Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt, dem Deutschen Wetterdienst und dem Deutschen Klima-Konsortium In Deutschland wird die Anpassung an den Klimawandel immer wichtiger Was passiert, wenn die fortschreitende Erwärmung durch den menschengemachten Klimawandel mit dem natürlichen Klimaphänomen El Niño zusammenkommt, wird dieses Jahr besonders deutlich. Die globale Temperaturen springen auf neue Rekordwerte: Global der wärmste Sommer und unter Umständen das wärmste Jahr seit 1880. Dabei zeigt sich das Wetter mit zahlreichen Dürren und Überschwemmungen häufig von seiner extremen Seite. In Deutschland erlebten die Menschen einen Sommer der Gegensätze, die allerdings weniger im Zusammenhang mit El Niño stehen. In Deutschland und Mitteleuropa war der Sommer 2016, verglichen mit der internationalen Referenzperiode 1961-1990, zwar nur geringfügig zu warm. Auch die durchschnittlichen Niederschlagssummen waren im Land unauffällig. Aber: im Frühsommer entfalteten vor allem im Süden und im Westen Deutschlands lokale Starkregenereignisse eine Zerstörungswucht, die kaum für möglich gehalten wurde. Bei heftigen Gewittern fielen gebietsweise extreme Regenmengen mit teilweise katastrophalen Folgen, wie zum Beispiel im bayrischen Simbach mit 180 Liter pro Quadratmeter innerhalb von nur 48 Stunden. Verantwortlich hierfür war die außergewöhnlich langanhaltende Großwetterlage „Tief Mitteleuropa“. Diese Wetterlage herrschte zwischen Ende Mai und Anfang Juni an 10 von 14 Tagen, und – was noch außergewöhnlicher ist – an sieben aufeinanderfolgenden Tagen. Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes: „Die Projektionen von Klimamodellen lassen eine Zunahme solcher starkregenauslösenden Wetterlagen für die Zukunft vermuten. Die erlebten Sturzfluten können ein Vorgeschmack auf die Sommer in einer zukünftigen wärmeren Welt sein. Und mehr noch: Sie können an jedem Ort in Deutschland eintreten. Darauf müssen wir uns mit noch besseren Wettervorhersagen, mehr Eigenvorsorge der Bürger und einer neuen Kultur im Umgang mit Naturgefahren vorbereiten.“ Die Vulnerabilitätsanalyse der Bundesregierung vom vergangenen Jahr setzt auf diesem Wissen auf und wird – leider – durch die diesjährigen Starkregenereignisse bestätigt. Der Aktionsplan Anpassung II des Fortschrittsberichts zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel leitet daraus konkrete Vorschläge ab, wie sich Deutschland auf solche Extreme besser einstellen kann. Genauso wichtig bleiben die Aufgaben des Klimaschutzes, um die Anforderungen an Anpassungsmaßnahmen nicht ins Unrealistische zu treiben. Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes: „Der Sommer 2016 hat gezeigt: die Anpassung an den Klimawandel wird immer wichtiger. Das Umweltbundesamt hat vor wenigen Wochen vorbildliche Anpassungsmaßnahmen vor Ort – unter anderem zur Vorsorge für Starkregen – mit dem Blauen Kompass des Umweltbundesamtes ausgezeichnet. Ziel ist, dass die Folgen des Klimawandels bereits bei der Stadtplanung stärker berücksichtigt werden. Das heißt zum Beispiel, Städte so zu gestalten, dass Wasser ohne Schäden abfließen kann – sei es über begrünte Dächer oder öffentliche Plätze, die kurzfristig geflutet werden können. Die zurückliegenden Ereignisse zeigen auch, wie wichtig die Doppelstrategie in der Klimapolitik ist: Übergreifende Klimaschutzmaßnahmen, um die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen und die Ziele, die in Paris vereinbart wurden, zu erreichen. Und Maßnahmen zur Anpassung an den nicht mehr vermeidbaren Klimawandel – dessen Folgen wir heute schon erleben.“ Hochaufgelöste Risikokarten für extreme Niederschläge helfen bei Starkregen, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Die Starkregenkartierung Deutschlands steht allerdings erst am Anfang. Die Stadt Unna ist eine der wenigen Städte, die bereits über eine solche Starkregengefahrenkarte verfügt. Sie zeigt die Fließwege und Überflutungen, die durch sehr intensiven Regen entstehen. Die Informationen schaffen die Basis für sinnvolle eigene Vorsorgemaßnahmen, wie beispielsweise eine bessere Kellerabdichtung. Neben der besseren Warnung der Bevölkerung und der Stärkung der Eigenvorsorge ist die Prävention der dritte wesentliche Faktor im Anpassungsprozess. So kann eine wassersensible Stadtentwicklung bewusst Zwischenspeicher für plötzlich auftretende Wassermassen einplanen oder durch entsiegelte Freiflächen die Versickerung von Regenwasser fördern. Eine solche „Schwammstadt“ beugt Sturzfluten oder Überschwemmungen vor. Ein Beispiel dafür ist die Hamburger Gründachstrategie: Gründächer verzögern den Abfluss von Regenwasser und tragen dazu bei, den Stadtklimaeffekt zu verringern. All diese Maßnahmen vermindern nicht nur klimabedingte Risiken. Sie haben auch viele weitere positive Effekte für Gesellschaft und Umwelt. Dazu zählen ein gesünderes Stadtklima, mehr Artenvielfalt und eine insgesamt höhere Lebensqualität. Auch wenn die Sturzfluten ausbleiben, wird ein solcher Umbau von den Bürgern nicht bedauert werden, eine doppelte „No-regret-Maßnahme“ eben. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Deutsches Klima -Konsortium e.V. (DKK) Wissenschaftsforum, Markgrafenstraße 37, 10117 Berlin Tel.: +49 (0)30 76 77 18 69-0 | Fax: +49 (0)30 76 77 18 69-9 E-Mail: info [at] klima-konsortium [dot] de | Internet: www.deutsches-klima-konsortium.de Das Deutsche Klima-Konsortium e. V. (DKK) vertritt führende Akteure der deutschen Klimaforschung und Klimafolgenforschung. Dazu gehören Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Bundesbehörden. Das DKK steht für wissenschaftsbasierte Politikberatung, greift aktuelle Klimathemen auf und liefert Hintergründe aus Expertensicht.
Starkregenereignisse sind in den letzten Jahren wiederholt aufgetreten und haben zu erheblichen Schäden geführt. Die vorliegende Studie gibt umfangreiche Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Starkregenvorsorge in Deutschland. Dazu wurden zunächst zahlreiche Projekte recherchiert und beispielhafte Maßnahmen und Instrumente zur Starkregenvorsorge aus den Bereichen Multifunktionale Flächennutzung, Starkregengefahrenkarten sowie Warnung und Kommunikation näher analysiert. Herauszuheben ist die Rolle der Starkregengefahrenkarten als wichtiges Instrument der Risikokommunikation. Der zweite Teil des Vorhabens analysiert systematisch die Hemmnisse und Synergien einer weitergehenden Integration des Starkregenrisikos in die Umsetzungsschritte der Hochwasserrisikomanagement -Richtlinie. Veröffentlicht in Texte | 55/2019.
Kategorien: Anpassung an den Klimawandel, Aktuelle Veröffentlichungen</br>Stand: 2022</br>Sie trägt außerdem beispielsweise zur Erfüllung der Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie bei. Die Gewässer übernehmen so neben Ökosystemfunktio- nen einen
Der vorliegende Bericht fasst die Ergebnisse des UBA-Forschungsvorhabens "Vorsorge gegen Starkregenereignisse und Maßnahmen zur wassersensiblen Stadtentwicklung" zusammen. Das Vorhaben hatte drei übergreifende Ziele: Erstens sollte der aktuelle Stand der Starkregenvorsorge in Deutschland erhoben und analysiert werden. Zweitens sollte überprüft werden, welche Hemmnisse und Synergien bei einer möglichen Integration des Starkregenrisikos in die drei Bearbeitungsschritte der EU-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL) beziehungsweise der nationalen Regelungen im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) bestehen. Drittens sollten aufbauend auf dem identifizierten Handlungsbedarf Lösungsmöglichkeiten zur Verbesserung des Starkregenrisikomanagements in Deutschland abgeleitet werden. In der Einleitung des Berichts thematisieren die Autoren die Definition von "Starkregen" und den Stand der Wissenschaft zum Auftreten dieses Phänomens. Kapitel 2 vertieft den letztgenannten Aspekt und präsentiert den aktuellen Stand des Wissens zu geographischen Starkregen-Hotspots sowie Evidenz zu Umweltwirkungen ausgewählter Ereignisse. In der Folge wenden sich die Autoren Aspekten der Starkregenvorsorge zu: Kapitel 3 liefert einen Überblick zu den unterschiedlichen Arten von Maßnahmen, die zur Starkregenvorsorge in Deutschland umgesetzt werden. Die anschließenden Abschnitte fokussieren auf ausgewählte Maßnahmentypen: Starkregen-Gefahrenkarten, multifunktionale Flächennutzung, Warnungen und Kommunikationsmaßnahmen. Dabei werden jeweils Anwendungsbeispiele, Barrieren und Empfehlungen vorgestellt. In Kapitel 4 diskutiert das Projektteam die Möglichkeiten zur Adressierung von Starkregenvorsorge über die Hochwasserrisikomanagementrichtlinie (HWRM-RL), bevor im fünften Kapitel zehn übergreifende Empfehlungen zur Optimierung der Starkregenvorsorge vorgestellt werden. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Sub project K" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz Universität Hannover, Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik durchgeführt. Zielsetzung des SIGN-CATCH Vorhabens ist es, aufbauend auf den Vorarbeiten im CLIENT Definitionsvorhaben OPERA (UFORDAT-Key: 01038220) gemeinsam mit den deutschen und chinesischen Partnern Implementierungsansätze zur Thematik Stadtentwässerung und Abwassermanagement in chinesischen Städten zu entwickeln und umzusetzen. Als Modellregion wurde die am Taisee gelegene Metropole WUXI ausgewählt. Ein funktional-gestalterischer Ansatz einer zunehmend wasserbezogenen Stadtplanung kann wesentliche Impulse für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu geben und weist weit über die Elemente einer wassersensiblen Stadtentwicklung hinaus. Ferner werden konkrete Ansatzpunkte aufgezeigt, wie die Wirkungen des Klimawandels bzw. Extremwetterereignisse und die oftmals daraus resultierenden Urban Flash Floods in ihren Ausprägungen zu reduzieren bzw. abzumildern sind. Die Laufzeit des Vorhabens SIGN-CATCH beträgt 3 Jahre. Das Vorhaben begann am 1.4.2016. Neben der Federführung im Arbeitspaket O werden zwei Unterarbeitspakete umgesetzt. Hier kommen neben der systematischen Datenerfassung und -auswertung, Konzepterstellung und pilothaften Umsetzung auch Modellierungs- und Visualisierungsinstrumente zum Einsatz. Darüber hinaus ist eine anteilig aktive, begleitende oder punktuell beratende Mitwirkung in weiteren SIGN-Arbeitspaketen vorgesehen.
Liebe Leserin, lieber Leser, die Flut von „Coffee to go“-Bechern auf den Straßen und eingeschweißtem Gemüse in den Supermärkten macht es offensichtlich: Unser Verbrauch an Verpackungen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Dies frisst Energie und Ressourcen und belastet die Umwelt – besonders, wenn Verpackungen nicht recycelt oder sogar überhaupt nicht ordnungsgemäß entsorgt werden. Wieviel Verpackungsabfall genau im Jahr 2016 in Deutschland anfiel und wie es um das Recycling steht, erfahren Sie in dieser Newsletterausgabe. Außerdem möchten wir Sie „in eigener Sache“ auf unsere neue Datensuche auf der UBA-Website hinweisen. Mit dieser gelangen Sie schnell zu Umweltdaten in Form von Tabellen, Diagrammen oder Infografiken und können sie sofort herunterladen. Interessante Lektüre wünscht Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes Immer mehr Verpackungsabfall Der Verbrauch von Kunststoffverpackungen ist zwischen 2000 und 2016 um rund 74 Prozent gestiegen Quelle: Umweltbundesamt 220,5 Kilogramm Verpackungsabfall pro Kopf fielen im Jahr 2016 in Deutschland an, insgesamt 18,16 Millionen Tonnen. Das sind 0,05 Prozent mehr als im Vorjahr. Deutschland belegt damit einen traurigen Spitzenplatz in Europa: Die aktuellsten Zahlen weisen für die EU im Jahr 2015 lediglich einen Pro-Kopf-Verbrauch von 167,3 Kilogramm aus. Trends wie kleinere Portionsgrößen aufgrund kleinerer Haushalte, der „Coffee to go” im Einwegbecher und der boomende Versandhandel lassen den Verpackungsverbrauch weiter anwachsen. Der Verbrauch von Kunststoffverpackungen ist zwischen den Jahren 2000 und 2016 um rund 74 Prozent gestiegen. 70 Prozent des Verpackungsabfalls wurden 2016 in Deutschland recycelt, der Rest wurde größtenteils zur Energiegewinnung verbrannt. Die Recyclingquote variiert jedoch stark zwischen den einzelnen Materialien: Vergleichsweise hoch ist sie bei Stahl (92,1 Prozent), Papier/Karton (88,7 Prozent), Aluminium (87,9 Prozent) und Glas (85,5 Prozent). Bei Kunststoffen (49,7 Prozent) und Holz (26 Prozent) ist der recycelte Anteil jedoch geringer. Gerade Kunststoffverpackungen sind aufgrund der Materialvielfalt schwierig zu sortieren und recyceln. 2016 konnten immerhin 0,9 Prozent mehr Kunststoffverpackungen recycelt werden als im Vorjahr; erstmals mehr als energetisch verwertet wurde. Hier besteht aber weiterhin Potenzial und Deutschland muss künftig noch besser werden: Am 1. Januar 2019 tritt das neue Verpackungsgesetz in Kraft und legt zumindest für Verpackungen, mit denen sich Hersteller bei dualen Systemen beteiligen müssen und die typischerweise bei privaten Endverbrauchern anfallen, eine Kunststoffrecyclingquote von zunächst 58,5 Prozent und ab 2022 von 63 Prozent fest. Mehr Daten und Fakten finden Sie in der aktuellen Ausgabe unserer jährlichen Studie „Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland“. Stickoxid-Grenzwerte: Umweltbundesamt schlägt Alarm UBA-Präsidentin Maria Krautzberger in der Rheinischen Post zu Grenzwert-Überschreitungen in deutschen Städten und Maßnahmen dagegen Umweltbundesamt: Weniger Tiere sind besser fürs Klima UBA-Präsidentin Maria Krautzberger in der Neuen Osnabrücker Zeitung über Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel in der Landwirtschaft Rekord-Sommer: Umweltbundesamt fordert Hitze-Aktionspläne UBA-Präsidentin Maria Krautzberger in der Frankfurter Rundschau Wann, wie oft, wie viel?: Im Sommer richtig gießen UBA-Experte Dr. Jörg Rechenberg Im Internetradio detektor.fm Bedenkliche Inhaltsstoffe: Welche Sonnencreme schützt? Welche Sonnencreme schützt vor der Sonne und überzeugt bei den Inhaltsstoffen? SWR-Martcheck schaut sich die Produkte genauer an und spricht unter anderem mit UBA-Toxikologin Dr. Marike Kolossa. Fragen an das Umweltbundesamt: Was tun, bevor die Welt im Plastikmüll erstickt? UBA-Präsidentin Maria Krautzberger im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung Mission Energiewende / Klimabewusster Konsum: Jede Entscheidung zählt UBA-Experte Dr. Michael Bilharz und andere im Internetradio detektor.fm Starkregen: UBA fordert Gefahrenkarten Corinne Baumgarten vom UBA im ZDF über das Projekt "Vorsorge gegen Starkregenereignisse und Maßnahmen zur wassersensiblen Stadtentwicklung"
Das Projekt "Teilprojekt 4" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Berliner Wasserbetriebe durchgeführt. Die negativen Auswirkungen klimawandelbedingter Wetterextreme sind besonders in Städten ausgeprägt. Hohe Flächenversiegelungsgrade und Bebauungsdichten verschärfen das Überflutungsrisiko durch Starkregen und die Bildung sommerlicher Hitzeinseln. Dazu bedrohen lange Trockenperioden die wichtige urbane Vegetation, die durch Verschattung und Verdunstung Hitzebelastungen abmindert und den urbanen Wasserhaushalt verbessert. AMAREX untersucht Möglichkeiten zur Anpassung des Regenwassermanagements durch blau-grüne Infrastrukturen (BGI) und Maßnahmen der Regenwasserbewirtschaftung (RWB) an die zunehmenden Extrembelastungen Starkregen, Trockenheit und Hitze als Schlüsselbeitrag zur Klimafolgenanpassung. Zusätzlich wird der beeinträchtigte urbanen Wasserhaushalt als zentraler Bewertungsindikator für Wasserextreme überprüft. Es wird untersucht, wie RWB-Maßnahmen um zusätzliche Speicherräume zur Überflutungsvorsorge (RWB+) bzw. zur Nutzung / Bewässerung als Trockenheitsvorsorge (RWB+N) funktional erweitert werden können. Dazu werden Bewertungsmethoden für die Umsetzungspotenziale (Konkurrenzen, Synergien) und Wirkungsquantifizierung dieser Maßnahmen entwickelt und in ein webbasiertes Planungstool für die kommunale Praxis überführt. Es soll als zentrales Element im integrierten Planungsprozess sowohl die sektorübergreifende Interaktion zwischen Stadt-, Freiraum- und Infrastrukturplanung fördern als auch der Öffentlichkeitsarbeit dienen. Dieser Teilantrag bezieht sich auf die Ausrichtungen der Entwicklungsansätze im Projekt an den Anforderungen der kommunalen Praxis. So soll eine Brücke zwischen Theorie und Praxis geschlagen und die Projektprodukte direkt in die kommunale Anwendungspraxis zur Stärkung des Umsetzungsprozesses wassersensibler Stadtentwicklung implementiert werden. Inhaltlich soll zudem eine GIS-basierte Handlungsbedarf kanalnetzseitig stark belasteter Teileinzugsgebiete entwickelt werden, welche die Identifizierung relevanter Flächen erleichtern soll.
Geehrte Leserinnen und Leser, das Frühjahr 2016 war geprägt von extremen Wetterereignissen in Süddeutschland mit katastrophalen Folgen für Mensch und Umwelt. Da die Gefahr von solchen extremen Niederschlägen durch den Klimawandel zunehmen kann, müssen in der Siedlungs- und Infrastrukturplanung bereits heute Anpassungserfordernisse berücksichtigt werden. Inwieweit Klimaanpassung in den Gesetzen der Raumordnung und Bauleitplanung verankert ist und wie Städte eine wassersensible Stadtentwicklung bereits umgesetzt haben, lesen Sie in unserem Schwerpunktartikel. Auch unter den weiteren Meldungen haben wir einige Neuigkeiten zum Thema klimaangepasste Stadtentwicklung zusammengetragen. Mit dieser letzten Ausgabe für das Jahr 2016 wünschen wir Ihnen eine frohe Weihnachtszeit und ein gutes neues Jahr. Im nächsten Jahr stellen wir Ihnen wie gewohnt die neuesten Meldungen zu Klimafolgen und Anpassung bereit und freuen uns über Ihr Interesse! Eine interessante Lektüre wünscht das KomPass-Team im Umweltbundesamt. Hier geht es zum KomPass-Newsletter ::INHALT:: 1_ KOMPASS – IN EIGENER SACHE 1.01_ Frankfurt am Main: Ideen- und Kooperationsbörse 1.02_ KomPass-Projekt abgeschlossen: Erfolgsfaktoren für die Förderung zur Anpassung an den Klimawandel 1.03_ Neues KomPass-Projekt: Impact Chain 1.04_ Neues KomPass-Projekt: Analyse innovativer Beteiligungsformate 1.05_ Broschüre zum Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie 2_ THEMA: EXTREMEREIGNISSE UND KLIMAANPASSUNG IN DER RÄUMLICHEN PLANUNG 3_ ANPASSUNGSPOLITIK – NEUES AUS BUND, LÄNDERN UND KOMMUNEN 3.01_ Pariser Klimaabkommen in Kraft: Historischer Tag für den Klimaschutz 3.02_ Bundesumweltministerin Hendricks zur COP 22: „Erwartungen voll erfüllt“ 3.03_ Online-Dialog zum Weißbuch „Grün in der Stadt“ 3.04_ BMVI-Expertennetzwerk: Neues Format zur Klimaanpassungsforschung von Verkehr und Infrastruktur 3.05_ Klimawandel und Wasserwirtschaft in Süddeutschland: Monitoringbericht 2016 3.06_ Hessen: Gelder für Klimaschutz und -anpassung im Stadtumbau-Programm 3.07_ NRW: Klimawandelbericht, Klimafolgenmonitoring und Klimafortschrittsbericht 3.08_ Klimaanpassungskonzept München beschlossen 4_ AUS FORSCHUNG UND PRAXIS NATIONAL 4.01_ BMUB und Difu: Neun vorbildliche Klima-Projekte prämiert 4.02_ BMEL: Förderinitiativen zu Klimaschutz und Anpassung in der Landwirtschaft gestartet 4.03_ Neues Bildungsportal zu Klimafolgen für Deutschland 4.04_ GDV-Naturgefahrenreport 2016: 2,6 Milliarden Euro für Sturm- und Hagelschäden 4.05_ Projekt KURAS: Urbanes Regenwasser- und Abwassermanagement koppeln GLOBAL 4.06_ Österreich startet Pilotprogramm Klimawandel-Anpassungsmodellregionen 4.07_ Schweiz: Große Herausforderung für den Wald bei der Anpassung an den Klimawandel 4.08_ Konzept für klimaangepasstes Kopenhagen gewinnt Skandinaviens größten Architekturwettbewerb 5_ VERÖFFENTLICHUNGEN DEUTSCHSPRACHIG 5.01_ Kompendium: Klimawandel in Deutschland 5.02_ Deutscher Wetterdienst: Nationaler Klimareport 2016 5.03_ BBSR: Klimaschutz und Klimaanpassung im Stadtumbau Ost und West 5.04_ Bevölkerungsschutz: Atlas der Verwundbarkeit und Resilienz ENGLISCHSPRACHIG 5.05_ FAO-Report: Stand von Ernährung und Landwirtschaft 5.06_ Germanwatch: Global Climate Risk Index 2017 – Afrika besonders betroffen 6_ VERANSTALTUNGEN/TERMINE Hier geht es zum KomPass-Newsletter
Das Projekt "Teilvorhaben 5" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltbundesamt durchgeführt. Das stetige Bevölkerungswachstum und die steigende Flächenkonkurrenz zwischen Bebauung und Grünflächen stellen kommunale Entscheidungsträger vor große Herausforderungen. Die Klimakrise mit intensiven Auswirkungen im Spannungsfeld von Hitzeperioden, Dürre und Starkregen erfordert zudem eine resiliente Anpassung von Siedlungsstrukturen, Freiräumen und Infrastrukturen. Der in Leipzig ausgerufene Klimanotstand unterstreicht den Handlungsbedarf im Neubau wie auch im Bestand. BlauGrüne Infrastrukturen wurden in Phase 1 bereits erfolgreich im Pilotmaßstab untersucht und im Co-Design Prozess in die Vorplanungen des Neubauquartiers L416 eingebracht. In diesem Prozess wurden effiziente Kommunikationsstrukturen aufgebaut. In der Phase 2 sollen nun diese Erkenntnisse im Rahmen einer Bestandssanierung der Leipziger Wohnungsbaugesellschaft implementiert werden. Neben der Evaluierung und der Ermittlung von Kennzahlen an bereits bestehenden BlauGrünen Infrastrukturen steht die Erstellung von Investitions-Potentialkarten für BlauGrüne Infrastrukturen im Mittelpunkt. Diese sollen als Empfehlungen in die politische Entscheidungsebene z.B. als Stadtratsvorlage eingebracht werden. Die Verstetigung des Transformationsprozesses kann dabei nur erreicht werden, wenn auch die Verwaltungsprozesse bei Neubau- und Modernisierungsvorhaben BlauGrüne Lösungen 'mitdenken' und deren Umsetzung ermöglichen/forcieren. In der Phase 2 werden Empfehlungen zu politischen Best-Practices, fiskalischen und rechtlichen Rahmenbedingungen entwickelt. Das Umweltbundesamt ist als Partner im Verbundvorhaben 'Leipziger BlauGrün II' eingebunden. Die wesentlichen Aktivitäten umfassen die Netzwerkbildung mit verschiedenen Akteuren der wassersensiblen Stadtentwicklung sowie den Transfer der Ergebnisse in die Praxis. Die Aktivitäten sind in die Arbeitspakete AP5.1, AP5.2 und AP5.3 eingebunden. Das Umweltbundesamt ist für die Durchführung des Arbeitspakets AP5.2 'Netzwerkbildung, Austausch, Transfer' verantwortlich.
Das Projekt "Vorsorge gegen Starkregenereignisse und Maßnahmen zur wassersensiblen Stadtentwicklung - Analyse des Standes der Starkregenvorsorge in Deutschland und Ableitung zukünftigen Handlungsbedarfs" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Adelphi Research gemeinnützige GmbH durchgeführt. Bisher hat sich - nach Untersuchungen des Deutschen Wetterdienstes - die Anzahl der Starkregentage in Deutschland seit 1951 geringfügig, aber nicht signifikant erhöht. Projektionen zur zukünftigen Klimaentwicklung zeigen, dass von einer Zunahme der Starkregentage sowohl hinsichtlich der Häufigkeit als auch der Intensität ausgegangen werden muss. Unter-suchungen zu den Schäden aufgrund von Starkniederschlägen haben jährliche Schäden im Schnitt von ca. 160 Mio. €/a seit den 70iger Jahren ergeben. Starkregenereignisse führen insbesondere im urbanen Raum zu Schäden durch Überflutungen und Überlastungen der Kanalisation. In einer Vielzahl von Projekten wurde diese Problematik erkannt und Maßnahmen zur Verbesserung der Starkregenvorsorge und zur wassersensiblen Stadtentwicklung erarbeitet. Ebenso befinden sich Praxisleitfäden von Verbänden (DWA/BWK) zur Überflutungsvorsorge in der Entwicklung. Aktuelle Projekte sind überwiegend auf kommunaler Ebene verortet. Bisher erfolgte keine systematische Berücksichtigung von Überflutungen aus Starkregenereignissen in den Arbeitsschritten (Ausweisung von Risikogebieten, Darstellung in Hochwassergefahren- und risikokarten, Maßnahmenplanung) der Hochwasserrisikomanagementplanung. Daher soll in diesem Vorhaben der Stand der Starkregenvorsorge in Deutschland analysiert werden. Dazu ist ein systematischer Überblick über die zur Verfügung stehenden Maßnahmen der Starkregenvorsorge und zur wassersensiblen Stadtentwicklung zu erarbeiten. Auf dieser Grundlage kann weiterer Handlungsbedarf auf lokaler, regionaler und vor allem nationaler Ebene abgeleitet werden. Weiterhin ist zu untersuchen, ob eine Verknüpfung mit der Hochwasserrisikomanagementplanung fachlich angezeigt ist, wo die Schnittstellen sind und welche Synergien und Hemmnisse zu erwarten sind (z.B. Skalenproblem bei der Darstellung in Hochwassergefahrenkarten). Auf Grundlage der Analyse des Handlungsbedarfs zeigt das Vorhaben Lösungsmöglichkeiten auf und gibt erste Empfehlungen.