Auf Einladung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen UNEP verhandelten in Panama etwa 300 Delegierte aus über 100 Staaten vom 16. bis 21. April 2012 über mögliche Funktionen, Aufgaben, Rechtsstatus, Verwaltungsstruktur und Finanzierung des neuen internationalen Wissenschaftlergremiums für Biodiversität (IPBES). Die internationale Gemeinschaft beschloss am 19. April 2012, dass das VN Sekretariat des neuen Gremiums in Bonn angesiedelt werden soll. Das deutsche Angebot überzeugte unter anderem dadurch, dass Bonn bereits Sitz von 18 VN Organisationen mit rund Tausend Beschäftigten im Bereich Umwelt-, Klima- und Naturschutz ist, die überwiegend auf dem UN Campus im ehemaligen Parlamentsviertel am Rhein untergebracht sind. Von besonderer Bedeutung für die künftige Arbeit von IPBES sind die Sekretariate der Klimarahmenkonvention (UNFCCC), der Wüstenkonvention (UNCCD) und der Bonner Konvention über die wandernden Tierarten (UNEP/CMS).
Landwende im Anthropozän: Von der Konkurrenz zur Integration Nur wenn sich unser Umgang mit Land grundlegend ändert, können die Klimaschutzziele erreicht, der dramatische Verlust der biologischen Vielfalt abgewendet und das globale Ernährungssystem nachhaltig gestaltet werden. Der WBGU schlägt in diesem Gutachten fünf exemplarische Mehrgewinnstrategien vor, um Konkurrenzen zwischen Nutzungsansprüchen zu überwinden. Diese sollten durch fünf Governance-Strategien vorangetrieben werden, darunter insbesondere die Setzung geeigneter Rahmenbedingungen, eine Neuorientierung der EU-Politik und die Errichtung von Gemeinschaften gleichgesinnter Staaten. "Der jüngste Bericht des WBGU mit dem Titel 'Landwende im Anthropozän: Von der Konkurrenz zur Integration' macht deutlich, dass wir einen grundlegenden Wandel im Umgang mit Land benötigen, um den Klimawandel zu begrenzen, den Verlust der biologischen Vielfalt umzukehren und nachhaltige Ernährungssysteme zu schaffen. Gesundes Land ist endlich, aber Veränderungen im Verhalten von Konsumenten und Unternehmen, kombiniert mit besserer Landnutzungsplanung und Landmanagement, können dazu beitragen, die Nachfrage nach lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen zu befriedigen, ohne die Landressourcen zu gefährden. Dieser Bericht zeigt, wie durch besseres Landmanagement Klimaschutz gefördert, Ökosysteme geschützt und Ernährungssysteme nachhaltig werden können." Ibrahim Thiaw, Executive Secretary der United Nations Convention to Combat Desertification (UNCCD) Quelle: Verlagsinformation
Die Studie entwickelt Optionen für die Bundesregierung, internationale Bodengovernance kurz-, mittel- und langfristig zu verbessern. Sie beginnt mit einer Bestandsaufnahme bestehender internationaler Instrumente und Institutionen, die für Bodenschutzgovernance auf internationaler Ebene relevant sind. Sie bewertet die tatsächliche und potentielle Steuerungswirkung u.a. der Wüstenkonvention, der Biodiversitätskonvention, des Pariser Klimabkommens und des Klimaregimes, regionaler Abkommen, der FAO, von UNEP, IPBES und des IPCC. Gegenwärtig haben die Nachhaltigen Entwicklungsziele und insbesondere das Ziel "land degradation neutrality" einen globalen Referenzpunkt für Bodenpolitik geschaffen. Es gibt aber fast keine verbindlichen Verpflichtungen für alle Staaten speziell zum Bodenschutz. Die derzeitige Governance für Boden auf internationaler Ebene ist fragmentiert und über verschiedene Mandate verteilt. Es gibt erhebliche Überschneidungen bei den Mandaten und Tätigkeiten der relevanten Institutionen, während gleichzeitig jede von ihnen Einschränkungen aufweist. Zwar zeichnet sich eine gewisse rudimentäre Arbeitsteilung ab, es ist aber erforderlich, diese weiter voranzutreiben. Die Studie entwickelt Optionen, internationale Bodengovernance zu verbessern, in den Bereichen übergreifende Themen, neue Rechtspflichten oder Institutionen, Verbesserung bestehender Governance, Mittel zur Umsetzung, und bessere Koordination und Kohärenz. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Rio + 20 kommunal - Bestandsaufnahme und langfristige Zukunftsperspektiven lokaler Nachhaltigkeitsprozesse in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gemeinnütziger GmbH durchgeführt. Die UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung im Jahre 1992 im brasilianischen Rio de Janeiro war ein Meilenstein internationaler Politik und besitzt bis heute eine herausragende Bedeutung. Erstmals gelang es auf globaler Ebene, umwelt- und entwicklungspolitische Probleme im Zusammenhang zu betrachten und Weichenstellungen für eine weltweite, nachhaltige Entwicklung abzustimmen. In der übergreifenden 'Rio-Deklaration für Umwelt und Entwicklung' wurden das Recht auf nachhaltige Entwicklung (sustainable development) verankert sowie das Vorsorge- und das Verursacherprinzip als Leitprinzipien anerkannt. Als unerlässliche Voraussetzungen hierfür werden u.a. die Bekämpfung der Armut, eine angemessene Bevölkerungspolitik, Verringerung und Abbau nicht nachhaltiger Konsum- und Produktionsweisen sowie die umfassende Einbeziehung der Bevölkerung in politische Entscheidungsprozesse genannt. Neben der 'Rio-Deklaration' wurden auf dem Erdgipfel 1992 weitere zentrale 'Dokumente' wie die Klimarahmenkonvention, die Biodiversitätskonvention und die Walddeklaration verabschiedet und die Wüstenkonvention auf den Weg gebracht. Historische Bedeutung erlangte die erste Rio-Konferenz vor allem auch, weil auf ihr mit der 'Agenda 21' ein umfassender Aktionsplan zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung vorgelegt wurde. Die Regierungen der Nationalstaaten werden darin aufgefordert, auf nationaler Ebene die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung anhand von Strategien und Handlungsprogrammen zu organisieren und dabei auch zivilgesellschaftliche Organisationen und andere Institutionen zu beteiligen. Neben der internationalen und nationalstaatlichen Ebene wird in Kapitel 28 erstmals auch die lokale Ebene als wichtiger Handlungsbereich bei der Lösung globaler Probleme adressiert. An die Kommunen erging der Aufruf, im Dialog mit lokalen Stakeholdern, so auch mit Wirtschaft und Zivilgesellschaft, drängende Probleme vor Ort zu identifizieren und ein kommunales Handlungsprogramm für eine zukunftsfähige Entwicklung - eine sogenannte 'lokale Agenda 21' zu erarbeiten. 1 Zwei Jahrzehnte nach dieser historischen Konferenz fand vom 20.- 22. Juni 2012 wiederum in Rio des Janeiro die 'United Nations Conference on Sustainable Development - Rio+20' statt. Große Erwartungen waren an diese internationale Rio-Nachfolgekonferenz geknüpft, denn auf ihr sollten weltweit die Umsetzung des vereinbarten Leitbildes Nachhaltige Entwicklung bilanziert, neue Perspektiven entwickelt und der globalen Nachhaltigkeitspolitik mehr Stoßkraft verliehen werden. Zwanzig Jahre nach der ersten Rio-Konferenz sind einige der weltweiten Probleme und Herausforderungen noch größer geworden. Dies hat zur Konsequenz, dass die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung deutlich forciert werden muss. (Text gekürzt)
Das Projekt "Remote Sensing and Geo informatio n processing in the assessment and monitoring of land degradation and desertification in support of the UNCCD. State of the art and operational perspectives (DESERTSTOP)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Trier, Fach Umweltfernerkundung und Geoinformatik, Abteilung Fernerkundung durchgeführt. In the past years, the persisting threat of desertification and degradation of natural resources has resulted in a large number of initiatives and research efforts on a global scale, including the United Nations Convention to Combat Desertification. Despite significant progress, knowledge still remains fragmented in many fields, especially with respect to the definition of related indicators or early warning systems. The specific support activity 'Remote Sensing and Geoinformation processing in the assessment and monitoring of land degradation and desertification in support of the UNCCD. State of the art and operational perspectives', intends to serve as a platform to bring together leading scientists working in the fields of remote sensing and geoinformatics with a focus on desertification and land degradation with potential users. A dedicated conference striving for attention on a world wide level will be the core around which various other activities are assembled. Commissioned studies in specific target fields will provide an overview on the state of the art, being complemented through methodological and application studies. Besides taking care of a sound scientific management and logistic organisation of the conference, major efforts will be dedicated towards the international visibility of the event and its results by providing for a high-level dissemination following different pathways (abstract book/CDROM, special issues of scientific journals, printed conference proceedings). A web site will provide further dissemination of the project as well as dynamic elements. Following principles set forth by the Commission under the ENRICH initiative and the quest to strengthen the European Research Area, the project will address renowned scientific experts, and support the participation of experts and stakeholders from third world and developing countries, which are often among the regions most affected from desertification and land degradation.
Das Projekt "Bewertung von Bodenschutzmaßnahmen (EUSOIL)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ecologic, Institut für Internationale und Europäische Umweltpolitik durchgeführt. Eine der zentralen Säulen der thematischen Strategie für den Bodenschutz ist die Einbeziehung des Bodenschutzes in die Formulierung und Durchführung politischer Maßnahmen der Mitgliedstaaten und der Gemeinschaft. Die Gemeinschaftspolitik für Bereiche wie unter anderem Landwirtschaft, Regionalentwicklung, Verkehr und Forschung, hat signifikante Auswirkungen auf den Boden. Seit Verabschiedung der Mitteilung 'Hin zu einer spezifischen Bodenschutzstrategie' im Jahr 2002 wurde danach gestrebt, dass aktuelle umweltpolitische Maßnahmen in den Bereichen Abfall, Wasser, Luft, Klimaveränderung, Chemikalien, Hochwasserschutz, biologische Vielfalt und Umwelthaftung zu einer Verbesserung des Bodenschutzes beitragen. Wenn die Ziele dieser Strategie erreicht werden sollen, muss der Bodenschutz stärker in andere politische Bereiche integriert werden. Um das zu erreichen, sieht die thematische Bodenschutzstrategie einige Aktivitäten zur Bewertung der in den Mitgliedstaaten bereits ergriffenen oder geplanten Maßnahmen vor, um auf diese Weise die aktuelle Einbeziehung der Ziele des Bodenschutzes in bestimmten Bereichen der europäischen Politik und deren Beitrag zum Bodenschutz auszuwerten. Darüber hinaus werden mögliche Synergieeffekte zwischen diesen Maßnahmen einerseits und Maßnahmen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung des Bodens andererseits ausgewertet.
Das Projekt "Rechtsinstrumente zur Implementation der Zielsetzung des Rio-20-Abschlussdokument 'land degradation neutral world'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ecologic Institut gGmbH durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist erstens die Identifizierung von rechtlichen Instrumenten, die die Implementation der Zielsetzung aus dem Abschlussdokument der Rio+20-Konferenz, eine land degradation neutral world anzustreben, unterstützen und befördern können, sowie zweitens die Prüfung, ob und in welcher Form diese rechtlichen Instrumenten in verbindliche völkerrechtliche Regelungen integriert werden können und sollten. Die Ergebnisse des Sachverständigengutachtens sollen in den Diskussionsprozess in der von der Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung etablierten Intersessional Working Group eingebracht werden.
Co-organierd von der Food and Agriculture Organization (FAO), UN-Nutrition, United Nations Human Settlements Programme (UN-Habitat), United Nations Convention to Combat Desertification (UNCCD), The Urban Food Systems Coalition (UFSC), United Cities and Local Governments (UCLG), GAIN, The Coalition of Action on Healthy Diets from Sustainable Food Systems (HDSFS), findet das Event Hyvbird in Rom und online statt. Die Session spricht die Rolle von Städten und Kommunalen an, als Schlüsselakterurinnen in den gegenwärtigen Transformation des Ernärhungfssysthems. Bitte klicken Sie hier für mehr Informationen und die Anmeldung .