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Untersuchungen zur Synonymie und Taxonomie der Arten der Wassermilben-Gattung Lebertia Neuman, 1880 (Acari, Hydrachnidia) in der Westpalaearktis

Das Projekt "Untersuchungen zur Synonymie und Taxonomie der Arten der Wassermilben-Gattung Lebertia Neuman, 1880 (Acari, Hydrachnidia) in der Westpalaearktis" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Zoologisches Institut, Lehrstuhl Entwicklungsphysiologie durchgeführt. Im Rahmen der Revision der westpalaearktischen Arten der Gattung Lebertia (GE 646/7-1) wird die Wassermilbensammlung Werner Jäntsch bearbeitet, die bei Freilandarbeiten in den frühen 1960er Jahren im Erzgebirge entstand. Abgesehen von ihrer generellen faunistischen Bedeutung ist sie in zweierlei Hinsicht von besonderem Interesse: 1. Die Tiere stammen aus Gegenden, die in der frühen Wassermilbenkunde wichtige Sammelgebiete darstellten (Piersig, Ende 19. Jahrhundert). Sie eignen sich daher für die Rekonstruktion unvollständig beschriebener Arten, von denen kein, oder unzulänglich erhaltenes, Typenmaterial vorliegt. 2. Das Untersuchungsgebiet hat seit der Zeit der Aufsammlungen erheblich unter ökologischen Veränderungen durch saure Immissionen gelitten (Brettfeld 1987, Dässler & Ranft 1989, Keitel 1995, Mädler & Arnscheidt 1996, Zimmermann und Ziemann 1990). Die Aufarbeitung der Sammlung ermöglicht eine Wiederholungsuntersuchung, die Auswirkungen der Gewässerversauerung auf die Wassermilbenfauna dokumentieren kann. Die Sammlung Jäntsch wird nach Aufarbeitung in den Wassermilbenbestand des Senckenberg Museums Frankfurt inkorporiert.

Schräger Wellenauflauf an Seedeichen

Das Projekt "Schräger Wellenauflauf an Seedeichen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hannover, Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen durchgeführt. Aufgabenstellung: Für die Festlegung der Kronenhöhe von Seedeichen gegen Wellenüberlauf ist neben dem maßgebenden Bemessungswasserstand die Wellenauflaufhöhe zu berücksichtigen. Diese ist im wesentlichen vom angreifenden Seegang und der Geometrie des Deiches abhängig. Dabei haben beim Seegang neben den signifikanten Parametern Wellenhöhe und Wellenperiode die Wellenangriffsrichtung, die Form der Wellenspektren bzw. die statistische Verteilung der Parameter einzelner Wellen und die Vorwellen einen Einfluss auf die Wellenauflaufhöhen, als deren signifikanter Wert üblicherweise der nur von 2 Prozent aller Wellen überschrittene charakteristische Wert z 98 gewählt wird. Auf der Grundlage des derzeitigen Wissensstandes bestehen noch Unsicherheiten über den Einfluss der Wellenangriffsrichtung auf die Wellenauflaufhöhe an typischen flachgeneigten Deichprofilen bei verschiedenen Seegangsformen (kurzkämmig, langkämmig, regelmäßig) und Wellenspektren (theoretische Spektren, Naturspektren). Diese Unsicherheiten liegen z.T. an den Streuungen der Messungen in den hydraulischen Modellen (Wellenbecken) und in der Natur. Im Rahmen des BMBF-Forschungsvorhabens Schräger Wellenauflauf an Seedeichen soll ein Schwerpunkt der Untersuchungen auf der ausreichend exakten Ermittlung der Eingangsparameter (Wellenspektrum, Statistik hoher Wellen) und der Wellenauflaufhöhe unter Reduktion bzw. Berücksichtigung von Modelleffekten (parasitäre Wellen, Art der Wellengenerierung, Art der Wellenauflaufmessung) liegen. Durchführung: Der Forschungsantrag geht auf eine Initiative des KFKI zurück.. Da aus den bisher vorliegenden Veröffentlichungen im Schrifttum insbesondere nicht zuverlässig hervorgeht, inwieweit die Veränderung der Wellenauflaufhöhen mit der Wellenanlaufrichtung von der Seegangsform (kurzkämmig, langkämmig) abhängig ist, soll dies zunächst durch vergleichende Untersuchungen grundsätzlich geklärt werden. Dazu wurden in der ersten Projektphase (Januar bis Dezember 2000) im wesentlichen Grundsatzuntersuchungen zum Einfluss der Richtungseigenschaften des Seegangs im Wellenbecken des NRC, Kanada, in dem die Erzeugung auch von kurzkämmigem Seegang möglich ist, durchgeführt. In der zweiten Projektphase (Januar 2001 bis Juni 2002) sollen im Wellenbecken in Hannover umfangreicheren Versuche (bezüglich der Deichformen und Seegangsspektren) mit langkämmigem Seegang durchgeführt werden. Ergebnisse: Hauptziel der Untersuchungen der ersten Projektphase war es, die Auswirkungen der Wellenangriffsrichtung auf den Wellenauflauf systematisch zu untersuchen und durch Wellenüberlaufmessungen zu ergänzen. Auf der Grundlage der Modellversuche und der Versuchsauswertung sollen die bestehenden Bemessungsansätze für die Berücksichtigung der Wellenangriffsrichtung in der Wellenauflaufermittlung verifiziert und erweitert werden. Neben der Auswirkung der Wellenanlaufrichtung auf die Wellenauflaufhöhe soll auch die flächenmäßige Ausdehnung des Wellenauflaufs berücksichtigt werden.

Systematik, Zoogeographie und Ökologie lateinamerikanischer Torrenticolidae PIERSIG, 1902 (Hydrachnidia, Acari)

Das Projekt "Systematik, Zoogeographie und Ökologie lateinamerikanischer Torrenticolidae PIERSIG, 1902 (Hydrachnidia, Acari)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Zoologische Staatssammlung München durchgeführt. Die Torrenticolidae Lateinamerikas, eine der wichtigsten Wassermilben-Familien in tropischen Fließgewässern, werden taxonomisch revidiert und in zoogeographischer und ökologischer Hinsicht analysiert. Grundlage der Untersuchung ist teilweise bereits vorhandenes Material aus Freilanduntersuchungen in Costa Rica und Ecuador sowie das Typusmaterial der aus der Region beschriebenen Arten. Gezielte Aufsammlungen in Costa Rica werden das Material vervollständigen. Die Studie wird folgende Resultate erbringen: 1. Erstmals für Lateinamerika die taxonomische Aufarbeitung einer artenreichen Familie der Hydrachnidia nach aktuellen, in den letzten Jahren entwickelten Standard sowie einen Bestimmungsschlüssel, der auch bisher weit verstreute Informationen integriert. 2. Eine ökologische Analyse mit Schwerpunkt auf der gut dokumentierten costaricanischen Fauna (Höhenzonierung, Längszonierung, Substratpräferenzen). 3. Die Untersuchung der im Rahmen meiner Dissertation erstmals nachgewiesenen Differenzierung einer eigenen Quellmilbenfauna in den Tropen. Die Torrenticolidae sind aufgrund ihrer Häufigkeit sowohl in Quellen als auch in Fließgewässern Costa Ricas hierfür besonders geeignet. 4. Eine zoogeographische Analyse auf phylogenetisch-systematischer Grundlage.

Untersuchungen zur Populationsdynamik und Oekologie von Hydrodroma despiciens Muell 1776 (Hydrachnellae, Acari)

Das Projekt "Untersuchungen zur Populationsdynamik und Oekologie von Hydrodroma despiciens Muell 1776 (Hydrachnellae, Acari)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Konstanz, Limnologisches Institut durchgeführt. Neben Faunistik und Taxonomie von Wassermilben werden in zunehmendem Mass die komplizierten Entwicklungsablaeufe sowie Einfluesse von Umweltfaktoren bei einzelnen Arten untersucht. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass innerhalb der sehr heterogenen Gruppe der Wassermilben ganz unterschiedliche Lebenszyklen und Verhaltensweisen auftreten. Hydrodroma despiciens, zu den primitiven Vertretern zaehlend, soll innerhalb dieser weiten Grenzen eine Zuordnung finden. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Klaerung folgender Punkte: Mechanismus der Spermauebertragung, Eiablageverhalten, Larvalentwicklung und -parasitismus, Ueberwinterung, Generationsdauer. Die Reaktion auf Temperatur und Lichtrhythmus soll geprueft werden. Die Untersuchungen werden an Laborzuchten durchgefuehrt und durch regelmaessige Freilandfaenge ergaenzt. Bisherige Ergebnisse zeigen, dass die Generationsdauer von Hydrodoma despiciens etwa 1 Jahr betraegt. Aus den im Fruehsommer und Sommer abgelegten Eiern entwickeln sich parasitische Larven, daraus die freilebenden Nymphen und noch im selben Jahr die jungen Adulten, die dann ueberwintern. Die Dauer von einzelnen Entwicklungsstadien ist stark von der Temperatur abhaengig.

Interaktion von Sozialsystem, Partnerwahl, Parasitenbelastung und MHC-Konstitution und deren Konsequenzen für die individuelle Fitness am Beispiel zweier Lemurenarten (Microcebus murinus, Cheirogaleus medius)

Das Projekt "Interaktion von Sozialsystem, Partnerwahl, Parasitenbelastung und MHC-Konstitution und deren Konsequenzen für die individuelle Fitness am Beispiel zweier Lemurenarten (Microcebus murinus, Cheirogaleus medius)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung im Forschungsverbund Berlin e.V. durchgeführt. Eine zunehmende Anzahl empirischer Studien belegen, daß Weibchen die Fitness ihrer Nachkommen durch selektives Verpaaren mit bestimmten Männchen erhöhen können und bestätigen so die Annahme der sexuellen Selektionstheorie. Als einer der besten potentiellen Kandidaten für die genetischen Basis von Partnerwahl bei Vertebraten werden die GEne des Haupthistokompatibilitätskomplexes ('Major Histocompatibility Complex', MHC) angesehen. Zusätzlich zu ihrer großen Bedeutung in der Resistenz gegen Parasiten und Pathogene, zeigten jüngere Arbeiten, daß MHC-Gene den individuellen Geruch beeinflussen, der bei der Partnerwahl, Verwandtenerkennung und somit Inzuchtvermeidung von Bedeutung ist. Verschiedene Erklärungsansätze, wie durch natürliche Selektion die außerordentliche MHC-Variabilität aufrechterhalten werden kann, werden derzeit diskutiert. Die meisten diesbezüglichen MHC-Untersuchungen fanden unter Labor- oder seminatürlichen Bedingungen statt, mit den bekannten Vorteilen konstanter bzw. kontrollierbarer Parameter, aber auch mit dem Nachteil, daß verschiedene natürliche Selektionsmechanismen nicht oder nur eingeschränkt wirken konnten. Im Rahmen dieses beantragten Projektes sollen die Interaktion von Sozialsystem und Partnerwahl auf die MHC-Konstitution am Beispiel zweier nah verwandter, sympatrisch vorkommender,d.h. den gleichen ökologischen Rahmenbedingungen unterliegenden Lemurenarten (Microcebus murinus, Cheirogaleus medius) untersucht und die Konsequenzen potentieller MHC-abhängiger sexueller Selektionsstrategien auf Fitness und Parasitenresistenz der Nachkommen analysiert werden. Die erstgenannte Art ist promisk, die zweite paarlebend. Bei beiden Arten werden seit einigen Jahren kontinuierlich Daten von zahlreichen individuell markierten Individuen in natürlichen Populationen erhoben. Die Charakterisierung ihrer genetische Konstitution sowie Verwandtschaftsanalysen wurden bereits mit Hilfe von neutralen Microsatellitenmarkern durchgeführt, so daß optimale Voraussetzungen gegeben sind. Die Studien sollen zum Verständnis MHC-abhängiger Partnerwahl auf die MHC-Diversität beitragen und somit Rückschlüsse auf die genetischen Grundlagen von Verhalten und evolutionsrelevanter Ökologie ermöglichen. (p)

Oribatid1-Milben-Ansammlungen in Kontaktbereichen zwischen Torfmooren und Wiesen: eine landschaftsorientierte Sichtweise

Das Projekt "Oribatid1-Milben-Ansammlungen in Kontaktbereichen zwischen Torfmooren und Wiesen: eine landschaftsorientierte Sichtweise" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universite de Neuchatel, Faculte des Sciences, Institut de Zoologie durchgeführt. Species assembly rules are of both abiotic and biotic nature. Factors acting on local assemblage structures take their origin at various spatial and temporal scales. Previous results suggest that present day structures are related to past events (eg disturbances of human origin), and that local mite species assemblages show traces of interaction with the neighbouring as well as more remote species pools. Deeper understanding of the processes of soil mite assemblage building thus needs a broad, landscape approach, original in soil biology. We hypothesize a set of assembly rules acting at different scales: biogeographic situation, passive migration (eg water and wind-borne transportation), active migration, vegetation-linkes assemblage structuration. Experiments are conduced on the various migration types, in the lab (mite walking) and the field (soil scraping to provide free surfaces), and a sampling program seeks evidences of migration (eg by water filtering) and interpretable assemblage patterns.

Durchlässigkeits- und Fluxmessungen in porösen Aquifern

Das Projekt "Durchlässigkeits- und Fluxmessungen in porösen Aquifern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Graz, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft durchgeführt. Die Kenntnis von hydraulischen Durchlässigkeiten wie auch von Wasser- und Verunreinigungsfluxen in porösen Grundwasserleitern ist von großer Bedeutung in vielen hydrogeologischen Belangen wie z.B. Beregnung, Versickerung, quantitative und qualitative Wasserwirtschaft, Risikoabschätzung bei Verunreinigungen, usw. Derzeit ist keine theoretisch gut fundierte Methode zur Messung horizontaler und vertikaler Durchlässigkeiten in der gesättigten Zone verfügbar und Methoden zur Messung von gesättigten Durchlässigkeiten in der ungesättigten Zone sind beschränkt, zeitaufwendig und fallweise unzuverlässig. Außerdem ist gegenwärtig keine Methode zur direkten Messung vertikaler Wasser- und Verunreinigunsfluxe in porösen Grundwasserleitern oder am Übergang zwischen Grund- und Oberflächengewässern bekannt. Das dargelegte Projekt basiert auf der Entwicklung einer exakten Lösung des Strömungsfeldes für das Ein- oder Auspumpen von Wasser durch eine beliebige Anzahl von unterschiedlichen Filterabschnitten entlang eines ansonsten undurchlässigen Filterrohres bei verschiedenen Randbedingungen. Diese Lösung erlaubt die Ermittlung von Formfaktoren der Strömungsfelder, die zur Berechnung hydraulischer Durchlässigkeiten aus Einpressversuchen nötig sind. Die derzeit angewendeten Formeln können mit der genauen Lösung verglichen und der Einfluss anisotroper Durchlässigkeiten kann miteinbezogen werden. Eine doppelfiltrige Rammsonde wird zur bohrlochfreien Messung horizontaler und vertikaler Durchlässigkeiten in verschiedenen Tiefen unter dem Grundwasserspiegel vogeschlagen. Der Test besteht aus zwei Teilen: (1) Einpressen durch beide Filterabschnitte und (2) Zirkulation zwischen den Filtern. Die gleiche Sondenkonfiguration wird für die direkte und gleichzeitige Messung lokaler, kumulativer, vertikaler Wasser- und Verunreinigungsfluxe nach dem passiven Fluxmeter-Prinzip vorgeschlagen. Ohne zu pumpen werden die beiden Filterabschnitte hiebei durch eine mit Tracern geladene Filtersäule hydraulisch verbunden. Der vertikale Gradient im Testbereich treibt einen Fluss durch den Filter, der kontinuierlich Tracer auswäscht und Verunreinigungen im Filter hinterlässt. Aus der Analyse des Filtermaterials zur Bestimmung der Tracer- und Verunreinigungsmengen nach dem Test werden mit Kenntnis des Strömungsfeldes um die Sonde die Wasser- und Verunreinigungsfluxe bestimmt. Eine kegelförmige, doppelfiltrige Rammsonde wird weiters vorgeschlagen, um gesättigte Durchlässigkeiten sowohl über als auch unter dem Grundwasserspiegel direkt messen zu können. Die Methode basiert auf stationärer, gesättigt/ungesättigt gekoppelter Strömung aus kugelförmigen Hohlräumen. Die Möglichkeit einer transienten einfiltrigen Methode und einer Methode zur Messung anisotroper Durchlässigkeiten wird beurteilt. Die vorgeschlagenen theoretischen Konzepte werden ausgearbeitet und anhand von Laborversuchen überprüft.

Lebensraum Röhricht

Das ist ein Motto, das Berlin sich wortwörtlich zu Eigen macht: mit dem Programm zur Erhaltung und Neuansiedlung von Röhrichten. An mindestens einem Drittel der Ufer von Spree-, Dahme- und Havelseen soll das gelingen. Das hilft nicht nur gegen Erosion und sorgt für eine bessere Wasserqualität, es erfreut auch den Naturfreund. Viele Tierarten, darunter Vögel, Fische, Würmer, Krebse und Insekten sind für die neuen Wohnungen und Brutplätze, die sie im Röhricht finden, dankbar. Aufgrund der hohen Bedeutung für den Naturhaushalt sind Röhrichte in Berlin gesetzlich geschützt. Betrachtet man allein die Anzahl der Pflanzenarten, aus denen Röhrichte bestehen, erscheinen sie wie artenarme Lebensräume. Mit nur wenigen Pflanzenarten, manchmal auch nur einer, sind sie so etwas wie natürliche Monokulturen. Vorherrschend ist fast immer das Schilfrohr, das der Selbstreinigung der Gewässer dient. Die Klärfunktion übernimmt aber nicht die Pflanze selbst, sondern die Algen und Kleintiere auf den Stängeln. Und hier ist richtig was los. Über Wasser entsteht die hohe Artenvielfalt durch die vielen Wirbellosen, wie Blattläuse, Käfer, Zikaden, Milben, Spinnen, Libellen, Gallmücken, Fliegen und Schmetterlinge. Auf Tauchstation sieht es ähnlich aus: Kleinkrebse, Käfer und Larven verschiedener Insekten, Algen und Kleintiere, die an den Halmen der Pflanzen haften, dienen Schnecken, Jungfischen und Kaulquappen als Nahrung. Fische und Amphibien finden zwischen den Halmen einen Laichplatz. Für die Musik sorgen die im Röhricht lebenden Vögel. Rohrammer, Rohrschwirl, Teichrohrsänger, Drosselrohrsänger, Schilfrohrsänger, Wasserralle und Blessralle finden im Röhricht geeignete Nistplätze und nutzen die Halme auch als Sitzwarte, Schlafplatz oder Nahrungsreservoir. Bis 2015 waren die Ufer des Wuhleteichs wenig natürlich, steil abfallend und teilweise mit Betonplatten befestigt. Klar, dass da nur wenig Platz für die Entwicklung eines Röhrichtgürtels blieb. Nun entsteht am Westufer sukzessive ein neues, 1.500 m² großes Röhrichtgebiet. Ziel ist es, die Röhrichtflächen am Wuhleteich in den kommenden Jahren insgesamt auf 2.000 bis 3.000 m² zu erweitern. Schon in den 1960er Jahren wurde klar, dass Röhrichte an den Ufern der Berliner Flüsse und Seen aufgrund der intensiven Nutzung stark beeinträchtigt waren. Als Antwort beschloss das Berliner Abgeordnetenhaus im Jahr 1986 das Berliner Röhrichtschutzprogramm. Seit 1995 wurden viele neue Schilfgürtel angepflanzt. Zwischen 1990 bis 2010 wuchs die Röhrichtfläche in Berliner Gewässern so um 23 Prozent. Heute sind von 210 km Ufern wieder etwa 56 km mit Röhricht bestanden, 23 km der Ufer werden durch Palisaden vor Wellenschlag geschützt. Der Rückgang des Röhrichts und die damit einhergehende Erosion der Ufer konnte durch diese Maßnahmen gestoppt werden. Röhricht und dessen Schutz

First detection of prey DNA in Hygrobates fluviatilis (Hydrachnidia, Acari): a new approach for determining predator-prey relationships in water mites

Up to now our knowledge of water mite diet has been fragmentary. It is derived from observations in the field and laboratory or from a few selective laboratory experiments on food choice. In the present study, we were able to detect chironomid DNA in water mite bodies for the first time using molecular methods. Prey DNA was detected in virtually all Hygrobates fluviatilis (Hygrobatidae) that were fed on chironomid larvae after a starvation period of up to approximately 1 week. From the shortest interval (1 h after feeding) to the longest period after feeding (50 h) the relative amount of detected prey DNA was significantly reduced. In addition, there was a relationship between the relative amount of prey DNA and the assumed amount of the ingested prey (classified in categories of the dead prey which reflect the increasing ingestion of the mites and the decreasing body content of the prey individuals). The results of our study indicate that similar molecular analyses will be a powerful tool for diet investigations of mites from the field on various taxonomic resolutions of prey taxa. Moreover, the results of food selection experiments from the laboratory could be compared to evidence of predation by individuals from the field. For many mite taxa, especially ones which turned out to be difficult to breed in the laboratory (e.g. by unknown diet), the new methods might enable us to gain the first ever data on diet and thus may help us to consider the role of water mites in food webs more adequately in the future.Quelle: http://link.springer.com

Fach und Förderprogramme LIFE Hannoversche Moorgeest Das Projekt : Lebensraum Hochmoor

Moore sind raue, karge und unzugängliche Landschaften, nicht Wasser und nicht Land. Niedermoore sind nährstoffreich und bilden sich auf stauendem Untergrund durch das Verlanden stehender Gewässer und im Überschwemmungsbereich von Wasserläufen. Hochmoore entstehen dagegen oberhalb des Grundwassereinflusses und werden nur durch nährstoffarmes Regenwasser gespeist. . Was ist ein Hochmoor? Was ist ein Hochmoor? Hochmoore sind naturgemäß größtenteils baumfreie, ebene Hochflächen, die kleinflächig im Gelände durch erhabene Bulten und tiefer gelegene Schlenken gegliedert sind. Vereinzelt kommen im Zentrum auch natürliche kleine Seen, sog. Kolke vor. Am Rand und im Bereich der natürlichen Wasserflächen finden sich Gehölze sowie Nährstoff und Wechselfeuchte anzeigender Bewuchs, z. B. Pfeifengras. Von einem Moor spricht man aus geologisch-bodenkundlicher Sicht ab einer Mächtigkeit des Torfes von 30 cm und einem Anteil von 30 % organischer Substanz in der Trockenmasse. Die geobotanische Moordefinition dagegen bezieht sich eher auf das Vorkommen moortypischer Vegetation. Intakte Hochmoore bestehen zu 90 % aus Wasser, das sauerstoffarm und sehr sauer ist. Sie sind ausschließlich auf Niederschlagswasser mit den darin enthaltenen Nährstoffen angewiesen und werden deshalb auch als Regenmoore bezeichnet. Regenmoore Ein kontinuierlicher Wasserüberschuss ist Voraussetzung für das Hochmoorwachstum: Die Menge des Niederschlags muss den Wasserverlust durch Abfluss und Verdunstung übersteigen. Torfmoose (Sphagnum-Arten), sind ohne Wurzeln in der Lage, die wenigen verfügbaren Nährstoffe über ihre Blätter zum Wachsen aufzunehmen. Im unteren Bereich sterben sie durch zunehmenden Lichtabschluss ab. Die abgestorbenen Pflanzenteile der Moose werden durch die anaeroben Bedingungen nicht abgebaut, binden so den Kohlenstoff und bilden Torf. Diese Torfbildung beträgt durchschnittlich etwa nur 1 mm Wachstum pro Jahr und bewirkt langfristig die typische uhrglasförmige Wölbung von Hochmooren. Torfbildung Der Aufbau eines Hochmoores besteht aus verschiedenen Schichten. Je älter und tieferliegend eine Schicht ist, desto stärker ist der Zersetzungsgrad. Die Torfschichten werden unterschieden in älteren, stark zersetzten Schwarztorf und jüngeren Weißtorf mit einem schwächeren Zersetzungsgrad. Aufbau eines Hochmoores Schwarztorf Weißtorf Entstehung eines Hochmoors Entstehung eines Hochmoors Die Bildung eines typischen Hochmoores ist ein sehr langsamer Prozess, der Jahrhunderte bis Jahrtausende dauert. Die Entstehung von Hochmooren im Norddeutschen Tiefland begann vor ca. 3.000 Jahren. Die Eiszeiten haben die Voraussetzungen hierfür geschaffen: Durch die eiszeitliche Modellierung der Erdoberfläche sind flache Seen und Senken auf undurchlässigen Böden entstanden. Hier haben sich Schlamm und nicht vollständig zersetzte Pflanzenreste (sog. Mudden ) sammeln können. Mit diesem Verlandungsprozess während der Jungsteinzeit entstanden auf dem sumpfigen Untergrund Bruchwälder aus Kiefern, Erlen und Birken. Die hierbei anfallenden Pflanzenreste wie Zapfen, Samen, Blätter und Holzteile bilden Bruchwaldtorf und sind auf Hochmoorstandorten bis heute erhalten. Eiszeiten Seen und Senken Mudden Bruchwaldtorf Torfmoose und Moosbeere (Foto: S. Brosch) Schlenken Bulten Bedeutung und Funktionen Bedeutung und Funktionen Moore sind Reste einer Urlandschaft und als naturnaher Landschaftstyp in der heute dicht besiedelten Kulturlandschaft einmalig. Wie Schwämme liegen Hochmoore erhaben in der Landschaft und bieten zu allen Jahreszeiten beeindruckende Naturerlebnisse. Reste einer Urlandschaft Für viele Pflanzen- und Tierarten sind Hochmoore als Feuchtbiotop und Rückzugsraum nicht ersetzbar. Bestimmte Tierartengruppen fehlen dagegen gänzlich, wie Schnecken, Muscheln oder Fische. Durch das nasse, nährstoffarme und saure Milieu ist eine Biozönose mit eng voneinander abhängigen Pflanzen- und Tiergemeinschaften entstanden. Zu den hochspezialisierten Arten zählen zahlreiche besonders gefährdete und schützenwerte. Bereits die Namensgebung weist bei einigen auf die Bindung an den Lebensraum hin: Moorlilie (Narthecium ossifragum), Moorfrosch (Rana arvalis) oder Hochmoor-Bläuling (Plebejus optilete). Pflanzen- und Tierarten Moosbeeren auf Bulten (Foto: C. Stahl) Die Nahrungsgewohnheiten der Larve des Hochmoor-Perlmutterfalters (Boloria aquilonaris) verdeutlichen die Abhängigkeit. Sie kann sich nur auf der Gewöhnlichen Moosbeere (Vaccinium oxycoccus) als Charakterart der Regenmoore entwickeln. Hochmoor-Perlmutterfalters Rundblättriger Sonnentau (Foto: S. Brosch) Der Sonnentau hat als Vertreter der Pflanzenwelt eine ausgefeilte Technik als fleischfressende Pflanze entwickelt. Um ausreichend Nährstoffe zu bekommen, fängt er mit seinen klebrigen Blättern Insekten und verdaut diese. Als Libelle legt die Hochmoor-Mosaikjungfer ihre Eier an flutenden Torfmoosen und anderen Pflanzenteilen in Schlenken und Kolken ab. Im sauren, nährstoffarmen Wasser ist für die Larven nur wenig Futter (Milben, Flöhe) vorhanden, so dass die Entwicklung zum erwachsenen Tier zwei bis drei Jahre dauern kann. fleischfressende Pflanze Hochmoor-Mosaikjungfer Hochmoore sind eigentlich arm an Säugetieren. Sie bieten aber gegenüber der intensiv genutzten Kulturlandschaft als Ersatzfunktion auch Rückzugsraum für Arten, die nicht unbedingt an Hochmoorverhältnisse gebunden sind. Auch bodenbrütende Vögel, wie die stark gefährdete Feuchtgrünlandart Bekassine (Gallinago gallinago), finden hier gute Bedingungen. Naturnahe Moore stabilisieren den Landschaftswasserhaushalt. Bei Extremregen wirken sie regulierend auf den Abfluss. Damit haben sie mit Blick auf den Gewässerschutz Einfluss auf Hochwasser und Erosion. Gleichzeitig halten sie im Wasser gelöste Stoffe zurück und dienen so als Puffer und Filter. Gewässerschutz Intakte Moore speichern Kohlenstoff, da sie während des Wachstums Kohlendioxyd (CO 2 ) aufnehmen und im Torf langfristig binden. Als Senken für klimarelevantes Gas sind sie natürliche Klimaschützer . natürliche Klimaschützer Aufgrund ihrer vor Jahrtausenden begonnenen Entstehung, der konservierenden Verhältnisse und ihrer Schichtbeständigkeit sind Moore auch natur- und kulturhistorische Archive . Aus Mooren ablesbare Vegetationsentwicklungen (Pollendiagramm) und eingelagerte Tier- und Pflanzenkörper ermöglichen eine weit bis in die Vergangenheit zurückreichende Rekonstruktion unserer Umwelt. natur- und kulturhistorische Archive Nutzungsgeschichte Nutzungsgeschichte Ursprüngliche Hochmoore galten für Menschen lange als Ödland und lebensfeindliche, gefährliche Landschaften. Um die Moorflächen für landwirtschaftliche Zwecke, zur Brennstoffgewinnung (Schwarztorf) oder als Substratlieferant im Gartenbau (z. B. Blumenerde aus Weißtorf) zu erschließen und nutzbar zu machen, wurden sie stark entwässert. Durch die Entwässerung stellen Torfmoose ihr Wachstum ein und zurück bleiben mächtige Torflagerstätten, die mit bäuerlichen Handtorfstichen und in etlichen Gebieten auch in großem Stil industriell abgebaut wurden. Zur Kultivierung für die landwirtschaftliche Nutzung (Ackerbau und Grünland) wurde zudem entwässert und gepflügt sowie unterliegender Sand, Dünger und Kalk eingebracht. . Situation heute Situation heute Annähernd 95 % aller deutschen Moore gelten als geschädigt. Bis in die 1970er Jahre wurde die Kultivierung der Moore vorangetrieben und hat in Niedersachsen fast zu ihrem Verschwinden geführt. Hoch- und Niedermoore haben hier noch einen Anteil von ca. 9 % der Landesfläche. Gleichzeitig liegen fast 70 % der deutschen Hochmoorvorkommen in Niedersachsen. Hochmoore reagieren empfindlich auf Veränderungen. Insbesondere Entwässerung und Nährstoffanreicherung haben weitreichende Folgen: Die oben skizzierten ökosystemaren Funktionen für Naturschutz und Biodiversität, Wasserhaushalt und -qualität sowie für den Klimaschutz gehen dadurch verloren. Entwässerung Nährstoffanreicherung Zielsetzung für die Wiederherstellung

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