Das Projekt "Felduntersuchungen zur Entwicklung eines umweltschonenden Weidewirtschaftsverfahrens zur Vermeidung von Nitratauswaschung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesamthochschule Kassel, Fachbereich 11 Landwirtschaft, Internationale Agrarentwicklung und Ökologische Umweltsicherung durchgeführt. Nitrataustrag aus Weideflächen wird durch geringe Stickstoffdüngünger-Effizienz und räumlich inhomogene Exkrementstickstoff-Rücklieferung verursacht. Die experimentelle Quantifizierung des Nitrataustrags in Feldversuchen ist ohne Ermittlung standortbezogener Sickerwasserspenden unmöglich. Ziel des vorliegenden Forschungsprojektes war die Ermittlung des Nitrataustrags aus der Hauptwurzelzone des Bodenraums von Dauergrünland unter Weidenutzung, bei abgestufter Bewirtschaftungsintensität, auf einem durch Gruppenentwässerung gekennzeichneten norddeutschen Flußmarschstandort. Besonderer Berücksichtigung fanden dabei: -Die Nitratverlagerung unter Exkrementflecken und die Wirkung bzw. Nachwirkung von Weißkleeflecken in einem praxisnahen Weideversuch und einem Modellversuch. -Die Quantifizierung des Wasserhaushaltes durch Kalbrierung und Verifikation eines EDV-gestützten Simulationsmodells zum Bodenwasserhaushalt auf grundwasserbeeinflußtem Flußmarschstandort. Das Forschungsprojekt sollte, neben methodischen Aspekten, klären, ob die Nitratauswaschungsgefahr aus Weideflächen durch eine Verminderung der Bewirtschaftungsintensität reduziert werden kann. Zur Klärung der Untersuchungsfragen wurde auf dem Versuchsbetrieb Dietrichshof der Landwirtschaftskammer Hannover im Landkreis Cuxhaven ein Großparzellen-Weideversuch angelegt. Die Bewirtschaftungsintensität wurde ausgehend von einer abgestuften Stickstoffdüngung (0, 120, 240 kg N/ha*a) durch Beweidung mit Jungrindern nach dem put-and-take System variiert. Die Ermittlung der Nitratauswaschung erfolgte mit Hilfe der Saugkerzentechnik nach einem Intensivmeßpunkt-Konzept über einen Zeitraum von 24 Monaten. Zur quantitativen Beschreibung des Bodenwasserhaushaltes wurde das Simulationsmodell SWATRER am Standort kalibriert, verifiziert und zur Ermittlung der Sickerwasserspende eingesetzt. Zur Ermittlung des Nitrataustrags unter Exkrementstellen wurde auf dem selben Standort ein Kleinparzellenversuch mit simulierten Kot- und Harnstellen sowie Weißkleeflecken angelegt, in dem analog zum Weideversuch der Nitrataustrag nach zwei Applikationen ermittelt wurde.