Das Projekt "Teilprojekt C" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Würzburg, Institut für Virologie und Immunbiologie - Immunologie, Arbeitsgruppe Beyersdorf durchgeführt. Das maligne Melanom ist eine der gefährlichsten Krebsarten und führt zu etwa 3000 Sterbefällen pro Jahr in Deutschland. Ein neuerer Ansatz zur Behandlung des Melanoms ist die Immuntherapie mit sogenannten Immun-Checkpoint-Blockern (ICB). Immun-Checkpoints regulieren physiologisch die Immunantwort, wodurch beispielsweise Autoimmunreaktionen verhindert werden. Um dem Immunsystem zu entkommen (Immunevasion), können sich Tumorzellen dieser Checkpoints bedienen. Hier greifen die Checkpoint-Inhibitoren an, indem sie die Checkpoints blockieren und so die Immunantwort der T-Zellen gegen den Tumor verstärken und/oder induzieren. Bisher konnte der Effekt von ICBs in vitro jedoch noch nicht belegt werden, was den massiven Einsatz von Tiermodellen in der Entwicklung dieser Therapieformen notwendig macht. Geht man von einem mittleren Bedarf von 400 Tieren pro Wirkstoffkandidat aus, so muss momentan von einem Bedarf von 45.000 Tieren für die Testung der 117 sich in der präklinischen Erprobung befindlichen Kandidaten ausgegangen werden. ImmuTherM zielt auf die Etablierung und Validierung eines In-vitro-Testverfahrens zur Abschätzung der Wirkung von ICBs ab.
Das Projekt "Nachweis der Uebertragung von Herpesviren in der Zellkultur und im Tier" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Tierärztliche Hochschule Hannover, Klinik für Geflügel durchgeführt. Aufspueren des Weges der Virusweitergabe von infizierten zu nicht infizierten Zellen; Moeglichkeiten zur Beeinflussung dieses Vorgangs; Zeitraffer-Filmaufnahmen.
Das Projekt "Teilprojekt 3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Frankfurt am Main, Institut für Medizinische Virologie, Forschungsgruppe Widera durchgeführt. Die EU-Kommission hat die dringende Empfehlung C(2021) 1925 zur systematischen Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser in allen Mitgliedsländern erlassen. Darin wird auch Deutschland dringend empfohlen, so bald wie möglich und nicht später als 01.10.2021 ein nationales Überwachungssystem für SARS-CoV-2 und seine Varianten in allen Städten größer 150.000 Einwohner mit einer Probenahmefrequenz von mindestens zwei Abwasserproben pro Woche aufzubauen und die Analysendaten innerhalb von 48 Stunden den zuständigen Gesundheitsämtern zu melden. Das betrifft in Deutschland 56 Städte, mehr als 200 Kläranlagen der Größenklasse GK5 haben eine Ausbaugröße größer 100.000 EW. Für die Umsetzung in der dezentral organisierten deutschen Abwasserwirtschaft fehlen virologische Laborkapazitäten. Die Zielsetzung des Vorhabens COVIDready ist es deswegen, praxistaugliche Methoden zu optimieren und zu validieren, die in 'normalen' abwassertechnischen Laboren mit vorgefertigten Testkits sowohl die Virenlast quantifizieren wie auch als Frühwarnsystem für ausgewählte Mutanten genutzt werden kann. Dazu soll im Konsortium der Aachener Wasserforschung ISA und FiW e.V., dem Universitätsklinikum Frankfurt, dem Lippeverband und den assoziierten Industriepartnern QIAGEN und Endress+Hauser ein teilautomatisierter Workflow etabliert und mit Proben von repräsentativen Kläranlagen im Lippe- und Emscherverbandsgebiet getestet werden, der den Ablauf von der Probennahme bis zur Ergebnisübermittlung an die Gesundheitsämter definiert. Auffällige Positivproben werden im Labor mittels digital dPCR eingehend analysiert. Dieser Workflow soll mit Akteuren auf Landes- und Bundesebene abgestimmt werden, um übertragbare Methoden für den Aufbau einer abwasserbasierten Epidemiologie etablieren zu können.
Das Projekt "Teilprojekt 10" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH, Institut für Mikrobiologie & Virologie durchgeführt. 1. Vorhabenziel Gesamtziel des Projektes ist die Entwicklung und Erprobung eines Hygiene-On-Line-Monitoring-Systems (HOLM) zur hygienischen Überwachung von Trink- und Rohwasser. Zur zukunftsgerechten Auslegung des Systems sollen auch wesentliche Rahmenbedingungen, wie z.B. Klimawandel oder demographischer Wandel und deren wasserwirtschaftliche Implikationen berücksichtigt werden. Die Realisierung erfolgt durch ein Technologie-Konsortium, das innovative Ankonzentrierungs- und Analysesysteme erstmalig so miteinander koppelt. Zusammen mit dem IMTEK zeigt sich die MHB verantwortlich für den Aufbau eines mikrosystemtechnisch-basierten Mikroanreicherungs- und Mikropräparationsmoduls zur weiteren Aufkonzentrierung der Mikroorganismen aus ca. 1 ml zu ca. 10 Mikro l, welches sich im Gesamtsystem direkt an die Aufkonzentrierung des Projektpartners TUM-IWC anschließt. In einem zweiten Teilbereich des Projektvorhabens sollen die Nukleinsäuren so aufbereiten werden, dass sie in späteren Modulen mittels einer 'isothermen Amplifikation' und 'Detektion' verwendet werden können. In einem weiteren Schritt des Teilvorhabens sollen mit dem Lab-on-chip Modul die Mikroorganismen insoweit präpariert werden, dass diese für eine Analyse in einer Lebend/Tot Detektion geeignet sind.
Das Projekt "Untersuchungen zur subklinischen Evidenz von Bluetongue Virus (BTV) und ovinem Herpesvirus 2 (OHV-2) mit Schwerpunktkontrolle bei Rind und Schaf in Mischbetrieben in Bayern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit durchgeführt. Das erstmalige Auftreten der Blauzungenkrankheit 2006 nördlich der Alpen hat die Möglichkeit der Verbreitung des Virus (BTV) durch einheimische Gnitzenpopulationen bewiesen. Serologische und molekular-virologische Überwachungsuntersuchungen sind insbesondere in Mischbetrieben mit Schaf- und Rinderhaltung und in Regionen mit intensivem Rind-Schaf Kontakt erforderlich. Dies kann jetzt auch mit einem neuen, für Kuhmilch zugelassenen Antikörper-ELISA erfolgen, wobei Erfahrungen zur breiten Anwendung im Feld noch fehlen. Die Erprobung dieses Antikörper-ELISA kann erstmalig experimentell auch mit Schafmilch erfolgen. Zur Verbreitung des ovinen Herpesvirus 2 (OHV-2, Erreger des bösartigen Katarrhalfiebers) ist in Bayern nichts bekannt; ein massives klinisches Geschehen 2006 beim Rind gibt aber Anlass zur Untersuchung der Verbreitung des Virus bzw. Antikörper pos. Reagenten, wiederum mit Schwerpunkt in Mischbetrieben weil OHV-2 vom Schaf auf das Rind übertragen wird. Zur Prävalenzerhebung von OHV-2 Infektionen bei Schaf und Rind kommen eine neu entwickelte PCR und ein Antikörper ELISA zum Einsatz. Das Projekt soll vom LGL in Kooperation mit der LMU München, Veterinärmedizinische Fakultät, Klinik für Wiederkäuer durchgeführt werden.
Das Projekt "Struktur und Reinigung des VHS-Virus der Forellen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Virologie durchgeführt. Unbekannte Struktur des VHS-Viruspartikels; keine Reinigungsmethoden bekannt elektronenmikrospische Strukturanalyse und Vergleich mit aehnlichen Virusarten (z.B. Tollwut); Massenkultur; Konzentration und Reinigungsversuche mit verschiedenen physikalisch-chemischen Methoden.
Das Projekt "Beobachtung der gesundheitlichen Entwicklung von Kindern und Müttern nach hoher Belastung mit PFOA - Arnsberg Kohorte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Institut für Hygiene und Mikrobiologie, Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie durchgeführt. 2006 wurden im Trinkwasser von Wasserwerken, die Rohwasser aus Ruhr und Möhne entnahmen, hohe Konzentrationen perfluorierter Verbindungen (bis zu 0,64 myg/l PFOA) festgestellt. Die Kontamination wurde durch das Aufbringen von Industrieabfall auf landwirtschaftliche Flächen verursacht. Das Land NRW veranlasste daraufhin die Untersuchung der betroffenen Bevölkerung. 2006 wurden in der Region Arnsberg 5- bis 6-jährige Kinder und Mütter (insgesamt 90 Mutter-Kind-Paare) in eine erste Querschnittstudie zur Untersuchung perfluorierter Verbindungen im Blutplasma einbezogen. In den Jahren 2007 und 2008 fanden zwei follow up-Untersuchungen statt (Response, bezogen auf 2006 vorhandene Blutproben: 2007: Kinder 77Prozent, Mütter 85Prozent; 2008: Kinder 69Prozent, Mütter 79Prozent). Die Konzentrationen im Plasma waren 2006 und in den Folgeuntersuchungen etwa 4 bis 8-fach höher als in unbelasteten Vergleichskollektiven. Aktuell werden in der Literatur mögliche Wirkungen perfluorierter Verbindungen auf die Dauer der Schwangerschaft und das Geburtsgewicht (Fei et al. 2008 und 2009) sowie die kindliche Entwicklung bis hin zur Pubertät (Lau 2006) diskutiert. Das Kollektiv in Arnsberg bietet nun die europa- und weltweit einmalige Gelegenheit in einem gegenüber der Normalbevölkerung ca. 4- bis 8-fach erhöht belasteten Kollektiv zu untersuchen, ob die erhöhten PFOA-Gehalte einen Einfluss auf die Pubertätsentwicklung der Kinder und die Gesundheit der Mütter haben. Das Mutter-Kind-Kollektiv soll, um die statistische Aussagekraft zu erhöhen, erweitert und weiter beobachtet werden.
Das Projekt "Umwelt-Survey für Kinder - Analytik und Auswertung: Bestimmung von Nikotin und Cotinin im Urin von Kindern - Teilvorhaben 01" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene durchgeführt. A) Problemstellung: Anhand der Cotinin- und Nikotingehalte im Urin kann nicht nur zwischen Rauchern und Nichtrauchern sondern auch zwischen Nichtrauchern ohne Tabakrauchbelastung und solchen mit starker Passivrauchbelastung signifikant differenziert werden. Somit stehen nicht nur subjektive Fragebogenangaben sondern auch objektive Kriterien zur Erfassung der Tabakrauchbelastung zur Verfügung. Dies ist für die Belastung von Kindern von besonderer Bedeutung. Für Kinder im Alter von 3-5 Jahren in Deutschland liegen bisher keine repräsentativen Daten zur korporalen Belastung mit Nikotin und Cotinin vor. Für Kinder im Alter von 6-14 Jahren ist eine Fortschreibung der Datenerhebung aus den Jahren 1990/92 zur Aktualisierung von Trendbeobachtung erforderlich. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Gemäß des APUG ist es zur frühzeitigen Erkennung umweltbedingter Gesundheitsrisiken und zu deren fundierten wissenschaftlichen Bewertung notwendig, die Forschung auf dem Gebiet Kinder, Umwelt und Gesundheit auf hohem Niveau zu erhalten und zu fördern. C) Ziel des Vorhabens: Die Konzentration an Nikotin und Cotinin im Urin der am Kinder-Umwelt-Survey teilnehmenden Kinder sollen, unter hohen Anforderungen an die Qualitätssicherung, analysiert werden.
Das Projekt "A census of viruses through the drinking water cycle" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte (CCM), Institut für Virologie durchgeführt. Waterbome viruses have a high but so far underestimated public health significance. In water monitoring and surveillance regulations, virus detection is until now not mandatory. This is reflected in the methodological repertoire available. To date, methods for detecting the various types of viruses in different types of waters (waste water, surface water, groundwater, drinking water) are insufficiently sensitive. Some of the most important waterborne viruses like noroviruses can only be detected by PCR methods. In the case of waterborne virus outbreaks, underlying circumstances and causes frequently cannot be clarified in the absence of reliable detection methodology. The same would apply to acts of biological crime or terrorism. It is thus of utmost importance to further develop methods for sensitive and reliable virus detection in different types of waters which are technically easy to accomplish in a short time, provide a sufficient concentration of a large range of viruses in a mall volume, have a high virus recovery rate, will not be too costly, and will deliver reproducible results. In this proposal methods for concentrating large volumes of water by which a large spectrum of viruses can be simultaneously detected in water samples will be developed in cooperation with individual project partners. After successful development and testing in the lab, the methods will be evaluated for its use in different waters and water treatment steps for quantitative and qualitative virus analysis.
Das Projekt "Die Rolle von Viren beim mikrobiellen Schadstoffabbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt GmbH, Institut für Virologie durchgeführt. Die Verunreinigung unserer Wasserressourcen mit organischen Schadstoffen, wie etwa Öl-bürtigen Kohlenwasserstoffen, ist ein ernstzunehmendes Problem und hat vielerorts bereits zu einer chronischen Belastung des Grundwassers geführt. Der biologische Abbau ist der einzige natürliche Prozess, der im Untergrund zu einer Schadstoffreduktion führt. Als Steuergrößen gelten hier die Anwesenheit von Abbauern (Mikroorganismen) und die Verfügbarkeit von Elektronenakzeptoren und Nährstoffen. In den letzten Jahren wurde zudem die Bedeutung dynamischer Umweltbedingungen (z.B. Hydrologie) als wichtige Einflussgröße erkannt. Ein wichtiger Aspekt wurde jedoch bisher nicht in Betracht gezogen, nämlich die Rolle der Viren bzw. Phagen. Viren sind zahlenmäßig häufiger als Mikroorganismen und ebenso ubiquitär vorhanden. Mittels verschiedener Mechanismen können sie einen enormen Einfluss auf die mikrobiellen Gemeinschaften ausüben. Einerseits verursachen sie Mortalität bei ihren Wirten. Andererseits können sie über horizontalen Gentransfer den Wirtsstoffwechsel sowohl zu dessen Vorteil als auch Nachteil modifizieren. In den vergangenen Jahren konnten verschiedene mikrobielle Phänomene der Aktivität von Viren zugeschrieben werden. Die klassische Ansicht, dass Viren ausschließlich Parasiten sind, ist nicht mehr zutreffend. Als Speicher und Überträger von genetischer Information ihrer Wirte nehmen sie direkten Einfluss auf biogeochemische Stoffkreisläufe sowie auf die Entstehung neuer Schadstoffabbauwege. Biogeochemische Prozesse in mikrobiell gesteuerten Ökosystemen wie dem Grundwasser und die dynamische Entstehung und Anpassung an neue Nischen als Folge von Veränderungen der Umweltbedingungen kann nur verstanden werden, wenn der Genpool in lytischen und lysogenen Viren entsprechend mit berücksichtigt wird. Das Projekt ViralDegrade stellt Paradigmen in Frage und möchte eine völlig neue Perspektive hinsichtlich der Rolle der Viren beim mikrobiellen Schadstoffabbau eröffnen, welche zur Zeit noch als Black Box behandelt werden. ViralDegrade postuliert, dass Viren (i) durch horizontalen Gentransfer und den Einsatz von metabolischen Genen den Wirtsstoffwechsel modulieren (Arbeitshypothese 1) und (ii) für den temporären Zusammenbruch von dominanten Abbauerpopulationen und, damit verbunden, für den Wechsel zwischen funktionell redundanten Schlüsselorganismen verantwortlich sind (Arbeitshypothese 2). Sorgfältig geplante Labor- und Felduntersuchungen und vor allem der kombinierte Einsatz von (i) neu entwickelten kultivierungsunabhängigen Methoden, wie etwa dem Viral-Tagging, und (ii) ausgewählten schadstoffabbauenden aeroben und anaeroben Bakterienstämmen, garantieren neue Erkenntnisse zur Rolle der Viren beim mikrobiellen Schadstoffabbau sowie ähnlichen mikrobiell gesteuerten Prozessen. Ein generisches Verständnis der Vireneinflüsse wird zudem zukünftig neue Optionen für die biologische Sanierung eröffnen.