Das Projekt "Oekotoxikologische Untersuchungen zu TBT- (Tributylzinn) induzierten Pathomorphosen bei limnischen und eryhalinen Prosobranchiern (Vorderkiemerschnecken)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Münster, Institut für Spezielle Zoologie und Vergleichende Embryologie durchgeführt. Im Rahmen der Doktorarbeit geht es um die Identifikation und Aufklaerung substanzspezifischer Effekte, die das Biozid TBT auf den Genitaltrakt und die Reproduktionsfaehigkeit vorwiegend limnischer Schnecken hat. Die Dissertation soll Auskunft ueber die Toxikokinetik und Toxikodynamik von TBT in Laborversuchen geben. Versuche zur Aufklaerung des TBT-Wirkmechanismus sollen Hinweise auf die Beeintraechtigung des Steroidhormonhaushaltes geben. Abschliessend soll ein geeignetes Biomonitoringsystem zur Erfassung TBT induzierter Beeintraechtigungen der Reproduktionsfaehigkeit von Prosobranchiern fuer das limnische Milieu sowie das Brackwasser vorgestellt werden. Ergebnisse: TBT wird von allen untersuchten Spezies zeit- und konzentrationsabhaengig akkumuliert. Die Dauer der Gleichgewichtseinstellung liegt speziesspezifisch zwischen 6 und 12 Wochen. Verschiebungen des Testosteron/Oestradiol-Quotienten geben Hinweise auf Stoerungen innerhalb des Steroidmetabolismus, die bei gegebenen TBT-Expositionen mit ansteigenden ; Maskulinisierungserscheinungen (z.B. Imposex) bei weiblichen Vorderkiemerschnecken einhergehen. Ferner lassen sich durch TBT verursachte Reduktionen der weiblichen Sexualdruesen, der Embryonenzahlen sowie der Oocytenvolumina und weitere Effekte reproduktionsbiologischer Art beschreiben. Mehrere geeignete Spezies und morphologische Indizes (z.B. VDSI, RPSI, Imposex- Inzidenz u.a.) koennen fuer ein TBT-Biomonitoring im Suess- und Brackwasser angeboten werden.