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Mit „Spannung” erwartet: Das BattG-Melderegister geht online

Neues Batteriegesetz stärkt Hersteller-Produktverantwortung Batterien und Akkus gehören zum alltäglichen Leben. Ob in MP3-Playern, Laptops und Mobiltelefonen, Taschenlampen, Hörgeräten oder Autos - sie sind nicht mehr wegzudenken. Am 1. Dezember 2009 tritt das Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Batterien und Akkumulatoren (Batteriegesetz - BattG) in Kraft und löst die geltende Batterieverordnung ab. Damit startet auch das BattG-Melderegister für die Hersteller und Importeure von Batterien und Akkumulatoren. Zu den neuen Aufgaben des Umweltbundesamtes (⁠ UBA ⁠) gehören die Führung eines zentralen elektronischen Melderegisters für Batteriehersteller und die bundesweite Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten. Das vom Gesetzgeber vorgesehene BattG-Melderegister ist ab dem 1. Dezember über die UBA-Internetseite zu erreichen. Ziel des BattG-Melderegisters ist, die Wahrnehmung der abfallwirtschaftlichen Produktverantwortung von Herstellern und Importeuren abzusichern. Hersteller im Sinne des Batteriegesetzes sind verpflichtet bis zum 28. Februar 2010 ihre Marktteilnahme in dem BattG-Melderegister anzuzeigen. Die Nutzung des Melderegisters ist gebührenfrei. Auch Verbraucherinnen und Verbraucher können nachvollziehen, ob der Hersteller der von ihnen genutzten Batterien angezeigt ist. Das Batteriegesetz setzt die europäische Batterierichtlinie um und löst die bisherige Batterieverordnung ab. Die wesentlichen Änderungen des Batteriegesetzes sind: Zusätzlich zum bereits geltenden Verbot quecksilberhaltiger Batterien - über 0,005 Gewichtsprozent; für Knopfzellen 2 Gewichtsprozent - werden cadmiumhaltige Batterien verboten. Batterien, die also mehr als 0,002 Gewichtsprozent Cadmium enthalten, dürfen nicht den Verkehr gebracht werden. Gerätebatterien, die für Not- oder Alarmsysteme, medizinische Ausrüstung oder schnurlose Elektrowerkzeuge bestimmt sind, sind von dem Verbot ausgenommen. Die Erweiterung des Quecksilberverbots um ein Cadmiumverbot bedeutet verringerte Umweltbelastungen,  stärkt aber auch den Verbraucher- und Gesundheitsschutz. Etwa 380.000 Tonnen Geräte-, Industrie- und Fahrzeugbatterien wurden im Jahr 2008 in den Verkehr gebracht. Die Vertreiber sind weiterhin verpflichtet, Altbatterien an der Verkaufsstelle kostenfrei zurückzunehmen. Neu sind verbindliche Sammelziele für Gerätebatterien. Das Gemeinsame Rücknahmesystem wie auch die herstellereigenen Rücknahmesysteme müssen bis 2012 eine Sammelquote von 35 Prozent und bis 2016 eine Sammelquote von 45 Prozent gewährleisten. 2008 haben die drei größten deutschen Rücknahmesysteme eine Sammelquote von 41 Prozent erreicht. Damit stagniert der Wert auf dem Niveau von 2007. Weitere Bemühungen sind erforderlich, um die Sammelquote bis 2016 zu steigern, denn neben den Schwermetallen dürfen auch Nickel, Zink und Lithium sowie deren Verbindungen nicht in den Hausmüll gelangen. Erstens kann von Ihnen eine Gefährdung der Umwelt ausgehen. Zweitens handelt es sich um wertvolle Ressourcen, die nur in begrenzter Menge zur Verfügung stehen. Verbraucherinnen und Verbraucher können Altbatterien weiterhin im Handel zurückgeben. Behälter für die unentgeltliche Rücknahme der Altbatterien und -akkus stehen überall dort bereit, wo man Batterien kaufen kann. Verbrauchte Batterien über den Hausmüll zu entsorgen, ist verboten.

Röttgen und Flasbarth: Daten zur Belastung des Menschen mit Schadstoffen sind unverzichtbar

Gemeinsame Presseinformation mit dem Bundesumweltministerium Human-Biomonitoring ist wichtiges Instrument des gesundheitsbezogenen Umweltschutzes Das Human-Biomonitoring (HBM) des Umweltressorts liefert wichtige Daten zur Belastung der Bevölkerung mit Chemikalien. Auf einer Fachkonferenz sagte Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen heute in Berlin: „Human-Biomonitoring ist ein hervorragendes Warnsystem, um problematische Schadstoffbelastungen der Bevölkerung frühzeitig zu erkennen. Es gibt uns die Möglichkeit, den Erfolg unserer Chemikalienpolitik zu kontrollieren und zu erkennen, wo Handlungsbedarf besteht.“ UBA-Präsident Jochen Flasbarth betonte: „Um die Belastung der menschlichen Gesundheit durch Umweltchemikalien vorsorgend und systematisch zu vermeiden, brauchen wir eine verstärkte internationale Zusammenarbeit zum Human-Biomonitoring. Viele Chemikalien werden heute weltweit eingesetzt; deshalb ist es wichtig, Belastungen bereits an der Quelle auszuschließen, indem problematische Stoffe gar nicht erst für Produkte zugelassen werden.“ Röttgen: „Die Belastung mit ,klassischen’ Chemikalien wie Blei, Cadmium, ⁠ DDT ⁠ und Dioxinen ist in Deutschland ganz maßgeblich zurück gegangen. Sorgen bereiten uns aber die hohen Belastungen von Kindern mit bestimmten Weichmachern, die in großem Umfang in der Kunststoffherstellung Verwendung finden.“ In HBM-Studien wird die Belastung der Bevölkerung mit Chemikalien und anderen gesundheitlich bedenklichen Umwelteinflüssen untersucht. HBM ist für den gesundheitsbezogenen Umweltschutz ein zentrales Informations- und Kontrollinstrument. Es liefert der Umweltpolitik wissenschaftlich fundierte Daten, ob und in welchem Ausmaß Stoffe vom menschlichen Körper aufgenommen werden, ob es in der Bevölkerung Gruppen mit besonders hohen Belastungen gibt und ob chemikalienrechtliche Regelungen zum gewünschten Rückgang von Belastungen geführt haben. Auf der von ⁠ BMU ⁠ und ⁠ UBA ⁠ gemeinsam organisierten, zweitägigen Konferenz „Human-Biomonitoring - Nutzen für die Politik - Herausforderung für die Wissenschaft“, an der Fachleute aus 36 Ländern teilnehmen, Sechs Fachforen diskutieren Erfahrungen aus langjährigen HBM-Programmen ebenso wie die Inhalte und Ziele neuer oder in Entstehung befindlicher HBM-Projekte weltweit. Zwei der Foren befassen sich mit der Bewertung der durch HBM gewonnenen Daten, um mögliche Gesundheitsrisiken und einen möglichen Handlungsbedarf zur Reduzierung der Belastung zu identifizieren. Zwei Podiumsdiskussionen thematisieren allgemeinpolitische Aspekte des HBM.

Deutlich weniger Quecksilber und Blei, mehr Weichmacher

Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Flasbarth: Human- und Umweltprobenbanken sind unverzichtbar Welche Schadstoffe belasten heute Menschen und welche sind durch Umweltgesetze zurückgegangen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich ab heute Fachleute auf der internationalen Konferenz „Wissenschaft und Politik für eine gesunde Zukunft“ in Berlin. Im Mittelpunkt stehen unter anderem neue Erkenntnisse aus weltweit bedeutsamen Human-Biomonitoring-Programmen (HBM) wie Kanada, Israel oder den USA. In seiner Eröffnungsrede sagte Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth: „Human-Biomonitoring ist ein hervorragendes Warnsystem, um problematische Schadstoffbelastungen der Bevölkerung frühzeitig zu erkennen. Damit können wir den Erfolg unserer Chemikalienpolitik kontrollieren und neuen Handlungsbedarf identifizieren.“ Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes: „Die ,klassischen’ Chemikalien wie Blei, Quecksilber, Cadmium, ⁠ DDT ⁠ und ⁠ PCB ⁠ sind in Deutschland ganz maßgeblich zurückgegangen. Sorgen bereiten uns heute aber, unter anderem, die hohen Belastungen von Kindern mit bestimmten Weichmachern, die in großem Umfang in der Kunststoffherstellung Verwendung finden und mit häufig wenig untersuchten Stoffen, die als Ersatzstoffe für mittlerweile verbotene Stoffe eingesetzt werden.“ Flasbarth betonte: „Human-Biomonitoring-Daten müssen auch einen Beitrag zur europäischen Chemikalienpolitik liefern. Um dabei vorsorgend und systematisch vorgehen zu können, brauchen wir eine verstärkte internationale Zusammenarbeit. Die EU-Kommission hat jetzt hierzu die Initiative ergriffen. Aber auch jenseits der EU müssen wir unsere Daten und Initiativen vernetzen, weil Chemikalien weltweit eingesetzt werden.“ Auf der zweitägigen Konferenz „Human-Biomonitoring – Wissenschaft und Politik für eine gesunde Zukunft“ diskutieren Fachleute aus 35 Ländern über Probleme und Erfolge langjähriger HBM-Programme. In zwei Podiumsdiskussionen werden dabei auch politisch-strategische Aspekte des HBM und seine Verankerung in der Chemikalienpolitik erörtert. Die Konferenz wird von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt organisiert. HBM ist für den gesundheitsbezogenen Umweltschutz ein zentrales Informations- und Kontrollinstrument: HBM-Studien liefern der Umweltpolitik wissenschaftlich fundierte Daten zu Stoffen im menschlichen Organismus, zu Bevölkerungsgruppen mit besonders hohen Belastungen und zu den Effekten chemikalienrechtlicher Regelungen. Auf dieser Grundlage kann das Schutzniveau der Bevölkerung beurteilt und weiterer Handlungsbedarf identifiziert werden.

Gewappnet sein für extreme Wetterereignisse

BBK, BBSR, DWD, THW und UBA stellen Forschungsergebnisse auf gemeinsamer Pressekonferenz vor Extreme Wetterereignisse stellen unsere Gesellschaft schon heute immer wieder vor Herausforderungen: Hitzewellen, wie etwa im Sommer 2003, bringen enorme gesundheitliche Belastungen mit sich und können viele Todesopfer fordern, Starkniederschläge und Winterstürme verursachen immer wieder immense Schäden an Infrastruktur und Gebäuden und bringen Menschen in Gefahr. Es ist zu erwarten, dass Extremwetterereignisse und deren Folgen künftig eine noch größere Bedeutung für Mensch und Umwelt haben werden. Daher stellt sich die Frage, wie sich die Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen verändern wird und wie wir uns darauf vorbereiten können. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das Bundesinstitut für Bau-, Stadt-und Raumforschung (BBSR), der Deutsche Wetterdienst (⁠ DWD ⁠), die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (⁠ THW ⁠) und das Umweltbundesamt (⁠ UBA ⁠) haben sich in der Strategischen Behördenallianz ⁠ Anpassung an den Klimawandel ⁠ zusammengefunden, um diesen Fragen gemeinsam nachzugehen. Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz werden daher nicht nur ausgewählte Ergebnisse eines gemeinsamen Forschungsvorhabens, sondern anhand dessen auch die Arbeitsschwerpunkte der beteiligten Behörden innerhalb der Behördenallianz vorgestellt. Deutschland muss sich auf Wetterextreme vorbereiten „ Höhere Durchschnittstemperaturen werden für mehr und intensivere Wetterextreme sorgen. Dabei wird die Anzahl der besonders extremen und gefährlichen Wetterphänomene am stärksten zunehmen. Das Schadenspotential durch Wetterextreme kann damit deutlich wachsen. Darauf muss sich Deutschland frühzeitig und richtig vorbereiten.“ (Dr. Paul Becker, Vizepräsident des DWD) In Konsequenz die Warnung der Bevölkerung und deren Selbsthilfefähigkeit verbessern „Erste Konsequenzen für den Bevölkerungsschutz aus den Ergebnissen des Forschungsvorhabens müssen sein, dass zum einen das Warnsystem in Deutschland zügig und flächendeckend ausgebaut wird, hier schreiben wir gerade das Satellitengestützte Warnsystem fort zum Modularen Warnsystem. Zum anderen wollen wir die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung verbessern, damit sich die Menschen selber und auch gegenseitig helfen können, ehe die professionelle Hilfe eintritt.“ (Christoph Unger, Präsident BBK) Städte müssen sich gegen Hitze wappnen „Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf das Leben in den Städten. Diese heizen sich besonders auf und müssen die eigene Infrastruktur deshalb rechtzeitig anpassen: Frischluftschneisen sowie Grünflächen im Wohn-und Arbeitsumfeld werden immer wichtiger.“ (DirProf. Harald Herrmann, Leiter des BBSR) Extremwetterereignisse erfordern immer wieder den Einsatz von Helfe-rinnen und Helfern im Bereich des gesamten Bevölkerungsschutzes „Extremwetterereignisse waren und sind auf dem Gebiet der Bundesrepublik die bekanntesten und am häufigsten auftretenden Großschadensereignisse. Der durch sie verursachte Schaden ist immens und erfordert immer wieder den Einsatz von Helferinnen und Helfern im Bereich des gesamten Bevölkerungsschutzes.“ (Gerd Friedsam, Vizepräsident des THW) Über Klimarisiken muss intensiv informiert werden „Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel rechnen sich schon heute. Dach-und Hofbegrünungen, der Einbau von Beschattungselementen an Gebäuden oder die Verwendung hitzeresistenter Straßenbeläge sind Beispiele zum Schutz vor Klimarisiken. Je eher sie umgesetzt werden, desto größer ist ihr Nutzen. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher zum Beispiel die finanzielle Förderung von Gründächern in Städten.“ (Dr. Kora Kristof, Leiterin Grundsatzabteilung des UBA) Ziel der Strategischen Behördenallianz ist es, dem Anspruch Bevölkerungsschutz und räumliche Planung als Querschnittsthemen aufzufassen, gerecht zu werden. Formuliert wurde dieser in der Deutschen ⁠ Anpassungsstrategie ⁠ an den Klimawandel (⁠ DAS ⁠). Die Perspektiven der beteiligten Behörden ergänzen sich dabei zu einer ganzheitlichen Herangehensweise. Hinweis: Die Reden der Behördenvertreterinnen und -vertreter finden Sie im Internetangebot der BBK. Den vollständigen Bericht des Forschungsprojekts „Auswertung regionaler Klimaprojektionen für Deutschland hinsichtlich der Änderung des Extremverhaltens von Temperatur, Niederschlag und Windgeschwindigkeit“ finden Sie im Internetangebot des DWD unter www.dwd.de/pressekonferenz . Berlin, 30. Oktober 2012

Bundespreis „Blauer Kompass“ für herausragende Projekte Klimaanpassung und Risikovorsorge

Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz Projekte aus Brandenburg, Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen wurden ausgezeichnet Eine Hochwasserallianz, Mini-Wälder für Bildungsangebote zur Klimaanpassung und einige mehr – die Gewinner*innen des Bundespreises „Blauer Kompass“ 2022 stehen fest. Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der Präsident des Umweltbundesamtes Dirk Messner haben zum Abschluss der „Woche der Klimaanpassung“ in Berlin gemeinsam die besten Projekte ausgezeichnet. Mit 240 Einreichungen gab es einen neuen Teilnahmerekord für diese Auszeichnung zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis geht jeweils an herausragende Klimanpassungsprojekte in den Bereichen Hochwasserschutz, Landwirtschaft, Handwerk sowie Umweltbildung und ländliche Entwicklung. Eine hochrangig besetzte Jury hat die besten Projekte ausgewählt. Außerdem wurde ein Publikumspreis vergeben. Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Wie wichtig Klimaanpassung ist, haben die vergangenen Monate auch in Deutschland gezeigt: Hitze, Waldbrände und fehlendes Wasser in Flüssen und Seen sind Folgen der Klimakrise. Die Folgen der Klimakrise sind bei uns deutlich spürbar. Mit dem ‚Blauen Kompass‘ zeigen wir, wie Klimaanpassung in den verschiedensten Bereichen erfolgreich umgesetzt wird: in Kommunen und bei Unternehmen, in Forschung und Bildung, durch Vereine, Verbände und Stiftungen. Die ausgezeichneten Projekte machen deutlich, dass wir diese zentrale Aufgabe gemeinsam bewältigen können – und wir alle können etwas tun: in unserer Stadt oder Gemeinde, am Arbeitsplatz oder in der Schule für Klimaanpassung und gegen die Klimakrise.“ ⁠ UBA ⁠-Präsident Dirk Messner: „Klimaanpassung ist eine Aufgabe für jetzt. Das können wir inzwischen fast täglich sehen – auch bei uns in Deutschland. Deswegen sind die mit dem 'Blauen Kompass' ausgezeichneten Projekte so wichtig. Sie machen deutlich, dass funktionierende Konzepte für Klimaanpassung jetzt umgesetzt werden können. Mit naturbasierten Lösungen können wir viele Folgen der Klimakrise abmildern. Auch die nicht ausgezeichneten Projekte verdienen ein großes Lob. Denn sie zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig die Möglichkeiten für die dringend notwendige Klimaanpassung inzwischen sind.“ Der Bundespreis „Blauer Kompass“ wurde in diesem Jahr erstmals gemeinsam durch das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt ausgerichtet. Neu sind eine eigene Kategorie für Kommunen und jeweils 25.000 Euro Preisgeld für die ausgezeichneten Projekte. Ziel des Wettbewerbs ist es innovative, wirksame und nachhaltige Lösungen für die Vorsorge und die Anpassung an die Folgen der globalen Klimakrise, wie Hitze, ⁠ Dürre ⁠ und ⁠ Starkregen ⁠, zu präsentieren. Mit der feierlichen Auszeichnung endet die bundesweite „Woche der Klimaanpassung“ des Bundesumweltministeriums und des Zentrums KlimaAnpassung (ZKA), in der erstmals mit Veranstaltungen in ganz Deutschland gute Beispiele der Klimavorsorge präsentiert wurden. Die „Woche der Klimaanpassung“ ist Bestandteil des BMUV-Sofortprogramms Klimaanpassung . Die Einreichungen für den „Blauen Kompass“ wurden mit Unterstützung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und des Wettbewerbsbüros co2online anhand der sechs Kriterien guter Praxis der Anpassung des Umweltbundesamtes bewertet . Für zwanzig für den Preis nominierten Projekte gab es im Mai eine Online-Abstimmung um den Publikumspreis. Im Juni zeichente eine achtköpfige Jury mit hochrangigen Vertreterinnen*Vertretern der kommunalen Spitzenverbände sowie aus den Bereichen Wirtschaft, Forschung, Ehrenamt und Klimakommunikation Projekte in den vier Kategorien des Bundespreises aus. Neben einer Plakette und einem Preisgeld in Höhe von jeweils 25.000 Euro erhalten die Gewinnerinnen*Gewinner auch Unterstützung bei der bundesweiten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Unter anderem wurden dafür Videos über die ausgezeichneten Projekte erstellt. Kategorie: Kommunen Kreis Borken – Hochwasserallianz Bocholter Aa (Nordrhein-Westfalen) Mehrere Städte und Gemeinden entlang der Bocholter Aa haben sich zu einer Hochwasserallianz zusammengeschlossen. Gemeinsam haben sie ein Schutzkonzept für die Region rund um den Fluss und seine Zuläufe entwickelt. Ein Warnsystem und naturnahe Lösungen helfen nicht nur bei Hochwasser, sondern auch bei Starkregen. Eigenvorsorge von Bürgerinnen*Bürgern, Katastrophenschutz, Tourismus und ⁠ Biodiversität ⁠ sind ebenfalls Teil des Konzepts zur Klimaanpassung für die Aa. - Preisträgerfilm (Youtube) Kategorie: Private und kommunale Unternehmen Hof Tolle – Integrierte und dynamische Agrarplanung für den ⁠ Klimawandel ⁠ (Hessen) Der Hof Tolle aus Calden bei Kassel zeigt, wie Klimaanpassung in der Landwirtschaft funktionieren kann. Gemeinsam mit der Universität Hohenheim haben die Nordhessen eine eigene Methode entwickelt und erprobt. Ziel ist eine individuelle Klimastrategie für jedes einzelne landwirtschaftliche Unternehmen – nicht als einmalig erstelltes Konzept, sondern als dynamischer Prozess. Dazu dient ein Kreislauf mit acht Schritten: von der Bestandsaufnahme bis zum Praxis-⁠ Monitoring ⁠. - Preisträgerfilm (Youtube) Kategorie: Forschungs- und Bildungseinrichtungen EnergieBauZentrum – Präventive ⁠ Klimafolgenanpassung ⁠ mit dem Hamburger Handwerk Die Handwerkskammer Hamburg unterstützt mit ihrem EnergieBauZentrum Handwerkerinnen*Handwerker bei der Beratung zur Klimafolgenanpassung. Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer werden so für das Thema sensibilisiert, das Fachhandwerk besser vernetzt und neue Kapazitäten geschaffen. Bei Beratungen vor Ort entwickeln die verschiedenen Gewerke gemeinsam Lösungen: zum Schutz vor Starkregen und Überhitzung. - Preisträgerfilm (Youtube) Kategorie: Vereine, Verbände, Stiftungen MIYA e. V.: Tiny Forests – von nachhaltiger Bildung zu klimaresilienten Städten (Brandenburg) Der Verein MIYA aus Eberswalde nutzt Mini-Wälder für Bildungsangebote zur Klimaanpassung. Auf vergleichsweise kleinen Flächen pflanzen dazu Kinder und andere freiwillige Helferinnen*Helfer Bäume. Der sogenannte Tiny Forest dient als grünes Klassenzimmer und Reallabor. Mit einfachen Mitteln lässt sich darin die Entwicklung des Ökosystems Wald miterleben – zum Beispiel indem der Zuwachs der Bäume dokumentiert oder Insekten bestimmt werden. - Preisträgerfilm (Youtube) Publikumspreis Freundeskreis Technisches Denkmal Brikettfabrik LOUISE e.V.: Leuchtturm Louise –Mit kühlem Kopf in heißen Zeiten (Brandenburg) Der Freundeskreis Technisches Denkmal Brikettfabrik LOUISE aus Uebigau-Wahrenbrück in der Lausitz entwickelt Projekte zur Klimaanpassung für den ländlichen und strukturschwachen Raum. Das ehemalige Fabrikgelände dient als nachhaltiger Lehr-und Lernort. Neben regionalen Akteurinnen*Akteuren spricht der Freundeskreis besonders große Teile der Zivilgesellschaft an, um Lösungen für alle zu finden. Beim aktuellen Themenschwerpunkt Hitze sind unter anderem ältere Menschen, Schulen und Kommunen eingebunden. - Preisträgerfilm (Youtube) Kontakt für Bildmaterial und Fragen zum Wettbewerb: Wettbewerbsbüro „Blauer Kompass“ c/o co2online Telefon: 030 36 99 61 - 12 E-Mail: blauerkompass [at] uba [dot] de

DWD: Wetterwarnungen statt für 400 Landkreise jetzt für 10 000 Gemeinden

Der Deutsche Wetterdienst gab am 14. Juli 2016 bekannt, dass er ab sofort statt der 400 Landkreise die rund 10 000 Gemeinden in Deutschland vor Wettergefahren warnen wird. Die ortsgenauen Warnungen sind im Internet unter www.dwd.de verfügbar. Anfang August 2016 werden sie auch den Nutzern der Warn-Wetter-App des DWD angeboten. Laut DWD ist der feinere meteorologische Zoom auf einzelne Gemeinden oder Stadtteile in Großstädten ein Quantensprung im Warnsystem. Er möglicht wurde das vor allem durch mehr Beobachtungsdaten, verbesserte Vorhersagemodelle und ein leistungsstärkeres Großrechenzentrum. Am wichtigsten seien die ortsgenauen Warnungen des DWD bei kleinräumigen Wettergefahren. Dazu gehören Gewitter und Starkregen mit ihren oft so folgenreichen Sturzfluten. Die neuen Gemeindewarnungen fügen sich nahtlos in das bestehende dreistufige Warnsystem des DWD ein. Fünf Tage vor einem Ereignis beginnt der DWD mit alarmierenden Hinweisen auf Wettergefahren. Maximal 48 Stunden vor einer Wettergefahr wird für Bundesländer oder Teile davon als Vorwarnung die ‚Vorabinformationen Unwetter‘ herausgegeben. Die dritte und konkreteste Stufe sind dann die ortsgenauen Wetter- oder Unwetterwarnungen. Der DWD verbreitet diese Warnungen frühestens zwölf Stunden vor dem erwarteten Unwetter. Bei manchen Wetterlagen ist das aber nur wenige Minuten oder ein halbe Stunde vor dem Ereignis möglich.

Ultraschall schützt Schweinswale vor Stellnetzen

Immer wieder kommt es vor, dass sich Schweinswale in der Ostsee in Stellnetzen von Fischern verfangen und ertrinken. Ein neues Warngerät hat jetzt nach mehrjährigen Versuchsreihen sehr vielversprechende Ergebnisse geliefert: Die Schweinswal-Beifänge ließen sich in der westlichen Ostsee mithilfe dieses Geräts um mehr als 80 % verringern. Im Dezember 2016 stellte das Entwicklungs- und Erprobungsteam der Firma F3 gemeinsam mit TB Conrad und dem Thünen-Institut für Ostseefischerei die Ergebnisse im Schleswig-Holsteinischen Umweltministerium in Kiel vor. Das neu entwickelte, programmierbare Warngerät PAL („Porpoise ALert“) erzeugt naturgetreue Kommunikationssignale und regt die Echoortung der Tiere an. Das unterscheidet PAL von bislang eingesetzten akustischen Vergrämern, sog. Pingern, die störende Geräusche aussenden. Die PAL-Geräte wurden seit 2014 in der professionellen dänischen und deutschen Stellnetzfischerei in der westlichen Ostsee getestet. Bei jedem Versuch wurden gleichzeitig jeweils zwei gleich lange Netze ausgebracht. Nur eines war mit PAL ausgerüstet, das andere, herkömmliche Netz diente als Kontrolle. Insgesamt wurden in mehr als 900 Einsätzen 21 Schweinswale beigefangen: nur 3 in PAL-Netzen, aber 18 in den Kontrollnetzen. Die Ergebnisse zeigen, dass PAL in der Ostsee erfolgreich zur Minimierung des Schweinswalbeifangs eingesetzt werden kann.

Analyse von Hitzeaktionsplänen und gesundheitlichen Anpassungsmaßnahmen an Hitzeextreme in Deutschland

Zum Umgang mit zunehmenden Hitzebelastungen veröffentlichte die Bund/Länder Ad-Hoc Ar beitsgruppe "Gesundheitliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels" 2017 Empfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit. Ca. fünf Jahre nach der Publikation wird in dem vorliegenden Bericht eine Bilanz zur Wirkung dieses Do kuments gezogen, u. a. mit Blick auf die Bekanntheit der Empfehlungen und angestoßenen Ent wicklungen. Dies wurde verbunden mit einer Bestandsaufnahme von Maßnahmen, die Instituti onen, Kommunen und Länder in Deutschland etablieren, um hitzebedingte Gesundheitsrisiken zu verringern. Das Projektteam widmet sich dieser Aufgabe u. a. mit der Auswertung von Litera tur und Klimavorsorgediensten, einer Online-Befragung, Interviews und Fallstudien. Zu den so gewonnenen Einblicken gehören: 91% der befragten Personen aus Verwaltungen der Bundes länder kennen die Handlungsempfehlungen, bei Kommunen sind es 54%. Der Begriff des Hitze aktionsplans (HAP) wird von kommunalen Akteuren unterschiedlich interpretiert. Zu den Er folgsfaktoren für einen kommunalen HAP gehört u. a. eine Ämter-übergreifende Verteilung von zuständigen Akteuren in Kommunalverwaltungen. Blickt man auf Akteure außerhalb der Kom munalverwaltungen, zeigen sich u. a. erste Aktivitäten zum Gesundheitsschutz bei Hitze in der Gesundheitsversorgung. Aus den Befunden leitete das Projektteam diese Empfehlungen zur Un terstützung kommunaler Hitzeaktionspläne ab: 1) Gesundheitsschutz vor und bei Hitze im Rah men einer kommunaler Pflichtaufgaben gesetzlich verankern; 2) Aktivitäten der Bundesbehör den abstimmen und auf weitere Ressorts ausweiten; 3) Zusammenarbeit des Bundes mit den Ländern optimieren und ausbauen; 4) niedrigschwellige Anschubfinanzierung für kommunale Hitzeaktionspläne etablieren; 5) für hitzebedingte Gesundheitsrisiken sensibilisieren; 6) Hitze warnsystem weiterentwickeln; 7) Forschung zum Thema Hitze und Gesundheit fördern. Quelle: Forschungsbericht

Teilvorhaben: Thies GmbH und Co. KG

Das Projekt "Teilvorhaben: Thies GmbH und Co. KG" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Adolf Thies GmbH & Co. KG durchgeführt. Projektziel ist es, ein Sensor-Aktor-gestütztes Frühwarnsystem zur Gefahrenabwehr bei Extremwetter zu realisieren. Dazu sollen die bisherigen Möglichkeiten der lokalen Prognose von Extremwetter durch die Integration vorhandener, heterogener Messnetze und durch den Einsatz neuer, kostengünstiger Messmethoden entscheidend verbessert werden. Aktorisch sollen neben der zielgerichteten Warnung von Betroffenen auch automatische Gefahrenabwehrsysteme integriert werden. Die Forschungsaufgaben in dem Projektvorhaben unterteilen sich vor allem in zwei Bereiche: die Verbesserung der lokalen Prognose und die Verbesserung der lokalen Gefahrenabwehr. Beide Bereiche setzen die Schaffung einer geeigneten, integrativen Plattform voraus. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten werden schließlich in einem Pilotsystem realisiert und evaluiert. Mit dem Pilotbetrieb sollen die technisch/wissenschaftlichen Ergebnisse des Projektvorhabens und das wirtschaftliche Konzept eines künftigen Ausbaus und Betriebs des Warnsystems getestet werden. Die beteiligten Praxispartner haben ihre Interessen gezeigt, sich im Erfolgsfall am Ausbau und Betrieb des Warnsystems und der hinterlegten Geschäftsmodelle zu beteiligen. Zentraler Entwicklungsschwerpunkt der Firma Thies im vorliegenden Projekt ist der Extremwettersensor. Der Antragsteller beabsichtigt, die im Rahmen des Vorhabens zu entwickelnden Extremwettersensoren zu vermarkten.

A global network of nurseries as early warning system against alien tree pests (Global Warning)

Das Projekt "A global network of nurseries as early warning system against alien tree pests (Global Warning)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Pflanzenkultur GmbH & Co. KG durchgeführt. The international trade in live plants is a major pathway for the introduction of invasive tree pests and pathogens, resulting in environmental and economic damage. Many recently introduced pests and diseases were not known to be harmful, or unknown to science, and were not regulated before they invaded, indicating that the current system to identify harmful species does not provide sufficient protection from invasions by alien pests and pathogens. A novel way of identifying potentially harmful organisms for regulation is by monitoring European trees planted in regions that export plants to Europe. The Action will 1) establish a global network of scientists and regulators in countries where sentinel nurseries could be established from seed or where there are botanical gardens or arboreta with exotic trees, 2) develop common protocols for the monitoring and identification of pests and 3) explore ways to regulate the establishment of such nurseries and the use of data collected through them. This Action will also bring together detailed information about the international trade in trees and the environmental value of native trees in Europe. The Action will produce written, electronic and workshop outputs, as well as at least five short-term scientific missions per year.

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