Das Projekt "Einsatz von PA-Recyclingstoffen zur Herstellung von Schmelzklebern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung Rudolstadt e.V. durchgeführt. 1) In der Chemiefaser- und Kunststoffindustrie fallen PA-Abfaelle an, die nicht in allen Faellen einer Wiederverwendung zugefuehrt werden koennen. Fuer solche PA-Abfaelle werden zweckmaessige Entsorgungsmoeglichkeiten gesucht. 2) Das Ziel der Forschungsarbeiten war, nach einer oekologisch guenstigen Variante aus PA 6 und PA 6.6-Abfaellen PA-Schmelzkleber-Pulver fuer textile Einsatzgebiete zu entwickeln und auf Eignung bei Vliesverfestigung und Textil-Einlagestoffen zu untersuchen. 3) Aus der Vielzahl der am TITK durchgefuehrten Abbau- und Synthesereaktionen mit Kombinationen aus PA 6, PA 6.6, aliphatischen Dicarbonsaeuren, aliphatischen Diaminen und Variationen der Raktionsbedingungen wurden am ITC Denkendorf ausgewaehlte Reaktionsprodukte auf die Klebekraft - gemessen an Textilverklebungen von Baumwolle - untersucht. Dabei ist eine Beziehung zwischen Schmelzindex (MFI) der Produkte und der Klebekraft festgestellt worden. Es liegen Rezepturen fuer PA 6- und PA 6/PA 6.6-Abfallmaterialien in definierten Schmelzbereichen vor. Die Schmelzbereiche sind ueber die Wahl der Reaktionsmischung einstellbar. Auf die Herstellung reiner PA 6.6-Kleber wurde wegen der zu erwartenden hohen Schmelztemperaturen der Schmelzklebstoffe verzichtet. Als optimale Verfahrensvariante erwies sich die Eintopf-Zweistufenreaktion. Nach der ueblichen Aufarbeitung liegen Schmelzklebepulver vor, deren Klebekraefte auf bzw ueber dem Niveau handelsueblicher Schmelzkleber liegen. 4) Das entwickelte PA-Schmelzkleber-Pulver aus PA 6 und PA 6.6-Abfaellen soll zu Vliesverfestigung und zum Verkleben von textilen Einlagestoffen verwendet werden.