Das Projekt "Chemisches Milieu und CO2-Haushalt von Muellverbrennungsschlacken. Auswirkungen auf Schlackequalitaet und Verwertungskriterien." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungs- und Entwicklungszentrum Sondermüll durchgeführt. Das chemische Milieu von Hausmuell-(MV-) und Sondermuellverbrennungsschlacken (SAV) wurde mittels chemischer Gleichgewichtsberechnungen beschrieben. Aufgrund des unterschiedlichen Chemismus, der hauptsaechlich durch die groesseren Calcium- und geringeren Chlorid- sowie Sulfatgehalte der HMV-Schlacken bedingt ist, ergeben sich fuer die HMV-Schlacken in der Regel hoehere Alkalinitaeten als fuer die SAV-Schlacken. Mittels der Gleichgewichtsberechnungen konnte festgestellt werden, dass der pH-Wert in den Schlacken nach Kohlendioxidaufnahme ca. 1-2 pH-Einheiten niedriger liegt als in frischen Schlacken. Eine weitere Variation vor Umgebungsbedingungen wie Redoxpotential, CO2-Menge, Wassergehalt und Temperatur ergab, dass nur fuer Elemente wie Chrom oder Antimon bei sehr hohen Redoxpotentialen, die jedoch in der Regel nicht in Boeden oder Oberflaechen- und Grundwaessern vorliegen, hoehere Restloeslichkeiten auftreten koennen. Einen weiteren wesentlichen Einfluss auf das Langzeitverhalten von Schlacken uebt die Korrosion von glasigen Anteilen aus. Die Korrosion der frischen Schlacken schreitet am schnellsten fort, waehrend sie sich mit der Bildung von Ueberzuegen aus Sekundaerbildungen verlangsamt. Mit Hilfe von Eluatanalysen konnten Korrosionsraten abgeschaetzt werden. Dabei ergab sich, dass in gut durchluefteten Schlacken in einem Zeitraum von ca. drei Monaten ungefaehr ein Drittel des Calziums freigesetzt und carbonatisiert werden kann; Die damit verbundene Absenkung des pH-Wertes auf leicht alkalische Werte traegt zu einer Fixierung amphoterer Metalle bei. Chlorid und Sulfat werden dagegen nicht dauerhaft eingebunden. Insgesamt kann aus den Untersuchungen geschlossen werden, dass bei Einhaltung der LAGA-Kriterien fuer eine Verwertung keine Schadstoffmobilisierung zu erwarten ist. Die Chlorid- und Sulfatgehalte sollten jedoch bei Verdacht hoeherer Gehalte nicht nur im Eluat sondern auch in der Originalsubstanz kontrolliert werden.