Das Projekt "Thermische Ermuedung von Hochtemperaturbauteilen II" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Fakultät Maschinenwesen, Institut für Energiemaschinen und Maschinenlabor durchgeführt. Bauteile von Hochtemperatur-Kraftwerkskomponenten (Rotoren, Gehaeuse, Armaturen u.a.) unterliegen neben der stationaeren Primaerbeanspruchung (Innendruck, Fliehkraft) einer hohen Sekundaer-(Ermuedungs-)beanspruchung beim An- und Abfahren sowie bei Lastaenderungen. Durch die ueberlagerten anisothermen Sekundaerbelastungen kommt es zu deutlich beschleunigten Verformungs- und Schaedigungsablaeufen (Kriechratchetting). Fuer die analytische Beschreibung dieser zeit- und belastungsabhaengigen Schaedigungsvorgaenge existieren bisher nur unzureichend abgesicherte Ansaetze. Durch Untersuchungen an Modellkoerpern aus dem neuentwickelten hochwarmfesten Strahlguss G-X 12 CrMoWVNbN 10 1 1 bei weitgehend realitaetsnahen Bauteilbeanspruchungen und Korrelationen inelastischer Verformungen und Dehnungen zwischen Experimenten und begleitenden viskoplastischen FEM-Beanspruchungsberechnungen gelang es, Kriechratchetting-Effekte experimentell und numerisch quantitativ zu erfassen. Auf Grundlage der durch die Modellkoerperversuche ueberprueften viskoplastischen FEM-Codes werden Empfehlungen fuer die Vorgehensweise bei Beanspruchungsanalysen kriechratchettingsbelasteter Bauteile abgeleitet. Ein weiteres Ergebnis des Vorhabens besteht darin, dass die Erschoepfungshypothese nach Couseran als geeignete handhabbare Methode der konservativen Bewertung von Kriechratchetting-Beanspruchungen verfifiziert wurde.