zielländern. Ziel der Universität Greifswald ist es, das Phänomen Landnahmen aus ethischer Sicht zu analysieren. Hierzu wird aufbauend auf einer ausführlichen Literaturrecherche eine analytische Diskursrekonstruktion durchgeführt: In einem 1. Schritt werden die wesentlichen Geltungsansprüche und deren Rechtfertiguntsstrategien identifiziert und 2. in Form von sogenannten Argumentationsbäumen dargestellt. 3. werden über eine Präsuppositionsanalyse die ethischen Prinzipien, auf die die einzelnen Argumente rekurrieren, herausgearbeitet und 4. unter besonderem Augenmerk auf eine Theorie der Menschenrechte und Grundsätze der Verteilungsgerechtigkeit auf ihre ethische Rechtfertigungsbasis hin untersucht. Auf der Basis der Ergebnisse der Feldstudien (GIGA) sowie der Analyse der ökonomischen Grundlagen von Landnahmen (IfW) werden 5. die Ergebnisse der analytischen Diskursrekonstruktion auf die empirischen Untersuchungen rückbezogen, um darauf aufbauend 6. auf Grundlage einer ethischen Kriteriologie Handlungsempfehlungen des Gesamtprojektes zu formulieren. Das Projekt ist auf 3 Jahre ausgelegt. Für die Erfassung des Status quo und Erarbeitung einer gemeinsamen Datenbank ist ca. ein Jahr vorgesehen. Parallel beginnt die Arbeit an den ökonomischen und ethischen Modulen, für deren Bearbeitung ca. 2 Jahre eingeplant sind. Die Ergebnisse fließen in Feldstudien ein. Im letzten Modul werden die im gesamten Zeitraum gesammelten Ergebnisse zusammengeführt und Lösungsvorschläge diskutiert, wobei das letzte halbe Jahr intensiv der Erarbeitung von Handlungsempfehlungen gewidmet werden soll. Hierzu ist auch ein eintägiger Abschlussworkshop in Berlin geplant, um die Ergebnisse an Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft heranzutragen.
Das Projekt "Arbeit und Oekologie - Ein Projekt des Rheinisch-Westfaelischen Instituts fuer Wirtschaftsforschung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung e.V. durchgeführt. Die Gewerkschaftsbewegung ist seit ihrer Entstehung in eine sozial-oekonomische Reformdiskussion eingebunden, die bis heute anhaelt. Stets stand sie vor der Frage, wie mit Blick auf soziale Belange und die Interessen ihrer Mitglieder auf Entwicklungstendenzen in der Wirtschaft (Machtkonzentration, Globalisierung, neue Formen des Arbeitens usw.) zu reagieren sei. Diese Reformdiskussion ist in den letzten Jahren um eine sozial-oekologische Dimension erweitert worden, was im Ergebnis eine besondere Herausforderung darstellt. Die Loesung oekologischer Problemstellungen, die in beachtlicher Weise vom Staat vorangetrieben wurde und wird, verbindet sich mit teilweise gravierenden Eingriffen in die wirtschaftliche Entwicklung und die sektorale bzw. regionale Strukturbildung. Je nach Zielsetzung und politisch bevorzugter Umsetzungsstrategie kann es hierbei zu sozial bedeutsamen Beschaeftigungs- und Verteilungseffekten kommen, die es zumindest zu mildern gilt. Gleichzeitig verlangt eine am Nachhaltigkeitsanliegen orientierte sozial-oekologische Reformstrategie die Beruecksichtigung intergenerativer Verteilungsgerechtigkeit. Dies beruehrt ganz entscheidend gewerkschaftliche Zielelemente, wobei noch keineswegs sicher ist, inwieweit die von den heute lebenden Mitgliedern getragenen Verbaende nicht spezifische Uminterpretationen dieses Verteilungsanliegens vornehmen muessen. Diese Probleme wollen die Gewerkschaften erkennbar offensiver als bisher angehen. Das Forschungsvorhaben soll Bausteine fuer eine sozial-oekologischen Reformstrategie liefern und konkrete Vorstellungen fuer eine langfristig zukunftsfaehige Entwicklung erarbeiten. Zu diesem Zweck sollen - moeglichst wirklichkeitsnah und auf Deutschland bezogen - die Zielbeziehungen zwischen der oekologischen, der oekonomischen und der sozialen Saeule des heute zumeist dreidimensional definierten Nachhaltigkeitspostulats analysiert werden, um die zu erwartenden 'sozialen Folgen' absehbarer oekologischer Politikvorhaben herauszuarbeiten. In diesem Zusammenhang soll auch die Rolle technisch-oekonomischer, sozialer und institutioneller Innovationen kritisch geprueft werden. Darueber hinaus sollen in konkreten Fallstudien bzw. Modulen die unter Beschaeftigungs- und Verteilungsaspekten als besonders relevant angesehenen Bereiche 'Verkehr und Umwelt', 'Wohnen und Umwelt' sowie 'Konsumstrukturen und oekologische Produktpolitik' im Hinblick auf zukuenftige Handlungsmoeglichkeiten analysiert werden. Neben einer kritischen Bestandsaufnahme der bisherigen Nachhaltigkeitsdiskussion soll auf diese Weise auch ein Beitrag zur Operationalisierung der sozialen Saeule und ein erster Entwurf zu einer sozial-oekologischen Reformstrategie der deutschen Gewerkschaften geliefert werden. Dieses Problem wird in der wissenschaftlichen und politischen Diskussion bislang eher rudimentaer bewaeltigt.
Das Projekt "ThWIC: Integratives Water-Assessment: kennzahlgestützte Bewertung des nachhaltigen Umgangs mit Wasser (WatAs)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Soziologie, Arbeitsbereich Allgemeine und Theoretische Soziologie durchgeführt. Das Verbundprojekt beschäftigt sich mit kennzahlgestützten Bewertungsformen des Wasserverbrauchs. Es nimmt seinen Ausgangspunkt bei der Tatsache, dass die Anforderungen an Daten über Wasserverbrauch und -qualität unter den Bedingungen des Klimawandels gestiegen sind. Die Accountingforschung hat gezeigt, dass auch die Berichterstattung vor allem unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten unzureichend sind. Nicht nur gilt die Datengrundlage als problematisch, auch die entscheidungsrelevanten Kennzahlen werden oftmals als nicht ausreichend bewertet, um ein nachhaltiges Wassermanagement aufzubauen. Das Teilprojekt verfolgt das Ziel, die geplante Umstellung auf eine Niedrigwasserstrategie durch das kommunale Wassermanagement aus der Perspektive der soziologischen Accountingforschung zu begleiten. Die Erarbeitung von entscheidungsrelevanten Parametern ist für die Kommunalverwaltungen in den letzten Jahren zu einer Normalität geworden. Alle Aspekte der Daseinsvorsorge werden auf Basis von Kennzahlen geplant und gesteuert. Auch die Wasserversorgung entlang der in Thüringen geplanten Niedrigwasserstrategie wird ohne aussagekräftige Kennzahlen nicht entwickelt werden können. Mit den Mitteln einer Case Study soll die Nutzung von Kennzahlen am Wassermanagement einer Kommune untersucht werden. Dazu werden in einem ersten Schritt verfügbare Berichte etwa zur Sauberkeit von Trinkwasser und Fließgewässern, zum Grundwasserspiegel, Talsperrenfüllung und deren Schadstoffbelastung etc. analysiert. Der zweite Schritt dient dem Nachvollzug des Umgangs mit Kennzahlen anhand von Interviews und ggf. Beobachtungen von relevanten kommunalen Entscheidungsprozessen in Bezug auf die Anpassung der Wasserinfrastruktur. Die so erarbeiteten Einblicke in die kommunalen Entscheidungsprozesse werden aus kritischer Perspektive im Hinblick auf ihren Nachhaltigkeitswert beleuchtet und abschließend auf Basis des Kriteriums der Verteilungsgerechtigkeit bewertet.
Das Projekt "Entwicklung von Umweltstandards für einen zukünftigen Tiefseebergbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von BioConsult SH GmbH & Co. KG durchgeführt. Der Tiefseeboden wird vom Seerechtsübereinkommen von 1982 als 'common heritage of mankind' deklariert. Eine Aneignung durch Staaten ist verboten, ein Abbau der mineralischen Ressourcen, dessen Förderung das Seerechtsübereinkommen vorsieht, soll nur erfolgen, wenn die Meeresumwelt hinreichend vor Beeinträchtigungen geschützt ist. Zudem verlangt das Prinzip 'common heritage of mankind', dass die ökonomischen Vorteile aus bergbaulichen Vorhaben unter allen Staaten gerecht zu teilen sind. Da bergbauliche Aktivitäten immer zu einer partiellen Zerstörung und damit auch zu einer Beeinträchtigungen sonstiger Nutzungsoptionen führen, soll in dem Vorhaben der sehr grundlegenden Frage nachgegangen werden, ob ein alternatives und/oder ergänzendes Nutzungsszenario für den Tiefseeboden insgesamt vorteilhaft sein könnte, dass insofern auch dem Grundgedanken des 'common heritage of mankind' mehr entsprechen würde. Für die verschiedenen Szenarien (Förderung des Tiefseebergbaus sowie denkbare alternative und/oder ergänzende Nutzungsszenarien) sind unter anderen die Effekte auf die Umwelt, die Beeinträchtigung von Ökosystemdienstleistungen wie CCS oder von anderen Nutzungen z.B. Fischerei in oberen Wasserschichten, die möglichen wirtschaftlichen Erträge sowie die Verteilungsgerechtigkeit zu prüfen und zu vergleichen. Im Ergebnis sind Vorschläge für ein alternatives und/oder ergänzendes Nutzungskonzept zu unterbreiten. Das Vorhaben ist interdisziplinär angelegt, da sowohl ökonomische, naturwissenschaftliche als auch juristische Aspekte zu erörtern sind.
Das Projekt "Salz im System - Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen im Gewässermanagement des ariden Draa-Flussgebiets, Marokko" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, Institut für Umweltwissenschaften durchgeführt. Weltweit ist eine zunehmende Ausdehnung von Trockengebieten (Desertifizierung) zu beobachten und eine weitere Zunahme ist auf Grund des Klimawandels prognostiziert. Der Mangel an Wasser stellt den Erhalt der Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung sowie den Artenschutz vor große Herausforderungen. Megastaudämme dienen der Wasserspeicherung, bringen jedoch auch neue Probleme bezüglich Verteilungsgerechtigkeit, Konflikten, Wasserqualität und Artenschutz mit sich. Insbesondere die damit verbundene Versalzung von Gewässern in trockenen Regionen verschärft das Problem des Wassermangels, da versalzenes Wasser für die Bewässerung in der Landwirtschaft, zum Trinken und als Habitat für viele Tiere unbrauchbar wird. Ziel des Projekts ist eine Transformation des Umgangs mit Wasserressourcen auf individueller sowie institutioneller Ebene unter sich ändernden Umweltbedingungen für einen langfristigen und nachhaltigen Erhalt von Biodiversität und Ökosystemleistungen in ariden Gebieten. Es handelt sich um ein sehr komplexes und vielschichtiges Problem, das geprägt ist von Nutzungs- und Zielkonflikten bei verschiedenen Akteuren und lässt sich daher nicht aus einer einzelnen wissenschaftlichen Fachperspektive lösen. In SALIDRAAjuj werden Natur- und Sozialwissenschaftler/Innen von Beginn des Projekts mit Akteuren aus der Praxis (z.B. Wasser- und Umweltbehörden) zusammenarbeiten. Eine Transformation bestehender Wassernutzungspraktiken, die zur Versalzung und Übernutzung von Wasserressourcen in ariden Regionen beitragen, sind dringend notwendig um einzigartige Landschaften und die Heimat einer großen Bevölkerung zu erhalten und das Entstehen von sozialen Konflikten und Migrationsbewegungen jetzt und in Zukunft zu vermeiden.
Das Projekt "Teilprojekt 4: Szenarien für faire CDR-Aufwandsverteilung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Climate Analytics gGmbH durchgeführt. Die Verbundforschung widmet sich der prinzipienorientierten, stakeholder-geleiteten, transparenten Erforschung politischer Instrumente und Fairness-Implikationen für Kohlendioxid-Entfernung, um das Verständnis von 'CDR-Machbarkeit' oder 'CDR-Potenzialen' auszuweiten und für die Praxisanwendung zu konsolidieren. Über rein ökonomische Berechnungen von Kosten und ingenieurbasierte Berechnungen von technischen Potenzialen hinaus wird das Vorhaben über die analytischen Zugänge 'Akzeptanz' und 'Annahme' einen alternativen, sozial robusteren Weg zur Bestimmung der wirtschaftlichen, soziokulturellen und institutionellen Machbarkeit von CDR erarbeiten und auf dieser Grundlage Politikempfehlungen auf lokaler und (inter-)nationaler Ebene formulieren. Climate Analytics leitet AP3 (Szenarien für faire CDR-Aufwandsverteilung), insb. Aktivitäten zur Entwicklung und quantitativen Analyse von Fair-Share-Ansätzen, zur Anwendung der Ansätze auf differenzierteren Ebenen und Auswirkungen solcher Ansätze in (inter-)nationalen Politikkontexten. Das CDR-Fair-Share-Rahmenwerk dient der Auswertung, wie CDR-Verpflichtungen zwischen großen Volkswirtschaften und Regionen auf Grundlage verschiedener Gerechtigkeitsprinzipien aufgeteilt werden könnten. Das CDR-Fair-Share-Rahmenwerk wird in Betracht des langfristigen Temperaturziels des Pariser Abkommens, den Kontexten und Verantwortlichkeiten für tiefgründige und schnelle Emissionsreduktionen und CDR bedeutende Einblicke in die intergenerationelle Gerechtigkeit und die Verteilungsgerechtigkeit liefern. Quantitative Ergebnisse werden zudem aufzeigen, wie Fair-Share-Prinzipien die Interpretation von globalen Minderungspfaden beeinflussen könnten, die von Integrierten Auswertungsmodellen auf regionaler und nationaler Ebene erstellt werden. Schließlich kann eine solche Analyse verwendet werden, um die Konsistenz der in AP2 entwickelten Politikszenarien mit Gerechtigkeitsprinzipien auf internationaler und nationaler Ebene zu bewerten.
Das Projekt "Teilvorhaben 2: Kooperative Ansätze zukünftiger Klimapolitik (CORE)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Fakultät Wirtschaftswissenschaften - Volkswirtschaftslehre und Quantitative Methoden durchgeführt. Im vorliegenden Vorhaben wird eine Analyse der Sensitivität der Zahlungsbereitschaft hinsichtlich Verteilungsgerechtigkeit und der Instrumentenwahl im Klimaschutz mit Hilfe von Befragungen durchgeführt. Hauptziele: 1. Ermittlung der realen Zahlungsbereitschaft für Klimaschutz in Deutschland. 2. Analyse der Determinanten der Zahlungsbereitschaft für Klimaschutz. 3. Ermittlung der absoluten Höhe der Zahlungsbereitschaft und ihrer Determinanten mit Treatment Variablen , z.B. ob sich die angegebene Zahlungsbereitschaft in einer realen Entscheidungssituation mit monetären Anreizen von der in einer hypothetischen Entscheidungssituation ohne monetäre Anreize unterscheidet oder ob die Höhe des verfügbaren Geldes eine Rolle spielt 4. Untersuchung, inwieweit offenbarte Zahlungsbereitschaften von der Beteiligung wichtiger Emittenten wie China, USA und Russland und damit von der globalen Verteilung der Kosten beeinflusst wird. 5. Untersuchung, ob bestimmte Instrumente des Klimaschutzes wie Emissionshandel, Emissionssteuern oder Auflagen die offenbarte Zahlungsbereitschaft beeinflussen. Arbeitsplan: 1. Literaturüberblick zu Methodik und Stand der Forschung 2.Konkretisierung der Treatments der Experimente 3. Festlegung und Durchführung der Experimente Die Ziele und Inhalte des empirisch orientierten Teilprojektes sind eng mit der theoretischen Analyse im AP2 (HS Bochum) des Projektes verknüpft. Im gemeinsam bearbeiteten Arbeitspaket AP3 werden die Ergebnisse beider Teilprojekte integriert