Das Projekt "Heiz- und raumlufttechnische Maßnahmen zur Klimastabilisierung in der Albrechtsburg Meißen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Thermodynamik und Technische Gebäudeausrüstung, Bereich Technische Gebäudeausrüstung durchgeführt. In der Albrechtsburg Meißen sind historisch wertvolle Wandmalereien vorhanden. Im Jahre 1950 erfolgte der Ausbau einer alten Warmwasserheizung (Gefahr durch Leckagen). Seit 1950 wurden die Räume nicht mehr beheizt und es traten häufig Schäden an den Wandbildern infolge zu hoher Luftfeuchte auf. An einigen Tagen kam es auch zur Kondensation auf den Bildern. Im Vorfeld wurden über einen Zeitraum von 2 Jahren Messungen an ca. 40 Stellen aufgezeichnet. Durch die TU Dresden erfolgte die Auswertung dieser Messungen. Mit Gebäudesimulationen wurde die erforderliche Heizleistung je Raum und eine geeignete Regelstrategie abgeleitet. Für die Varianten Warmwasser- und Elektroheizung erfolgte eine Wirtschaftlichkeitsberechnung. Der Einfluss von dichteren Fenstern und von einer Lüftungsstrategie wurde mit der Gebäudesimulation geprüft. Als spezielles Problem stellten sich Konzerte in einem großen Saal dar. Dabei erhöht sich die Temperatur und der Wassergehalt der Raumluft sehr schnell, die Oberflächentemperatur der bemalten Wände bleibt aber nahezu konstant. Der Einsatz von dezentralen Entfeuchtern wurde geprüft, infolge eines zu hohen Schalldruckes aber verworfen. Das Ergebnis ist eine Zuarbeit für das Staatshochbauamt, um die richtigen Planungsvorgaben festzulegen.
Das Projekt "Entwicklung und Erprobung von Konservierungstechnologien fuer Kunst- und Kulturgueter der Provinz Shaanxi/China" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt. Im Rahmen der WTZ mit der VR China im Bereich des Denkmalschutzes werden Grundlagenarbeiten und praktische Restaurierungsarbeiten in folgenden Gebieten ausgefuehrt: - Natursteinkonservierung, - Erhaltung von Tonskulpturen, - Verfestigung von Erdstrukturen, - Konservierung von Wandmalerei, - Konservierung von Grossbronzen, - Luftbild-Archaeologie und Prospektion, - Ursachenforschung Umweltschaeden. Deutscher Projektpartner ist das Roemisch-Germanische Zentralmuseum in Mainz. Die Arbeiten konzentrieren sich auf die Provinz Shaanxi, insbesondere die Grabanlage des Kaisers Qinshihuang mit der Tonfiguren-Armee und die Tempelanlage in Dafosi. Kooperationspartner ist das Shaanxi-Archaeological Institute in Xian. Es werden ausgewaehlte Objekte in die Werkstaetten des BLFD transferiert, wo diese von chinesischen und deutschen Restauratoren gemeinsam restauriert werden. Ziel ist, geeignete Konservierungstechniken zu entwickeln und praxisnah umzusetzen. Es soll erreicht werden, die chinesischen Partner mit Leitsaetzen der Denkmalpflege und der Konservierung in Deutschland vertraut zu machen.
Das Projekt "Beispielhafte Sicherung umweltgeschädigter Wandmalereien in der Grablege der Familie von Galen an der Burg Dinklage als Projekt der schulischen Weiterbildung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Benediktinerinnenabtei St. Scholastika durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Durch Umweltschäden und anschließend fehlerhafte Sanierung in den 1960/70-er Jahren ist der Innenputz der Burgkapelle Dinklage stark geschädigt worden. Die bedeutende neugotische Ausmalung und Fassung mit Blattgold war damals mit einer Kunststofffarbe überstrichen worden. Diese dichte Farbbeschichtung hat den Putz vollkommen abgesperrt, so dass er in großen Teilen drohte, mitsamt der Ausmalung verloren zu gehen. Um die Ausmalung zu retten, musste ein Verfahren entwickelt werden, die Kunststofffarbe abzunehmen, ohne die Putzstruktur zu zerstören und die Malerei anzugreifen. Die bereits verlorengegangenen Putzpartien sollten ergänzt werden. Das gesamte Restaurierungsvorgehen sollte eingehend anhand eines Lehrprojektes Schülern der Mittelstufe didaktisch vermittelt werden, um die Notwendigkeit solcher denkmalpflegerischer Maßnahmen schon früh zu vermitteln und verständlich zu machen. Hierdurch soll eine Sensibilisierung für diese kulturell wichtigen Maßnahmen geweckt werden. Fazit: Durch die angewandten Methoden bei der Restaurierung konnte ein Großteil der originalen Malerei nach vorsichtiger Abnahme der sehr schädlichen Dispersionsanstriche erhalten und wieder sichtbar gemacht werden. Das Restaurierungsziel und das Ziel, die Öffentlichkeit und hier speziell die heranwachsenden Schüler für die Notwendigkeit, die Aufgaben und die Zielsetzung der Denkmal- und Kulturpflege und die Wege bei der Restaurierungsausführung zu interessieren, sind erreicht worden. Der Zeitplan ist etwas überschritten worden, da die Vergoldungsarbeiten zeitlich sehr aufwändig waren. Der Gesamtkostenansatz ist gehalten worden.
Das Projekt "Weitgehend CO2-neutrale Sanierung der Nachkriegskirche Gräfendorf mittels innovativer solarer Beheizung inklusive der umsetzungsrelevanten Planungsleistungen Monitoring und Dokumentation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Kath. Pfarramt Gräfendorf durchgeführt. Die Schutzengelkirche Gräfendorf erlitt 2003 einen Hochwasserschaden, bei dem der Holzfußboden der Kirche und die unterirdisch verlaufenden Lüftungsleitungen zerstört bzw. massiv beschädigt wurden. Die Kirche selbst ist eine Nachkriegskirche von 1966, die damals als Teil eines Gemeindezentrums neu errichtet wurde. Auf Grund des Schadens gab es Überlegungen die Kirche schlimmstenfalls abzureißen und durch eine Kapelle zu ersetzen. Ein Abbruch der Kirche hätte jedoch die Vernichtung der vorhandenen Bausubstanz trotz hoher Restlebensdauer, Verlust des Gestühles für 350 Kirchenbesucher, Verlust der Wandmalerei und weiterer Ausstattungsgegenstände bedeutet. Viele Gemeindemitglieder oder ihre Vorfahren haben den damaligen Bau mitfinanziert oder Eigenleistungen eingebracht und würden die Aufgabe der Kirche nicht verstehen. Weiterhin hätte ein Neubau Kosten von mehr als 1 Mio. € verursacht und die weiteren Gebäude wie Pfarrbüro, Pfarrhaus, Pfarrheim und ehemaliger Kindergarten, jetzt Gemeindehaus in Frage gestellt. Das Pfarrzentrum wäre insgesamt zerstört worden. Die Kirchenverwaltung entschied sich für den Erhalt der Kirche in Verbindung mit einer energetischen Sanierung, die wiederum ein CO2-freies, möglichst solar betriebenes Heizungssystem erhalten sollte. Weiterhin sollten die Kosten möglichst in Reparatur-und Unterhaltskosten niedriger liegen, als bei einem vergleichbaren Neubau. Nach Auffassung der Pfarrgemeinde und der Kirchenverwaltung sollte bei der Kirchensanierung der Wahlspruch der Kirche 'Schöpfung bewahren' in die Praxis umgesetzt werden. Die Kirche sollte dahingehend ein Pilotobjekt sein, welches möglichst keine fossilen Energieverbräuche mehr hat, dabei gleichzeitig der bestmögliche Umweltschutz erreicht wird und darüber hinaus der Kirchengemeinde den bezahlbaren Heizbetrieb einer großen Kirche ermöglicht. Dies vor allen Dingen durch den vermiedenen Abbruch, die weiterhin genutzte Inneneinrichtung, Ausstattung und Orgel sowie durch möglichst solaren Heizbetrieb. Durch die Erkenntnisse aus der Projektentwicklung wurden die peripheren Gebäude wie Sakristei, Pfarrbüro, Pfarrhaus, Pfarrheim und ehemaliger Kindergarten in das Heizsystem mit aufgenommen und parallel zur Wärmepumpen-Heizung der Kirche mit einer Pelletkesselanlage versehen. Hierbei wiederum wird der Betrieb so gefahren, dass die Kirche nur bei unbedingtem Bedarf aus der Pelletkesselanlage hilfsweise Wärme bekommt, die peripheren Gebäude jedoch eventuelle Überschußwärme, zum Beispiel aus den Hybridkollektoren, für WW im ehemaligen Pfarrhaus nutzen können. In der Verbrauchsmessung werden die Energiemengen der einzelnen Verbraucher und deren Quelle erfasst. Die Schutzengelkirche Gräfendorf zeigt sehr deutlich, dass ein Zusammenspiel aus thermischen Kollektor, WP, Steuerungstechnik, Pufferung und Nutzung von Photovoltaik es durchaus erlauben, Gebäude weitgehend ohne Verbrennungsvorgänge zu betreiben. Auf diesem Gebiet sollte dringend weiter gearbeitet werden, da die
Das Projekt "Die Schaedigung von Kunstwerken durch luftverunreinigende Stoffe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Dörner - Institut durchgeführt. Untersuchung der Wirkung luftverunreinigender Stoffe auf Kunstwerke aus Stein, Metall, Wandmalereien.
Das Projekt "Schadensrisiko für Kulturgut aufgrund zu geringer relativer Luftfeuchte in Innenräumen von national wertvollen Kulturgütern - Analyse und Empfehlungen zum Umgang hinsichtlich der Auswirkungen der globalen, anthropogenen Klimaerwärmung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Institut für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte (IADK), Professur für Restaurierungswissenschaften durchgeführt. Zielsetzung & Anlass: In den Jahren 2017, 2018 und 2019 waren vor allem in Ostdeutschland vermehrt Hitzeperioden mit hohen Temperaturen über 39 °C bei gleichzeitigen längeren Trockenzeiten zu verzeichnen. Dieses Phänomen ist mit der globalen Klimaerwärmung zu begründen und wird sich in den kommenden Jahren noch weiter verstärken. Die Folge davon ist, dass sich auch die Innenräume von Denkmälern mit wertvoller historischer Ausstattung aufheizen, und die relative Feuchte auf kritische Werte unter 40 % r.F. absinkt. Dieses Phänomen ist bisher in dieser Weise noch nicht aufgetreten - im Gegenteil, in historischen Denkmälern waren bislang eher zu hohe Luftfeuchten das Problem. Geringe Luftfeuchten führen zu einem hohen Schadensrisiko (Rissbildung, Lockerung und Substanzverlust der Farbfassung, etc.) für zahlreiche Kunstgattungen, speziell für polychrome Oberflächen, wie Leinwandgemälde, Papier- und Ledertapeten, gefasste Holzoberflächen sowie Wandmalerei. Diese Schadensphänomen ist bisher im Raum Sachsen und Sachsen-Anhalt vermehrt aufgetreten. Um es im nationalen Kontext besser einschätzen zu können, wurde ein Fragebogen hinsichtlich der Auswirkung des anthropogenen Klimawandels auf historische Denkmäler entwickelt. Dieser wurde von Mitarbeitenden an Denkmalämtern und Schlösserverwaltungen der jeweiligen Bundesländer beantwortet. Weiter erfolgte an Beispielen national wertvoller Ausstattung eine eingehende Analyse des Raumklimas inklusive des Mikroklimas an. Dazu wurden der Cranach-Altar der Schlosskirche der Augustusburg, die barocken Ledertapeten im Schloss Moritzburg, die Wandmalereien in der Albrechtsburg in Meißen sowie das Flügelretabel von St. Nicolai in Döbeln ausgewählt. Neben der Analyse des Raumklimas stand die Untersuchung der historischen Oberflächen in Hinblick auf dessen Veränderung aufgrund des vorherrschenden Klimas im Fokus. Hier wurden optische Verfahren, wie Streifenlichtscanning und hochauflösende Digitalaufnahmen eingesetzt. Außerdem wurde basierend auf den in Schloss Moritzburg gemessenen Klimadaten, ein Klimafile erstellt. Dieses wurde in der Klimakammer zur Untersuchung der Reaktion von Dummykunstwerken und Ledertapetenstücken aus Schloss Moritzburg eingesetzt. Die Reaktion darauf untersuchten die Wissenschaftler wiederrum mit optischen Verfahren. Die daraus abzuleitende Reaktionsgeschwindigkeit der wertvollen Oberflächen gibt Hinweise auf das künftige Schadensrisiko. Arbeitsschritte & Methoden: Um den langfristigen Verlauf von Temperatur und relativer Feuchte im Innenraum zu erhalten, wurden an ausgewählten Standorten in den historisch wertvollen Baudenkmalen der Albrechtsburg in Meißen, der Moritzburg und der Augustusburg Datenlogger aufgestellt, welche regelmäßig von Fachkräften vor Ort oder durch Projektmitarbeitende ausgelesen werden. Ein Vergleich der Messungen über einen kompletten Jahreszyklus soll aufzeigen, welchen kurz- und langfristigen Schwankungen die historischen Oberflächen ausgesetzt sind. Um festzustellen, inwieweit sich das direkte Umgebungsklima bereits verändert hat, sind langfristige Messungen (über mindestens 3 Jahre) erforderlich. An den ausgewählten Standorten sind diese Daten durch die langjährige Begleitung des Unterauftragnehmers IDK vorhanden und wurden für die Auswertung zur Verfügung gestellt. Parallel zu den Klimamessungen wurden ausgewählte Referenzflächen unterschiedlicher Materialverbünde mittels hochauflösenden 3D-Scannern zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst. Etwaige Bewegungen oder Veränderungen an den Oberflächen, die zwischen zwei Messungen stattgefunden haben, lassen sich so erfassen und mit den Klimadaten korrelieren. (Text gekürzt)
Das Projekt "Strukturelle Festigung historischer Putze mit 'Carbonatwasser' unter Nutzung ihrer Restalkalität am Beispiel der Tiepolo-Fresken in der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz in Würzburg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen durchgeführt. Ein wesentliches Element der Konsolidierung von Putzen besteht im Einbringen von neuem Bindemittel. Dem Grundsatz gleiches zu gleichem folgend wird für die Festigung von Kalkputzen in der Denkmalpflege auch Kalkwasser verwendet, obwohl aufgrund der geringen Löslichkeit von Kalk in Wasser nur geringe Mengen Festiger eingebracht und somit nur (wenn überhaupt) geringe Festigkeitssteigerungen erzielt werden können. Neue Untersuchungen der Projektbeteiligten haben gezeigt, dass kaltes Carbonatwasser einen höheren Festigkeitszuwachs als normales Kalkwasser bewirken kann. Unter diesem Festigungsmittel versteht man eine übersättigte Lösung von Weißkalkhydrat in Wasser mit einer Temperatur von 3-7°C, dem Kohlendioxid bis zur Sättigung zugesetzt wurde. Bei Gegenwart von Restalkalität, die in historischen Putzen üblicherweise in Kalkspatzen angereichert ist, wird mit diesem Festiger ein höherer Festigkeitszuwachs als mit Kalkwasser erzielt. Diese Ergebnisse wurden an im Labor hergestellten Prüfkörpern (Kalkputzscheiben) gewonnen. Die Übertragung auf reale Verhältnisse soll im Zuge der genannten Instandsetzung der Tiepolo Fresken erfolgen. Vorabmessungen haben gezeigt, dass eine ausreichende Restalkalität in den Putzen vorliegt. Die strukturelle Festigung historischer Putze mit Carbonatwasser ist der Anwendung von herkömmlichem Kalkwasser überlegen. Unterschiedliche, zum Teil neu entwickelte, Meßmethoden belegen die erhöhte Wirksamkeit des umweltverträglichen Festigungsmittels. Durch die Behandlung mit Carbonatwasser können neben der Stabilisierung des Putzgefüges auch instabile Malschichten wieder an den Untergrund angebunden werden. Leider konnte die Anwendung von Carbonatwasser am Objekt nur ansatzweise durchgeführt und überprüft werden. Entgegen der ursprünglichen Einschätzung zeigte es sich bei den Praxistests, dass die Schadensbilder pudernde Malschicht und strukturelle Entfestigung des Trägerputzes im Deckenbild des Kaisersaales der Residenz nur unzureichend vertreten sind. Da sowohl das Verfahren selbst als auch die notwendigen Prüfverfahren einfach handhabbar und zugänglich sind, bietet es sich an, eine Erprobung an unterschiedlichen Objekten durch Wandrestauratoren durchführen zu lassen. Die daraus resultierenden Bewertungen sollten einer zentralen Auswertung zugeführt werden. Auf diese Weise ließe sich mittelfristig eine bessere Einschätzung der Praxistauglichkeit erzielen.
Das Projekt "Detektierung und Konservierung infolge von Umwelteinflüssen hohlstehender Wandmalereien am Beispiel der national wertvollen mittelalterlichen Kirchen in Battaune und Bad Schmiedeberg (Sachsen/Sachsen-Anhalt)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen in Sachsen und Sachsen-Anhalt e.V. durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Kunsthistorisch wertvolle Wandmalereien sind häufig infolge von Umwelteinflüssen stark gefährdet. Durch eindringende Feuchtigkeit und Schadstoffbelastung bilden sich zwischen der Malschicht und der dahinter liegenden Wand oder innerhalb des Putzaufbaus hohl stehende Bereiche, die für die Wandmalereien eine sehr große Gefahr darstellen. Die Detektierung ihrer Ausdehnung sowie der Umgang mit ihnen bei der Konservierung der Wandmalereien stellen den ausführenden Restauratoren und den untersuchenden Naturwissenschaftler vor große Herausforderungen. Mit Hilfe der zerstörungsfreien Technologie aktive Infrarot-Thermografie sollte eine innovative Messmethode entwickelt werden, mit der die Hohlstellen berührungslos entdeckt und untersucht werden können und - nach ihrer Hinterfüllung - die Konservierung der Wandmalereien überprüft werden kann. Die für die Anwendbarkeit der akiven Infrarot-Thermografie zur Lokalisierung von Hohlstellen an Wandmalereien nötige Grundlagenuntersuchungen sollten im Projekt mit geleistet werden. Ziel des Projektes war es, mit der ausgearbeiteten Messmethode einen entscheidenden Beitrag zu Konservierung und langfristigem Erhalt der mittelalterlichen Wandmalereien zu leisten. Fazit: Das Projekt hat gezeigt, dass die zerstörungsfreie aktive IR-Thermographie sehr gut in dem sehr sensiblen Feld der Restaurierungsuntersuchungen eingesetzt werden kann. Aktive IR-Thermographie ist eine ausgezeichnete Chance, die Risiken der Perkussionsuntersuchung zu umgehen. Die Randbedingungen durch unterschiedliche Adsorptionseigenschaften unterschiedlicher Pigmente und unterschiedliche Mörtel in den Wandmalereien, sowie die Grenzdefinitionen der abgelösten Schollen stellen den Anwender aber vor Herausforderungen. Der erfolgreiche Einsatz der berührungslosen Messmethode ist durch geschultes Personal an anderen gefährdeten Wandmalereien im Innen- und Außenbereich nun gut möglich.
Das Projekt "Modellvorhaben zum Fledermausschutz bei Restaurierungsarbeiten an den national wertvollen salzgeschädigten Wandmalereien der Kirche zu Semlow (Mecklenburg-Vorpommern)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Evangelisches Pfarramt Eixen für die Kirchengemeinden Semlow, Eixen, Behrenwalde, Leplow durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Die um 1220 erbaute Semlower Kirche ist Überwinterungsquartier für Fledermäuse. Nicht so häufig anzutreffen ist die Artenvielfalt und die sehr große Anzahl der überwinternden Tiere, die vor allem während der Schwärmzeit im Spätsommer eine außerordentliche Kot- und Urinbelastung mitbringen. Diese wirkt sich negativ auf den allgemeinen Zustand des Kirchenschiffes aus und schränkt seine Nutzung als Kirche ein. Besonders jedoch schädigt sie die wertvolle Innenausmalung des Kirchenschiffes von Carl Julius Milde, die sich über alle Wand- und Deckenflachen erstreckt. Ziel des Vorhabens soll es sein, die Kirche als Quartier für die Fledermäuse zu erhalten, eine Nutzung als Kirche zu gewährleisten, die Schäden der Innenausmalung an einer Probeachse zu beseitigen, bereits restaurierte Bereiche an einer Probeachse zu reinigen und die Möglichkeiten eines Zusammengehens von Naturschutz und Denkmalpflege zu dokumentieren. Dem aus der Sorge um Kulturgüter geborene Weg der heimlichen Vertreibung der Tiere aus Gebäuden kann ein positiver Lösungsweg entgegengesetzt werden. Fazit: Gezeigt wurde, dass die Schäden an der Innenausmalung der Kirche mit großem Aufwand aber zum Teil nicht gänzlich behoben werden können. Um eine weitere und erneute Schädigung von restaurierten Flächen zu verhindern, muss der Koteintrag der Fledermäuse in Kirchenschiff und -chor deutlich verringert werden. Die Artenvielfalt und Anzahl der Fledermäuse in der Semlower Kirche ist bedeutend und zeigt, wie wichtig das Gebäude für das Leben der Tiere ist. Allein die Untersuchungen, die Restaurierungen und die Schaffung von Ersatzquartieren haben noch nicht dazu geführt, dass Nutzung, Denkmalschutz und Naturschutz ein dauerhaftes verträgliches Miteinander in der Semlower Kirche haben, aber wohl die Voraussetzung dafür geschaffen. Daher wird in den folgenden zwei Jahren versucht, den Koteintrag im Kirchenschiff zu verringern und den Fledermäusen dennoch nicht die Winterquartiere im Kirchenschiff zu nehmen, sie aber langsam an die Quartiere im Turm zu gewöhnen. Dies soll durch einen Verschluss des Kirchenschiffes zur Schwärmzeit und ein Öffnen zur Winterzeit erreicht werden. Gleichzeitig wird der Turm mit großen Durchflugmöglichkeiten versehen und die errichten Ersatzquartiere weiter optimiert. Über die Durchführung erfolgt ein Bericht.
Das Projekt "Innovatives biotechnologisches Verfahren zur gesundheits- und umweltfreundlichen Abnahme von Kasein-Ueberzuegen auf Wandmalereien an ausgewaehlten Kulturguetern Niedersachsens" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hannover, Institut für Technische Chemie durchgeführt. Freilegung und Restaurierung historischer Wandmalereien haben seit Mitte des 19. Jahrhunderts zur Rückgewinnung vieler bedeutender Kulturdenkmale geführt. Es muß als tragisch gelten, daß dabei auch Mittel angewendet wurden, deren Wirkungs- und Langzeitverhalten oft nicht hinlänglich bekannt waren. Besondere Probleme sind mit der Fixierung von Wandmalereien mit Casein verbunden, wie sie bis in die jüngste Vergangenheit üblich war. Als Folge treten über kurz oder lang erhebliche Schäden auf, die zum Verlust der gesamten Malerei führen können. Bislang gelang es nicht, diese Caseinüberzüge ohne erhebliche Beeinträchtigung der originalen künstlerischen Substanz zu entfernen. Durch die geplante Entwicklung eines kontrollierbaren Einsatzes von Enzymen zur Reduzierung der Caseinate bedeutet vor allem für die Anwender unter Beachtung allgemeingültiger Arbeitsplatzvorschriften eine unbedenkliche Anwendung der Materialien, da Enzyme nicht toxisch sind und insbesondere in der immobilisierten Form keinerlei schädigende Auswirkung auf den Anwender haben. Enzymatische Verfahren zur definierten Caseinzersetzung sollen entwickelt werden. Dabei werden zuerst die effektivsten Enzyme ausgewählt und dann auf Membranen immobilisiert. Durch eine kontrollierte Durchspülung der Membranen sollen die Abbauprodukte abtransportiert und eine weitgehende Steuerung der Abbauparameter erreicht werden. Ein Caseinabbau erfolgt nur solange die Membranen mit der Caseinschicht in Kontakt stehen. Über eine zu entwickelnde integrierte, aber nichtinvasive Analyseneinheit soll die Effizienz des Abbaus überwacht werden. Die Gefahren eines mikrobiellen Befalls werden eingehend getestet. Die gesamte zu entwickelnde Technik soll in enger Zusammenarbeit mit Restaurationsbetrieben erst an Testplatten und später erst an realen Objekten erprobt werden. Eine leicht einsetz- und erlernbare Methode soll entwickelt werden, die die definierte enzymatische Abnahme der Caseinschichten ermöglicht und keine Belastung von Umwelt oder Personal mit sich bringt. Durch den Aufbau und die Pflege einer Datenbank und durch gezielte Unterweisung von Betrieben sollen die Ergebnisse der Arbeit verbreitet werden.
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