Das Projekt "Wildschaeden im Wald - Oekonomische Bewertung auf oekologischer Grundlage" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Forstökonomie durchgeführt. Herkoemmliche Konventionen zur Bewertung von Wald-Wildschaeden geraten sowohl wegen theoretischer und konzeptioneller Schwaechen, die insbesondere einer eindeutigen Rechtsprechung in Schadensersatzfaellen entgegenstehen, als auch wegen ihrer ungenuegenden Moeglichkeiten zur Beruecksichtigung oekologischer Schadensaspekte immer mehr ins Kreuzfeuer der Kritik. Ausgehend von einem oekosystemaren Ansatz soll untersucht werden, inwieweit die durch Schalenwild an der Waldvegetation hervorgerufenen Schaedigungen einer oekonomischen Bewertung zugaenglich sind, wie ihre langfristigen Auswirkungen beruecksichtigt werden koennen und welche Konsequenzen sich daraus fuer Rechtsprechung und Gesetzgebung, Schadensvermeidung und die Bewertungspraxis ergeben.
Forsteinrichtung
Unter Forsteinrichtung versteht man das mittlerweile über Jahrhunderte bewährte Instrument zur Umsetzung einer geregelten und nachhaltigen Waldbewirtschaftung.
Regelmäßige Inventuren sorgen dafür, dass nicht mehr Holz genutzt wird als nachwachsen kann.
Viele Wälder waren im 17. Jahrhundert in einem desolaten Zustand. Die Verhüttung von Erz, die Glasherstellung und der Bedarf an Bau- und Brennholz fraßen die Holzvorräte auf. Waldweide und Streunutzung ließen den Waldboden verarmen. Der Fortbestand des Waldes und die Versorgung nachfolgender Generationen mit Holz waren ernsthaft gefährdet. Man benötigte dringend Methoden, um dieser Fehlentwicklung entgegenzuwirken.
Die Einführung einer geregelten, planmäßigen und nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder war die Grundlage für die moderne Forstwirtschaft wie wir sie heute kennen und die Geburtsstunde der Forsteinrichtung.
Diese versteht sich seit jener Zeit als Instrument zur Sicherung der Nachhaltigkeit und stellt einen planmäßigen und schonenden Umgang mit der Ressource Wald sicher.
Neben der Sicherung von Holzvorräten gehen heutige Anforderungen an den Wald sehr viel weiter. Er soll der Erholung dienen und vor Umweltgefahren schützen. Deshalb hat die Forsteinrichtung nicht nur die nachhaltige Sicherung der Holznutzung, sondern die Sicherung aller vom Wald wahrzunehmenden Funktionen planerisch zu berücksichtigen.
Hierzu besteht ein gesetzlicher Auftrag durch das Waldgesetz für den Freistaat Sachsen § 22 (2) SächsWaldG.
Waldbewertung
Die sächsische Waldwertermittlungsrichtlinie ist seit dem 01.03.2000 in Kraft. Sie ist von den sächsischen Forstbehörden für Waldbewertungen, Schadens- und Entschädigungsbewertungen im Wald anzuwenden.
Sie wird forstlichen Sachverständigen zur Anwendung empfohlen. Die Richtlinie enthält insgesamt 19 Anlagen, die als Hilfsmittel zur Waldwertermittlung konzipiert sind. Die Anlagen enthalten z.B. durchschnittliche Holzpreise, durchschnittliche Holzerntekosten, Alterswertfaktoren, aktuelle Lohn- und Lohnnebenkosten sowie Zinsfaktoren.
Waldinventur
- permanente Betriebsinventur WISA (WaldInventurSachsen) auf Stichprobenbasis für Forstbetriebe > 1.500 Hektar
- Vorbereitung der BWI 3 (Bundeswald-inventur)
- Zuarbeit zur Aufnahmeanweisung BWI³
- Stellungnahme zu Inventuren Dritter
- Vorbereitung und Durchführung der Landeswald-inventur
Das Projekt "Untersuchung von Schadenstatbestaenden aufgrund immissionsbedingter Waldschaeden und ihrer wirtschaftlichen Auswirkungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Untersuchungen ueber die oekonomischen Auswirkungen der neuartigen Waldschaeden wurden bisher nur fuer ueberbetriebliche regionale Bezugseinheiten (Land, Wuchsgebiet) durchgefuehrt. Im Rahmen eines neuen Projektes sollen Untersuchungen in einzelnen Forstbetrieben ueber die relevanten Naturalien Schadenstatbestaende in einzelnen Bestaenden (Definition eines Katalogs) sowie ueber die erfassbaren betriebswirtschaftlichen Auswirkungen von immissionsbedingten Waldschaeden im Betriebsgeschehen durchgefuehrt werden. Flankierend soll durch Evaluierungen untersucht werden, in welchem Umfang durch die Foerderungen ueber das Gemeinschaftsaufgabengesetz 'Verbesserung der Agrarstruktur und des Kuestenschutzes' solche Verluste kompensiert werden bzw. kuenftig verstaerkt ausgeglichen werden koennen. Nationale Zusammenarbeit mit dem Institut fuer Forstoekonomie der Forstwissenschaftlichen Fakultaet der Universitaet Goettingen.
Das Projekt "Erstellung und Weiterentwicklung von Waldbilanzen im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Forstökonomie durchgeführt. Analyse und Zusammenstellung verfuegbarer Ausgangsdaten zur Aufstellung von physischen Waldbilanzen; Entwicklung eines geeigneten Verfahrens zur monetaeren Bewertung des Waldes gemaess der Definitionen des SNA (System of National Accounts); Zusammenfuehrung der Ergebnisse in einem Tabellenkalkulationsprogramm zur Erstellung der physischen und monetaeren Waldbilanzen; Entwicklung eines theoretisch fundierten Ansatzes zur Hochrechnung von monetaeren Bewertungsstudien der oeffentlichen Gueter des Waldes; Erste Implementation des Ansatzes an einer konkreten Waldflaeche.
Das Projekt "Bewertung und Weiterentwicklung eines Verfahrens zur naturalen und monetaeren Bilanzierung von Holz- und Verjuengungsvorraeten in der Bayerischen Staatsforstverwaltung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Forstwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre durchgeführt. Untersuchung und Diskussion des von der Bayerischen Staatsforstverwaltung entwickelten Bilanzierungsverfahrens, um eine qualitative Interpretation der Vermoegensrechnung zu erleichtern. Erarbeitung von Vorschlaegen zur Verbesserung bzw. zur technischen und organisatorischen Umsetzung des Verfahrens.