Das Projekt "GIS-gestützte Analyse und Prognose der Waldkonversion und Bodendegradation in Ostbolivien (Santa Cruz de la Sierra)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Geographisches Institut, Abteilung Landschaftsökologie durchgeführt. Mit der Agrarreform 1954 begannen systematische Bemühungen zur Umsiedlung der Hochlandbauern in das bolivianische Tiefland. Tropische Regenwald- und Trockenwaldflächen wurden abgeholzt und durch agrarwirtschaftliche Landnutzungssysteme, meist Monokulturen von Zuckerrohr, Baumwolle und Soja, ersetzt. Seit Anfang der 70er Jahre werden die gelenkten Siedlungsprogramme mehr und mehr durch spontane Besiedlungsformen der Hochlandbauern abgelöst. Mangelnde Kenntnisse läßt diese oft ungeeignetes Land kultivieren oder fehlerhafte Bearbeitungstechniken anwenden. Diese Sachverhalte führen zu den bekannten Konsequenzen, die sich in einer zunehmenden Verschlechterung der Umweltressourcen äußern, besonders durch Entwaldung, Verlust von Biodiversität und Absinken der Bodenfruchtbarkeit. In der Studie sollen über die Anwendungen von Methoden der Fernerkundung und über terrestrische Datenerfassungen unter Einsatz von GIS Angaben über Vegetations- und Bodenzustände erhoben und flächenhafte Veränderungen aufgezeigt werden. Zudem werden zukünftige Risikogebiete der Bodendegradation und Waldkonversion unter Entwicklung von Algorithmen abgeschätzt. Mit der Untersuchung soll die Landschaftsentwicklung des bolivianischen Ostens im Raum Santa Cruz de la Sierra vor dem Hintergrund der Kolonisierung und Degradation der Bodenressourcen aufgezeigt werden.