Das Projekt "Teilvorhaben 1: Aufbau einer regionalen Warenbörse für holzartige Biomasse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Zentrum für Entwicklungsforschung durchgeführt. RegioPower ist ein europäisches Projekt Partnern in Deutschland (Holz-Cluster Nord Wismar, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn), Finnland (Universität Helsinki, SimoSol), Schweden (SLU), Slowenien (Slowenisches Forstliches Forschungsinstitut) und sowie einem assoziierten Partner in China (Chinese Academy of Forestry). Das Projekt verfolgt das Ziel A., ein Modell (Prototyp) für eine regionale Warenbörse für holzartige Biomasse aus forstlicher und landwirtschaftlicher Produktion aufzubauen (weitere regional interessierende Rohstoffquellen, wie z.B. Holz aus landschaftspflegerischen Maßnahmen werden je nach nationaler Bedeutung einbezogen). Diese wird mit einem Logistikmodul verknüpft, in das sich Transportunternehmen eintragen können. Primäre Kunden der Börse sind Produzenten holzartiger Biomasse auf der Angebotsseite und Nutzer holzartiger Biomasse auf der Abnehmerseite ergänzt durch Transportanbieter. Für die Anbieter holzartiger Biomasse ermöglicht die Plattform - neben bestehenden Rahmenverträgen - kleinere Lose oder Sondersortimente mit geringem Aufwand anzubieten, die aufgrund ihres Preises oder des geringen Mengenaufkommens transportkostenempfindlich reagieren. Angedacht ist auch, Flächennutzungen je nach regionalem Bedarf in die Börse aufzunehmen. Für die Nutzer holzartiger Biomasse ergibt sich die Möglichkeit - ebenfalls neben bestehenden Rahmenverträgen - Spotmengen gezielter nutzen zu können oder ggf. auch auf Basis der 'Börsenkontakte' längerfristige Kundenbeziehungen zu entwickeln. B. Die Börse ist mit einem Landnutzungsmodul verknüpft, das aus der Differenz Angebot / Nachfrage Flächenbedarfe für die Bereitstellung holzartiger Biomasse aus Land- und Forstwirtschaftlicher Produktion ermittelt. Zum anderen erlaubt das Modul Szenarien einer veränderten Landnutzung zu simulieren, die der Umsetzung eines veränderten Flächenbedarfs entsprechen. Als Ergebnis der Simulationen werdend Änderungen in dem regionalen Dargebot an Ökosystemdienstleistungen ermittelt. Da die Veränderungen in dem Ökosystemdienstleistungsportfolio absolut abhängig sind von der Lage der Flächen, deren Bewirtschaftung verändert wird, können regionale Schwerpunktgebiete identifiziert werden, deren Veränderung keine nennenswerten Raumwirkungen entfaltet und in denen daher beispielsweise bevorzugt finanzielle Anreize oder Beratungsangebote für eine intensivierte Bewirtschaftung im Hinblick auf das Biomasseangebot eingesetzt werden können. Umgekehrt können auch Gebiete mit einem überproportional negativen Einfluss auf Umweltleistungen identifiziert werden, in denen beispielsweise eher Anreizprogramme für extensivere Nutzungsformen gesetzt werden können. Nutzer dieser Funktionalität sind insbesondere regionale Koordinationsstellen (ILE, LEADER, kommunale Zweckverbände, Landbesitzerverbände (Wald, Landwirtschaft), ggf. staatliche Beratungsstellen) / in die Planung involvierte Kreisbehörden (Kreisentwicklung) und Regionalplaner (langfristiges Feed-Back).
Das Projekt "Teilvorhaben 2: Verteilung und Logistikprozesse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von HCN e.V. durchgeführt. Inhaltlich hat RegioPower das Ziel, ein Modell für eine regionale Warenbörse für lignozellulosehaltige Biomasse aus land- und forstwirtschaftlicher Produktion aufzubauen und diese mit einem Landnutzungsmodell zu verknüpfen, welches aus der regionalen Angebot-Nachfrage-Differenz zum einen Flächenbedarfe für die Bereitstellung holzartiger Biomasse aus Land- und Forstwirtschaftlicher Produktion ermittelt und zum anderen Szenarien einer veränderten Landnutzung simuliert. Das Kernziel von RegioPower ist die Entwicklung einer prototypischen Softwareplattform, welche zwischen den unterschiedlichen Landnutzungsbelangen wie: - Nachfrage nach lignozellulosehaltige Ressourcen - Flächennutzungskonzepte und Produktionsmöglichkeiten für lignozellulosehaltige Biomasse - öffentliches Interessen an die Bereitstellung an Ökosystemservices - moderiert bzw. als interdisziplinäre Schnittstelle zwischen ihnen visualisiert und vermittelt. Arbeitsschwerpunkte innerhalb von RegioPower sind AP1) die Technologieentwicklung (RegioPower Plattform - regionale Warenbörse / Landnutzungsmodell), AP2) die Modellierung, Evaluation und Bewertung (Impact Assessment Ökosystemdienstleistung - ökologische Modellierung / ökonomische Bewertung) und AP3) die Entwicklung und Integration partizipativer Mechanismen für die Profilbildung der Plattform und die Anpassung der Bewertung als Input für erforderliche regionale Prozesse bei der späteren Weiternutzung der Plattform.