Die landesweite Waldzustandserhebung wird jährlich im bundesweiten Stichprobennetz (16x16 km) und nach einer abgestimmten Methodik durchgeführt. In Thüringen wurde das Stichprobennetz auf 4x4 km verdichtet, um flächenrepräsentative Aussagen für die Hauptbaumarten zu erhalten. Ziel der Waldzustandserhebung ist die langfristige Überwachung des Waldzustandes unter dem Einfluss abiotischer Einflüsse (z.B. Klima/Witterung, Luftschadstoffe) und biotischer Faktoren (z.B. Insektenkalamitäten). Der jährliche Waldzustandsbericht für Thüringen ist unter www.tmil.info zu finden.
Die landesweite Waldzustandserhebung wird jährlich im bundesweiten Stichprobennetz (16x16 km) und nach einer abgestimmten Methodik durchgeführt. In Thüringen wurde das Stichprobennetz auf 4x4 km verdichtet, um flächenrepräsentative Aussagen für die Hauptbaumarten zu erhalten. Ziel der Waldzustandserhebung ist die langfristige Überwachung des Waldzustandes unter dem Einfluss abiotischer Einflüsse (z.B. Klima/Witterung, Luftschadstoffe) und biotischer Faktoren (z.B. Insektenkalamitäten). Der jährliche Waldzustandsbericht für Thüringen ist unter www.tmil.info zu finden.
Das SG Forstliche Umweltkontrolle/Bodenkunde erbringt auf Ebene der hoheitlichen Zuständigkeit für den Wald Informationen für Politik und Forstwirtschaft zur nachhaltigen, ökonomisch erfolgreichen und ökologisch verträglichen Bewirtschaftung der Wälder. Voraussetzung einer qualifizierten und zeitnahen Politikberatung sind die zielgerichtete Analyse und Bewertung der Risiken und Potentiale für den Wald und die nachhaltige Forstwirtschaft. Herausforderungen des Klimawandels, die Luftverschmutzung und der sich ändernden Bewirtschaftungsansprüche an Wälder erfordern ein forstliches Umweltmonitoring im Sinne eines integrativen Waldmonitoring. Im Forstlichen Monitoring sind zugleich Landes-, Bundes- als auch Europäische Monitoringaufgaben beispielhaft integriert. Der Bundesrepublik Deutschland erwachsen aus internationalen Vereinbarungen zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung (MCPFE), zum Klimaschutz (Klimarahmenkonvention, Kyoto-Protokoll), zum Schutz der biologischen Vielfalt (CBD) und zur Luftrein¬haltung (CLRTAP) vielfältige Berichtspflichten, die nur auf Grundlage eines forstlichen Umweltmonitoring erfüllt werden können. Die EU-weit etablierten Monitoringprogramme (EU Level I bzw. BZE/WZE und Level II) bieten eine wissenschaftlich fundierte Grundlage und die Infrastruktur für das Waldmonitoring. Sie werden im Rahmen eines aufzubauenden europäischen Waldmonitoring (European Forest Monitoring System EFMS) weiterentwickelt und mit anderen Erhebungen (z. B. BWI) abgestimmt und verknüpft. Die aus dem Waldmonitoring abgeleiteten Risikobewertungen und Anpassungsmaßnahmen für die Waldbewirtschaftung sind ein wichtiges Element moderner Dienstleistung für die forstliche Praxis und bilden unverzichtbare Entscheidungshilfen für die Forst- und Umweltpolitik. Das forstliche Monitoring zum Waldzustand liefert wichtige Grundlagen zu strategischen Entscheidungen zur Waldentwicklung. Schwerpunkte: - Erfassung der Dynamik der stofflichen (Wasser, Immission CO2, O3; Deposition N, Säure) und energetischen (Strahlung, Temperatur, Wind) Umwelteinwirkungen auf den Wald (Level II) - Erfassung ihrer Wirkungen auf den Zustand der Waldökosysteme (Pflanzenvitalität, Bodenzustand, Wasser-, Kohlenstoff- und Nährstoffhaushalt, Biodiversität) Level I, LWI, BZE und Level II - Abschätzung der Folgen für die nachhaltige Erfüllung der Waldfunktionen für die Gegenwart, Aufklärung ihrer kausalen Zusammenhänge und Entwurf von Szenarien zur Prognose. - Bodenzustanderfassung und Ableitung von Handlungsempfehlungen für den Waldbodenschutz - Erstellung periodischer Waldzustandsbericht - Kennzeichnung von Risikogebieten für die Forstwirtschaft (Wachstumsbedingungen, Waldbrand, Insekten, Stürme unter Einbeziehung verschiedener Klimaszenarien) zum zielgerichteten Einsatz von Haushaltsmitteln und Fördergeldern (Regionalisierung), - Ermittlung von Daten zur Abschätzung der Kohlendioxid-Speicherfähigkeit der Wälder sowie Veränderungen dieses Speichers bei bestimmten Nutzungsoptionen. - Bearbeitung bodenkundlicher Sonderstandorte und Ableitung von Handlungsempfehlungen für Waldentwicklung Gutachten für die Forstverwaltungen als TÖB bei Emittenten in Waldnähe (Biogasanlagen, Tierhaltungsstätten)
Extremwetterlagen mit Trockenheit, Dürre und Stürmen häufen sich auch in Berlin durch die zunehmende Erderhitzung. Die Folgen für den Berliner Wald: hohe Brandgefahr, Baumsterben durch zu wenig Wasser und zunehmende Windbruch-Schäden. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz wird daher noch in diesem Jahr 335.000 junge Bäume in den Berliner Wäldern nachpflanzen lassen, um Verluste durch Klimaschäden zumindest teilweise auszugleichen und das Berliner Mischwaldprogramm voranzutreiben. Im vorigen Jahr mussten die Berliner Forsten durch die anhaltende Trockenheit auf Neupflanzungen noch weitgehend verzichten, weil viele Jungbäume ohne ausreichend Regen sofort wieder eingegangen wären. Senatorin Regine Günther : „Unsere Wälder und auch unsere Straßenbäume sind ein hohes Gut: Sie sind ein wichtiges Stück Lebensqualität in der Stadt – und sie helfen, die Folgen des Klimawandels einzudämmen. Wir sehen in diesem Herbst, nach zwei extrem trockenen Sommern, immer deutlicher das Ausmaß der Schäden. Wir werden daher unsere Anstrengungen deutlich intensivieren, um unsere Wälder klimafest umzubauen und neue, resistente Bäume zu pflanzen und zu pflegen, ob im Wald, in den Parks oder in den Straßen der Stadt.“ In diesem Herbst wird, entsprechende Niederschläge vorausgesetzt, der Umbau der Berliner Wälder zu vielfältigen Laubmischwäldern mit großem Einsatz der Berliner Forsten fortgesetzt. Im Rahmen des seit 2012 laufenden Mischwaldprogramms unterstützen die Setzlinge junger Eichen, Buchen, Hainbuchen und Linden die Entwicklung von bislang kieferndominierten Bestände hin zu gesunden Laubmischwäldern. Laubbäume machen den Wald vielfältiger und dadurch widerstandsfähiger sowie klimafester. Mehr Laubbäume können unter anderem für mehr Wasser im Boden sorgen, weil die Feuchtigkeit nicht wie bei Nadelbäumen ganzjährig über das Blattwerk verdunstet. Die FSC- und Naturland-zertifizierte Waldbewirtschaftung der Berliner Forsten setzt darüber hinaus bewusst auf die natürliche Ausbreitung der Waldbäume durch Samen. Auch dies wird systematisch unterstützt: In Waldgebieten mit bereits vorhandener Baummischung kommen ergänzende Pflanzungen standortheimischer Laubbäume hinzu, die in den jeweiligen Beständen noch nicht vorhanden sind. Auf diese Weise werden – ebenfalls noch in diesem Jahr – weitere 35.000 Setzlinge gepflanzt. Wie wichtig der Umbau der Berliner Wälder und ihre Aufforstung ist, wird gegenwärtig vielerorts sichtbar: Die Baumschäden durch den zweiten Dürresommer in Folge fallen gravierend aus – was sich auch im Waldzustandsbericht niederschlagen wird. Es ist damit zu rechnen, dass viele geschädigte Bäume stark beschnitten oder, vor allem aus Sicherheitsgründen, gefällt werden müssen – nicht nur im Bereich der Berliner Forsten, sondern auch in den ebenfalls durch die Extremhitze stark betroffenen Grünanlagen und Straßenzügen. Dies wird in den Bezirken mit der heute beginnenden Fällperiode in den kommenden Wochen deutlich sichtbar werden.
Anlässlich des 50. Internationalen Tags des Waldes hat heute Stefan Tidow, Staatsekretär für Umwelt und Klimaschutz, gemeinsam mit Gunnar Heyne, Leiter der Berliner Forsten, junge Laubbäume im Köpenicker Forst gepflanzt. Die neuen Eichen und Vogelkirschen stehen symbolisch für die Entwicklung klimastabiler Mischwälder und die nachhaltige Sicherung natürlicher Lebensgrundlagen. Staatssekretär Tidow : „Unsere Wälder sind die grüne Lunge Berlins. Sie sind unverzichtbarer Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten und Erholungsraum für die Städterinnen und Städter. Doch vielen Wäldern geht es schlecht. Vor allem die Klimaveränderung macht den Bäumen zu schaffen. Der „Tag des Waldes“ erinnert uns an die segensreiche Wirkung unseres Forstes und mahnt uns mehr denn je, genau dafür mehr zu tun. Die Dringlichkeit hat der jüngste Berliner Waldzustandsbericht neuerlich gezeigt. Berlin handelt seit Jahren beispielhaft, darf aber auch nicht nachlassen und muss den Waldumbau aktiv vorantreiben. Im FSC-zertifizierten Erholungswald werden standorttypische und klimastabile Bäume gepflanzt, um den Berliner Wald robust zu entwickeln.“ Tausende Menschen nutzten täglich unsere Wälder zur Erholung. Die Bäume unterstützen zudem die nachhaltige Sicherung der Grundwasserstände und sorgen gerade in den Sommermonaten für ein besseres Klima in der aufgeheizten Stadt. Die Berliner Forsten setzen seit vielen Jahren das Mischwaldprogramm um. Allein in den vergangenen zwei Jahren wurden fast eine Million neue Bäume gepflanzt. Am 21. März 1971 wurde erstmals von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) der „Internationale Tag des Waldes“ ausgerufen. Seit 2012 ist dieses Datum offizieller Aktions- und Thementag der Vereinten Nationen. Wälder schützen und nachhaltig nutzen, anstatt zu zerstören, lautet seitdem die Botschaft des jährlich überall auf der Welt begangenen Waldtages. Mit der Bedrohung durch den Klimawandel hat der Tag des Waldes in den vergangenen Jahren weiter an Bedeutung gewonnen.
Der Anteil von Bäumen ohne Schäden ist in Berlins Wäldern auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebungen 1991 gesunken: Nur noch sieben Prozent sind laut dem aktuellen Waldzustandsbericht 2020 ohne sichtbare Schäden (Vorjahr: acht Prozent). Nach drei Jahren mit langen Trockenheitsperioden und großer Hitze sind insbesondere Kiefern betroffen, die 60 Prozent der Berliner Waldbäume ausmachen. Auch der Anteil abgestorbener Bäume erreicht 2020 mit 2,7 Prozent (Vorjahr: 1,7 Prozent) einen neuen Höchstwert. Der neue Waldzustandsbericht bestätigt damit die besorgniserregende Entwicklung des Vorjahres. Insgesamt hat sich der Zustand der Berliner Wälder noch einmal leicht verschlechtert. Immerhin konnten sich die Eichen auf schwachem Niveau leicht erholen. Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: „Der Berliner Wald leidet sicht- und messbar unter der Erderhitzung. Lange Trockenheitsphasen und hohe Temperaturen im dritten Jahr in Folge setzen unserem Wald enorm zu. Deshalb haben wir unsere Anstrengungen zum Waldschutz mit definierten Klimaanpassungsmaßnahmen deutlich erhöht. Wir steuern dem Waldsterben mit einem groß angelegten Mischwaldprogramm, ökologischer Bewirtschaftung, deutlich mehr Personal und Geld entgegen. Der Wert des Berliner Waldes für das Stadtklima, für die Artenvielfalt und als Refugium für die Berlinerinnen und Berliner, gerade auch in Zeiten der Pandemie, ist kaum zu überschätzen. Die große Zahl der Menschen, die den Wald besuchen, um sich dort zu erholen, um sich fit und gesund zu halten, belegt dies eindrucksvoll.“ Mit (wie im Vorjahr) 36 Prozent zeigt mehr als ein Drittel aller Probebäume der Waldzustandserhebung deutliche Schäden. Leichte Schäden weisen 57 Prozent der knapp 1000 stichprobenartig überprüften Bäume auf (Vorjahr: 56 Prozent). Die Baumarten sind unterschiedlich betroffen. Während lediglich fünf Prozent der Kiefern keine Schäden zeigen (Vorjahr: sieben Prozent), sind es bei den Eichen, dem wichtigsten Laubbaum in Berlins Wäldern, in diesem Jahr wieder elf Prozent (Vorjahr: fünf Prozent). Neben der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder nach den Kriterien des Forest Stewardship Council (FSC) und des Naturlandverbandes ist die konsequente Entwicklung vielfältiger Laubmischwälder die wichtigste Maßnahme zur Stabilisierung dieser Naturlandschaft und ihres Wasserhaushalts. Die Mischung verschiedener Baumarten und Altersstufen erhöht die Resilienz der Wälder, weil der Wald so mehr Potenzial zur Regeneration erhält. Im Rahmen des Mischwaldprogramms wurden im Herbst 2019 in den Berliner Wäldern insgesamt 468.240 Bäume gepflanzt, von denen mehr als 80 Prozent angewachsen sind. Die vereinzelten Regenfälle dieses Jahres haben dabei größere Verluste in den Frühjahrs- und Sommermonaten verhindert. Im Herbst 2020 wurden weitere 425.000 Bäume und Sträucher, vor allem Laubbaumarten wie Eichen, Buchen, Hainbuchen, Linden und Ahorne, gepflanzt. Um die anstehenden Herausforderungen bewältigen zu können, hat der Senat die personellen und finanziellen Ressourcen der Berliner Forsten erheblich erhöht. Für Waldumbau, Waldbrandvorsorge und die erforderliche Pflege und Sicherung stehen den Berliner Forsten bis Ende 2021 zusätzlich drei Millionen Euro zur Verfügung. Außerdem wurden oder werden 20 zusätzliche Stellen mit qualifizierten Fachkräften besetzt, um die wachsenden Aufgaben der Verkehrssicherung in den Erholungswäldern und den Umbau zu klimastabilen naturnahen Mischwäldern zu bewerkstelligen.
Trotz der etwas höheren Niederschläge bleibt der Gesundheitszustand der Berliner Waldbäume im Jahr 2023 kritisch. Trotz leichter Verbesserung liegt er in diesem Jahr auf ähnlich schlechtem Niveau wie in den Jahren 2019 bis 2021. Weiterhin zeigt ein rund Drittel (30 Prozent) der Waldbäume im Land, zumeist Kiefern und Eichen, deutliche Schäden (Vorjahr: 40 Prozent). Der Anteil der gesunden Bäume ist leicht gestiegen: Sechs Prozent der Bäume weisen keine sichtbaren Schäden auf. Eine leichte Verbesserung nach dem Allzeittief im vergangenen Jahr (vier Prozent). Die Hauptbaumarten sind unterschiedlich betroffen. Der Zustand des häufigsten Berliner Waldbaumes, Kiefer, hat sich deutlich verbessert. Nur noch 14 Prozent sind deutlich geschädigt (2022: 33 Prozent). Der Anteil an Kiefern ohne sichtbare Kronenschäden stieg auf sechs Prozent (2022: zwei Prozent). Dies kann der Beginn einer Regeneration sein. Diese dauert allerdings – auch unter günstigen Witterungsbedingungen – mehrere Jahre. Die Vitalität der Eichen nimmt im dritten Jahr in Folge weiter ab. 60 Prozent zeigen deutliche Schäden (2022: 49 Prozent). In der diesjährigen Waldzustandserhebung konnte keine Eiche ohne Schäden aufgenommen werden (2022: fünf Prozent). Das ist ein neuer Tiefstwert! Insbesondere der Zustand der Stiel-Eichen hat sich deutlich verschlechtert. Die Absterberate hat einen neuen Höchstwert erreicht. Der Wert 1,56 Prozent (2022: 0,41 Prozent) übertrifft die bisherigen Höchstwerte aus den Jahren 2003 und 2020 und ist ein Ergebnis der vielen Jahre in denen der Jahresniederschlag unter dem langjährigen Mittel blieb. Zuletzt sank der Wert bei der Kiefer, jetzt steigt er auf 0,52 Prozent (2022: 0,17 Prozent). Der Wert bei der Eiche steigt stark auf den neuen Rekordwert 3,09 Prozent (2022: 0,95 Prozent). Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt: „Die Vitalität der Berliner Waldbäume leidet weiterhin stark unter den Auswirkungen der Klimakrise. Intakte und klimastabile Wälder sind ein unverzichtbares Element der nachhaltigen Entwicklung der Stadt Berlin. Als kühlende und ausgleichende Landschaftselemente haben sie eine herausragende Bedeutung für die lufthygienische Situation der Großstadt sowie für die Grundwasserneubildung und als natürlicher CO2-Speicher. Damit kommt den Berliner Wäldern eine zentrale Rolle bei der Klimaanpassung zu. Klimaschutz ist Waldschutz! Darum arbeiten wir an wirksamen Klimaschutzmaßnahmen um die Belastungen und Risiken für die Wälder zu minimieren. Außerdem pflanzen wir dieses Jahr rund 500.000 Laubbäume, denn es ist unsere Verantwortung den Berliner Wald für uns und unsere Kinder zu erhalten.“ Die Zahlen des Waldzustandsberichts belegen auch in diesem Jahr: Die klimatischen Bedingungen verändern sich zu schnell für eine natürliche Anpassung unserer Waldökosysteme. Die Berliner Forsten entwickeln daher konsequent klimastabile Laubmischwälder. Im Herbst und Winter 2022 wurden auf einer Fläche von 100 Hektar insgesamt rund 283.000 Laubbäume gepflanzt. Für diese Pflanzperiode sind Pflanzungen von rund 500.000 Laubbäumchen geplant. Es handelt sich vorwiegend um Traubeneichen, Buchen, Hainbuchen, Winterlinden, Ulmen und Ahorne. Neben der einer naturnahen Pflege und Entwicklung der Wälder nach den Kriterien des Forest Stewardship Council (FSC) und des Naturlandverbandes ist dies die wichtigste Maßnahme zur Stabilisierung und Erhaltung des Berliner Erholungswaldes und seines Wasserhaushalts. Die Anstrengungen der Berliner Forsten zum Waldumbau zeigen erste Erfolge. So nimmt der Anteil der Laubbäume und die Artenvielfalt in den Wäldern kontinuierlich zu. Die Bemühungen und Konzepte müssen für eine weitere Stabilisierung fortgesetzt und intensiviert werden. Der Waldzustandsbericht 2023 als Download: www.berlin.de/forsten/waldschutz/waldzustandsberichte/
Die extreme Trockenheit und die Hitze der Jahre 2018 und 2019 haben Berlins Stadtwäldern massive Schäden zugefügt. Dies zeigt der aktuelle Waldzustandsbericht 2019, der einen der schlechtesten Gesundheitszustände Berliner Waldbäume seit Beginn der Erhebungen Anfang der 90er-Jahre ausweist. Regine Günther , Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: „Diese Bestandsaufnahme ist alarmierend. Die Folgen der Erderhitzung zeigen sich in diesem Jahr gerade in Berlins Wäldern dramatisch. Wir müssen daher unsere Anstrengungen deutlich erhöhen, um den Berliner Wald dauerhaft erhalten zu können und seinen enormen Wert für die Menschen und das Stadtklima zu bewahren – als Ort für Erholung, Gesundheitsförderung und für die Artenvielfalt, aber auch als Frischluftversorger, Klimakühler und CO 2 -Speicher.“ Das wichtigste Programm zur Stabilisierung der Waldökosysteme und des Landschaftswasserhaushaltes ist die Entwicklung vielfältiger, naturnaher und laubholzreicher Mischwälder im Rahmen einer ökologischen Waldbewirtschaftung. Im Rahmen dieser Bewirtschaftung der Berliner Wälder – nach den Kriterien des Forest Stewardship Council (FSC) und des Naturlandverbandes – werden allein in diesem Herbst wieder 335.000 neue Laubbäume in den Berliner Wäldern gepflanzt. Es gilt dabei, Wälder zu entwickeln, die möglichst widerstandsfähig gegen die Klimaveränderungen sind, indem alters- und baumartengemischte Waldbestände die Belastungen besser auffangen und tolerieren. Zusätzlich sind waldschonende Arbeitsverfahren und ein konsequenter Schutz des Waldbodens von Bedeutung, insbesondere mit Blick auf die Stabilisierung des Landschaftswasserhaushaltes. Auch hier geht Berlin bereits seit etlichen Jahren nach den Kriterien der FSC- und Naturlandzertifizierung vor: mit moderner, angepasster Technik, schonenden Verfahren und dem unterstützenden Einsatz von Kaltblutpferden bei der Waldpflege. Sechs dieser spezialisierten Arbeitstiere stehen im Dienst der Berliner Forsten. Um auch Waldbrandrisiken künftig besser begegnen zu können, wird zudem die Erschließung der Wälder für Löschfahrzeuge und der Ausbau erforderlicher Infrastruktur (inklusive Löschwasserbrunnen) überprüft und bei Bedarf verbessert. Regine Günther: „Die Koalitionsfraktionen im Abgeordnetenhaus haben jetzt noch einmal deutlich mehr Gelder und Personalstellen zur Waldpflege und zur Begrenzung der Klimawandelfolgen im Wald zur Verfügung gestellt. Das ist ein bislang beispielloser Mittelzuwachs in diesem Bereich und ein sehr wichtiges Signal. Die Herausforderungen bei der Bewahrung der Berliner Stadtwälder sind nur zu bewältigen, wenn wir diese Aufgabe entschlossen angehen.“ In Berlin wird die Waldzustandsentwicklung seit 1991 in einem einheitlichen Stichproben-Netz beobachtet. Seit 2001 wird der Kronenzustand an 41 Standorten mittels Prüfung von knapp 1000 Waldbäumen festgestellt. Diese Erhebung erfolgt jeweils im Sommer. Die Berliner Ergebnisse fließen in den Waldzustandsbericht des Bundes ein.
Die Zahlen des Waldzustandsberichts belegen auch in diesem Jahr: Unsere Wälder sind bedroht durch die Klimakrise. An die schnell voranschreitende Erderhitzung und die veränderten klimatischen Bedingungen können sie sich nur sehr langsam anpassen. Das Land Berlin verfolgt daher neben einer naturnahen Pflege und Entwicklung der Wälder nach den Kriterien des Forest Stewardship Council (FSC) und des Naturlandverbandes die konsequente Entwicklung klimastabiler Laubmischwälder als wichtigste Maßnahme zur Stabilisierung dieser Naturlandschaft und ihres Wasserhaushalts. Im Herbst 2021 wurden in den Berliner Wäldern daher im Rahmen des Mischwaldprogramms rund 321.000 Laubbäume gepflanzt – vor allem Eichen, Buchen, Hainbuchen, Linden und Ahorne. In diesem Herbst laufen Pflanzungen in gleicher Größenordnung. Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz: „Die Klimakrise bedroht unsere Wälder. Der Zustand der Waldbäume ist dramatisch. Intakte Wälder sind aber – als natürliche CO 2 -Speicher – ein entscheidendes Gut in der Klimakatastrophe. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Klimaanpassung. Klimaschutz ist Waldschutz – und umgekehrt! Darum arbeiten wir daran, alle Belastungen und Risiken für die Wälder durch wirksame Klimaschutzmaßnahmen zu minimieren und pflanzen gemeinsam mit weiteren Unterstützer*innen jedes Jahr rund 450.000 Laubbäume – für uns und für die kommenden Generationen.“ Durch die Entwicklung naturnaher und klimastabiler Mischwälder und dank der jährlichen Nachpflanzungen im Rahmen des Mischwaldprogrammes, nimmt der Anteil der Eichen in den Berliner Wäldern kontinuierlich zu und liegt derzeit bei etwa 21 Prozent. Auch andere Laubbaumarten wie Linden, Hainbuchen oder Ahorn werden gepflanzt. So nimmt die Vielfalt in den Wäldern zu. Die Anstrengungen der Berliner Forsten zum Waldumbau zeigen damit erste Erfolge und müssen für eine weitere Stabilisierung fortgesetzt und intensiviert werden. Im Einzelnen stellen sich die Erkenntnisse des Berichts folgendermaßen dar: Nach einer leichten Verbesserung im Vorjahr, hat sich der Gesundheitszustand der Berliner Waldbäume im Jahr 2022 wieder verschlechtert. 40 Prozent der Waldbäume im Land Berlin, zumeist Kiefern und Eichen, zeigen deutliche Schäden (Vorjahr: 34 Prozent). Leichte Schäden weisen 56 Prozent der Waldbäume auf (Vorjahr: 60 Prozent). Der Anteil der gesunden Bäume ist noch weiter gesunken: Nur noch vier Prozent weisen keine sichtbaren Schäden auf (Vorjahr: sechs Prozent). Das ist der geringste Anteil gesunder Bäume seit Beginn der Erhebungen des Waldzustandes im Jahr 1991. Nach einem sonnenscheinreichen, trockenen und heißen Sommer hat sich auch der Zustand der grundsätzlich trockenheitstoleranten Kiefer wieder verschlechtert. 33 Prozent des häufigsten Berliner Waldbaumes sind deutlich geschädigt (Vorjahr: 26 Prozent). Nur noch zwei Prozent der Kiefern sind ganz ohne Schäden – dies ist ein neuer Tiefstwert. Auch bei den Berliner Eichen setzte sich der Verschlechterungstrend aus dem Vorjahr fort: Fast jede zweite Eiche zeigte im Jahr 2022 deutliche Schäden (49 Prozent; Vorjahr: 46 Prozent). Genau wie im Vorjahr weisen nur fünf Prozent der Eichen keine Schäden auf. Die Absterberate der Waldbäume ist im zweiten Jahr in Folge gesunken. Der Wert liegt mit 0,41 Prozent nur noch knapp über dem langjährigen Mittel (0,38 Prozent). Die beiden Hauptbaumarten sind unterschiedlich betroffen. Die Mortalitätsrate der Kiefer sank erneut – auf 0,17 Prozent (2021: 0,68 Prozent). Der Wert der Eiche stieg hingegen auf 0,95 Prozent (Vorjahr: 0,48 Prozent).
Straßenbaum-Zustandsbericht für die Innenstadt 2020 zeigt höchsten Schadensstand seit vier Jahrzehnten: Erstmals sind mehr als die Hälfte aller City-Bäume geschädigt Der aktuelle Straßenbaum-Zustandsbericht für das Jahr 2020 belegt eine massive Verschlechterung der Baumgesundheit in den vergangenen Jahren. Die jetzt finalisierte Untersuchung, die alle fünf Jahre per Luftbild und Stichprobe die Vitalität von Straßenbäumen in Berlins Innenstadtlagen analysiert, kommt zu dem Ergebnis, dass die Straßenbaumschäden seit Beginn der Untersuchungen im Jahr 1979 auf einem Höchststand liegen – mit einer sich beschleunigenden Verschlechterungsrate in den vergangenen fünf bis 15 Jahren. So zeigen die vier untersuchten Arten Linde, Ahorn, Rosskastanie und Platane, die zusammen mehr als drei Viertel des City-Baumbestands ausmachen, im Jahr 2020 zu 56,6 Prozent Schädigungen der Stufen 2 bis 4 (leicht bis extrem geschädigt). Komplett gesunde Straßenbäume (Stufe 1) gibt es in Berlins Innenstadt – wozu der S-Bahn-Ring sowie die dicht bebauten Quartiere in den Stadtteilen Steglitz, Weißensee, Pankow und Wedding zählen – nur noch zu 43,4 Prozent: Das ist der niedrigste Wert seit mehr als vier Jahrzehnten. Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: „Wir sehen auch am Zustand der Straßenbäume, dass die Erderhitzung in Berlin angekommen ist. Sie leiden an Hitze und Trockenheit und zeigen gravierende Schäden. Erstmals nach langen Jahren des Sparens haben wir deshalb in dieser Wahlperiode deutlich mehr Geld für die bezirkliche Baumpflege bereitgestellt. Die Anstrengungen zum Baumschutz gilt es nun konsequent auszuweiten: Die Straßenbäume brauchen unsere Pflege – und wir brauchen unsere Straßenbäume und ihre schattenspendenden Kronen für eine lebenswerte Stadt mehr denn je.“ Als Grund für die jüngste Verschlechterung der Baumvitalität nennt der Bericht insbesondere die trocken-heiße Witterung in den Jahren 2018 bis 2020 – die auch schon Berlins Waldbäumen extrem zugesetzt hat (vgl. Waldzustandsbericht 2020). Die in diesen Jahren gehäuften langen Phasen ohne Niederschlag bei teils sehr hohen Temperaturen hatten unterschiedlich starke Auswirkungen auf die verschiedenen Baumarten: Während sich die Linden noch am robustesten zeigen (44 Prozent geschädigte Bäume), weisen Ahorne und Platanen jeweils zu rund 70 Prozent Schädigungen auf. Am härtesten sind Rosskastanien betroffen, bei denen fast 90 Prozent der Bäume geschädigt sind. Urbane Straßenbäume sind dabei nicht nur den Folgen der Erderhitzung ausgesetzt, die sich auch in den Städten immer mehr auswirkt, sondern auch dem typischen Stadtstress von Bauarbeiten, Hunde-Urin, Verkehrsunfällen, Bodenversiegelung und –verdichtung sowie Tausalz im Winter. Der Bericht stellt fest, dass vor allem Bauarbeiten und Verkehr seit 1990 in Berlin stark zugenommen haben, was immer mehr Bäume leiden oder gar absterben lässt. Schädlinge wie die Kastanienminiermotte nehmen dabei ebenso zu wie etwa der Befall mit Pilzen, Milben oder Mehltau. Als Maßnahmen gegen diesen Trend haben die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und die Bezirksämter bereits seit Beginn dieser Legislaturperiode begonnen, mit gezielten Interventionen die Gesundheit der Berliner Straßenbäume zu stärken. Berlin setzt dabei auf eine bessere Baumpflege durch die bezirklichen Straßen- und Grünflächenämter, auf die vermehrte Pflanzung von Baumarten, die dem steigenden Klimastress besser gewachsen sind sowie auf insgesamt mehr Raum für das Stadtgrün, um insbesondere der Versiegelung und Bodenverdichtung entgegenzuwirken. Für Pflege und Unterhaltung des Straßenbaumbestandes erhalten die zuständigen Bezirksämter kontinuierlich mehr Finanzmittel. Mit dem Doppelhaushalt 2020/2021 wurden diese Finanzmittel mit rund 37 Millionen Euro im Jahr nahezu verdoppelt. Ferner erhalten die Bezirksämter seit Herbst 2017 etwa 23 Millionen Euro an Sondermitteln für die Bäume, etwa für zusätzliche Wässerungen gerade von Jungbäumen. Künftig werden zudem Baumarten benötigt, die langanhaltende Hitze- und Trockenperioden überleben können. Der Arbeitskreis Stadtbäume der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) forscht im Rahmen von Testreihen gezielt an einer Auswahl möglichst klimaresilienter Baumsorten für Straßenstandorte, die in einigen Bezirken bereits erprobt werden. Bei Neupflanzungen von Straßenbäumen werden die Bezirksämter seit 2012 zudem von der Berliner Stadtbaumkampagne, einer mit Landesmitteln aufgestockten Spenden-Aktion, unterstützt. Damit konnten inzwischen mehr als 12.000 zusätzliche Straßenbäume (225 verschiedene Baumsorten) gepflanzt werden. Für diesen Herbst sind weitere rund 700 Pflanzungen bereits geplant.
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