API src

Found 1 results.

Diversitaet von Amphibien und Reptilien in Oesterreich

Das Projekt "Diversitaet von Amphibien und Reptilien in Oesterreich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Naturhistorisches Museum Wien durchgeführt. Die heutige Verbreitung von Amphibien und Reptilien in Mitteleuropa wird allgemein als Ergebnis nacheiszeitlicher, also verhältnismäßig junger Ausbreitungsvorgänge aus glazialen Refugialräumen gedeutet. Bei manchen Arten hat die Isolation in unterschiedlichen Refugialräumen zu klar erkennbarer morphologischer Differenzierung von Populationsgruppen geführt, die derzeit als Subspecies bzw. Semispecies aufgefasst werden. Derzeit liegen genetische Untersuchungen für nur wenige Arten vor, wobei österreichische Stichproben meist nur marginale Bedeutung haben. Wie erste Ergebnisse bei Bergeidechsen (Zootoca vivipara), Kreuzottern (Vipera berus) und Grasfröschen (Rana temporaria) beweisen, können in Österreich auch innerhalb sogenannter Subspecies erhebliche genetische Unterschiede beobachtet werden, die wahrscheinlich ebenso auf lang andauernde Isolation in glazialen Refugialräumen zurückzuführen sind. In vorliegenden Projekt soll für insgesamt 5 Reptilienarten (Zootoca vivipara, Podarcis muralis, Lacerta agilis, Anguis fragilis, Vipera berus) und 4 Amphibienarten (Rana temporaria, Rana arvalis, Bufo bufo, Triturus alpestris) eine erste genetische Analyse zahlreicher über das gesamte Bundesgebiet verteilter Stichproben unternommen werden. Ziel der Untersuchung ist es, für diese Arten Hypothesen über deren glaziale Refugialräume aufzustellen und postglaziale Besiedlungswege zu rekonstruieren. Darüber hinaus hat die Kenntnis infraspezifischer Biodiversität hohe Relevanz für den Artenschutz. Wir beabsichtigen, für alle Proben Teile der mitochondrialen Gene -für 12S rRNA und 16S rRNA (insgesamt ca. 950 bp) zu sequenzieren. Bei Arten, bei denen in diesen Abschnitten nur geringe Unterschiede gefunden werden ist vorgesehen, zusätzlich Teile der Kontroll-Region, jenes Abschnittes des mitochondrialen Genoms mit der größten Evolutionsgeschwindigkeit, zu untersuchen. Weiters sollen in Kontaktzonen unterschiedlicher Haplotypen Kerngene mittels allozym-elektrophoretischer Methoden untersucht werden, um Aufschluß über das Ausmaß von Hybridisierung und Genfluss in diesen Gebieten zu erhalten.

1