Rechtsgrundlage: Nach § 91 des Niedersächsischen Wassergesetzes (NWG) in Verbindung mit § 51 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) können Wasserschutzgebiete (WSG) im Interesse der öffentlichen Wasserversorgung bzw. zum Wohl der Allgemeinheit festgesetzt werden, um das Grundwasser im Gewinnungs- bzw. Einzugsgebiet einer Grundwasserentnahme vor nachteiligen Einwirkungen zu schützen. Flächen aller ausgewiesenen Wasserschutzgebiete im Kreisgebiet mit Schutzzonen von I bis III. Schutzzone I = Brunnen, Schutzzone II = nähere Umgebung um den Brunnen, Schutzzone III = weitere Schutzzone. Um den Schutz des Grundwassers/Trinkwassers zu garantieren, sieht die jeweilige Verordnung in den einzelnen Schutzzonen Einschränkungen der Nutzung (z.B. Ausbringen von Dünge- und Spritzmitteln, Materiallagerung, Bebauung ...) vor. WSG "Adelebsen", "Alte Riefensbeek", "Bad Sachsa", "Barbis", "Blümer Berg, Klus, Mielenhausen", "Bramwald", "Bühren", "Dankelshausen", "Eisdorf", "Friedland-Reckershausen", "Gelliehausen", "Gronespring", "Hattorf", "Hettensen", "Kleinalmerode", "Lenglern", "Lonau", "Magdeburger Stollen", "Moosgrund", "Nieste", "Oberode", "Reiffenhausen", "Reinhausen", "Renshausen", "Sattenhausen", "Scheden", "Sieber", "Sösetalsperre", "Stegemühle", "Steinatal", "Tiefenbrunn", "Uschlag", "Weendespring", "Witzenhausen", "Wulften", "Ziegenhagen", "Zorge".
Trinkwasserversorgungsgebiete NRW - Flächengeometrie von Gebieten mit einheitlicher Trinkwasserversorgung - Stammdaten Versorgungsgebiete. Nach § 3 TrinkwV (2001) ist ein „Wasserversorgungsgebiet“ ein geografisch definiertes Gebiet, in dem das an Verbraucher oder an Zwischenabnehmer abgegebene Trinkwasser aus einem oder mehreren Wasservorkommen stammt, und in dem die erwartbare Trinkwasserqualität als nahezu einheitlich angesehen werden kann.
The aim of the Water Framework Directive is to promote good water quality in all European water bodies by managing water bodies, i.e. lakes, rivers, groundwater bodies, transitional waters and coastal waters. Water body management poses a major challenge indensely populated countries such as Germany. Stewardship of water resources is of paramount importance through out Europe and for all EU environmental policies now and in the future. Veröffentlicht in Broschüren.
CO2-Emissionen durch private Pkw leicht gestiegen Vor allem Fleisch und nichtsaisonale Produkte mit langen Transportwegen belasten weiter Umwelt und Klima. Das zeigen die Daten der Broschüre „Umwelt, Haushalte und Konsum“ des Umweltbundesamtes (UBA). Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA: „Unsere Klimaschutzziele werden wir nur erreichen, wenn wir auch über unser Konsumverhalten nachdenken. Das macht auch vor liebgewonnenen Gewohnheiten nicht halt: Die Produktion tierischer Produkte, allen voran Fleisch, belastet die Umwelt in hohem Maße – durch Ressourcen- und Flächenverbrauch, aber auch Nitratbelastung von Böden und Gewässern und hohe Treibhausgasemissionen. Die gute Nachricht: Wer einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchte, hat durch eine bewusste Ernährung gute Möglichkeiten.“ Tatsächlich sinkt der Fleischkonsum in Deutschland leicht: So wurden im Jahr 2000 noch 2,8 Millionen Tonnen Fleisch konsumiert, im Jahr 2013 waren es 2,6 Millionen Tonnen. Gleichzeitig exportiert Deutschland aber immer mehr Fleisch, der Export stieg von 0,8 Millionen Tonnen im Jahr 2000 auf rund drei Millionen Tonnen im Jahr 2013. Die Produktion von einem Kilo Rindfleisch beispielsweise verursacht zwischen sieben und 28 Kilo Treibhausgasemissionen – Obst oder Gemüse dagegen liegen bei weniger als einem Kilo. Hinzu kommt, dass der Futtermittelanbau – zum Beispiel von Soja in Südamerika – viel Fläche benötigt, die durch Abholzung des Regenwaldes geschaffen werden muss. Leider werfen die Deutschen auch nach wie vor zu viele – noch gute – Lebensmittel in den Müll: in Deutschlands Privathaushalten jedes Jahr rund 6,7 Millionen Tonnen. Maria Krautzberger: „Für jedes Nahrungsmittel brauchen wir Ackerflächen und Wasserressourcen, im In- wie im Ausland, wir verbrauchen Energie bei Herstellung und Transport und verwenden Dünge- und Pflanzenschutzmittel, die die Umwelt belasten. Lebensmittelabfälle zu vermeiden, ist deshalb ein wichtiger Beitrag zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen.“ Zu den Emissionen aus der Produktion von Lebensmitteln kommen die des Transports hinzu: Erdbeeren im Winter oder Fisch aus Übersee belasten durch lange Transportwege das Klima – das gilt vor allem für leichtverderbliche Lebensmittel, die mit dem Flugzeug transportiert werden. Die geringsten Treibhausgasemissionen verursacht immer noch der Transport auf der Schiene. Maria Krautzberger: „Wer beim Einkauf auf saisonale Produkte aus der Region achtet, kann sich vielfältig ernähren und die Umwelt schonen.“ Im Bereich „Mobilität“ zeigen die Daten, dass die Zahl der Pkw in Deutschland weiter steigt – auf zuletzt 537 Pkw je 1.000 Einwohner im Jahr 2013 gegenüber 521 Pkw/1.000 Einwohner im Jahr 2000. Private Pkw verursachen im Schnitt pro Personenkilometer deutlich höhere Treibhausgasemissionen als Bus oder Bahn – nur das Flugzeug hat eine noch schlechtere Treibhausgasbilanz. Alternativen zum eigenen Auto werden allerdings immer beliebter. So stieg die Zahl der Carsharing-Nutzer im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um rund 37 Prozent. Auch die Verkaufszahlen für Elektro-Fahrräder steigen – mittlerweile gibt es bereits 2,1 Millionen Fahrräder mit Elektroantrieb in deutschen Haushalten. Ein weiterer Trend: inzwischen sind rund 40 Prozent aller Haushalte Single-Haushalte (Stand: 2014). Das bedeutet auch meist mehr Wohnfläche für den Einzelnen, verbunden mit höheren Energieaufwänden für Strom und Heizung. Und je mehr Haushalte, desto mehr Konsumgüter wie Autos, Waschmaschinen, Kühlschränke, Computer und Mobiltelefone werden angeschafft. Nicht nur insgesamt sondern auch pro Haushalt ist die Ausstattung gestiegen. Ein höherer Material- und Energieverbrauch und Umweltbelastungen durch Konsum sind die Folge. Die Broschüre „Umwelt, Haushalte und Konsum“ beleuchtet Umweltbelastungen durch das Konsumverhalten in den Bereichen „Ernährung“, „Mobilität“ und „Wohnen“. Die Daten beruhen weitgehend auf Berechnungen des Statistischen Bundesamtes. Erfasst werden derzeit Treibhausgasemissionen, Energie-, Flächen- und Wasserverbrauch.
Lebensmittelabfälle verursachen erhebliche Umweltschäden Lebensmittelabfälle aus Gastronomie, Großküchen und Eventcatering wirken sich am stärksten auf die Umwelt aus. Fast die Hälfte der Lebensmittel wird in diesem Bereich vorzeitig entsorgt. Lebenswichtige Ressourcen wie Ackerflächen und Wasser werden dadurch unnötig verschwendet. Dabei kommt es zu Treibhausgasemissionen, die sich vermeiden ließen. Das belegen erste vorläufige Ergebnisse eines Forschungsprojektes des Umweltbundesamtes. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: „Das Ausmaß der Lebensmittelverschwendung schockiert. Aber in kaum einem anderen Bereich liegt die Abfallvermeidung so zum Greifen nah wie bei Lebensmitteln. 5 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen Deutschlands entstehen durch Lebensmittelverluste. Wir können viel tun, um diese zu verringern und damit einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten.” Das Umweltbundesamt empfiehlt unter anderem, rechtliche Standards und Handelsnormen für Aussehen und Form von Obst und Gemüse abzubauen. Bei Lebensmittelabfällen handelt es sich um verzehrfähige Lebensmittel, die aus zahlreichen Gründen vorzeitig entsorgt werden. Die meisten Lebensmittelabfälle fallen derzeit in der Landwirtschaft an, beim Anbau und der Ernte von Obst, Gemüse und Getreide. An zweiter Stelle steht der Lebensmittelverbrauch. Besonders hervor sticht die Abfallbilanz in Restaurants, Kantinen und bei Veranstaltungen mit Catering. Im so genannten „Außer-Haus-Konsum“ wird fast die Hälfte der bereitgestellten Lebensmittel vorzeitig entsorgt. In Zahlen: Pro Person werden jährlich 53,3 Kilogramm Lebensmittel in Restaurants, Großküchen oder bei Veranstaltungen bereit gehalten. Davon landen 23,6 Kilogramm bzw. 44 Prozent vorzeitig im Abfall. Wichtige Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung sollten daher in diesem Bereich ansetzen. In privaten Haushalten bzw. im so genannten „Inner-Haus-Konsum“ werden pro Person jährlich rund 430 Kilogramm Lebensmittel eingekauft, 17 Prozent bzw. 82 Kilogramm dieser Menge werden zu früh entsorgt. Lebensmittel haben einen bedeutenden ökologischen Rucksack. Für alle Lebensmittel, die ein Mensch pro Jahr in Deutschland kauft, nimmt er die Fläche eines halben Fußballfeldes in Anspruch, verbraucht 84 Badewannenfüllungen an Wasser und emittiert 3 Tonnen Treibhausgase, was den CO₂-Emissionen eines Hin-und Rückflugs von Frankfurt nach New York entspricht. Hochgerechnet auf ca. 80 Millionen und EU-weit 505 Millionen Menschen ergeben sich daraus immense Umweltwirkungen. Maria Krautzberger:„Für jedes Lebensmittel brauchen wir Ackerflächen und Wasserressourcen. Diese sind weltweit ein kostbares und knappes Gut. Lebensmittelabfälle zu vermeiden, ist daher ein maßgeblicher Beitrag zum Erhalt unserer Lebensgrundlage. Weniger Lebensmittelabfälle bedeuten auch weniger Dünge- und Pflanzenschutzmittel in der konventionellen Landwirtschaft.“ Die freiwilligen Vereinbarungen zwischen Lebensmitteleinzelhandel und Gastronomie zur Reduktion von Lebensmittelabfällen, wie sie im Abfallvermeidungsprogramm des Bundes vorgesehen sind, sollten aus Sicht des Umweltbundesamtes möglichst schnell realisiert werden. Rechtliche Standards und Handelsnormen für Aussehen und Form und Haftungs- und Hygienevorschriften, die unnötigerweise zu Lebensmittelabfällen führen, sollten nach eingehender Prüfung eingeschränkt oder gestrichen werden. Besonders wirkungsvoll ist die Abfallvermeidung bei Lebensmitteln tierischen Ursprungs wie Fleisch- und Milchprodukte. Diese benötigen pro Kilogramm 14-mal mehr Landfläche als pflanzliche Produkte.
Vor allem Warmwassersparen lohnt sich Für die meisten Menschen in Deutschland ist Wassersparen seit langem ganz selbstverständlich. Und der Effekt ist spürbar: Seit 1991 ist die Trinkwassernutzung um 23 Liter auf nur noch 121 Liter pro Kopf/Tag gesunken. In Deutschland nutzen wir heute nur 2,7 Prozent des verfügbaren Wasserdargebots als Trinkwasser. Dennoch gibt es gute Gründe weiter sorgsam mit Wasser umzugehen. Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes (UBA) erklärt: „Wassersparen lohnt sich vor allem beim Warmwasser. Denn je weniger Wasser für Duschen und Baden erhitzt werden muss, desto weniger Energie wird verbraucht. Das entlastet das Klima und die Haushaltskasse.“ Er betont: „In Zeiten der Klimaänderung tut Deutschland gut daran, beim Wassersparen nicht nachzulassen.“ Ein neues Papier des UBA zeigt, wo und warum Wassersparen weiter sinnvoll ist. Deutschland ist in einer vergleichsweise komfortablen Situation: Wir haben ausreichend Wasser, um die Trinkwasserversorgung überall sicherzustellen. Rund 70 Prozent des Trinkwassers gewinnen wir aus Grundwasser. Nur in rund 4 Prozent der 1.000 Grundwasserkörper in Deutschland wird mehr Wasser entnommen, als sich neu bilden kann; meist liegt das am Bergbau, der ein Abpumpen des Grundwassers erfordert. Eine zu große Entnahme von Grundwasser in Küstenregionen führt dazu, dass Salzwasser in das Grundwasser eindringt. Dann ist es als Trinkwasser kaum noch nutzbar. Durch den Klimawandel könnte sich der Nutzungsdruck auf das Grundwasser regional verschärfen, wenn dort – wie befürchtet – die Niederschläge weniger werden oder das Niederschlagswasser zu einem höheren Anteil oberflächlich abfließt. Hier hilft Wassersparen den Wasserhaushalt zu entlasten und die Erschließung neuer Wasservorkommen zu vermeiden. Private Haushalte in Deutschland haben durch ihren sparsamen Trinkwasserverbrauch bereits viel beim Wassersparen erreicht. Durch den zunehmenden Austausch alter Haushaltsgeräte mit wassersparenden Armaturen, Waschmaschinen und Geschirrspülern wird der tägliche Wasserbedarf noch weiter zurückgehen. Im Europäischen Vergleich der genutzten Mengen liegt Deutschland bereits im unteren Drittel, und dies ohne Einbußen an Komfort und Lebensqualität. Eine geringere Wassernutzung kann örtlich aber auch zu Problemen in den Rohrleitungen führen. Durch den Wegzug vieler Menschen aus ländlichen Regionen, den demografischen Wandel und das Wassersparen kann das Wasser in den Trinkwassernetzen stagnieren. Dies kann die Trinkwasserqualität beeinträchtigen. In den Abwassernetzen bilden sich mancherorts unangenehm riechende Faulgase, weil zu wenig Wasser durch die Leitungen fließt. Dieses Problem sollten aber nicht die Haushalte lösen, indem sie mehr Wasser verbrauchen als nötig. Hier sind die Wasserversorger oder Abwasserentsorger viel kompetenter, um zu entscheiden, wann eine gezielte Spülung der Leitungen nötig ist oder langfristig die Netze sogar umgebaut werden müssen. In privaten Haushalten profitiert die Umwelt am meisten, wenn möglichst wenig Warmwasser aufbereitet wird. So wird vor allem weniger Energie gebraucht, um das Wasser zu erhitzen. Das UBA schätzt, dass der Energiebedarf für Warmwasser im Schnitt 12 Prozent des Gesamtendenergiebedarfs eines Haushalts ausmacht. Ein Vollbad in der Wanne (200 Liter) kostet übrigens im Schnitt zwischen 3,00 Euro bis 3,70 Euro. Duschen ist deutlich billiger: Bei 10 Minuten Duschen fließen im Schnitt 100 Liter durch die Leitung. Diese zu erhitzen kostet nur die Hälfte. Wer einen wassersparenden Duschkopf einbaut, kann 50 Cent pro Duschgang einsparen. Wer täglich einmal duscht, kann so im Jahr gut 180 Euro pro Person sparen.
Die ungleiche Verteilung der Wasserressourcen kann sich in Zukunft verschärfen Sind die Alpen in ihrer Rolle als „Wasserturm” Europas gefährdet? Verändern sich die Abflussregime der vier großen alpenbürtigen Flüsse Donau, Rhein, Rhone und Po, die ihr Wasser zu etwa 50 % aus dem Alpenbogen beziehen? Es besteht keine akute Gefahr, meinen Experten auf einer Tagung in Bozen. „Dennoch sollten sich die Alpenregionen bereits jetzt an die bestehenden und künftigen Risiken veränderter Wasserbedingungen klug anpassen. Schlüssel hierfür sind gute Managementstrukturen, eine wirkungsvolle Kommunikation zwischen den Betroffenen und ein klarer Blick auf die Risiken”, meint Benno Hain, Leiter des Fachgebiets „Klimaschutz” des deutschen Umweltbundesamtes, der die Tagung leitete. In Zeiten des Klimawandels stellt sich jedoch die Frage: „Wie schnell verändern sich die Bedingungen des Wasserlieferanten Alpen?” Fakt ist: Es wird wärmer. In den vergangenen 150 Jahren hat sich der Großraum Alpen um 2 Grad Celsius (°C) erwärmt – doppelt so stark wie die restliche nördliche Halbkugel. Die südlichen Alpenregionen verzeichnen zudem - gegenüber dem 19. Jahrhundert - Niederschlagsrückgänge zwischen 10 und 20 Prozent. Für die nächsten Jahrzehnte wird ein weiterer Rückgang der Niederschläge, vor allem im Sommer, erwartet. Bereits heute kommt es – vor allem aufgrund einer ungleichen räumlichen und zeitlichen Verteilung der Wasserressourcen - in manchen Regionen durchaus zu Engpässen, sagen Experten. In Zukunft werden sich diese Probleme verschärfen, da, insbesondere im Sommer, nicht nur das Wasserangebot abnehmen sondern auch der Wasserbedarf zunehmen wird. Übers Jahr und für den gesamten Alpenraum gesehen, ist heute und vermutlich auch in der nahen Zukunft jedoch ausreichend Wasser vorhanden. Zu diesem Ergebnis kam eine 20-köpfige Expertengruppe, die im Auftrag der Europäischen Umweltagentur EEA (European Environment Agency, Kopenhagen) derzeit eine Studie zur Wassersituation in den Alpen und über erfolgreiche Anpassungsstrategien an die klimatischen Veränderungen erarbeitet. Am 23. und 24. Oktober 2008 kamen Wissenschaftler und Praktiker aus den acht Alpenstaaten in der Europäischen Akademie Bozen (EURAC) im italienischen Südtirol zusammen. Aktiv beteiligt waren unter anderem der Generalsekretär und die für wissenschaftliche Fragen zuständige Vize-Generalsekretärin der Alpenkonvention, die Leiterin der Klimaabteilung des österreichischen Umweltbundesamts, der Leiter des Instituts für Fernerkundung der EURAC sowie Vertreter der europäischen und der slowenischen Umweltagenturen. Die Experten gründen ihre Ergebnisse und Schlussfolgerungen vor allem auf die Analyse von sechs Fallbeispielen aus dem gesamten Alpenbogen. Es ist das erste Mal, dass sich die Europäische Umweltagentur nicht nur mit dem gesamteuropäischen Umweltzustand befasst, sondern sich direkt mit den Problemen einzelner Alpenregionen auseinandersetzt. Die Problemstellungen sind in den untersuchten Gebieten in Österreich, Frankreich, Italien (Südtirol), Slowenien und im schweizerischen Wallis ähnlich: Wasser sei generell vorhanden, so die Analyse-Ergebnisse, jedoch nicht immer zu jeder Zeit und an jedem Ort. In Spitzenzeiten, wie beispielsweise in Südtirol zur Frostberegnung als Schutz der Obstblüte im späten Winter oder in französischen Winterskiorten in der touristischen Hauptsaison, übersteige der Bedarf das Wasserangebot. Probleme ergeben sich auch aus den Ansprüchen der unterschiedlichen Wassernutzer: So wollen Landwirte oder Wasserkraftwerkbetreiber möglichst viel Wasser entnehmen, während Unternehmen im Fremdenverkehr und Ökologen die Erhaltung einer Niedrigwasserabflussmenge fordern. In den analysierten Regionen gibt es bereits erfolgreiche Anpassungsmechanismen, wie wassersparende Bewässerungstechniken, Netzwerke der Wassernutzer oder Wassernutzungspläne. Momentan verhindere jedoch häufig die begrenzte Koordination zwischen den einzelnen, aber auch innerhalb der Sektoren eine effiziente Wassernutzung und -verteilung, so die Experten. Als Lösung empfehlen die Wissenschaftler und Praktiker ein integriertes Wasserressourcenmanagement, an dem alle Wassernutzer, u.a. Landwirtschaft, Tourismus, Energielieferanten, aber auch Nicht-Regierungsorganisationen, die Medien und nicht zuletzt die Bevölkerung selbst, beteiligt sind. Dieses soll Wasserverluste reduzieren, zum Wassersparen anhalten, die Wasserverteilung verbessern, Kommunikationsnetzwerke unterstützen, Entscheidungsprozesse regeln und vor allem mehr Wissen bei der Bevölkerung, den Entscheidungsträgern und auch auf der wissenschaftlichen Seite generieren. Die Wasserproblematik im Alpenraum ist auch aktuelles Thema verschiedener Gremien der Alpenkonvention, die Anfang 2009 einen Alpenzustandsbericht mit dem Schwerpunkt „Wasser” herausgeben und ein Aktionsprogramm zu Klimaschutz und Klimawandel im Alpenraum verabschieden wird. Die kompletten Empfehlungen der Expertengruppe veröffentlicht die Europäische Umweltagentur in einem ca. 80-seitigen Bericht Anfang 2009. Ansprechpartner: Benno Hain, Umweltbundesamt Deutschland, Dessau-Roßlau ( benno [dot] hain [at] uba [dot] de ); Marc Zebisch, EURAC, Bozen ( marc [dot] zebisch [at] eurac [dot] edu )
Umweltbundesamt (UBA) warnt vor schwer abbaubaren und mobilen Chemikalien Schwer abbaubare, mobile und teilweise toxische Chemikalien, sogenannte PMT/vPvM-Stoffe, können langfristig unsere Wasserressourcen gefährden. Deshalb fordert das Umweltbundesamt – im Einklang mit der europäischen Chemikalienverordnung REACH – die Emissionen solcher Stoffe in die Umwelt zu minimieren. Den dringenden Handlungsbedarf zeigen vier neue Studien des UBA, darunter eine zu Wasseranalysen in 13 Trinkwassereinzugsgebieten. Vor diesem Hintergrund veröffentlicht das UBA zudem eine Liste mit 259 solcher PMT/vPvM-Stoffe und ruft die chemische Industrie zum sofortigen Handeln auf. Bei PMT/vPvM-Stoffen handelt es sich um zugleich persistente (P), mobile (M) und teilweise toxische (T) Chemikalien. Im Fall von vPvM-Stoffen sogar um sehr persistente (vP) und sehr mobile (vM) Verbindungen. Die Verbindungen dieser Stoffgruppe teilen die gleichen Eigenschaften, können aber zu unterschiedlichen Zwecken genutzt werden: als Pestizide , Biozide, Arzneimittelwirkstoffe oder Industriechemikalien. Sie werden bei der Herstellung von Farb- und Klebstoffen oder als Korrosionsschutz für Metalle, etwa in Reinigungstabs für Geschirrspülmaschinen, verwendet. Sie sind äußerst stabil und bewegen sich mit dem Wasserkreislauf. Haben sie erst einmal unsere Wasserressourcen kontaminiert, können sie – wenn überhaupt – nur mit hohem Aufwand wieder entfernt werden. Das UBA hat in vier neuen Studien das Auftreten von PMT/vPvM-Stoffen in der Umwelt untersucht. Demnach kommen schwer abbaubare und mobile Chemikalien in der Umwelt deutlich häufiger vor, als bislang bekannt. Einige davon sind mobile Ewigkeitschemikalien aus der Gruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen ( PFAS ) und viele können durch herkömmliche Methoden der Wasseraufbereitung wie Ozonung oder Aktivkohlefilter nicht entfernt werden. Forschungspartner des UBA haben bei 13 deutschen Trinkwasserversorgern 76 Proben aus Oberflächenwasser, Grundwasser und Uferfiltrat untersucht. In jeder Wasserprobe wurden sie fündig: Die Wissenschaftler*innen identifizierten zahlreiche PFAS – meist mobile Ewigkeitschemikalien –, aber auch nicht-fluorierte Stoffe wie 1-H Benzotriazol, 1,4-Dioxan und Melamin, bei denen sich den UBA-Fachleuten die Frage stellt, ob sie nicht auch mobile Ewigkeitschemikalien sind. Um das Risiko von PMT/vPvM-Stoffen für Mensch und Umwelt zu bewerten, sind nicht die lokal gemessenen Konzentrationen entscheidend. Problematisch sind vielmehr die extreme Langlebigkeit und die hohe Mobilität der Chemikalien. Wegen dieser besonderen Stoffeigenschaften könnten die Konzentrationen auf lange Sicht steigen und PMT/vPvM-Stoffe sich weit in der Umwelt ausbreiten. UBA-Präsident Dirk Messner sieht daher die chemische Industrie in der Pflicht die Emissionen dieser PMT/vPvM-Stoffe zu minimieren: „Der nachhaltige Schutz unserer Trinkwasserressourcen und der menschlichen Gesundheit müssen hier Vorrang haben. Denn sind die Trinkwasserressourcen erst einmal mit persistenten Chemikalien belastet, ist dies kaum oder nur noch mit immensem Aufwand und Kosten wieder zu beheben.“ Eine breit angelegte Literaturrecherche zeigt darüber hinaus, dass bereits heute über 600 Chemikalien in unseren Wasserressourcen detektiert wurden. Rund die Hälfte der nachgewiesenen Chemikalien fällt dabei unter die Vorschriften der europäischen Chemikalienverordnung REACH . Viele davon sind wiederum PMT/vPvM-Stoffe. Dr. Christiane Rohleder, Staatsekretärin im BMUV , sagt: „Ich bin dem UBA sehr dankbar für die hier geleistete Arbeit. Diese Ergebnisse sind ausgesprochen wichtig und zeigen, dass diese Klasse von Stoffen ein relevantes Thema für unsere Wasserressourcen darstellt. Ich appelliere deshalb an die Industrie, eigeninitiativ und vorsorglich die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um weitere Einträge dieser Stoffe in die Umwelt soweit wie möglich zu vermeiden.“ Hier setzt die jetzt veröffentlichte neue UBA-Liste an, die 259 PMT/vPvM-Stoffe aus der REACH-Registrierungsdatenbank umfasst: Die Hersteller und nachgeschalteten Anwender dieser Stoffe können mit Hilfe der UBA-Liste nun prüfen, bei welchen ihrer Chemikalien es sich um PMT/vPvM-Stoffe handelt. Anwender sollten die neuen Gefahrenklassen PMT und vPvM künftig bei der Selbsteinstufung berücksichtigen. Um unsere Wasserressourcen und die aquatische Umwelt für zukünftige Generationen zu schützen, müssen sie die Emissionen dieser Chemikalien während ihres gesamten Lebenszyklus deutlich minimieren. Zwei der am häufigsten detektierten Kontaminanten – 1,4-Dioxan und Melamin – wurden auf Initiative des UBA in Europa bereits offiziell als besonders besorgniserregende Stoffe identifiziert.
Umweltbundesamt veröffentlicht Jahrespublikation "Schwerpunkte 2011" Das Reaktorunglück im japanischen Fukushima und seine unabsehbaren Folgen für Mensch und Umwelt machen deutlich, dass wir unsere Wirtschafts- und Lebensweise konsequent umgestalten müssen. Die Lösung heißt: kohlenstoffarm, energieeffizient und ressourcenschonend in die Zukunft - national, regional und auf internationalem Level. „Eine anspruchsvolle Umweltpolitik auf nationaler Ebene kann über Signaleffekte den Übergang zu einer Green Economy auch in anderen Ländern fördern“, sagte der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA) Jochen Flasbarth, bei der Vorstellung des Berichtes „Schwerpunkte 2011“ in Berlin. Prognosen zufolge wird sich das Weltmarktvolumen für die zentralen „grünen“ Zukunftsmärkte mehr als verdoppeln: von 1,4 Billionen Euro im Jahr 2007 auf 3,1 Billionen Euro im Jahr 2020. Es zeigt sich auch immer deutlicher, dass die Lösung globaler Umweltprobleme - wie der Klimawandel oder der steigende Rohstoffverbrauch - nur durch eine internationale Kooperation, das heißt global verbindliche Vertragsgrundlagen, Zielvorgaben und Maßnahmen angegangen werden kann. Dazu bedarf es einer Stärkung der internationalen Organisationsstrukturen im Umweltschutz. „Spätestens mit dem Erdgipfel von Rio 1992 weitete sich das Blickfeld des Umweltschutzes über die nationalen Grenzen hinaus. Seitdem wurde vieles erreicht. Dennoch sind wir weit entfernt von einer globalen nachhaltigen Entwicklung“, konstatierte Flasbarth. „Das UBA wirbt dafür, auf der institutionellen Seite das Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP zu einer UN -Sonderorganisation aufzuwerten und die UN-Commission on Sustainable Development in einen Sustainable Development Council als Unterorgan der UN-Generalversammlung zu verwandeln. Das würde die Basis für ein globales Umweltregime bilden.“ Das nachhaltige Wirtschaften mit den Wasserressourcen der Erde ist ein weiterer Schwerpunkt des UBA-Berichtes. Die europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) legt für Flüsse, Seen und Küstengewässer einheitliche Anforderungen fest. Danach weisen in Deutschland bereits heute zehn Prozent der Oberflächengewässer den „sehr guten“ oder den „guten ökologischen Zustand“ auf. Im Vergleich hierzu erreichen den „guten chemischen Zustand“ sogar 88 Prozent der Oberflächengewässer und 63 Prozent des Grundwassers. Der Neu- und Ausbau von Kläranlagen sowie die Einführung phosphatfreier Waschmittel haben wesentlich zur Verbesserung der stofflichen Qualität der Oberflächengewässer beigetragen. Eine wichtige Ursache für die gegenwärtigen Zielverfehlungen ist die viel zu wenig umweltorientierte landwirtschaftliche Praxis. Die Überdüngung der Meere und vieler Seen und die hohe Nitratbelastung des Grundwassers sind ursächlich auf Nährstoffausträge aus der Landwirtschaft zurückzuführen. Verschärft wird dies noch durch den zunehmenden Biomasseanbau, insbesondere von Mais. Es wird deshalb wichtig sein, Gewässerschutzanforderungen bei einer zukünftigen Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und in die anstehende Reform der EU-Agrarpolitik einzubringen. Umweltbezogener Gesundheitsschutz ist ein zentrales Handlungsfeld der Umweltpolitik. In Deutschland haben gesetzliche Regelungen zur Verbesserung der Umweltqualität und zum Schutz der menschlichen Gesundheit beigetragen. Luftverunreinigungen wie Blei- und Schwefeldioxidemissionen spielen kaum noch eine Rolle. Andere Risikofaktoren sind dagegen in den Vordergrund gerückt - etwa Chemikalien und schadstoffhaltige Produkte oder „dicke Luft“ in Innenräumen. Chemikalien breiten sich über die Luft, das Wasser und den internationalen Handel weiträumig aus. Vor allem schwer abbaubare Chemikalien (Persistent Organic Pollutants, POPs) stellen ein globales Problem dar. Gleichzeitig sind Chemikalien ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Weltweit werden etwa 500 Millionen Tonnen Chemikalien produziert, Prognosen gehen von einem weiteren Wachstum aus. Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2011 zum „Internationalen Jahr der Chemie" erklärt. „Wenn wir langfristig Mensch und Umwelt vor gefährlichen Chemikalien schützen wollen, müssen wir das Chemikalienmanagement als elementaren Baustein einer Green Economy begreiflich machen“, forderte Flasbarth. In Europa gebe es bereits anspruchsvolle und harmonisierte Standards. Beispiele dafür seien die Chemikalien-Verordnung REACH und ein etablierter Stand bestverfügbarer Umwelttechniken, so der UBA-Präsident. Ziel müsse es sein, die Informationen über Risiken und Standards für ein nachhaltiges Chemikalienmanagement auch international zu etablieren. Die UBA-Jahrespublikation „Schwerpunkte 2011“ ist als Druckfassung kostenfrei erhältlich bei Gemeinnützige Werkstätten Bonn, Postfach 30 03 61, 53183 Bonn; Service-Telefon: 0340/2103 66 88, E-Mail: uba [at] broschuerenversand [dot] de . Die Englische Fassung erscheint in Kürze. 14.04.2011
Trinkwasserversorgungsgebiete NRW - Flächengeometrie von Gebieten mit einheitlicher Trinkwasserversorgung - Stammdaten Versorgungsgebiete. Nach § 3 TrinkwV (2001) ist ein „Wasserversorgungsgebiet“ ein geografisch definiertes Gebiet, in dem das an Verbraucher oder an Zwischenabnehmer abgegebene Trinkwasser aus einem oder mehreren Wasservorkommen stammt, und in dem die erwartbare Trinkwasserqualität als nahezu einheitlich angesehen werden kann.
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