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Gesund durch den Sommer in der Stadt

Hitzeperioden können vor allem für Menschen in Städten belastend sein, weil die Bebauung die Hitze speichert und Straßenzüge und Gebäude in der Nacht nicht auskühlen – sogenannte Wärmeinseln entstehen. Gerade für ältere Menschen kann das lebensbedrohliche Folgen haben. Ob kleine Maßnahmen oder ganzheitliche Strategien; dieser Artikel zeigt, wie die gesundheitliche Belastung reduziert werden kann. Die Folgen von Hitze für die menschliche Gesundheit – ein brandheißes Thema Die Weltorganisation für Meteorologie (⁠ WMO ⁠) sagt für die kommenden Monate bereits den nächsten Hitzesommer auf der Nordhalbkugel voraus. Nach den überdurchschnittlich warmen Sommern 2018 und 2019 wäre es der dritte Hitzesommer in Folge für Deutschland. „ Heiße Tage “ werden mit einer Temperatur von mehr als 30 Grad Celsius definiert. Vor 70 Jahren gab es davon in Deutschland im Schnitt drei jährlich, inzwischen liegt die Zahl bei durchschnittlich 20. Nach dem aktuellen Monitoringbericht der Bundesregierung , koordiniert vom Umweltbundesamt, bezeichnet Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Erhöhung der Durchschnittstemperatur von 0,3 Grad binnen fünf Jahren als „alarmierend“ – ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich. Hitzeperioden werden weiterhin ebenso zunehmen wie Dürren, Stürme und ⁠ Starkregen ⁠ mit Überflutungen als Folge. Die Folgen des Klimawandels sind auch hier längst spürbar. Im Jahr 2003, mit dem bisher ausgeprägtesten Hitzesommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, starben 7.500 Menschen mehr, als es ohne Hitzeperiode zu erwarten gewesen wäre. Der Sommer 2018 war der zweitheißeste, für ihn liegen noch keine bundesweiten Mortalitätszahlen vor. Die Bundesländer Berlin und Hessen gaben rund 500 sowie ca. 740 Personen an, die hitzebedingt verstorben sind. So sehr wir die Sonne im Urlaub am Meer auch genießen – Hitze ist eine thermophysiologische Belastung für den Organismus, im Alltag und über einen längeren Zeitraum umso mehr. Der Körper ist kontinuierlich gefordert, seine Temperatur zu regulieren, was ihn bei Hitze doppelt anstrengt. Die Merkmale von Mattigkeit und Erschöpfung können zu lebensbedrohlichen Symptomen ansteigen, wenn ein Mensch der Hitze schutzlos ausgeliefert ist. Bei älteren oder vorerkrankten Menschen, aber auch bei Kindern ist das Risiko dafür nochmal höher. „Städte sind verbaut, ihr hoher Anteil an Beton und Asphalt führt zum sogenannten ⁠ Wärmeinsel ⁠-Effekt: Gebäude und Straßen speichern die Hitze des Tages und geben sie nachts nur vermindert ab. Darum können die Temperaturen bei Perioden extremer Hitze, sogenannten Hitzewellen, in Städten nachts um 10, 12 Grad höher liegen als im Umland“, erklärt Dr. Hans-Guido Mücke, der sich im Umweltbundesamt dem Bereich „Umweltmedizin und gesundheitliche Bewertung“ widmet. Das Problem: Wohnungen können dann selbst durch Lüften in den Abend- oder Morgenstunden kaum mehr heruntergekühlt werden und heizen sich dadurch zunehmend auf. Die Belastung des Organismus durch Hitze steigt, weil in der Folge auch der Schlaf weniger erholsam als notwendig ist. Vor allem auf kommunaler Ebene sind in den vergangenen Jahren daher verschiedenste Projekte entstanden, die dem besseren Umgang mit den Folgen des Klimawandels und dem Wohl der Bevölkerung dienen: das Spektrum reicht vom Anlegen von Wiesen und Baumpflanzungen über Gründächer bis in Bereiche der Stadtplanung und Gesundheitsvorsorge. Stadt Köln als Vorreiter beim gesundheitlichen Hitzeschutz Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe hat 2017 „Handlungsempfehlungen zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit“ erarbeitet. Dieser Rahmenplan für Bundesländer und Kommunen auf Basis von Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (⁠ WHO ⁠) soll dazu animieren, vorsorgliche Maßnahmen hinsichtlich zu erwartender Hitzeperioden zum Schutze der Gesundheit der Bevölkerung anzugehen. Die Stadt Köln ist die erste, die einen Hitzeaktionsplan als Pilotprojekt im Jahr 2019 gestartet hat. Unter dem Titel „Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter für die Stadt Köln“ läuft unter Leitung des Umweltdezernats der Stadt in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn aktuell eine Studie über drei Bezirke, an deren Ende im nächsten Jahr ein Hitzeaktionsplan stehen soll. Dieser soll später auch als eine Richtlinie für die Allgemeinbevölkerung erweitert werden. Die ersten internen Ergebnisse beruhen auf Befragungen von Menschen, die der Risikogruppe ab 65 Jahren angehören – sowohl Alleinlebende als auch Bewohnerinnen und Bewohner in Senioren- oder Pflegeheimen. Sie sind nicht nur verstärkt von Herz-Kreislauf-Problemen bei Hitze betroffen: Mit dem demographischen Wandel wächst auch die Zahl alter Menschen, die von Vereinsamung bedroht sind. „Ein hoher Anteil der Alleinlebenden ist aufgrund von eingeschränkter Mobilität beispielsweise nicht mehr durchweg in der Lage, sich allein zu versorgen. Da gehen die Maßnahmen dann verstärkt in Richtung Nachbarschaftshilfe. Zu unseren Handlungsempfehlungen gehört prinzipiell, das soziale Miteinander zu stärken“, erläutert Mücke, der Köln bei der Umsetzung der Handlungsempfehlungen des Bundes berät. Einkäufe von frischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse oder auch ein Auge darauf haben, dass die Betroffenen ausreichend trinken, sind kleine Hilfen, die wertvolle Unterstützung bieten. Ansätze, die in Bezug auf die Versorgung auch zurzeit in der Corona-Krise als Hilfe für Risikogruppen empfohlen werden. Dabei muss natürlich der empfohlene räumliche Abstand gehalten werden. Tipps zum Verschatten der Wohnung und entsprechendes Lüftungsverhalten werden am Ende ebenso zu den Maßnahmen des Kölner Hitzeaktionsplans zählen wie ein wirksames Informationssystem, das diese Hinweise zur Bevölkerung bringt. Auch die Registrierung beim kostenlosen Hitzewarndienst des Deutschen Wetterdienstes (⁠ DWD ⁠) ist zu empfehlen: Über das Hitzewarnsystem erhalten Bürgerinnen und Bürger frühestmöglich eine Ankündigung zu kommenden Hitzeperioden. Darüber hinaus sind in der neuen, kostenpflichtigen GesundheitsWetter-App des DWD weitere Vorhersagen und Warnungen zu erwartbaren wetterbedingten Einflüssen auf die Gesundheit enthalten, wie Pollenflug, UV-Strahlung oder Wetterfühligkeit. Neben Köln arbeiten auch andere Städte, wie Düsseldorf, Mannheim oder Erfurt an einem Hitzeaktionsplan. In den Länderparlamenten, die laut der Handlungsempfehlungen des Bundes eine wichtige koordinierende Rolle einnehmen sollten, haben Hitzeaktionspläne bisher noch keine hohe Priorität eingenommen. Eine kürzlich von der Hochschule Fulda erstellte Studie zeigt, dass Hitzeaktionspläne in den vergangenen Jahren lediglich in drei Bundesländern in den Parlamenten thematisiert wurden. Zwölf weitere Bundesländer haben sich vereinzelt mit Hitze und ihren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit beschäftigt. HeatResilientCity: Forschung zur hitzegerechten Stadtentwicklung in Erfurt und Dresden Wie man auch in einem Corona-geprägten Sommer der drohenden Hitzeperiode in den eigenen vier Wänden standhält und welche Verhaltensmaßnahmen und baulichen Änderungen vor Hitzebelastung schützen, zeigt das Projekt HeatResilientCity (deutsch: hitzeangepasste Stadt) unter der Leitung des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Beispielsweise weisen die Forschenden auf Synergien durch eine gute Durchlüftung der Räume hin, was sowohl das Risiko senkt, sich mit dem Coronavirus anzustecken, als auch die Raumtemperatur. Im Rahmen des Projektes HeatResilientCity erforschen die Mitarbeitenden, wie Wohngebäude und Freiflächen in Städten gestaltet sein sollten, um die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger bei Hitzeperioden zu erhalten oder zu verbessern. „In unserem Beispielquartier in der Erfurter Oststadt ist für den kommenden Herbst die Pflanzung von Bäumen und großen Sträuchern geplant, um so die Aufenthaltsqualität in besonders von Überhitzung betroffenen Bereichen durch mehr Grün zu verbessern“, erklärt Dr. Janneke Westermann, wissenschaftliche Projektkoordinatorin von HeatResilientCity. Im Sommer 2021 soll außerdem der Leipziger Platz in Erfurt hitzetauglicher angelegt werden – mit dem temporären Einsatz von Sprühnebel, Pergolen und Stadtgrün sowie einer alternativen Wegführung. Bei der Sanierung von drei Gebäuden in Dresden-Gorbitz wurden im Rahmen des Projekts weitere Maßnahmen zum Hitzeschutz umgesetzt, eine davon war die Erweiterung der Lüftungsanlage. „Wie wirksam diese Maßnahmen sind, wird der kommende Sommer zeigen, wenn wir nochmals systematische Messungen in den Häusern vornehmen und sie mit den Werten von 2018 vor der Sanierung vergleichen“, ergänzt Dr. Janneke Westermann. Damit solche Maßnahmen breiter bekannt und umgesetzt werden, gibt das Projekt auch Immobilienbesitzern Hinweise zu baulichen Anpassungsmöglichkeiten und Fördermöglichkeiten. Die Beispiele zeigen, dass zum Schutz vor Hitzebelastung in verdichteten Quartieren ein übergreifender Ansatz wichtig ist, der möglichst viele Akteure vom Gesundheitsamt bis zum Stadtplanungs- und Grünflächenamt miteinbezieht. Insbesondere in diesem Sommer ist auch die nachbarschaftliche Unterstützung und Aufmerksamkeit wichtig, um Menschen gesund durch den Sommer zu begleiten. Die Empfehlungen der WHO zu Hitze während des COVID-19 Ausbruchs und einhergehenden Kontaktbeschränkungen lautet daher: Lieber unter Einhaltung der Hygienevorschriften helfen, als es zu unterlassen. Autorin: Sandra Lindenberger, dpa Weiterführende Informationen des Umweltbundesamtes: Klimawandel und Gesundheit: Tipps für sommerliche Hitze und Hitzewellen (deutsch, englisch, türkisch, russisch) Der Hitzeknigge. Über das richtige Verhalten bei Hitze Informationen zum Thema Klimawandel und Gesundheit Informationen zu Gesundheitsrisiken durch Hitze und interaktive Karten zu Heißen Tagen Gute Beispielmaßnahmen zur Klimaanpassung in der Tatenbank Dieser Artikel wurde als Schwerpunktartikel im Newsletter Klimafolgen und Anpassung Nr. 67 veröffentlicht. Hier können Sie den Newsletter abonnieren.

Stadt Gelsenkirchen: UmweltAtlas Gelsenkirchen

Der UmweltAtlas enthält Informationen über Umweltthemen, wie z.B. Umweltplanung und Klima, Lärm, Wasser und Grundwasser, Boden und Altlasten sowie Natur.

Klimaanpassung: Praxishilfe für Raumordnung und Bauleitplanung

Der Klimawandel sorgt für häufigere und stärkere Extremwetterereignisse wie Starkregen, Hochwasser oder Hitzewellen. Eine Praxishilfe hilft Planerinnen und Planern, die Anforderungen der Klimaanpassung in Planungsprozessen der Raum- und Siedlungsentwicklung zu verankern, sowohl mit formellen planerischen Instrumenten als auch mit informellen Konzepten. Im planerischen Erfahrungsfundus stellt der Umgang mit den Folgen von extremen Wetterereignissen keine grundsätzlich neue Aufgabe für die Siedlungs- und Infrastrukturplanung dar. Die neue Herausforderung besteht darin, dass die Häufigkeit und Intensität von Extremereignissen zunimmt. Besonders die Gefahr von ⁠ Starkregen ⁠ und Sturzfluten sollten Kommunen in ihren Planungen berücksichtigen. Naturnahe Regenwasserbewirtschaftung oder multifunktionale Flächengestaltungen wie Wasserplätze oder Grünflächen mit Einstaufunktion bieten sich hier beispielsweise an. In überhitzungsgefährdeten, dicht besiedelten Stadtquartieren ist die Verbesserung des Stadtklimas eine wichtige planerische Aufgabe. Eine städtebauliche Neuordnung im Rahmen von Stadtumbauaktivitäten eröffnet unter anderem die Möglichkeit, neue Grünflächen festzusetzen. Solche „Klimaoasen“ haben eine positive mikroklimatische Wirkung. Werden sie mit anderen klimabedeutsamen Flächen durch Kaltluftbahnen vernetzt, können sie die negativen Auswirkungen städtischer Wärmeinseln reduzieren. Die anschaulichen Fallbeispiele in der Praxishilfe sollen Planerinnen und Planer anregen, Anpassungsmaßnahmen in Planungsprozessen von Beginn an mitzudenken.

Beitrag der Vegetation zur Abschwächung der urbanen Wärmeinsel vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels

Das Projekt "Beitrag der Vegetation zur Abschwächung der urbanen Wärmeinsel vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels" wird/wurde ausgeführt durch: Universität Freiburg, Meteorologisches Institut, Professur für Meteorologie und Klimatologie.Über verschiedene experimentelle Methoden und Simulationsberechnungen wird der Beitrag von Straßenbegleitgrün zur Abschwächung der urbanen Wärmeinsel analysiert. Für diese aktuelle Fragestellung im Rahmen des globalen Klimawandels finden Untersuchungen in Freiburg (SW Deutschland) und Beer Sheva (Israel) statt.

Stadt Gelsenkirchen: Städtische Hitzeinseln

Stadtbereiche, in denen sich die städtische Hitzeinsel (UHI) und Wärmeinsel ausbilden kann. Es sind hier die aktuellen Bereiche für das Jahr 2011 angegeben als auch die Projektion für das Jahr 2060. Außerdem sind die die Bereiche der Industrie- und Gewerbeklimatope angegeben

Stadt Gelsenkirchen: Stadtklimatische Planungshinweiskarte

Die Erstellung der Planungshinweiskarte erfolgte auf Basis der synthetischen Klimafunktionskarte. Diese Planungshinweise dienen der Verbesserung bzw. Sicherung der klimatischen und lufthygienischen Verhältnisse im Stadtgebiet. Hierzu werden klimatische Last-, Ungunst und Ausgleichsräume voneinander abgegrenzt sowie eine Reihe spezifischer Planungshinweise mit lokaler Relevanz ausgewiesen, wie z. B. Erhalt von Luftleitbahnen, Verkehrsvermeidung in Straßen, Vermeidung weiterer Bebauung oder Ansiedlung von Emittenten

Stadt- und Gelaendeklimatologische sowie lufthygienische Untersuchungen im Bereich des Rumbachtales der Stadt Muelheim an der Ruhr

Das Projekt "Stadt- und Gelaendeklimatologische sowie lufthygienische Untersuchungen im Bereich des Rumbachtales der Stadt Muelheim an der Ruhr" wird/wurde ausgeführt durch: Universität Bochum, Geographisches Institut, Arbeitsgruppe Klimaforschung.Die im Rahmen dieses Projektes durchgefuehrten Untersuchungen befassen sich mit Fragestellungen der Stadtklimatologie wie z.B. dem Abbau der staedtischen Waermeinsel durch die aus dem Rumbachtal austretende Kaltluft sowie der lufthygienischen Wirkung der Belueftungs- bzw. Kaltluftschneise fuer den Innenstadtbereich von Muelheim an der Ruhr. Die bereits seit 4,5 Jahren andauernden Messungen erlauben darueber hinaus Untersuchungen zur langjaehrigen Variabilitaet stadtklimatischer Effekte sowie die Auswirkungen von Aenderungen in der Bebauungsstruktur auf das Stroemungsfeld zu untersuchen. Neben Fragestellungen der Grundlagenforschung stehen stadtplanerische Aspekte im Vordergrund dieser Untersuchung.

Daten Kommunale Wärmeplanung NRW

Mit diesen Datenpaketen stellt das LANUV aktuelle und kleinräumige Fachdaten zur Unterstützung der kommunalen Wärmeplanung zur Verfügung. Diese werden im Rahmen der 2023/2024 in Bearbeitung befindlichen LANUV Potenzialstudie zur zukünftigen Wärmeversorgung in NRW erarbeitet und anschließend für das OpenData-Angebot aufbereitet. Die Datenpakete werden entsprechend kontinuierlich um fertiggestellte Daten ergänzt. Die Daten stehe als Shapefile für jede Gemeinde einzeln zur Verfügung. Zudem gibt es jeweils eine NRW-weite Geodatabase mit Feature Classes (ESRI). Ergänzt werden die Daten durch eine Kurzdokumentation (pdf) zu genutzten Quellen und zum methodischen Vorgehen sowie durch eine Excel-Tabelle zur Erklärung der Spalteninhalte der Attributtabellen der Geodaten. Der Raumwärme- und Warmwasserbedarf der Wohn- und Nichtwohngebäude wurde für das Modell 2024 neu berechnet und beinhaltet nun auch Fortschreibungen in drei unterschiedlichen Sanierungsszenarien für die Jahre 2025, 2030, 2035, 2040, 2045. Die Daten stehen auf Gebäudeebene und pro Straßenzug (Wärmelinien) zur Verfügung. Zusätzlich zum Raumwärme- und Warmwasserbedarf beinhalten die Wärmelinien die Prozesswärmebedarfe von Gewerbe, Handel und Dienstleistung, die aufgrund ihres Temperaturniveaus ebenfalls durch Wärmenetze gedeckt werden könnten. Allen Gebäuden wurde ein Gebäudetyp samt Baualtersklasse zugewiesen. Trotz des hohen Detaillierungsgrads kann es insbesondere auf Ebene der Einzelgebäude zu großen Abweichungen zur Realität kommen, insbesondere bei der Fortschreibung der Wärmebedarfe, da hier statistisch abgeleitete Sanierungswahrscheinlichkeiten eine große Rolle spielen. Bei der Wärmeplanung sollte dementsprechend eine größere Anzahl von Einzelgebäuden aggregiert betrachtet werden. Berücksichtigter Gebäudebestand: Sommer 2022 (LoD1/LoD2 3DGebäudemodell). Der Datensatz zu Modernisierungspotenzialen, Realisierungschancen und den vor Ort genutzten Heizenergieträgern wird auf Ebene der Baublöcke und Flure zur Verfügung gestellt. Die Daten basieren auf Immobilienscout24-Inseraten und Modellen des InWIS. Sie bieten einen guten Überblick über die Ausgangssituation in den Kommunen für die Status quo Analyse. Zusätzlich enthält der Datensatz Potenziale, welche sich aus der „Potenzialstudie zur zukünftigen Wärmeversorgung in NRW“ des LANUV ergeben haben. Das Potenzial der Freiflächensolarthermie wird auf Flurebene bereitgestellt. Dieses wurde auf Grundlage der Strahlungsdaten des DWD, für die Kollektortypen: Flachkollektor, Vakuumröhrenkollektor und Parabolrinnenkollektoren berechnet. Die theoretischen Potenziale sind zunächst sehr groß und übertreffen den (Raum‑)Wärmebedarf um ein Vielfaches, da in einem ersten Schritt alle potenziell geeigneten Flächen berechnet wurden. Durch Abstufung des Potenzials auf Basis regionaler Kenntnisse vor Ort, wie z.B. Nutzungskonkurrenz, Wirtschaftlichkeit der Erschließung der Fläche oder auch potenzieller Wärmesenken, kann eine realistische Einschätzung vorgenommen werden. Das Potenzial der oberflächennahen Geothermie und sondenbasierter mitteltiefer Geothermie wird auf Baublockebene bereitgestellt. Diese wurden im Rahmen der Potenzialstudie zur zukünftigen Wärmeversorgung in NRW neu bewertet. Im Vergleich zur alten Studie (s. auch Potenzialstudie Geothermie 2015) wurden einige Änderungen bei der Methodik vorgenommen. Zum einen wurden neue Bohrtiefenbegrenzungen von 40 m, 150 m und 250 m bei der oberflächennahen Geothermie und zusätzlich 1.000 m bei Betrachtung der mitteltiefen Geothermie vorgenommen sowie die Besitzstücke und der Gebäudebedarf auf Basis des Wärmebedarfsmodells aktualisiert. Das Potenzial aus tiefer- und mitteltiefer hydrothermaler Geothermie wird als Rasterdatensatz (3 x 3 km) bereitgestellt und bewertet, wo es sich lohnt, die Nutzung dieser Technologie genauer zu betrachten. Bei der Potenzialermittlung, handelt es sich um eine grobe Abschätzung, da die Fündigkeit und die tatsächliche Schüttung, also die 19.12.2024 2 /8 Menge an warmem Wasser, die nach einer Bohrung auch tatsächlich genutzt werden kann, unbekannt ist. Um das tatsächliche Potenzial genauer bewerten zu können und Pilotprojekte zu initiieren, ist es notwendig, die geologische Landesaufnahme weiter voranzutreiben sowie regional Seismiken und Probebohrungen durchzuführen. Bitte beachten Sie bei der Arbeit mit den Daten unbedingt die beiliegenden Dokumentationen! Die Excel-Tabelle zu den Ergebnissen der Wärmestudie bündelt alle Ergebnisse der Potenzialanalyse pro Verwaltungseinheit. Ausgewiesen wird der Wärmebedarf (Gebäude/Prozesswärme) und die Potenziale der Freiflächensolarthermie, Gewässer, Rechenzentren, Elektrolyseure, direkteinleitender Betriebe, Abwasser, industrielle Abwärme, Klärgas/-schlamm, Müllverbrennung, Biomasse, Grubenwasserhaltung, Geothermie und Luftwärmepumpe. Außerdem werden die Ergebnisse der Szenarienanalyse für drei verschiedene Szenarien mit jeweils drei verschiedenen Wärmebedarfsfortschreibungen hinsichtlich der möglichen künftigen Wärmeerzeugung ausgegeben. Bitte hierzu die Dokumentationen beachten, die unter https://www.energieatlas.nrw.de/site/waermestudienrw_ergebnisse verfügbar sind.

Klimaanalyse NRW

Das Projekt "Klimaanalyse NRW" wird/wurde gefördert durch: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen. Es wird/wurde ausgeführt durch: GEO-NET Umweltconsulting GmbH.Nordrhein-Westfalen ist das bevölkerungsreichste und am dichtesten besiedelte Bundesland Deutschlands. Eine außergewöhnlich hohe Konzentration von dicht besiedelten, städtischen Gebieten ist an Rhein und Ruhr zu finden. Dicht bebaute und besiedelte Bereiche sind während sommerlicher autochthoner Wetterlagen besonders von Hitzebelastung betroffen. Durch den Klimawandel wird die Belastung zukünftig voraussichtlich noch zunehmen. Im Jahr 2018 wurde die erste landesweite Klimaanalyse für Nordrhein-Westfalen (NRW) veröffentlicht. Ziel der Klimaanalyse war es, für die Kommunen und die Regionalplanung eine räumlich hochauflösende Datenbasis zur Beurteilung der klimaökologischen Funktionen (Belastungsräume, Ausgleichsräume, Luftaustauschbahnen) in NRW zu schaffen. Dabei wurden sowohl die klimatische Situation in der Nacht als auch am Tag sowie eine, beide Situationen zusammenfassende, Gesamtbetrachtung bewertet und die Ergebnisse als Karten im Klimaatlas NRW (https://www.klimaatlas.nrw.de/klima-nrw-pluskarte?&itnrw_layer=ANA_KLIMA) der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wurde für die regionale Planung untersucht, welche Bereiche in Nordrhein-Westfalen klimaökologische Funktionen oder Funktionsstörungen aufweisen, die eine überörtliche und damit regionale Bedeutung haben, sodass sich ein regionaler Handlungsbedarf ergibt. Nun wird durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW als Auftraggeber (AG) die Überarbeitung der landesweiten Klimaanalyse für NRW ausgeschrieben. Dies ist zum einen notwendig, da sich sowohl die Flächennutzung (beispielsweise neue Bau-/Wohngebiete) als auch die Datengrundlage (beispielsweise ZENSUS 2022) verändert haben. Darüber hinaus haben sich in den letzten Jahren auch die technischen Möglichkeiten der Modellierung verbessert. Die Ergebnisse der Überarbeitung sollen in Form eines umfassenden Abschlussberichts sowie knapp in einer allgemeinverständlichen Broschüre dokumentiert werden. Zudem werden mittels der zu erstellenden GIS-Daten die entsprechenden Karten im Fachinformationssystem Klimaatlas.NRW (https://www.klimaatlas.nrw.de/klima-nrw-pluskarte?&itnrw_layer=ANA_KLIMA) durch das LANUV aktualisiert.

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