Das Projekt "Aufbesserung der Qualitaet von Altpapieren durch Behandlung mit chlorfreien Bleichmitteln" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Fachbereich Biologie, Ordinariat für Holztechnologie und Institut für Holzphysik und Mechanische Technologie des Holzes der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft durchgeführt. Eine weitere Steigerung der Altpapierwiederverwendungsrate erfordert die Reinigung und Bleiche von gemischten Altpapieren aus dem unteren Sortenbereich fuer die Verwendung von hochwertigen Schreib- und Druckpapieren. Besonders an die Bleiche dieser Faserstoffe werden hohe Anforderungen gestellt, und sie muss mit chlorfreien Bleichmitteln durchfuehrbar sein. Es wurde daher untersucht, inwieweit aus der chlorfreien Bleiche von Zellstoffen vorhandene Ergebnisse auf die Bleiche von Altpapieren uebertragbar waren. Der Einsatz von einer Alkalisauerstoffstufe ist nur bei holzfreien Altpapieren sinnvoll, waehrend sie bei holzhaltigen zu einem Weissgradverlust fuehrt. Eine peroxidverstaerkte Sauerstoffstufe ist bei holzhaltigen Altpapieren jedoch wesentlich wirksamer als eine reine Peroxidstufe. Sie fuehrt zu hoeheren Weissgraden, weniger Schmutzpunkten und einer geringeren Gelbstichigkeit der Fasern. Der Einsatz von Ozon ist nur bei holzfreien Altpapieren sinnvoll. Die Zerstoerung von Katalasen sowie ein Schwermetallmanagement ist bei Einsatz von Peroxid erforderlich. In mehr Stufenbleichen mit peroxidverstaerkten Sauerstoffstufen, Peroxid und Formamidinsulfinsaeure (FAS) koennen auch bei gemischten Altpapieren hohe Weissgrade erreicht werden.
Das Projekt "Chlorfreie und umweltfreundliche Verfahren zur Erzielung maximaler Weissgrade bei Geweben, Spitzen und Stickereien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland e.V. durchgeführt. Es wurden Technologien zur Weissausruestung von Geweben, Spitzen und Stickereien aus Baumwolle und Polyester/Baumwolle erarbeitet, die hoechsten Weissanspruechen gerecht werden, eine gute und gleichmaessige Erzeugnisqualitaet ermoeglichen und gleichermassen die oekologischen Erfordernisse wie kein freies Chlor und geringe Abwasserbelastung, sichern. Alle eingesetzten Textilhilfsmittel, Chemikalien und Bleichmittel wurden minimiert. Die Arbeiten erfolgten mit Peressigsaeure in-situ und mit Gleichgewichts-Peressigsaeure. Es wurden die Einflussfaktoren pH-Wert der Bleichflotte, Bleichtemperatur, Bleichzeit, Konzentration des Bleichmittels und der Bleichhilfsmittel untersucht. Ausserdem wurden Verfahrenskombinationen mit der Wasserstoffperoxidbleiche und unterschiedlichen Vorbehandlungsverfahren ausgetestet. Als Ergebnis wurde eine durchgaengige Technologie fuer ein Vollweiss erstellt, die die bestehenden Qualitaets- und Umweltforderungen erfuellt.
Das Projekt "Minimierung des Wasserverbrauchs bei der Nachwaesche von Faerbungen und Drucken unter Erhalt des Echtheitsniveaus" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung Stuttgart, Institut für Textilchemie durchgeführt. Das Ziel des geplanten Forschungsvorhabens ist es, den Wasserverbrauch bei der kontinuierlichen und diskontinuierlichen Nachwaesche von Faerbungen und Drucken unter Erhalt des Echtheitsniveaus zu minimieren. Mit Hilfe von verschiedenen affinen Farbstoffen sollen hierzu die Zusammenhaenge zwischen der Echtheit und der Restfarbstofffracht auf der Ware erarbeitet werden, anhand derer Regelkriterien fuer eine optimale Verfahrensfuehrung und Prozesssteuerung bei optimalen Echtheiten und gleichzeitigem minimalen Wasser- und Energieverbrauch erstellt werden.
Das Projekt "Entwicklung der papiertechnischen Kennziffern beim Einsatz von Weizenmehlderivaten im Vergleich zu Staerkeprodukten bei der Herstellung von Recycling-Kopierpapier" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Papiertechnische Stiftung durchgeführt. Ziel der Untersuchungen ist der Nachweis, dass die umweltfreundlich und oekonomisch produzierten Weizenmehl-Derivate bei ihrem Einsatz zur Fertigung der genannten Papiere die konventionellen Staerkeprodukte ohne qualitative Einbussen bei vergleichbaren Verarbeitungseigenschaften und guenstigerer Kostenstruktur ersetzen koennen. Die Erprobung von modifizierten Getreidemehlen im Vergleich zu Staerken ergibt bei Recyclingfaserstoffen in Abhaengigkeit von Herkunft und Zusammensetzung aehnliche Ergebnisse. Dies bezieht sich auf optische und Festigkeitseigenschaften. Massezusatz und Oberflaechenauftrag senken bei aschefreiem Papier aus Zellstoff den Weissgrad, Ursache sind Strukturveraenderungen im Faserstoffgefuege. Bei Recyclingfaserstoffen kann mit stei- gender Fuellstoffretention bei Zugabe kationischer Staerken/Mehle abhaengig von den Fuellstoffeigenschaften der Weissgrad zu- und abnehmen. Die Gefuegefestigkeiten steigen bei Staerke- und Mehlzugabe, wiederum abhaengig vom Fuellstoffanteil/Retention. Die auf dem Blattbildner gewonnenen Ergebnisse konnten mit dem PTS-Bahnbildner bestaetigt werden. Bei Einsatz in der Leim- und der Filmpresse werden die Festigkeitswerte verbessert, die Staubneigung verringert. Die Filmbildung ist sehr gut. Die Abwasserbelastung ist durch hohe Retentionswerte fuer kationische Staerken und Mehle gering. Beide sind von einem gut adaptierten biologischen System abbaubar. Kationische Mehle koennen mit gleichem Effekt wie entsprechende Staerken als Massezusatz im Oberflaechenauftrag bei der Herstellung von Recyclingkopierpapieren eingesetzt werden. Diese Aussage gilt auch fuer alle anderen aus Deinkingfaserstoffen gefertigten Papiere. Fuer den Massezusatz sind etwas hoehere Einsatzmengen als bei Staerke erforderlich. Der Einsatz dieser innovativ neuen Produkte auf der Basis natuerlicher Rohstoffe ist durch die relativ einfache, oekonomisch und oekologisch guenstige Herstellungstechnologie von grossem Interesse.
Das Projekt "Verbesserung des Austrages, insbesondere kleiner Druckpartikel beim Deinking-Flotationsverfahren, durch gezielte Verbesserung der Verfahrenstechnik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Papiertechnische Stiftung durchgeführt. Das Ziel besteht darin, die F/E-Aufgaben zur Verbesserung des Deinking-Flotationsverfahrens mit Hilfe chemischer Mittel durch eine verbesserte Verfahrenstechnik zu flankieren und die Prozessbedingungen und den Verfahrenszug fuer die Druckfarbenflotation zu finden, die einen verbesserten Austrag insbesondere kleiner Partikel erlauben und den Gesamtwirkungsgrad der Druckfarbenentfernung auf 80 Prozent bis 90 Prozent steigern. Effizientere Deinking-Verfahren werden kuenftig die stoffliche Verwertung bedruckter Altpapiere und hoehere Altpapiereinsatzquoten bei grafischen Papieren sichern muessen, soll kein Entsorgungsstau eintreten. Dies ist der derzeit einzig gangbare Weg, ressourcenschonendes Recycling mit hohen Qualitaetsanforderung in Einklang zu bringen. Ausserdem eroeffnet sich dem Druckereiwesen als einem vielfach mittelstaendisch orientierten Industriezweig die Moeglichkeit, umweltfreundliche, wasserbasierende Druckfarben einzusetzen, ohne bestehendes Recycling in der Papierindustrie damit zu gefaehrden.