Das Projekt "Evaluierung des Potentials technischer Maßnahmen zur Reduktion der Auswirkungen von Luftpulsern (Airguns) - Gutachten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von DW-ShipConsult GmbH durchgeführt. Recherche zu Alternativen zu Airguns, Sekundärmaßnahmen, Gespräche mit Akteuren. Alternativen werden entwickelt, sind aber noch nicht marktfähig. Am aussichtsreichsten: Marine Vibroseismik.
Das Projekt "Einfluss vibroseismischer Schallwellen auf das Verhalten von Großwalen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für terrestrische und Aquatische Wildtierforschung durchgeführt. Zur Erkundung des Meeresbodens werden weltweit - auch in empfindlichen Habitaten wie der Arktis und Antarktis - regelmäßig Airguns mit tieffrequenten Schallimpulsen und hoher Schallenergie eingesetzt, die sich über große räumliche Distanzen ausbreiten können. Die impulshaften Schallsignale seismischer Airguns gehören zu den lautesten durch den Menschen verursachten Schallsignalen in den Weltmeeren, für die ein signifikantes Schadpotential angenommen wird. Für die Anwendung von seismischen Airguns in soll mit Hilfe dieses Vorhabens der Einsatz umweltfreundlicher Alternativen zum derzeitigen Stand der Technik (Airguns) gefördert werden. Bislang gibt es keine einsatzfähige Alternativen zu Airguns. Der Einsatz sogenannter 'Mariner Vibratoren (MV)' zur Erzeugung vibroseismischer Schallsignale im Meer wird derzeit als aussichtsträchtige Alternative für Airguns diskutiert: MVs generieren kontinuierliche Signale bei deutlich verringerten Spitzenschallpegeln in einem schmaleren Frequenzband, aber mit einer längeren Signaldauer (Sweep). Im Rahmen dieser Pilotstudie soll eine erste Einschätzung möglicher Umweltauswirkungen durch den Einsatz mariner Vibroseismik erfolgen indem Aussagen zum Störungspotential Mariner Vibratoren gemacht werden. Hierzu sollen die Auswirkungen von Marinen Vibratoren auf freilebende, auch in der Antarktis heimischen, Bartenwale untersucht werden. Dazu sollen diese Arten in ihrem Verhalten über und unter Wasser auf Verhaltensänderungen nach Beschallung mit Playback-Aufzeichnungen von Marinen Vibratoren beobachtet werden. Im Ergebnis soll das Vorhaben erste Ergebnisse dazu liefern ab welcher Größenordnung sich vibroseismische Sweep-Signalen auf das Verhalten von Bartenwalen auswirken und welche Schallcharakteristika hierbei von besonderer Relevanz sind. Die Analysen dieser Pilotstudie sollen zu einer zukünftigen Bewertung des Einflusses von Unterwasserschall durch die getesteten Geräte auf das Verhalten mariner Säugetiere und ihr akustisches Habitat beitragen. Zudem sollen die Ergebnisse dieser Studie in die Entwicklung eines umfassenderen Forschungsvorhabens zu dem Potential mariner Vibratoren als Alternative zu Airguns einfließen, bei dem beide Schallquellen im direkten Vergleich betrachtet werden sollen.
Das Projekt "Massenumsatz und Bewegungen von Gletscherzungen und subglazialen Sedimenten im heutigen Zustand und unter den Bedingungen anhaltender Gletscherschmelze" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Halle-Wittenberg, Institut für Geowissenschaften und Geographie durchgeführt. Das Teilprojekt 'Glaziologie und Geomorphologie' (TP 4) des DFG-DACH-Pakets 736-1 bearbeitet den Beitrag der Gletscher zum Schwebstoff- und Geschiebetransport im Gletscherbach und -vorfeld. Zentrales Thema sind die Zusammenhänge zwischen Schmelzwasserproduktion, Eisbewegung und Sedimenttransport, die jeweils untereinander in Wechselwirkung stehen. Das Teilprojekt 'Glaziologie und Geomorphologie' ist dadurch mit den anderen Teilprojekten integral verbunden und verfolgt mit der Untersuchung der systeminternen Rückkopplungen eigene Grundlagenforschung. Neu ist dabei die Trennung des oberflächlichen und subglazialen Schmelzens durch Ablationsmessungen an der Oberfläche und Messung der gesamten Volumenänderung durch Laserscans.Neu ist zudem die hohe zeitliche und räumliche Auflösung der Messungen, an der ca. 100 m dicken, schmalen Zunge des Gepatschferners. Neu ist schließlich der Einsatz der Vibroseismik auf einer temperierten Gletscherzunge zur Bestimmung der Eismächtigkeit und der Eigenschaften der Auflagerungsfläche.
Das Projekt "Vergleichende Betrachtung der Auswirkung anthropogener, hydroakustischer seismischer traditioneller und alternativer Schallquellen auf marine Säugetiere: impulshafte Airguns versus vibroseismische Schallquellen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung e.V. in der Helmholtz-Gemeinschaft (AWI) durchgeführt. Ausgangslage: Der Bedarf an seismischen Explorationsdaten unter Einsatz mariner Airguns wächst weltweit. Diese Methode stellt den derzeitigen "Stand der Technik" dar, der jedoch mit hohen Schallemissionen verbunden ist und daher schädliche Auswirkungen auf die marine Fauna besorgen lässt. Auch in empfindlichen Habitaten wie der Arktis und Antarktis werden Meeresböden oft mit Hilfe von Airguns untersucht. Erste Analysen der Alternativtechnik Vibroseismik zeigen, dass diese das Verletzungspotential verringert. Sie weisen aber auch auf ein erhöhtes Störungspotential hin. In Vorbereitung auf dieses Kooperationsvorhaben wird derzeit das Pilotprojekt FKZ 3715552990 "Umweltauswirkungen Mariner Vibratoren" durchgeführt, dessen Ergebnisse in dieses Projekt einfließen sollen. Zielstellung: Im Rahmen dieses Projektes sollen die Auswirkungen der Schalleinträge Mariner Vibratoren und industrieller seismischer Airguns auf freilebende marine Säugetiere, insb. Bartenwale, im Rahmen eines ressortübergreifenden Kooperationsvorhabens und internationaler Beteiligung, untersucht werden. Im Ergebnis soll das Vorhaben erste Ergebnisse dazu liefern, ab welcher Größenordnung sich Schallsignale auf das Verhalten von Bartenwalen auswirken und welche Schallcharakteristika und Kontextparameter hierbei von besonderer Relevanz sind. Hierzu werden die Zielarten besendert und die Schallpegel direkt am Empfänger gemessen. Gleichzeitig stattfindende Verhaltensbeobachtungen ermöglichen eine Beurteilung des Verhaltenskontexts der Tiere und dessen Änderung. Verhaltensanalysen ermöglichen die Bewertung des Einflusses verschiedener Schallsignale auf das Verhalten mariner Säugetiere und ihres akustischen Habitats. Gleichzeitig sollen die Schalleinträge der beiden Schallquellentypen mittels akustischer Rekorder bis in Entfernungen von mehreren Hundert Kilometern vermessen werden.