Das Projekt "Topographische Karte des Wattgebietes aus ERS-1-SAR und Modelldaten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Fachbereich 1 Physik,Elektrotechnik, Institut für Umweltphysik,Fernerkundung durchgeführt. Das Wattenmeer, das sich von den Niederlanden ueber die Kueste der Deutschen Bucht bis nach Daenemark erstreckt, stellt ein weltweit einzigartiges, sehr empfindliches Oekosystem dar, zu dessen Schutze unter gleichzeitiger Beruecksichtigung seiner wirtschaftlichen Nutzung topographische Karten moeglichst hoher Aktualitaet benoetigt werden. Die die Erfassung der deutschen Wattgebiete mit konventionellen kartographischen Methoden jedoch einen Zeitraum von ca. 7 Jahren erfordert, bieten relativ schnell verfuegbare Fernerkundungsdaten eine moegliche Alternative. Ziel des Projektes ist die Erstellung aktueller topographischer Karten der Wattengebiete mit Hilfe von SAR-Bildern (Synthetic Aperture Radar) des europaeischen Fernerkundungssatelliten ERS-1. Zur Erstellung der Karten muessen zunaechst die Wasserlinien aus den bei verschiedenen Gezeitenstaenden aufgenommenen SAR-Bildern bestimmt werden, das ERS-SAR ist ein raeumlich hochaufloesendes Radarsystem. Die raeumliche Aufloesung der verwerteten Bilder traegt 25 m. Ein ERS-1 SAR-Bild deckt eine Flaeche von etwa 100 km x 100 km ab. Watt- und mit Wasser bedeckte Gebiete koennen dann anhand des Radarrueckstreuquerschnitts unterschieden werden. Die Hoehenzuordnung der einzelnen Punkte der Wasserlinien als Grenzlinie zwischen Watte rund Wasser im SAR-Bild soll mit Hilfe des operationellen Wasserstandsmodells des BSH vorgenommen werden. Dieses dreidimensionale Modell berechnet Stroemungen und Wasserstaenden unter Beruecksichtigung der Wind- und Luftdruckverhaeltnisse ueber der Nordsee, die dem Vorhersagemodell des Deutschen Wetterdienstes (DWD) entnommen werden. Die Gitteraufloesung betraegt im kuestennahen Bereich 1,8 km. Mit geeigneten Interpolationsverfahren kann eine topographische Karte im Bereich zwischen Gezeitenniedrigwasser und -hochwasser erstellt werden.
Das Projekt "WIMO Wissenschaftliche Monitoringkonzepte für die deutsche Bucht - Teilprojekt 1.4: Erfassung eulitoraler Sedimente, Oberflächenstrukturen und Habitate mittels hochauflösender Radar- und optischer Satelliten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer durchgeführt. WIMO-Teilprojekt 1.4 Anwendung hochauflösender SAR-Daten zur Beschreibung von Morphodynamik und Oberflächenstrukturen im Wattenmeer'. Moderne Radarsatelliten mit synthetischer Apertur (SAR) werden zunehmend interessant für die Fernerkundung im Umweltbereich, da sie in der Lage sind, nahezu unabhängig von Tageslicht und Wetterbedingungen Aufnahmen der Erdoberfläche zu produzieren und mittlerweile räumliche Genauigkeiten von bis zu einem Meter am Boden erreichen. Gegenstand dieser Arbeit ist, zu untersuchen, inwieweit eine sichere Zuordnung hochauflösender Satellitendaten (hauptsächlich TerraSar-X und TanDEM-X), zu den im Watt vorhandenen Gegebenheiten möglich ist. Haupt-Untersuchungsgebiet ist das Watt zwischen Norderney und der Festlandsküste. Für diesen Bereich wird ein ausreichend großer Datensatz hochaufgelöster TSX-Daten (High Resolution Spotlight) beschafft und mit vorhandenen Geländedaten abgeglichen. Wesentlich für die Interpretation der Satellitendaten sind außerdem zeitgleich zum Überflug stattfindende Watterkundungen. Untersuchungsschwerpunkte sind dabei: - Habitate und Oberflächenstrukturen. Geländeparameter und Beschaffenheiten, die die Erkennbarkeit unterschiedlicher Habitate (wie z.B. Prielstrukturen, Schlickablagerungsbereiche, Erosions- und Sedimentationsgebiete, Senken, etc) im Satellitenbild bedingen. - Wattmorphologie und Hydrodynamik. - digitales Höhenmodell des Norderneyer Untersuchungsgebietes mithilfe des Wasserlinienverfahrens - Restwasser und Wasserbedeckung im Watt - Erkennung von Überströmten Wattstrukturen